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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Hongkaufleute (Sicherheitskaufleute), die chines. Kaufleute, welche den Handel mit den Fremden betreiben, vor 1842 eine privilegirte und oft von der Regierung gebrandschatzte Corporation.


Hongkong, gebirgige kleine Insel in der Bai von Canton, 1842 von China an England abgetreten, mit trefflichem Hafen, der Stadt Vittoriatown, dem Stapelplatz des chines.-engl. Handels, gegen 50000 E.


Honig (mel), die bekannte süße Substanz, welche von den Bienen aus dem verschluckten Nektar im ersten glatten Magen bereitet wird, aus welchem sie ihn sogleich nach ihrer Heimkunft in die hierzu bestimmten H.zellen entleeren. Im Herbst oder Frühjahr sammelt man den H. aus den sog. H.waben, indem man ihn entweder bei gelinder Sonnen- oder Ofenwärme ausfließen läßt, oder stärker erwärmt u. preßt. Erstern nennt man Jungfern-H., letztern gemeinen H. Jeder H. ist im Anfang syrupartig flüssig u. wird erst nach längerer Zeit, nachdem sich Krümmelzucker ausscheidet, fester u. körnig. Im Leben u. Handel unterscheidet man: Raas-, Roos- od. Scheiben-H., es ist der noch in den Waben befindliche, und Rein- oder Zucker-H., der in den Waben durchs Alter erhärtete H.; ferner Lindenblüten-H. (Lippitz-H. in Lithauen), welcher während der Lindenblütezeit von den Bienen gesammelt wird; Buchwaizen-H., während der Blüte des Buchwaizen gesammelt, ist grünlich und wird bröcklich; Kraut-H. wird der aus der Gegend von Magdeburg genannt; in Frankreich Narbonnenser- und Gatinois-H., wovon besonders ersterer sehr geschätzt und nach England verführt wird. Der H. wird von den Zuckerbäckern zur Bereitung der Lebkuchen, des Methes etc. verwendet. Als Arzneimittel wirkt er sehr auflösend, gelinde abführend, nährend, fäulnißwidrig und auf alle Ab- und Aussonderungen reizend, wozu aber meistens der gereinigte, abgeschäumte H. (mel despernatum) verwendet wird. Die Verbindung des gereinigten H. mit Essig gibt den Sauer-H. (oxymel simplex); mit Meerzwiebelessig das oxymel squilliticum; mit einem Aufguß von Rosenblättern den Rosen-H. (mel rosatum) etc.


Honigdrüsen, s. Honiggefäße.


Honiggefäße (Nectaria), heißen in den Blumen solche Blütentheile, welche in ihrer Bildung auffallend von den normalen, die Blüte zusammensetzenden Blatt- und Stengelanlagen abweichen, drüsiger Natur sind und einen süßen Saft absondern. Sie lassen sich immer auf umgewandelte od. verkümmerte normale Blütenorgane zurückführen.


Honiggras (Holcus lanatus); ein mit weichem, feinem, wolligem Filze überzogenes Gras mit röthlicher Rispe, das aber für nicht besonders nahrhaft gilt, obschon es auf trockenen wie nassen Wiesen häufig getroffen wird.


Honigklee, Stein-, Riesen-, Bokharaklee, Benennungen für Melilotus alba arguta Reichb., der schon häufig zu einer Futterpflanze empfohlen worden ist, und allerdings das Gute hat, daß er, im Herbst gesäet, im Frühjahr zeitig in Trieb kommt und bald einen grünen Schnitt gewährt; wird aber nur so lange er jung u. zart ist vom Vieh gefressen.


Honigsauger (Nectarisugae), Honigvögel, kleine dem Kolibri ähnliche Vögel in Südasien und Afrika, doch weniger prächtig, mit zweispaltiger Zunge, langem, gekrümmtem Schnabel.


Honigstein, s. Honigsteinsäure, Mellit.


Honigthau; seine Entstehung schreibt man hauptsächlich Insekten u. besonders den Blattläusen (Aphis) u. den Schildläusen (Coccus) zu, indem diese Insekten aus den trompetenförmigen Organen ihres Hinterleibs einen süßen Saft auf den von ihnen bewohnten Pflanzen ablagern. Eine zweite Entstehung des H.s kann auch das, entweder durch einen schnellen Temperaturwechsel oder durch Insektenstiche hervorgerufene Austreten des fast in jeder Pflanze enthaltenen Honigsaftes (Nektar), der bei ungestörtem Wachsthum der Pflanzen endlich in den Nektarien der Blüten auftritt, bewirken, ähnlich wie bei den zuckerstoffreichen Eschen, besonders bei der Mannaesche durch das Ritzen der Rinde die Manna, u. der dem Zuckerstoff so nahestehende Gummi auf dieselbe Weise aus Acacien- u. Prunus-Arten gewonnen


Hongkaufleute (Sicherheitskaufleute), die chines. Kaufleute, welche den Handel mit den Fremden betreiben, vor 1842 eine privilegirte und oft von der Regierung gebrandschatzte Corporation.


Hongkong, gebirgige kleine Insel in der Bai von Canton, 1842 von China an England abgetreten, mit trefflichem Hafen, der Stadt Vittoriatown, dem Stapelplatz des chines.-engl. Handels, gegen 50000 E.


Honig (mel), die bekannte süße Substanz, welche von den Bienen aus dem verschluckten Nektar im ersten glatten Magen bereitet wird, aus welchem sie ihn sogleich nach ihrer Heimkunft in die hierzu bestimmten H.zellen entleeren. Im Herbst oder Frühjahr sammelt man den H. aus den sog. H.waben, indem man ihn entweder bei gelinder Sonnen- oder Ofenwärme ausfließen läßt, oder stärker erwärmt u. preßt. Erstern nennt man Jungfern-H., letztern gemeinen H. Jeder H. ist im Anfang syrupartig flüssig u. wird erst nach längerer Zeit, nachdem sich Krümmelzucker ausscheidet, fester u. körnig. Im Leben u. Handel unterscheidet man: Raas-, Roos- od. Scheiben-H., es ist der noch in den Waben befindliche, und Rein- oder Zucker-H., der in den Waben durchs Alter erhärtete H.; ferner Lindenblüten-H. (Lippitz-H. in Lithauen), welcher während der Lindenblütezeit von den Bienen gesammelt wird; Buchwaizen-H., während der Blüte des Buchwaizen gesammelt, ist grünlich und wird bröcklich; Kraut-H. wird der aus der Gegend von Magdeburg genannt; in Frankreich Narbonnenser- und Gatinois-H., wovon besonders ersterer sehr geschätzt und nach England verführt wird. Der H. wird von den Zuckerbäckern zur Bereitung der Lebkuchen, des Methes etc. verwendet. Als Arzneimittel wirkt er sehr auflösend, gelinde abführend, nährend, fäulnißwidrig und auf alle Ab- und Aussonderungen reizend, wozu aber meistens der gereinigte, abgeschäumte H. (mel despernatum) verwendet wird. Die Verbindung des gereinigten H. mit Essig gibt den Sauer-H. (oxymel simplex); mit Meerzwiebelessig das oxymel squilliticum; mit einem Aufguß von Rosenblättern den Rosen-H. (mel rosatum) etc.


Honigdrüsen, s. Honiggefäße.


Honiggefäße (Nectaria), heißen in den Blumen solche Blütentheile, welche in ihrer Bildung auffallend von den normalen, die Blüte zusammensetzenden Blatt- und Stengelanlagen abweichen, drüsiger Natur sind und einen süßen Saft absondern. Sie lassen sich immer auf umgewandelte od. verkümmerte normale Blütenorgane zurückführen.


Honiggras (Holcus lanatus); ein mit weichem, feinem, wolligem Filze überzogenes Gras mit röthlicher Rispe, das aber für nicht besonders nahrhaft gilt, obschon es auf trockenen wie nassen Wiesen häufig getroffen wird.


Honigklee, Stein-, Riesen-, Bokharaklee, Benennungen für Melilotus alba arguta Reichb., der schon häufig zu einer Futterpflanze empfohlen worden ist, und allerdings das Gute hat, daß er, im Herbst gesäet, im Frühjahr zeitig in Trieb kommt und bald einen grünen Schnitt gewährt; wird aber nur so lange er jung u. zart ist vom Vieh gefressen.


Honigsauger (Nectarisugae), Honigvögel, kleine dem Kolibri ähnliche Vögel in Südasien und Afrika, doch weniger prächtig, mit zweispaltiger Zunge, langem, gekrümmtem Schnabel.


Honigstein, s. Honigsteinsäure, Mellit.


Honigthau; seine Entstehung schreibt man hauptsächlich Insekten u. besonders den Blattläusen (Aphis) u. den Schildläusen (Coccus) zu, indem diese Insekten aus den trompetenförmigen Organen ihres Hinterleibs einen süßen Saft auf den von ihnen bewohnten Pflanzen ablagern. Eine zweite Entstehung des H.s kann auch das, entweder durch einen schnellen Temperaturwechsel oder durch Insektenstiche hervorgerufene Austreten des fast in jeder Pflanze enthaltenen Honigsaftes (Nektar), der bei ungestörtem Wachsthum der Pflanzen endlich in den Nektarien der Blüten auftritt, bewirken, ähnlich wie bei den zuckerstoffreichen Eschen, besonders bei der Mannaesche durch das Ritzen der Rinde die Manna, u. der dem Zuckerstoff so nahestehende Gummi auf dieselbe Weise aus Acacien- u. Prunus-Arten gewonnen

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[342/0343] Hongkaufleute (Sicherheitskaufleute), die chines. Kaufleute, welche den Handel mit den Fremden betreiben, vor 1842 eine privilegirte und oft von der Regierung gebrandschatzte Corporation. Hongkong, gebirgige kleine Insel in der Bai von Canton, 1842 von China an England abgetreten, mit trefflichem Hafen, der Stadt Vittoriatown, dem Stapelplatz des chines.-engl. Handels, gegen 50000 E. Honig (mel), die bekannte süße Substanz, welche von den Bienen aus dem verschluckten Nektar im ersten glatten Magen bereitet wird, aus welchem sie ihn sogleich nach ihrer Heimkunft in die hierzu bestimmten H.zellen entleeren. Im Herbst oder Frühjahr sammelt man den H. aus den sog. H.waben, indem man ihn entweder bei gelinder Sonnen- oder Ofenwärme ausfließen läßt, oder stärker erwärmt u. preßt. Erstern nennt man Jungfern-H., letztern gemeinen H. Jeder H. ist im Anfang syrupartig flüssig u. wird erst nach längerer Zeit, nachdem sich Krümmelzucker ausscheidet, fester u. körnig. Im Leben u. Handel unterscheidet man: Raas-, Roos- od. Scheiben-H., es ist der noch in den Waben befindliche, und Rein- oder Zucker-H., der in den Waben durchs Alter erhärtete H.; ferner Lindenblüten-H. (Lippitz-H. in Lithauen), welcher während der Lindenblütezeit von den Bienen gesammelt wird; Buchwaizen-H., während der Blüte des Buchwaizen gesammelt, ist grünlich und wird bröcklich; Kraut-H. wird der aus der Gegend von Magdeburg genannt; in Frankreich Narbonnenser- und Gatinois-H., wovon besonders ersterer sehr geschätzt und nach England verführt wird. Der H. wird von den Zuckerbäckern zur Bereitung der Lebkuchen, des Methes etc. verwendet. Als Arzneimittel wirkt er sehr auflösend, gelinde abführend, nährend, fäulnißwidrig und auf alle Ab- und Aussonderungen reizend, wozu aber meistens der gereinigte, abgeschäumte H. (mel despernatum) verwendet wird. Die Verbindung des gereinigten H. mit Essig gibt den Sauer-H. (oxymel simplex); mit Meerzwiebelessig das oxymel squilliticum; mit einem Aufguß von Rosenblättern den Rosen-H. (mel rosatum) etc. Honigdrüsen, s. Honiggefäße. Honiggefäße (Nectaria), heißen in den Blumen solche Blütentheile, welche in ihrer Bildung auffallend von den normalen, die Blüte zusammensetzenden Blatt- und Stengelanlagen abweichen, drüsiger Natur sind und einen süßen Saft absondern. Sie lassen sich immer auf umgewandelte od. verkümmerte normale Blütenorgane zurückführen. Honiggras (Holcus lanatus); ein mit weichem, feinem, wolligem Filze überzogenes Gras mit röthlicher Rispe, das aber für nicht besonders nahrhaft gilt, obschon es auf trockenen wie nassen Wiesen häufig getroffen wird. Honigklee, Stein-, Riesen-, Bokharaklee, Benennungen für Melilotus alba arguta Reichb., der schon häufig zu einer Futterpflanze empfohlen worden ist, und allerdings das Gute hat, daß er, im Herbst gesäet, im Frühjahr zeitig in Trieb kommt und bald einen grünen Schnitt gewährt; wird aber nur so lange er jung u. zart ist vom Vieh gefressen. Honigsauger (Nectarisugae), Honigvögel, kleine dem Kolibri ähnliche Vögel in Südasien und Afrika, doch weniger prächtig, mit zweispaltiger Zunge, langem, gekrümmtem Schnabel. Honigstein, s. Honigsteinsäure, Mellit. Honigthau; seine Entstehung schreibt man hauptsächlich Insekten u. besonders den Blattläusen (Aphis) u. den Schildläusen (Coccus) zu, indem diese Insekten aus den trompetenförmigen Organen ihres Hinterleibs einen süßen Saft auf den von ihnen bewohnten Pflanzen ablagern. Eine zweite Entstehung des H.s kann auch das, entweder durch einen schnellen Temperaturwechsel oder durch Insektenstiche hervorgerufene Austreten des fast in jeder Pflanze enthaltenen Honigsaftes (Nektar), der bei ungestörtem Wachsthum der Pflanzen endlich in den Nektarien der Blüten auftritt, bewirken, ähnlich wie bei den zuckerstoffreichen Eschen, besonders bei der Mannaesche durch das Ritzen der Rinde die Manna, u. der dem Zuckerstoff so nahestehende Gummi auf dieselbe Weise aus Acacien- u. Prunus-Arten gewonnen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/343>, abgerufen am 09.06.2024.