Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Ungeheures Aufsehen aber erregte die von ihm unter dem Namen Justinus Febronius herausgeg. Schrift: De statu ecclesiae et de legitima potestate Romani pontificis liber singularis ad reuniendos dissidentes in religione Christianos compositus, Bullioni 1763. Sie war dem Papste gewidmet, sollte angeblich auf Rückkehr der Protestanten zur Kirche hinarbeiten, lief aber auf Zerstörung des Primates und auf ein Nationalkirchenthum hinaus, das in den Früchten des Gallikanismus (s. Gallikanische Kirche) längst seinen Richter gefunden hat. Das Buch entsprach den kirchenfeindlichen Ideen des 18. Jahrh. und noch besser den Planen der großen kath. Höfe, deßhalb wurde es allenthalben verbreitet und übersetzt. H. war Mitunterzeichner der Beschwerdeschrift, welche die 3 geistl. Kurfürsten an den Kaiser gegen den Papst wegen Uebergriffen in ihre Diöcesanrechte einreichten; er wurde als Verfasser des Buches de statu ecclesiae bekannt und mußte sich 1778 zu einem Widerruf verstehen, welchen er in einer Art und Weise leistete, wodurch er seinen Charakter in ein schiefes Licht stellte u. es mit allen Parteien verdarb. Er st. 1790 auf seinem Schloß Montquintin im Luxemburg'schen, nachdem er noch die Emser Punctation (s. d.) erlebt hatte.


Honthorst, Gerhard, berühmter niederländ. Maler, geb. zu Utrecht 1592, bildete sich in Italien unter Michel Angelo da Caravaggio, malte einige Zeit in England für Karl I., später im Haag als Maler des Prinzen von Oranien. Seine Darstellungen sind, nach der Weise seines Meisters, naturgetreu, aber anmuthiger in den Formen, besonders ausgezeichnet seine Nachtstücke. Seine Hauptwerke sind in den Schlössern im Haag.


Honved, ungar., Landesvertheidiger, ursprünglich der Name des von dem Könige angeordneten Aufgebots; in der letzten Revolution die freiwillig od. gezwungen dienende Infanterie.


Hood (Hudd), Samuel, engl. Admiral, geb. 1724, gest. 1816, diente vom Schiffsjungen auf, focht mit Auszeichnung als Waffengefährte Rodneys, nahm im franz. Revolutionskriege Toulon u. Corsica, ließ aber später bei Toulon u. Quiberon die französ. royalist. Flüchtlinge im Stiche.


Hood, Thomas, geb. 1798, gest. 1845, engl. Humorist, dessen Satire seine vornehmen Landsleute nicht schonte; am bekanntesten durch das "Lied vom neuen Hemde", in welchem er das Elend der engl. Nähmädchen schilderte. "Gedichte", 4. Aufl. London 1851.


Hooft, Pieter, holländ. Staatsmann u. Schriftsteller, geb. 1581, gest. 1647; "Niederländ. Geschichte", neueste Aufl. Amsterd. 1820-23; "das Leben Heinrichs IV.", Amsterd. 1626-52; "Gesch. des Hauses Medici", Amsterd. 1649.


Hooghe, Pieter de, ausgezeichneter niederländ. Genremaler, geb. 1643, gest. 1722, besonders geschickt in Darstellung häuslicher Scenen, wobei die Beleuchtung durch das durch die Fenster einfallende Sonnenlicht von der angenehmsten Wirkung ist, mit richtiger Zeichnung und kräftigem Colorit. - H., Romein van, berühmter niederländ. Kupferstecher, geb. im Haag 1638, gest. 1709, lieferte viele Kunstblätter, namentlich in Büchern, theils geschichtl. Gegenstände, theils Allegorien und Satiren.


Hoogstraten, Hochstraten, Jak. van, geb. 1454 zu Hoogstraten bei Antwerpen, wurde Dominikaner, Magister der Theologie zu Köln, 1507 erster Vorstand der Studienanstalt seines Ordens daselbst, später Prior und "als ein Mann, wie ihn die damaligen durch Neuerungen u. Irrthümer erregten Zeiten brauchten", Glaubensinquisitor für die Kirchenprovinzen Köln, Mainz u. Trier. Zumeist seine leidenschaftlichen Streitschriften in Sachen der hebräischen Bücher und gegen die Humanisten (Reuchlin), bewirkten, daß H. ein Hauptheld der epistolae obscurorum virorum (s. d.) wurde. Gegen Luther trat er so auf, daß ihn dieser die Pestilenz Deutschlands nannte und st. 1527 zu Köln, ein Beweis, daß ihn die weit früher erschienenen epistolae obscurorum virorum keineswegs zu Tod ärgerten.


Hoogstraten, Samuel van, der Batavier genannt, niederländ. Maler, geb. 1627 zu Dordrecht, lernte bei seinem Vater, Dijrk van H., der als Historienmaler

Ungeheures Aufsehen aber erregte die von ihm unter dem Namen Justinus Febronius herausgeg. Schrift: De statu ecclesiae et de legitima potestate Romani pontificis liber singularis ad reuniendos dissidentes in religione Christianos compositus, Bullioni 1763. Sie war dem Papste gewidmet, sollte angeblich auf Rückkehr der Protestanten zur Kirche hinarbeiten, lief aber auf Zerstörung des Primates und auf ein Nationalkirchenthum hinaus, das in den Früchten des Gallikanismus (s. Gallikanische Kirche) längst seinen Richter gefunden hat. Das Buch entsprach den kirchenfeindlichen Ideen des 18. Jahrh. und noch besser den Planen der großen kath. Höfe, deßhalb wurde es allenthalben verbreitet und übersetzt. H. war Mitunterzeichner der Beschwerdeschrift, welche die 3 geistl. Kurfürsten an den Kaiser gegen den Papst wegen Uebergriffen in ihre Diöcesanrechte einreichten; er wurde als Verfasser des Buches de statu ecclesiae bekannt und mußte sich 1778 zu einem Widerruf verstehen, welchen er in einer Art und Weise leistete, wodurch er seinen Charakter in ein schiefes Licht stellte u. es mit allen Parteien verdarb. Er st. 1790 auf seinem Schloß Montquintin im Luxemburgʼschen, nachdem er noch die Emser Punctation (s. d.) erlebt hatte.


Honthorst, Gerhard, berühmter niederländ. Maler, geb. zu Utrecht 1592, bildete sich in Italien unter Michel Angelo da Caravaggio, malte einige Zeit in England für Karl I., später im Haag als Maler des Prinzen von Oranien. Seine Darstellungen sind, nach der Weise seines Meisters, naturgetreu, aber anmuthiger in den Formen, besonders ausgezeichnet seine Nachtstücke. Seine Hauptwerke sind in den Schlössern im Haag.


Honvéd, ungar., Landesvertheidiger, ursprünglich der Name des von dem Könige angeordneten Aufgebots; in der letzten Revolution die freiwillig od. gezwungen dienende Infanterie.


Hood (Hudd), Samuel, engl. Admiral, geb. 1724, gest. 1816, diente vom Schiffsjungen auf, focht mit Auszeichnung als Waffengefährte Rodneys, nahm im franz. Revolutionskriege Toulon u. Corsica, ließ aber später bei Toulon u. Quiberon die französ. royalist. Flüchtlinge im Stiche.


Hood, Thomas, geb. 1798, gest. 1845, engl. Humorist, dessen Satire seine vornehmen Landsleute nicht schonte; am bekanntesten durch das „Lied vom neuen Hemde“, in welchem er das Elend der engl. Nähmädchen schilderte. „Gedichte“, 4. Aufl. London 1851.


Hooft, Pieter, holländ. Staatsmann u. Schriftsteller, geb. 1581, gest. 1647; „Niederländ. Geschichte“, neueste Aufl. Amsterd. 1820–23; „das Leben Heinrichs IV.“, Amsterd. 1626–52; „Gesch. des Hauses Medici“, Amsterd. 1649.


Hooghe, Pieter de, ausgezeichneter niederländ. Genremaler, geb. 1643, gest. 1722, besonders geschickt in Darstellung häuslicher Scenen, wobei die Beleuchtung durch das durch die Fenster einfallende Sonnenlicht von der angenehmsten Wirkung ist, mit richtiger Zeichnung und kräftigem Colorit. – H., Romein van, berühmter niederländ. Kupferstecher, geb. im Haag 1638, gest. 1709, lieferte viele Kunstblätter, namentlich in Büchern, theils geschichtl. Gegenstände, theils Allegorien und Satiren.


Hoogstraten, Hochstraten, Jak. van, geb. 1454 zu Hoogstraten bei Antwerpen, wurde Dominikaner, Magister der Theologie zu Köln, 1507 erster Vorstand der Studienanstalt seines Ordens daselbst, später Prior und „als ein Mann, wie ihn die damaligen durch Neuerungen u. Irrthümer erregten Zeiten brauchten“, Glaubensinquisitor für die Kirchenprovinzen Köln, Mainz u. Trier. Zumeist seine leidenschaftlichen Streitschriften in Sachen der hebräischen Bücher und gegen die Humanisten (Reuchlin), bewirkten, daß H. ein Hauptheld der epistolae obscurorum virorum (s. d.) wurde. Gegen Luther trat er so auf, daß ihn dieser die Pestilenz Deutschlands nannte und st. 1527 zu Köln, ein Beweis, daß ihn die weit früher erschienenen epistolae obscurorum virorum keineswegs zu Tod ärgerten.


Hoogstraten, Samuel van, der Batavier genannt, niederländ. Maler, geb. 1627 zu Dordrecht, lernte bei seinem Vater, Dijrk van H., der als Historienmaler

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0345" n="344"/>
Ungeheures Aufsehen aber erregte die von ihm unter dem Namen <hi rendition="#i">Justinus Febronius</hi> herausgeg. Schrift: <hi rendition="#i">De statu ecclesiae et de legitima potestate Romani pontificis liber singularis ad reuniendos dissidentes in religione Christianos compositus, Bullioni</hi> 1763. Sie war dem Papste gewidmet, sollte angeblich auf Rückkehr der Protestanten zur Kirche hinarbeiten, lief aber auf Zerstörung des Primates und auf ein Nationalkirchenthum hinaus, das in den Früchten des Gallikanismus (s. Gallikanische Kirche) längst seinen Richter gefunden hat. Das Buch entsprach den kirchenfeindlichen Ideen des 18. Jahrh. und noch besser den Planen der großen kath. Höfe, deßhalb wurde es allenthalben verbreitet und übersetzt. H. war Mitunterzeichner der Beschwerdeschrift, welche die 3 geistl. Kurfürsten an den Kaiser gegen den Papst wegen Uebergriffen in ihre Diöcesanrechte einreichten; er wurde als Verfasser des Buches <hi rendition="#i">de statu ecclesiae</hi> bekannt und mußte sich 1778 zu einem Widerruf verstehen, welchen er in einer Art und Weise leistete, wodurch er seinen Charakter in ein schiefes Licht stellte u. es mit allen Parteien verdarb. Er st. 1790 auf seinem Schloß Montquintin im Luxemburg&#x02BC;schen, nachdem er noch die Emser Punctation (s. d.) erlebt hatte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Honthorst</hi>, Gerhard, berühmter niederländ. Maler, geb. zu Utrecht 1592, bildete sich in Italien unter Michel Angelo da Caravaggio, malte einige Zeit in England für Karl I., später im Haag als Maler des Prinzen von Oranien. Seine Darstellungen sind, nach der Weise seines Meisters, naturgetreu, aber anmuthiger in den Formen, besonders ausgezeichnet seine Nachtstücke. Seine Hauptwerke sind in den Schlössern im Haag.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Honvéd</hi>, ungar., Landesvertheidiger, ursprünglich der Name des von dem Könige angeordneten Aufgebots; in der letzten Revolution die freiwillig od. gezwungen dienende Infanterie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hood</hi> (Hudd), Samuel, engl. Admiral, geb. 1724, gest. 1816, diente vom Schiffsjungen auf, focht mit Auszeichnung als Waffengefährte Rodneys, nahm im franz. Revolutionskriege Toulon u. Corsica, ließ aber später bei Toulon u. Quiberon die französ. royalist. Flüchtlinge im Stiche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hood</hi>, Thomas, geb. 1798, gest. 1845, engl. Humorist, dessen Satire seine vornehmen Landsleute nicht schonte; am bekanntesten durch das &#x201E;Lied vom neuen Hemde&#x201C;, in welchem er das Elend der engl. Nähmädchen schilderte. &#x201E;Gedichte&#x201C;, 4. Aufl. London 1851.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hooft</hi>, Pieter, holländ. Staatsmann u. Schriftsteller, geb. 1581, gest. 1647; &#x201E;Niederländ. Geschichte&#x201C;, neueste Aufl. Amsterd. 1820&#x2013;23; &#x201E;das Leben Heinrichs IV.&#x201C;, Amsterd. 1626&#x2013;52; &#x201E;Gesch. des Hauses Medici&#x201C;, Amsterd. 1649.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hooghe</hi>, Pieter de, ausgezeichneter niederländ. Genremaler, geb. 1643, gest. 1722, besonders geschickt in Darstellung häuslicher Scenen, wobei die Beleuchtung durch das durch die Fenster einfallende Sonnenlicht von der angenehmsten Wirkung ist, mit richtiger Zeichnung und kräftigem Colorit. &#x2013; H., <hi rendition="#g">Romein van</hi>, berühmter niederländ. Kupferstecher, geb. im Haag 1638, gest. 1709, lieferte viele Kunstblätter, namentlich in Büchern, theils geschichtl. Gegenstände, theils Allegorien und Satiren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hoogstraten</hi>, Hochstraten, Jak. van, geb. 1454 zu Hoogstraten bei Antwerpen, wurde Dominikaner, Magister der Theologie zu Köln, 1507 erster Vorstand der Studienanstalt seines Ordens daselbst, später Prior und &#x201E;als ein Mann, wie ihn die damaligen durch Neuerungen u. Irrthümer erregten Zeiten brauchten&#x201C;, Glaubensinquisitor für die Kirchenprovinzen Köln, Mainz u. Trier. Zumeist seine leidenschaftlichen Streitschriften in Sachen der hebräischen Bücher und gegen die Humanisten (Reuchlin), bewirkten, daß H. ein Hauptheld der <hi rendition="#i">epistolae obscurorum virorum</hi> (s. d.) wurde. Gegen Luther trat er so auf, daß ihn dieser die Pestilenz Deutschlands nannte und st. 1527 zu Köln, ein Beweis, daß ihn die weit früher erschienenen <hi rendition="#i">epistolae obscurorum virorum</hi> keineswegs zu Tod ärgerten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hoogstraten</hi>, Samuel van, der Batavier genannt, niederländ. Maler, geb. 1627 zu Dordrecht, lernte bei seinem Vater, <hi rendition="#g">Dijrk van</hi> H., der als Historienmaler
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[344/0345] Ungeheures Aufsehen aber erregte die von ihm unter dem Namen Justinus Febronius herausgeg. Schrift: De statu ecclesiae et de legitima potestate Romani pontificis liber singularis ad reuniendos dissidentes in religione Christianos compositus, Bullioni 1763. Sie war dem Papste gewidmet, sollte angeblich auf Rückkehr der Protestanten zur Kirche hinarbeiten, lief aber auf Zerstörung des Primates und auf ein Nationalkirchenthum hinaus, das in den Früchten des Gallikanismus (s. Gallikanische Kirche) längst seinen Richter gefunden hat. Das Buch entsprach den kirchenfeindlichen Ideen des 18. Jahrh. und noch besser den Planen der großen kath. Höfe, deßhalb wurde es allenthalben verbreitet und übersetzt. H. war Mitunterzeichner der Beschwerdeschrift, welche die 3 geistl. Kurfürsten an den Kaiser gegen den Papst wegen Uebergriffen in ihre Diöcesanrechte einreichten; er wurde als Verfasser des Buches de statu ecclesiae bekannt und mußte sich 1778 zu einem Widerruf verstehen, welchen er in einer Art und Weise leistete, wodurch er seinen Charakter in ein schiefes Licht stellte u. es mit allen Parteien verdarb. Er st. 1790 auf seinem Schloß Montquintin im Luxemburgʼschen, nachdem er noch die Emser Punctation (s. d.) erlebt hatte. Honthorst, Gerhard, berühmter niederländ. Maler, geb. zu Utrecht 1592, bildete sich in Italien unter Michel Angelo da Caravaggio, malte einige Zeit in England für Karl I., später im Haag als Maler des Prinzen von Oranien. Seine Darstellungen sind, nach der Weise seines Meisters, naturgetreu, aber anmuthiger in den Formen, besonders ausgezeichnet seine Nachtstücke. Seine Hauptwerke sind in den Schlössern im Haag. Honvéd, ungar., Landesvertheidiger, ursprünglich der Name des von dem Könige angeordneten Aufgebots; in der letzten Revolution die freiwillig od. gezwungen dienende Infanterie. Hood (Hudd), Samuel, engl. Admiral, geb. 1724, gest. 1816, diente vom Schiffsjungen auf, focht mit Auszeichnung als Waffengefährte Rodneys, nahm im franz. Revolutionskriege Toulon u. Corsica, ließ aber später bei Toulon u. Quiberon die französ. royalist. Flüchtlinge im Stiche. Hood, Thomas, geb. 1798, gest. 1845, engl. Humorist, dessen Satire seine vornehmen Landsleute nicht schonte; am bekanntesten durch das „Lied vom neuen Hemde“, in welchem er das Elend der engl. Nähmädchen schilderte. „Gedichte“, 4. Aufl. London 1851. Hooft, Pieter, holländ. Staatsmann u. Schriftsteller, geb. 1581, gest. 1647; „Niederländ. Geschichte“, neueste Aufl. Amsterd. 1820–23; „das Leben Heinrichs IV.“, Amsterd. 1626–52; „Gesch. des Hauses Medici“, Amsterd. 1649. Hooghe, Pieter de, ausgezeichneter niederländ. Genremaler, geb. 1643, gest. 1722, besonders geschickt in Darstellung häuslicher Scenen, wobei die Beleuchtung durch das durch die Fenster einfallende Sonnenlicht von der angenehmsten Wirkung ist, mit richtiger Zeichnung und kräftigem Colorit. – H., Romein van, berühmter niederländ. Kupferstecher, geb. im Haag 1638, gest. 1709, lieferte viele Kunstblätter, namentlich in Büchern, theils geschichtl. Gegenstände, theils Allegorien und Satiren. Hoogstraten, Hochstraten, Jak. van, geb. 1454 zu Hoogstraten bei Antwerpen, wurde Dominikaner, Magister der Theologie zu Köln, 1507 erster Vorstand der Studienanstalt seines Ordens daselbst, später Prior und „als ein Mann, wie ihn die damaligen durch Neuerungen u. Irrthümer erregten Zeiten brauchten“, Glaubensinquisitor für die Kirchenprovinzen Köln, Mainz u. Trier. Zumeist seine leidenschaftlichen Streitschriften in Sachen der hebräischen Bücher und gegen die Humanisten (Reuchlin), bewirkten, daß H. ein Hauptheld der epistolae obscurorum virorum (s. d.) wurde. Gegen Luther trat er so auf, daß ihn dieser die Pestilenz Deutschlands nannte und st. 1527 zu Köln, ein Beweis, daß ihn die weit früher erschienenen epistolae obscurorum virorum keineswegs zu Tod ärgerten. Hoogstraten, Samuel van, der Batavier genannt, niederländ. Maler, geb. 1627 zu Dordrecht, lernte bei seinem Vater, Dijrk van H., der als Historienmaler

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/345
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/345>, abgerufen am 10.06.2024.