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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Heusinger, Name einer deutschen Philologenfamilie. - H., Joh. Mich., geb. 1690 zu Sundhausen im Gothaischen, gest. 1751 als Gymnasiumsdirector zu Eisenach, bewährte sich als grammat. u. kritischer Kenner der römischen Schriftsteller durch Ausgaben des Cornelius Nepos, Phädrus u. a. Seine Hauptschrift: Emendationum libri II gab sein Sohn Friedr., geb. 1722 zu Laubach, gest. 1755 als Gymnasiumsdirector zu Gotha, heraus. Ein naher Verwandter der Beiden war: H., Jakob Friedr., geb. 1719 zu Useborn in der Wetterau, gest. 1778 als Rector zu Wolfenbüttel, dessen in der Philologenwelt hochberühmte krit. Bearbeitung von Cicero's Pflichtenlehre (de officiis) in Braunschweig 1783 zuerst von seinem Sohne, dem als Uebersetzer des Livius namhaften und als Director des Katharineums zu Braunschweig 1820 gest. Konrad H., 1838 wiederum von Zumpt herausgegeben wurde.


Heusinger, Karl Friedr., Prof. der Medicin zu Marburg, geb. zu Farnroda bei Eisenach 1792, war von 1813-19 als preuß. Militärarzt in Frankreich, 1820 Prof. in Jena, 1824 Prof. der Anatomie u. Physiologie in Würzburg, seit 1829 in Marburg. Außer vielen Abhandlungen: "Ueber den Bau u. die Verrichtungen d. Milz", Eisen. 1817; "System der Histologie", Eisen. 1822; "Grundriß der Encyklopädie u. Methodologie der Natur- u. Heilkunde", Eisen. 1837; "die Milzbrandkrankheiten der Thiere u. Menschen", Erl. 1850; auch gab er eine "Zeitschrift für die organ. Physik" heraus.


Heuweg, Wegrecht, über ein fremdes Grundstück mit einem Fuder Heu zu fahren.


Hevelius (Hewel), Joh., berühmter Astronom, geb. 1611 zu Danzig, verfertigte seine Instrumente selbst u. richtete sich in seinem Hause eine Sternwarte ein; st. 1688. H. war ein fleißiger u. genauer Beobachter u. seine Beschreibung der Mondoberfläche "Selenographia", Danz. 1647, ist noch immer von großem Werth. Schrieb außerdem über die Natur des Saturn, eine "Cometographia", 1668. u. die "Machina coelestis", 2 Bde., Danz. 1673-79; seine "Uranographia" erschien erst 1690 zu Danzig.


Heveller, slav. Stamm an der Havel, mit dem Hauptorte Brennaborg (Brandenburg), von den Sachsen seit Kaiser Heinrich I. unterworfen.


Heves (Häväsch), ungar. Comitat im District Pesth-Ofen mit 186000 E. auf 511/2 #M., reich an Getreide, Mais u. Tabak, am Matragebirge an Wein, ist in 5 Stuhlverwaltungsbezirke eingetheilt. Hauptstadt: Erlau. - H., Marktflecken, von dem das Comitat den Namen hat, mit 6000 E., Wein-, Tabaks- u. Maisbau.


Heviter, kleines kanaanitisches Volk am Libanon.


Hex, griech., 6, vielfach in Zusammensetzungen z. B.:


Hexachord, die Tonleiter mit 6 diatonischen Stufen; mit 6 Saiten bezogenes Instrument; die größte Saite.


Hexaeder, Krystall mit 6 quadratischen Flächen.


Hexaemeron, d. h. Werk von 6 Tagen; die Schöpfungsgeschichte.


Hexagon, Sechseck; h. al, 6eckig; H.al-Zahlen, s. figurirte Zahlen.


Hexagynia, botan., Blüte mit 6 getrennten Griffeln.


Hexameter, der älteste Vers der alten Metrik, besteht aus 6 Füßen, von denen die 4 ersten Daktylen oder Spondeen sind, der 5. ein Daktylus sein soll, der 6. Spondeus oder Trochäus ist. Von den neuern Sprachen hat ihn sich nur die deutsche bleibend angeeignet; weil aber gewöhnlich mit Trochäen ausgeholfen wird, so sind schöne deutsche H., außer bei Schlegel, Voß und Pyrker, ziemlich selten.


Hexandria, botan., Blüte mit 6 Staubfäden, die 6. Klasse im System Linne's.


Hexapla, Bibel mit 6facher, in Columnen nebeneinander geschriebener Uebersetzung (s. Origenes).


Hexe (aus dem altd. Hagapus), nach einem lange dauernden bei allen abendländischen Völkern vorkommenden Wahne ein Weib, das mit einem Teufel Buhlschaft treibt u. von demselben die Macht erhält, andern Menschen durch Zauberei zu schaden. Der Name wie der


Heusinger, Name einer deutschen Philologenfamilie. – H., Joh. Mich., geb. 1690 zu Sundhausen im Gothaischen, gest. 1751 als Gymnasiumsdirector zu Eisenach, bewährte sich als grammat. u. kritischer Kenner der römischen Schriftsteller durch Ausgaben des Cornelius Nepos, Phädrus u. a. Seine Hauptschrift: Emendationum libri II gab sein Sohn Friedr., geb. 1722 zu Laubach, gest. 1755 als Gymnasiumsdirector zu Gotha, heraus. Ein naher Verwandter der Beiden war: H., Jakob Friedr., geb. 1719 zu Useborn in der Wetterau, gest. 1778 als Rector zu Wolfenbüttel, dessen in der Philologenwelt hochberühmte krit. Bearbeitung von Ciceroʼs Pflichtenlehre (de officiis) in Braunschweig 1783 zuerst von seinem Sohne, dem als Uebersetzer des Livius namhaften und als Director des Katharineums zu Braunschweig 1820 gest. Konrad H., 1838 wiederum von Zumpt herausgegeben wurde.


Heusinger, Karl Friedr., Prof. der Medicin zu Marburg, geb. zu Farnroda bei Eisenach 1792, war von 1813–19 als preuß. Militärarzt in Frankreich, 1820 Prof. in Jena, 1824 Prof. der Anatomie u. Physiologie in Würzburg, seit 1829 in Marburg. Außer vielen Abhandlungen: „Ueber den Bau u. die Verrichtungen d. Milz“, Eisen. 1817; „System der Histologie“, Eisen. 1822; „Grundriß der Encyklopädie u. Methodologie der Natur- u. Heilkunde“, Eisen. 1837; „die Milzbrandkrankheiten der Thiere u. Menschen“, Erl. 1850; auch gab er eine „Zeitschrift für die organ. Physik“ heraus.


Heuweg, Wegrecht, über ein fremdes Grundstück mit einem Fuder Heu zu fahren.


Hevelius (Hewel), Joh., berühmter Astronom, geb. 1611 zu Danzig, verfertigte seine Instrumente selbst u. richtete sich in seinem Hause eine Sternwarte ein; st. 1688. H. war ein fleißiger u. genauer Beobachter u. seine Beschreibung der Mondoberfläche „Selenographia“, Danz. 1647, ist noch immer von großem Werth. Schrieb außerdem über die Natur des Saturn, eine „Cometographia“, 1668. u. die „Machina coelestis“, 2 Bde., Danz. 1673–79; seine „Uranographia“ erschien erst 1690 zu Danzig.


Heveller, slav. Stamm an der Havel, mit dem Hauptorte Brennaborg (Brandenburg), von den Sachsen seit Kaiser Heinrich I. unterworfen.


Heves (Häväsch), ungar. Comitat im District Pesth-Ofen mit 186000 E. auf 511/2 □M., reich an Getreide, Mais u. Tabak, am Matragebirge an Wein, ist in 5 Stuhlverwaltungsbezirke eingetheilt. Hauptstadt: Erlau. – H., Marktflecken, von dem das Comitat den Namen hat, mit 6000 E., Wein-, Tabaks- u. Maisbau.


Heviter, kleines kanaanitisches Volk am Libanon.


Hex, griech., 6, vielfach in Zusammensetzungen z. B.:


Hexachord, die Tonleiter mit 6 diatonischen Stufen; mit 6 Saiten bezogenes Instrument; die größte Saite.


Hexaëder, Krystall mit 6 quadratischen Flächen.


Hexaëmeron, d. h. Werk von 6 Tagen; die Schöpfungsgeschichte.


Hexagon, Sechseck; h. al, 6eckig; H.al-Zahlen, s. figurirte Zahlen.


Hexagynia, botan., Blüte mit 6 getrennten Griffeln.


Hexameter, der älteste Vers der alten Metrik, besteht aus 6 Füßen, von denen die 4 ersten Daktylen oder Spondeen sind, der 5. ein Daktylus sein soll, der 6. Spondeus oder Trochäus ist. Von den neuern Sprachen hat ihn sich nur die deutsche bleibend angeeignet; weil aber gewöhnlich mit Trochäen ausgeholfen wird, so sind schöne deutsche H., außer bei Schlegel, Voß und Pyrker, ziemlich selten.


Hexandria, botan., Blüte mit 6 Staubfäden, die 6. Klasse im System Linnéʼs.


Hexapla, Bibel mit 6facher, in Columnen nebeneinander geschriebener Uebersetzung (s. Origenes).


Hexe (aus dem altd. Hagapus), nach einem lange dauernden bei allen abendländischen Völkern vorkommenden Wahne ein Weib, das mit einem Teufel Buhlschaft treibt u. von demselben die Macht erhält, andern Menschen durch Zauberei zu schaden. Der Name wie der

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[302/0303] Heusinger, Name einer deutschen Philologenfamilie. – H., Joh. Mich., geb. 1690 zu Sundhausen im Gothaischen, gest. 1751 als Gymnasiumsdirector zu Eisenach, bewährte sich als grammat. u. kritischer Kenner der römischen Schriftsteller durch Ausgaben des Cornelius Nepos, Phädrus u. a. Seine Hauptschrift: Emendationum libri II gab sein Sohn Friedr., geb. 1722 zu Laubach, gest. 1755 als Gymnasiumsdirector zu Gotha, heraus. Ein naher Verwandter der Beiden war: H., Jakob Friedr., geb. 1719 zu Useborn in der Wetterau, gest. 1778 als Rector zu Wolfenbüttel, dessen in der Philologenwelt hochberühmte krit. Bearbeitung von Ciceroʼs Pflichtenlehre (de officiis) in Braunschweig 1783 zuerst von seinem Sohne, dem als Uebersetzer des Livius namhaften und als Director des Katharineums zu Braunschweig 1820 gest. Konrad H., 1838 wiederum von Zumpt herausgegeben wurde. Heusinger, Karl Friedr., Prof. der Medicin zu Marburg, geb. zu Farnroda bei Eisenach 1792, war von 1813–19 als preuß. Militärarzt in Frankreich, 1820 Prof. in Jena, 1824 Prof. der Anatomie u. Physiologie in Würzburg, seit 1829 in Marburg. Außer vielen Abhandlungen: „Ueber den Bau u. die Verrichtungen d. Milz“, Eisen. 1817; „System der Histologie“, Eisen. 1822; „Grundriß der Encyklopädie u. Methodologie der Natur- u. Heilkunde“, Eisen. 1837; „die Milzbrandkrankheiten der Thiere u. Menschen“, Erl. 1850; auch gab er eine „Zeitschrift für die organ. Physik“ heraus. Heuweg, Wegrecht, über ein fremdes Grundstück mit einem Fuder Heu zu fahren. Hevelius (Hewel), Joh., berühmter Astronom, geb. 1611 zu Danzig, verfertigte seine Instrumente selbst u. richtete sich in seinem Hause eine Sternwarte ein; st. 1688. H. war ein fleißiger u. genauer Beobachter u. seine Beschreibung der Mondoberfläche „Selenographia“, Danz. 1647, ist noch immer von großem Werth. Schrieb außerdem über die Natur des Saturn, eine „Cometographia“, 1668. u. die „Machina coelestis“, 2 Bde., Danz. 1673–79; seine „Uranographia“ erschien erst 1690 zu Danzig. Heveller, slav. Stamm an der Havel, mit dem Hauptorte Brennaborg (Brandenburg), von den Sachsen seit Kaiser Heinrich I. unterworfen. Heves (Häväsch), ungar. Comitat im District Pesth-Ofen mit 186000 E. auf 511/2 □M., reich an Getreide, Mais u. Tabak, am Matragebirge an Wein, ist in 5 Stuhlverwaltungsbezirke eingetheilt. Hauptstadt: Erlau. – H., Marktflecken, von dem das Comitat den Namen hat, mit 6000 E., Wein-, Tabaks- u. Maisbau. Heviter, kleines kanaanitisches Volk am Libanon. Hex, griech., 6, vielfach in Zusammensetzungen z. B.: Hexachord, die Tonleiter mit 6 diatonischen Stufen; mit 6 Saiten bezogenes Instrument; die größte Saite. Hexaëder, Krystall mit 6 quadratischen Flächen. Hexaëmeron, d. h. Werk von 6 Tagen; die Schöpfungsgeschichte. Hexagon, Sechseck; h. al, 6eckig; H.al-Zahlen, s. figurirte Zahlen. Hexagynia, botan., Blüte mit 6 getrennten Griffeln. Hexameter, der älteste Vers der alten Metrik, besteht aus 6 Füßen, von denen die 4 ersten Daktylen oder Spondeen sind, der 5. ein Daktylus sein soll, der 6. Spondeus oder Trochäus ist. Von den neuern Sprachen hat ihn sich nur die deutsche bleibend angeeignet; weil aber gewöhnlich mit Trochäen ausgeholfen wird, so sind schöne deutsche H., außer bei Schlegel, Voß und Pyrker, ziemlich selten. Hexandria, botan., Blüte mit 6 Staubfäden, die 6. Klasse im System Linnéʼs. Hexapla, Bibel mit 6facher, in Columnen nebeneinander geschriebener Uebersetzung (s. Origenes). Hexe (aus dem altd. Hagapus), nach einem lange dauernden bei allen abendländischen Völkern vorkommenden Wahne ein Weib, das mit einem Teufel Buhlschaft treibt u. von demselben die Macht erhält, andern Menschen durch Zauberei zu schaden. Der Name wie der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/303>, abgerufen am 09.06.2024.