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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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von Neucaledonien, besteht aus der Heiligengeistinsel, 9 kleinern u. ungezählten Eilanden. Die E., vielleicht 150000, sind wilde Papuas. Der Archipel wurde 1606 von dem Spanier Torres entdeckt und H.-G.-Inseln genannt.


Heiligenhafen, holstein. Hafenstadt der Insel Femern gegenüber, mit 2000 E.


Heiligenholz, s. Guajak.


Heiligenkreuz, Dorf in Niederösterreich mit einer 1136 von dem Markgrafen Leopold gestifteten Cistercienser-Abtei; dieselbe hat eine schöne altdeutsche Kirche mit Glasgemälden, Kreuzgang, großer Orgel; in dem alten Capitelhause ruht der letzte Babenberger, Herzog Friedrich der Streitbare, neben andern Gliedern des fürstl. Hauses. Im Kloster eine schöne Bibliothek mit vielen Handschriften, Kunst- und Naturaliencabinet, Gemäldesammlung; theolog. Lehranstalt und Institut für Sängerknaben.


Heiligenschein, franz. l'aureole, engl. the radiance, der Strahlenkranz um die Gestalten oder Häupter oder über den Häuptern heiliger Personen, die Glorie (s. d.). Die Mystik weiß davon zu erzählen, daß der H. keine pure Erfindung der Maler, sondern Abbild der Wirklichkeit sei.


Heiligenstadt, preuß. Stadt, Reg.-Bez. Erfurt, 5800 E., Wollefabrikation.


Heiliger Bund, von Kaiser Karl V. u. mehren kath. Reichsständen dem Schmalkaldenschen Bunde 1538 zu Nürnberg entgegengestellt; ohne Dauer und Folgen.


Heiliger Geist, s. Trinität.


Heiliges Grab, s. Jerusalem.


Heiliges Meer, der Baikalsee in Sibirien, s. Baikal.


Heiliges Oel, was Chrisma.


Heiliges römisches Reich, der Titel des weiland deutschen Kaiserreichs.


Heiling, Hans, nach einer Sage im böhm. Erzgebirg ein Berggeist, von dessen Eifersucht die Hans H.sfelsen Zeugniß geben; von Spieß u. Körner behandelt, von Marschner zu einer Oper benutzt.


Heilkunde, s. Medicin.


Heilmittellehre, s. Pharmakologie.


Heilsberg, ostpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit bischöfl. ermeland. Schloß, 5100 E., Tuch- und Ledermanufakturen.


Heilsbronn, Kloster-H., bayer. Stadt im Kreise Mittelfranken, mit 950 E., Mineralquelle, einem 1132 von Bischof Otto von Bamberg gestifteten, 1555 von den fränk. Hohenzollern aufgehobenen Kloster, in welchem die meisten Glieder des nürnberg.-burggräfl. u. des (fränk.) markgräfl. Hauses Hohenzollern begraben liegen.


Heilsordnung, lat. oeconomia, auch ordo salutis, der Inbegriff aller von Gott für die Erlösung des Menschengeschlechtes getroffenen Anstalten, somit namentlich der Inbegriff der Lehren der Religion, die wir kennen, glauben und befolgen müssen, um des durch Christum und die Kirche uns dargebotenen Heiles theilhaftig zu werden. Vergl. Christus, Erlösung, Gnade, Kirche, Sacramente.


Heim, Ernst Ludwig, geb. 1747 zu Solz im Sachsen-Meiningenschen, Pfarrerssohn, studierte Medicin, machte wissenschaftliche Reisen durch Deutschland, Holland, England und Frankreich, ward 1776 Physikus in Spandau, später Kreisphysikus. 1783 gab er seine Stelle auf und übersiedelte nach Berlin, wo er bis zu seinem Tode 1834 als prakt. Arzt wirkte und durch seinen edlen Charakter sich das Vertrauen und die Liebe aller Stände, besonders der Armen, erwarb, deren er mehre Tausend jährlich unentgeltlich behandelte. Aus seinem Nachlasse gab Paetsch "Vermischte medicin. Schriften", Leipz. 1836, heraus. Auch von seinen 5 Brüdern machten sich mehre weiter bekannt: Johann Ludwig H., 1741-1819, sachsen-meiningenscher Geheimerath, durch seine "Geologische Beschreibung des Thüringerwaldgebirges", 6 Bde. Georg Christoph H., 1743 bis 1807, durch seine "Deutsche Flora". Friedr. Timoth. H., 1751-1820, Pfarrer zu Effeldor, als Pomolog.


Heimathrecht, das durch Geburt od. Aufnahme erworbene Recht, das Mitglied einer Gemeinde zu sein und deren Vortheile zu genießen (Betreibung eines Gewerbes, Bildung eines Hauswesens, im Falle der Verarmung der Genuß der wohlthätigen Anstalten).


Heimbach, Karl Wilh. Ernst, geb. 1803 zu Merseburg, Rath am Oberappellationsgericht zu Jena, bekannter

von Neucaledonien, besteht aus der Heiligengeistinsel, 9 kleinern u. ungezählten Eilanden. Die E., vielleicht 150000, sind wilde Papuas. Der Archipel wurde 1606 von dem Spanier Torres entdeckt und H.-G.-Inseln genannt.


Heiligenhafen, holstein. Hafenstadt der Insel Femern gegenüber, mit 2000 E.


Heiligenholz, s. Guajak.


Heiligenkreuz, Dorf in Niederösterreich mit einer 1136 von dem Markgrafen Leopold gestifteten Cistercienser-Abtei; dieselbe hat eine schöne altdeutsche Kirche mit Glasgemälden, Kreuzgang, großer Orgel; in dem alten Capitelhause ruht der letzte Babenberger, Herzog Friedrich der Streitbare, neben andern Gliedern des fürstl. Hauses. Im Kloster eine schöne Bibliothek mit vielen Handschriften, Kunst- und Naturaliencabinet, Gemäldesammlung; theolog. Lehranstalt und Institut für Sängerknaben.


Heiligenschein, franz. lʼauréole, engl. the radiance, der Strahlenkranz um die Gestalten oder Häupter oder über den Häuptern heiliger Personen, die Glorie (s. d.). Die Mystik weiß davon zu erzählen, daß der H. keine pure Erfindung der Maler, sondern Abbild der Wirklichkeit sei.


Heiligenstadt, preuß. Stadt, Reg.-Bez. Erfurt, 5800 E., Wollefabrikation.


Heiliger Bund, von Kaiser Karl V. u. mehren kath. Reichsständen dem Schmalkaldenschen Bunde 1538 zu Nürnberg entgegengestellt; ohne Dauer und Folgen.


Heiliger Geist, s. Trinität.


Heiliges Grab, s. Jerusalem.


Heiliges Meer, der Baikalsee in Sibirien, s. Baikal.


Heiliges Oel, was Chrisma.


Heiliges römisches Reich, der Titel des weiland deutschen Kaiserreichs.


Heiling, Hans, nach einer Sage im böhm. Erzgebirg ein Berggeist, von dessen Eifersucht die Hans H.sfelsen Zeugniß geben; von Spieß u. Körner behandelt, von Marschner zu einer Oper benutzt.


Heilkunde, s. Medicin.


Heilmittellehre, s. Pharmakologie.


Heilsberg, ostpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit bischöfl. ermeland. Schloß, 5100 E., Tuch- und Ledermanufakturen.


Heilsbronn, Kloster-H., bayer. Stadt im Kreise Mittelfranken, mit 950 E., Mineralquelle, einem 1132 von Bischof Otto von Bamberg gestifteten, 1555 von den fränk. Hohenzollern aufgehobenen Kloster, in welchem die meisten Glieder des nürnberg.-burggräfl. u. des (fränk.) markgräfl. Hauses Hohenzollern begraben liegen.


Heilsordnung, lat. oeconomia, auch ordo salutis, der Inbegriff aller von Gott für die Erlösung des Menschengeschlechtes getroffenen Anstalten, somit namentlich der Inbegriff der Lehren der Religion, die wir kennen, glauben und befolgen müssen, um des durch Christum und die Kirche uns dargebotenen Heiles theilhaftig zu werden. Vergl. Christus, Erlösung, Gnade, Kirche, Sacramente.


Heim, Ernst Ludwig, geb. 1747 zu Solz im Sachsen-Meiningenschen, Pfarrerssohn, studierte Medicin, machte wissenschaftliche Reisen durch Deutschland, Holland, England und Frankreich, ward 1776 Physikus in Spandau, später Kreisphysikus. 1783 gab er seine Stelle auf und übersiedelte nach Berlin, wo er bis zu seinem Tode 1834 als prakt. Arzt wirkte und durch seinen edlen Charakter sich das Vertrauen und die Liebe aller Stände, besonders der Armen, erwarb, deren er mehre Tausend jährlich unentgeltlich behandelte. Aus seinem Nachlasse gab Paetsch „Vermischte medicin. Schriften“, Leipz. 1836, heraus. Auch von seinen 5 Brüdern machten sich mehre weiter bekannt: Johann Ludwig H., 1741–1819, sachsen-meiningenscher Geheimerath, durch seine „Geologische Beschreibung des Thüringerwaldgebirges“, 6 Bde. Georg Christoph H., 1743 bis 1807, durch seine „Deutsche Flora“. Friedr. Timoth. H., 1751–1820, Pfarrer zu Effeldor, als Pomolog.


Heimathrecht, das durch Geburt od. Aufnahme erworbene Recht, das Mitglied einer Gemeinde zu sein und deren Vortheile zu genießen (Betreibung eines Gewerbes, Bildung eines Hauswesens, im Falle der Verarmung der Genuß der wohlthätigen Anstalten).


Heimbach, Karl Wilh. Ernst, geb. 1803 zu Merseburg, Rath am Oberappellationsgericht zu Jena, bekannter

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[258/0259] von Neucaledonien, besteht aus der Heiligengeistinsel, 9 kleinern u. ungezählten Eilanden. Die E., vielleicht 150000, sind wilde Papuas. Der Archipel wurde 1606 von dem Spanier Torres entdeckt und H.-G.-Inseln genannt. Heiligenhafen, holstein. Hafenstadt der Insel Femern gegenüber, mit 2000 E. Heiligenholz, s. Guajak. Heiligenkreuz, Dorf in Niederösterreich mit einer 1136 von dem Markgrafen Leopold gestifteten Cistercienser-Abtei; dieselbe hat eine schöne altdeutsche Kirche mit Glasgemälden, Kreuzgang, großer Orgel; in dem alten Capitelhause ruht der letzte Babenberger, Herzog Friedrich der Streitbare, neben andern Gliedern des fürstl. Hauses. Im Kloster eine schöne Bibliothek mit vielen Handschriften, Kunst- und Naturaliencabinet, Gemäldesammlung; theolog. Lehranstalt und Institut für Sängerknaben. Heiligenschein, franz. lʼauréole, engl. the radiance, der Strahlenkranz um die Gestalten oder Häupter oder über den Häuptern heiliger Personen, die Glorie (s. d.). Die Mystik weiß davon zu erzählen, daß der H. keine pure Erfindung der Maler, sondern Abbild der Wirklichkeit sei. Heiligenstadt, preuß. Stadt, Reg.-Bez. Erfurt, 5800 E., Wollefabrikation. Heiliger Bund, von Kaiser Karl V. u. mehren kath. Reichsständen dem Schmalkaldenschen Bunde 1538 zu Nürnberg entgegengestellt; ohne Dauer und Folgen. Heiliger Geist, s. Trinität. Heiliges Grab, s. Jerusalem. Heiliges Meer, der Baikalsee in Sibirien, s. Baikal. Heiliges Oel, was Chrisma. Heiliges römisches Reich, der Titel des weiland deutschen Kaiserreichs. Heiling, Hans, nach einer Sage im böhm. Erzgebirg ein Berggeist, von dessen Eifersucht die Hans H.sfelsen Zeugniß geben; von Spieß u. Körner behandelt, von Marschner zu einer Oper benutzt. Heilkunde, s. Medicin. Heilmittellehre, s. Pharmakologie. Heilsberg, ostpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit bischöfl. ermeland. Schloß, 5100 E., Tuch- und Ledermanufakturen. Heilsbronn, Kloster-H., bayer. Stadt im Kreise Mittelfranken, mit 950 E., Mineralquelle, einem 1132 von Bischof Otto von Bamberg gestifteten, 1555 von den fränk. Hohenzollern aufgehobenen Kloster, in welchem die meisten Glieder des nürnberg.-burggräfl. u. des (fränk.) markgräfl. Hauses Hohenzollern begraben liegen. Heilsordnung, lat. oeconomia, auch ordo salutis, der Inbegriff aller von Gott für die Erlösung des Menschengeschlechtes getroffenen Anstalten, somit namentlich der Inbegriff der Lehren der Religion, die wir kennen, glauben und befolgen müssen, um des durch Christum und die Kirche uns dargebotenen Heiles theilhaftig zu werden. Vergl. Christus, Erlösung, Gnade, Kirche, Sacramente. Heim, Ernst Ludwig, geb. 1747 zu Solz im Sachsen-Meiningenschen, Pfarrerssohn, studierte Medicin, machte wissenschaftliche Reisen durch Deutschland, Holland, England und Frankreich, ward 1776 Physikus in Spandau, später Kreisphysikus. 1783 gab er seine Stelle auf und übersiedelte nach Berlin, wo er bis zu seinem Tode 1834 als prakt. Arzt wirkte und durch seinen edlen Charakter sich das Vertrauen und die Liebe aller Stände, besonders der Armen, erwarb, deren er mehre Tausend jährlich unentgeltlich behandelte. Aus seinem Nachlasse gab Paetsch „Vermischte medicin. Schriften“, Leipz. 1836, heraus. Auch von seinen 5 Brüdern machten sich mehre weiter bekannt: Johann Ludwig H., 1741–1819, sachsen-meiningenscher Geheimerath, durch seine „Geologische Beschreibung des Thüringerwaldgebirges“, 6 Bde. Georg Christoph H., 1743 bis 1807, durch seine „Deutsche Flora“. Friedr. Timoth. H., 1751–1820, Pfarrer zu Effeldor, als Pomolog. Heimathrecht, das durch Geburt od. Aufnahme erworbene Recht, das Mitglied einer Gemeinde zu sein und deren Vortheile zu genießen (Betreibung eines Gewerbes, Bildung eines Hauswesens, im Falle der Verarmung der Genuß der wohlthätigen Anstalten). Heimbach, Karl Wilh. Ernst, geb. 1803 zu Merseburg, Rath am Oberappellationsgericht zu Jena, bekannter

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/259>, abgerufen am 23.11.2024.