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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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den Untergang ihrer Heimath und Familie; Homer und die Tragiker stellen sie als edle Matrone dar, welcher das Schicksal das Schwerste zu dulden auflegte.


Hedemarken, norweg. Amt im Stift Aggerhuus, mit 90000 E. auf 472 #M., von Gebirgen erfüllt und vom Glommen durchströmt.


Hederich, Namen mehrer Unkräuter, z. B. wilder Senf (Raphanus Raphanistrum), schwarzer Feldsenf (Sinapis arvensis), gemeiner Wegsenf (Erysimum officinale).


Hederich, Benjamin, geb. 1675 in der sächs. Stadt Geithain, gest. 1748 als Rector zu Großenhain, ein verdienter Lexikograph, dessen oft aufgelegtes "Lexicon manuale graecum" zuletzt Pinzger herausgab, Leipzig 1825-27, 3 B.


Hedlinger, Joh. Karl, einer der berühmtesten Stempelschneider, geb. 1691 zu Schwyz, arbeitete in Rom, Petersburg u. Schweden, kehrte in die Schweiz zurück und st. 1771.


Hedonismus, vergl. Eudämonismus, Cyrenäer, Epikur.


Hedschas, s. Arabien.


Hedschra, Hegira (d. h. Flucht), Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina d. 15. Juli 622 n. Chr., nach welcher sich die Zeitrechnung der Moslemin richtet, daher dieselbe häufig mit H. bezeichnet wird.


Hedwig, St., poln. Jadwiga, die 1174 geb. Tochter des Herzogs Berthold von Meran, ward früh mit Herzog Heinrich I. von Schlesien u. Polen vermählt, veranlaßte diesen zu zahlreichen Werken christl. Barmherzigkeit und Stiftungen, nach der Geburt von 6 Kindern auch zur Ablegung des Gelübdes der Keuschheit, zog sich nach seinem Tode in das von ihr 1203 gestiftete Kloster Trebnitz zurück und st. 1243. Sie förderte das Herrschendwerden deutscher Sitte u. Bildung in Schlesien, wurde 1267 durch Clemens IV. canonisirt; der 17. Oktober ist ihr Gedächtnißtag.


Hedwig, die 1370 geb. Tochter Ludwigs, des Königs von Ungarn u. Polen, wurde früh mit Herzog Wilhelm von Oesterreich verlobt, verzichtete jedoch auf die Heirath, nachdem sie Königin geworden, um den Großfürsten Jagello von Lithauen und dessen Land für das Christenthum zu gewinnen. Jagello wurde 1386 getauft, Gemahl H.s und König von Polen als Wladislaw III. und ging sofort an die Christianisirung Lithauens, H. aber st. schon 1399, nachdem sie ihr Andenken auch durch Stiftungen verewigt hatte.


Hedyphan, Mineral aus Chlorblei, arseniksaurem Blei u. Kalkerde bestehend.


Hedysarum Onobrychis, s. Esparsette. H. gyrans, ostind. Pflanze in unsern Treibhäusern, zeigt eigene Bewegung, welche den ganzen Tag andauert, so lange die Temperatur schwül u. hoch genug ist.


Heeckeren, Georges, Baron v., geb. 1813, Elsässer, Neffe des Fürsten von Hatzfeld, diente in der russ. Garde, wurde von dem holländ. Gesandten von H. adoptirt, heirathete des Dichters Puschkin Schwester u. erschoß diesen im Duelle. Nach Frankreich zurückgekehrt, war er 1848 und 49 Mitglied der Nationalversammlungen, 1852 Louis Napoleons vertrauter Abgesandter zu dem Kaiser Nicolaus nach Wien.


Heem, Joh. David de, niederländ. Maler, geb. zu Utrecht 1600, gest. zu Antwerpen 1674, malte hauptsächlich Frucht- u. Blumenstücke, Schmucksachen, u. gilt als der beste niederländ. Maler in diesem Genre.


Heemskerk, Jak. van, geb. um 1560 zu Amsterdam, holländ. Seemann, versuchte 2mal um den Norden Europas u. Asiens herum (nordöstl. Durchfahrt) einen Seeweg nach Ostindien zu finden, überwinterte auf Nowaia Semblja, fiel 1607 als Admiral in einer siegreichen Seeschlacht gegen die Spanier.


Heemskerk, Martin van, eigentlich van Veen, holländ. Historienmaler, geb. 1498 zu Heemskerk bei Harlem, bildete sich in Delft, später in Italien unter Michel Angelo; st. 1574. Seine Gemälde, die ihm sehr theuer bezahlt wurden, zeigen neben vielem Schönen und Guten Härte in Zeichnung und Colorit.


Heerbann, das Aufgebot aller freien Männer zur Heeresfolge, von Karl d. Gr. eingeführt, ging durch das Lehenwesen unter. Der Freie (immer ein

den Untergang ihrer Heimath und Familie; Homer und die Tragiker stellen sie als edle Matrone dar, welcher das Schicksal das Schwerste zu dulden auflegte.


Hedemarken, norweg. Amt im Stift Aggerhuus, mit 90000 E. auf 472 □M., von Gebirgen erfüllt und vom Glommen durchströmt.


Hederich, Namen mehrer Unkräuter, z. B. wilder Senf (Raphanus Raphanistrum), schwarzer Feldsenf (Sinapis arvensis), gemeiner Wegsenf (Erysimum officinale).


Hederich, Benjamin, geb. 1675 in der sächs. Stadt Geithain, gest. 1748 als Rector zu Großenhain, ein verdienter Lexikograph, dessen oft aufgelegtes „Lexicon manuale graecum“ zuletzt Pinzger herausgab, Leipzig 1825–27, 3 B.


Hedlinger, Joh. Karl, einer der berühmtesten Stempelschneider, geb. 1691 zu Schwyz, arbeitete in Rom, Petersburg u. Schweden, kehrte in die Schweiz zurück und st. 1771.


Hedonismus, vergl. Eudämonismus, Cyrenäer, Epikur.


Hedschas, s. Arabien.


Hedschra, Hegira (d. h. Flucht), Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina d. 15. Juli 622 n. Chr., nach welcher sich die Zeitrechnung der Moslemin richtet, daher dieselbe häufig mit H. bezeichnet wird.


Hedwig, St., poln. Jadwiga, die 1174 geb. Tochter des Herzogs Berthold von Meran, ward früh mit Herzog Heinrich I. von Schlesien u. Polen vermählt, veranlaßte diesen zu zahlreichen Werken christl. Barmherzigkeit und Stiftungen, nach der Geburt von 6 Kindern auch zur Ablegung des Gelübdes der Keuschheit, zog sich nach seinem Tode in das von ihr 1203 gestiftete Kloster Trebnitz zurück und st. 1243. Sie förderte das Herrschendwerden deutscher Sitte u. Bildung in Schlesien, wurde 1267 durch Clemens IV. canonisirt; der 17. Oktober ist ihr Gedächtnißtag.


Hedwig, die 1370 geb. Tochter Ludwigs, des Königs von Ungarn u. Polen, wurde früh mit Herzog Wilhelm von Oesterreich verlobt, verzichtete jedoch auf die Heirath, nachdem sie Königin geworden, um den Großfürsten Jagello von Lithauen und dessen Land für das Christenthum zu gewinnen. Jagello wurde 1386 getauft, Gemahl H.s und König von Polen als Wladislaw III. und ging sofort an die Christianisirung Lithauens, H. aber st. schon 1399, nachdem sie ihr Andenken auch durch Stiftungen verewigt hatte.


Hedyphan, Mineral aus Chlorblei, arseniksaurem Blei u. Kalkerde bestehend.


Hedysarum Onobrychis, s. Esparsette. H. gyrans, ostind. Pflanze in unsern Treibhäusern, zeigt eigene Bewegung, welche den ganzen Tag andauert, so lange die Temperatur schwül u. hoch genug ist.


Heeckeren, Georges, Baron v., geb. 1813, Elsässer, Neffe des Fürsten von Hatzfeld, diente in der russ. Garde, wurde von dem holländ. Gesandten von H. adoptirt, heirathete des Dichters Puschkin Schwester u. erschoß diesen im Duelle. Nach Frankreich zurückgekehrt, war er 1848 und 49 Mitglied der Nationalversammlungen, 1852 Louis Napoleons vertrauter Abgesandter zu dem Kaiser Nicolaus nach Wien.


Heem, Joh. David de, niederländ. Maler, geb. zu Utrecht 1600, gest. zu Antwerpen 1674, malte hauptsächlich Frucht- u. Blumenstücke, Schmucksachen, u. gilt als der beste niederländ. Maler in diesem Genre.


Heemskerk, Jak. van, geb. um 1560 zu Amsterdam, holländ. Seemann, versuchte 2mal um den Norden Europas u. Asiens herum (nordöstl. Durchfahrt) einen Seeweg nach Ostindien zu finden, überwinterte auf Nowaia Semblja, fiel 1607 als Admiral in einer siegreichen Seeschlacht gegen die Spanier.


Heemskerk, Martin van, eigentlich van Veen, holländ. Historienmaler, geb. 1498 zu Heemskerk bei Harlem, bildete sich in Delft, später in Italien unter Michel Angelo; st. 1574. Seine Gemälde, die ihm sehr theuer bezahlt wurden, zeigen neben vielem Schönen und Guten Härte in Zeichnung und Colorit.


Heerbann, das Aufgebot aller freien Männer zur Heeresfolge, von Karl d. Gr. eingeführt, ging durch das Lehenwesen unter. Der Freie (immer ein

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[250/0251] den Untergang ihrer Heimath und Familie; Homer und die Tragiker stellen sie als edle Matrone dar, welcher das Schicksal das Schwerste zu dulden auflegte. Hedemarken, norweg. Amt im Stift Aggerhuus, mit 90000 E. auf 472 □M., von Gebirgen erfüllt und vom Glommen durchströmt. Hederich, Namen mehrer Unkräuter, z. B. wilder Senf (Raphanus Raphanistrum), schwarzer Feldsenf (Sinapis arvensis), gemeiner Wegsenf (Erysimum officinale). Hederich, Benjamin, geb. 1675 in der sächs. Stadt Geithain, gest. 1748 als Rector zu Großenhain, ein verdienter Lexikograph, dessen oft aufgelegtes „Lexicon manuale graecum“ zuletzt Pinzger herausgab, Leipzig 1825–27, 3 B. Hedlinger, Joh. Karl, einer der berühmtesten Stempelschneider, geb. 1691 zu Schwyz, arbeitete in Rom, Petersburg u. Schweden, kehrte in die Schweiz zurück und st. 1771. Hedonismus, vergl. Eudämonismus, Cyrenäer, Epikur. Hedschas, s. Arabien. Hedschra, Hegira (d. h. Flucht), Mohammeds Flucht von Mekka nach Medina d. 15. Juli 622 n. Chr., nach welcher sich die Zeitrechnung der Moslemin richtet, daher dieselbe häufig mit H. bezeichnet wird. Hedwig, St., poln. Jadwiga, die 1174 geb. Tochter des Herzogs Berthold von Meran, ward früh mit Herzog Heinrich I. von Schlesien u. Polen vermählt, veranlaßte diesen zu zahlreichen Werken christl. Barmherzigkeit und Stiftungen, nach der Geburt von 6 Kindern auch zur Ablegung des Gelübdes der Keuschheit, zog sich nach seinem Tode in das von ihr 1203 gestiftete Kloster Trebnitz zurück und st. 1243. Sie förderte das Herrschendwerden deutscher Sitte u. Bildung in Schlesien, wurde 1267 durch Clemens IV. canonisirt; der 17. Oktober ist ihr Gedächtnißtag. Hedwig, die 1370 geb. Tochter Ludwigs, des Königs von Ungarn u. Polen, wurde früh mit Herzog Wilhelm von Oesterreich verlobt, verzichtete jedoch auf die Heirath, nachdem sie Königin geworden, um den Großfürsten Jagello von Lithauen und dessen Land für das Christenthum zu gewinnen. Jagello wurde 1386 getauft, Gemahl H.s und König von Polen als Wladislaw III. und ging sofort an die Christianisirung Lithauens, H. aber st. schon 1399, nachdem sie ihr Andenken auch durch Stiftungen verewigt hatte. Hedyphan, Mineral aus Chlorblei, arseniksaurem Blei u. Kalkerde bestehend. Hedysarum Onobrychis, s. Esparsette. H. gyrans, ostind. Pflanze in unsern Treibhäusern, zeigt eigene Bewegung, welche den ganzen Tag andauert, so lange die Temperatur schwül u. hoch genug ist. Heeckeren, Georges, Baron v., geb. 1813, Elsässer, Neffe des Fürsten von Hatzfeld, diente in der russ. Garde, wurde von dem holländ. Gesandten von H. adoptirt, heirathete des Dichters Puschkin Schwester u. erschoß diesen im Duelle. Nach Frankreich zurückgekehrt, war er 1848 und 49 Mitglied der Nationalversammlungen, 1852 Louis Napoleons vertrauter Abgesandter zu dem Kaiser Nicolaus nach Wien. Heem, Joh. David de, niederländ. Maler, geb. zu Utrecht 1600, gest. zu Antwerpen 1674, malte hauptsächlich Frucht- u. Blumenstücke, Schmucksachen, u. gilt als der beste niederländ. Maler in diesem Genre. Heemskerk, Jak. van, geb. um 1560 zu Amsterdam, holländ. Seemann, versuchte 2mal um den Norden Europas u. Asiens herum (nordöstl. Durchfahrt) einen Seeweg nach Ostindien zu finden, überwinterte auf Nowaia Semblja, fiel 1607 als Admiral in einer siegreichen Seeschlacht gegen die Spanier. Heemskerk, Martin van, eigentlich van Veen, holländ. Historienmaler, geb. 1498 zu Heemskerk bei Harlem, bildete sich in Delft, später in Italien unter Michel Angelo; st. 1574. Seine Gemälde, die ihm sehr theuer bezahlt wurden, zeigen neben vielem Schönen und Guten Härte in Zeichnung und Colorit. Heerbann, das Aufgebot aller freien Männer zur Heeresfolge, von Karl d. Gr. eingeführt, ging durch das Lehenwesen unter. Der Freie (immer ein

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/251>, abgerufen am 09.06.2024.