Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

um die Geschichte der Medicin. "Geschichte der Heilkunde", Berlin 1822 bis 29; "Die Lehre vom Kreislaufe vor Harvey", Berlin 1831; "Der schwarze Tod im 14. Jahrh.", Berl. 1832; "Der engl. Schweiß", Berl. 1834; "Geschichte der neuern Heilkunde", Berlin 1839; "Ueber Sympathie", Berl. 1846; "Ueber Visionen", 1848. Gab auch "Annalen der gesammten Heilkunde" heraus.


Hecker, Friedr., ehemal. Abgeordneter des bad. Landtages u. als Anführer des "Heckerputsches" weltbekannt, geb. 1811 zu Eichtersheim im Amt Wiesloch, wurde 1838 Oberhofgerichtsadvokat zu Mannheim u. trat 1842 in die 2. bad. Kammer ein, wo er durch seine kühne, feurige Beredsamkeit, sowie durch den wohlfeilen Eifer, den er in Wort und Schrift für den Rongeanismus bethätigte, rasch als ein Hauptvertreter der Opposition glänzte. Die Ausweisung, welche ihm 1845 gelegentlich einer Reise mit Itzstein nach Stettin in Preußen zu Theil wurde, trug namhaft bei, ihn in Süddeutschland zu einem Löwen des Tages zu machen. Die Ungeduld seines ehrlichen Republikanismus trieb ihn anfangs 1847 aus der Kammer, die erste Offenburger Versammlung im Herbst 1847, durch welche das Vorhandensein einer republikan. Partei bereits landeskundig wurde, bewog ihn zum Wiedereintritt u. der 24. Febr. 1848 versetzte ihn in eine fieberhafte Thätigkeit, welche bei seinem tiefen Hasse gegen das Bestehende sowie bei der großen Ueberschätzung seiner Person u. des Werthes seiner Anhänger bald eine unheilvolle Richtung einschlug. Nachdem er am 5. März zu Heidelberg die Permanenz des Vorparlamentes vergeblich durchzusetzen versucht, leitete er im unerschütterlichsten Vertrauen auf gleichzeitige Schilderhebungen in andern Ländern und auf die "Mündigkeit" des bad. Militärs seinen Putsch ein, der im April unter seiner Hauptanführung in Konstanz kläglich begann und am grünen Donnerstag (20. April 1848) bei Steinen und Kandern, wo General Gagern übrigens ohne unmittelbare Schuld H.s fiel, noch kläglicher endete. H. zog sich als Flüchtling nach Baselland zurück und schrieb den "Volksfreund", ein vielfach an Danton und dessen Septembriseurs erinnerndes Blatt, wollte jedoch nichts vom "Struveputsch" wissen, sondern zog im Herbst nach Amerika, nachdem das Frankfurter Parlament beschlossen, ihm trotz wiederholter Wahl von Seite des Wahlbezirkes Thiengen im Kiekgau den Eintritt nicht zu gestatten. Als die Mairevolution von 1849 ausgebrochen, war es eine der ersten Maßregeln des Landesausschusses, den H. durch eine Deputation aus Amerika herbeiholen zu lassen, doch ehe derselbe kam, ging die schmähliche Katastrophe ihrem Ende entgegen und H. kehrte nach Saint Louis an den Missisippi zurück. Er soll gegenwärtig als Besitzer einer schönen Farm bei Belleville im Staate Illinois leben u. gründlich einsehen, daß die Deutschen keine alten Römer und die Union bei allen etwaigen Vorzügen noch immer kein Utopien sei. - H., Karl, der Bruder des Vorigen, lebt als Prof. der Medicin u. Director der chirurg. Klinik zu Freiburg i. Br. und ist als tüchtiger Lehrer und Arzt anerkannt.


Heckmünzen, Münzen, von denen man glaubte, sie verhindern, daß ihrem Inhaber je das Geld ganz ausgehe; auch Münzen, die aus Münzstätten hervorgingen, wo man durch Einschmelzen guter Sorten und tüchtigen Zusatz Profit machte (bekanntl. von Koburg um 1830 zuletzt großartig betrieben).


Hecksamenstrauch (Ulex europaea), dorniges Gewächs mit gelben Schmetterlingsblumen, Zierstrauch.


Heckscher, Joh. Gust. Moritz, geb. 1797 zu Hamburg, Advocat u. liberaler Publicist, 1848 Mitglied des Vorparlaments und Parlaments, dann Reichsminister für Justiz, später des Auswärtigen, ging, wegen des Malmöer Waffenstillstandes seines Lebens in Frankfurt nicht mehr sicher, als Gesandter nach Turin und Neapel und kehrte, nachdem es mit dem Frankfurter polit. Interim, Reich genannt, zu Ende war, an seine Advocatur zurück. Seit 1853 ist er hamburg. Geschäftsträger in Wien.


Hecuba, griech. Hekabe, myth., Gattin des Priamus, Mutter zahlreicher Söhne und Töchter, überlebte als Gefangene

um die Geschichte der Medicin. „Geschichte der Heilkunde“, Berlin 1822 bis 29; „Die Lehre vom Kreislaufe vor Harvey“, Berlin 1831; „Der schwarze Tod im 14. Jahrh.“, Berl. 1832; „Der engl. Schweiß“, Berl. 1834; „Geschichte der neuern Heilkunde“, Berlin 1839; „Ueber Sympathie“, Berl. 1846; „Ueber Visionen“, 1848. Gab auch „Annalen der gesammten Heilkunde“ heraus.


Hecker, Friedr., ehemal. Abgeordneter des bad. Landtages u. als Anführer des „Heckerputsches“ weltbekannt, geb. 1811 zu Eichtersheim im Amt Wiesloch, wurde 1838 Oberhofgerichtsadvokat zu Mannheim u. trat 1842 in die 2. bad. Kammer ein, wo er durch seine kühne, feurige Beredsamkeit, sowie durch den wohlfeilen Eifer, den er in Wort und Schrift für den Rongeanismus bethätigte, rasch als ein Hauptvertreter der Opposition glänzte. Die Ausweisung, welche ihm 1845 gelegentlich einer Reise mit Itzstein nach Stettin in Preußen zu Theil wurde, trug namhaft bei, ihn in Süddeutschland zu einem Löwen des Tages zu machen. Die Ungeduld seines ehrlichen Republikanismus trieb ihn anfangs 1847 aus der Kammer, die erste Offenburger Versammlung im Herbst 1847, durch welche das Vorhandensein einer republikan. Partei bereits landeskundig wurde, bewog ihn zum Wiedereintritt u. der 24. Febr. 1848 versetzte ihn in eine fieberhafte Thätigkeit, welche bei seinem tiefen Hasse gegen das Bestehende sowie bei der großen Ueberschätzung seiner Person u. des Werthes seiner Anhänger bald eine unheilvolle Richtung einschlug. Nachdem er am 5. März zu Heidelberg die Permanenz des Vorparlamentes vergeblich durchzusetzen versucht, leitete er im unerschütterlichsten Vertrauen auf gleichzeitige Schilderhebungen in andern Ländern und auf die „Mündigkeit“ des bad. Militärs seinen Putsch ein, der im April unter seiner Hauptanführung in Konstanz kläglich begann und am grünen Donnerstag (20. April 1848) bei Steinen und Kandern, wo General Gagern übrigens ohne unmittelbare Schuld H.s fiel, noch kläglicher endete. H. zog sich als Flüchtling nach Baselland zurück und schrieb den „Volksfreund“, ein vielfach an Danton und dessen Septembriseurs erinnerndes Blatt, wollte jedoch nichts vom „Struveputsch“ wissen, sondern zog im Herbst nach Amerika, nachdem das Frankfurter Parlament beschlossen, ihm trotz wiederholter Wahl von Seite des Wahlbezirkes Thiengen im Kiekgau den Eintritt nicht zu gestatten. Als die Mairevolution von 1849 ausgebrochen, war es eine der ersten Maßregeln des Landesausschusses, den H. durch eine Deputation aus Amerika herbeiholen zu lassen, doch ehe derselbe kam, ging die schmähliche Katastrophe ihrem Ende entgegen und H. kehrte nach Saint Louis an den Missisippi zurück. Er soll gegenwärtig als Besitzer einer schönen Farm bei Belleville im Staate Illinois leben u. gründlich einsehen, daß die Deutschen keine alten Römer und die Union bei allen etwaigen Vorzügen noch immer kein Utopien sei. – H., Karl, der Bruder des Vorigen, lebt als Prof. der Medicin u. Director der chirurg. Klinik zu Freiburg i. Br. und ist als tüchtiger Lehrer und Arzt anerkannt.


Heckmünzen, Münzen, von denen man glaubte, sie verhindern, daß ihrem Inhaber je das Geld ganz ausgehe; auch Münzen, die aus Münzstätten hervorgingen, wo man durch Einschmelzen guter Sorten und tüchtigen Zusatz Profit machte (bekanntl. von Koburg um 1830 zuletzt großartig betrieben).


Hecksamenstrauch (Ulex europaea), dorniges Gewächs mit gelben Schmetterlingsblumen, Zierstrauch.


Heckscher, Joh. Gust. Moritz, geb. 1797 zu Hamburg, Advocat u. liberaler Publicist, 1848 Mitglied des Vorparlaments und Parlaments, dann Reichsminister für Justiz, später des Auswärtigen, ging, wegen des Malmöer Waffenstillstandes seines Lebens in Frankfurt nicht mehr sicher, als Gesandter nach Turin und Neapel und kehrte, nachdem es mit dem Frankfurter polit. Interim, Reich genannt, zu Ende war, an seine Advocatur zurück. Seit 1853 ist er hamburg. Geschäftsträger in Wien.


Hecuba, griech. Hekabe, myth., Gattin des Priamus, Mutter zahlreicher Söhne und Töchter, überlebte als Gefangene

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0250" n="249"/>
um die Geschichte der Medicin. &#x201E;Geschichte der Heilkunde&#x201C;, Berlin 1822 bis 29; &#x201E;Die Lehre vom Kreislaufe vor Harvey&#x201C;, Berlin 1831; &#x201E;Der schwarze Tod im 14. Jahrh.&#x201C;, Berl. 1832; &#x201E;Der engl. Schweiß&#x201C;, Berl. 1834; &#x201E;Geschichte der neuern Heilkunde&#x201C;, Berlin 1839; &#x201E;Ueber Sympathie&#x201C;, Berl. 1846; &#x201E;Ueber Visionen&#x201C;, 1848. Gab auch &#x201E;Annalen der gesammten Heilkunde&#x201C; heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hecker</hi>, Friedr., ehemal. Abgeordneter des bad. Landtages u. als Anführer des &#x201E;Heckerputsches&#x201C; weltbekannt, geb. 1811 zu Eichtersheim im Amt Wiesloch, wurde 1838 Oberhofgerichtsadvokat zu Mannheim u. trat 1842 in die 2. bad. Kammer ein, wo er durch seine kühne, feurige Beredsamkeit, sowie durch den wohlfeilen Eifer, den er in Wort und Schrift für den Rongeanismus bethätigte, rasch als ein Hauptvertreter der Opposition glänzte. Die Ausweisung, welche ihm 1845 gelegentlich einer Reise mit Itzstein nach Stettin in Preußen zu Theil wurde, trug namhaft bei, ihn in Süddeutschland zu einem Löwen des Tages zu machen. Die Ungeduld seines ehrlichen Republikanismus trieb ihn anfangs 1847 aus der Kammer, die erste Offenburger Versammlung im Herbst 1847, durch welche das Vorhandensein einer republikan. Partei bereits landeskundig wurde, bewog ihn zum Wiedereintritt u. der 24. Febr. 1848 versetzte ihn in eine fieberhafte Thätigkeit, welche bei seinem tiefen Hasse gegen das Bestehende sowie bei der großen Ueberschätzung seiner Person u. des Werthes seiner Anhänger bald eine unheilvolle Richtung einschlug. Nachdem er am 5. März zu Heidelberg die Permanenz des Vorparlamentes vergeblich durchzusetzen versucht, leitete er im unerschütterlichsten Vertrauen auf gleichzeitige Schilderhebungen in andern Ländern und auf die &#x201E;Mündigkeit&#x201C; des bad. Militärs seinen Putsch ein, der im April unter seiner Hauptanführung in Konstanz kläglich begann und am grünen Donnerstag (20. April 1848) bei Steinen und Kandern, wo General Gagern übrigens ohne unmittelbare Schuld H.s fiel, noch kläglicher endete. H. zog sich als Flüchtling nach Baselland zurück und schrieb den &#x201E;Volksfreund&#x201C;, ein vielfach an Danton und dessen <hi rendition="#i">Septembriseurs</hi> erinnerndes Blatt, wollte jedoch nichts vom &#x201E;Struveputsch&#x201C; wissen, sondern zog im Herbst nach Amerika, nachdem das Frankfurter Parlament beschlossen, ihm trotz wiederholter Wahl von Seite des Wahlbezirkes Thiengen im Kiekgau den Eintritt nicht zu gestatten. Als die Mairevolution von 1849 ausgebrochen, war es eine der ersten Maßregeln des Landesausschusses, den H. durch eine Deputation aus Amerika herbeiholen zu lassen, doch ehe derselbe kam, ging die schmähliche Katastrophe ihrem Ende entgegen und H. kehrte nach Saint Louis an den Missisippi zurück. Er soll gegenwärtig als Besitzer einer schönen Farm bei Belleville im Staate Illinois leben u. gründlich einsehen, daß die Deutschen keine alten Römer und die Union bei allen etwaigen Vorzügen noch immer kein Utopien sei. &#x2013; H., <hi rendition="#g">Karl</hi>, der Bruder des Vorigen, lebt als Prof. der Medicin u. Director der chirurg. Klinik zu Freiburg i. Br. und ist als tüchtiger Lehrer und Arzt anerkannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heckmünzen</hi>, Münzen, von denen man glaubte, sie verhindern, daß ihrem Inhaber je das Geld ganz ausgehe; auch Münzen, die aus Münzstätten hervorgingen, wo man durch Einschmelzen guter Sorten und tüchtigen Zusatz Profit machte (bekanntl. von Koburg um 1830 zuletzt großartig betrieben).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hecksamenstrauch</hi><hi rendition="#i">(Ulex europaea)</hi>, dorniges Gewächs mit gelben Schmetterlingsblumen, Zierstrauch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heckscher</hi>, Joh. Gust. Moritz, geb. 1797 zu Hamburg, Advocat u. liberaler Publicist, 1848 Mitglied des Vorparlaments und Parlaments, dann Reichsminister für Justiz, später des Auswärtigen, ging, wegen des Malmöer Waffenstillstandes seines Lebens in Frankfurt nicht mehr sicher, als Gesandter nach Turin und Neapel und kehrte, nachdem es mit dem Frankfurter polit. Interim, Reich genannt, zu Ende war, an seine Advocatur zurück. Seit 1853 ist er hamburg. Geschäftsträger in Wien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hecuba</hi>, griech. Hekabe, myth., Gattin des Priamus, Mutter zahlreicher Söhne und Töchter, überlebte als Gefangene
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[249/0250] um die Geschichte der Medicin. „Geschichte der Heilkunde“, Berlin 1822 bis 29; „Die Lehre vom Kreislaufe vor Harvey“, Berlin 1831; „Der schwarze Tod im 14. Jahrh.“, Berl. 1832; „Der engl. Schweiß“, Berl. 1834; „Geschichte der neuern Heilkunde“, Berlin 1839; „Ueber Sympathie“, Berl. 1846; „Ueber Visionen“, 1848. Gab auch „Annalen der gesammten Heilkunde“ heraus. Hecker, Friedr., ehemal. Abgeordneter des bad. Landtages u. als Anführer des „Heckerputsches“ weltbekannt, geb. 1811 zu Eichtersheim im Amt Wiesloch, wurde 1838 Oberhofgerichtsadvokat zu Mannheim u. trat 1842 in die 2. bad. Kammer ein, wo er durch seine kühne, feurige Beredsamkeit, sowie durch den wohlfeilen Eifer, den er in Wort und Schrift für den Rongeanismus bethätigte, rasch als ein Hauptvertreter der Opposition glänzte. Die Ausweisung, welche ihm 1845 gelegentlich einer Reise mit Itzstein nach Stettin in Preußen zu Theil wurde, trug namhaft bei, ihn in Süddeutschland zu einem Löwen des Tages zu machen. Die Ungeduld seines ehrlichen Republikanismus trieb ihn anfangs 1847 aus der Kammer, die erste Offenburger Versammlung im Herbst 1847, durch welche das Vorhandensein einer republikan. Partei bereits landeskundig wurde, bewog ihn zum Wiedereintritt u. der 24. Febr. 1848 versetzte ihn in eine fieberhafte Thätigkeit, welche bei seinem tiefen Hasse gegen das Bestehende sowie bei der großen Ueberschätzung seiner Person u. des Werthes seiner Anhänger bald eine unheilvolle Richtung einschlug. Nachdem er am 5. März zu Heidelberg die Permanenz des Vorparlamentes vergeblich durchzusetzen versucht, leitete er im unerschütterlichsten Vertrauen auf gleichzeitige Schilderhebungen in andern Ländern und auf die „Mündigkeit“ des bad. Militärs seinen Putsch ein, der im April unter seiner Hauptanführung in Konstanz kläglich begann und am grünen Donnerstag (20. April 1848) bei Steinen und Kandern, wo General Gagern übrigens ohne unmittelbare Schuld H.s fiel, noch kläglicher endete. H. zog sich als Flüchtling nach Baselland zurück und schrieb den „Volksfreund“, ein vielfach an Danton und dessen Septembriseurs erinnerndes Blatt, wollte jedoch nichts vom „Struveputsch“ wissen, sondern zog im Herbst nach Amerika, nachdem das Frankfurter Parlament beschlossen, ihm trotz wiederholter Wahl von Seite des Wahlbezirkes Thiengen im Kiekgau den Eintritt nicht zu gestatten. Als die Mairevolution von 1849 ausgebrochen, war es eine der ersten Maßregeln des Landesausschusses, den H. durch eine Deputation aus Amerika herbeiholen zu lassen, doch ehe derselbe kam, ging die schmähliche Katastrophe ihrem Ende entgegen und H. kehrte nach Saint Louis an den Missisippi zurück. Er soll gegenwärtig als Besitzer einer schönen Farm bei Belleville im Staate Illinois leben u. gründlich einsehen, daß die Deutschen keine alten Römer und die Union bei allen etwaigen Vorzügen noch immer kein Utopien sei. – H., Karl, der Bruder des Vorigen, lebt als Prof. der Medicin u. Director der chirurg. Klinik zu Freiburg i. Br. und ist als tüchtiger Lehrer und Arzt anerkannt. Heckmünzen, Münzen, von denen man glaubte, sie verhindern, daß ihrem Inhaber je das Geld ganz ausgehe; auch Münzen, die aus Münzstätten hervorgingen, wo man durch Einschmelzen guter Sorten und tüchtigen Zusatz Profit machte (bekanntl. von Koburg um 1830 zuletzt großartig betrieben). Hecksamenstrauch (Ulex europaea), dorniges Gewächs mit gelben Schmetterlingsblumen, Zierstrauch. Heckscher, Joh. Gust. Moritz, geb. 1797 zu Hamburg, Advocat u. liberaler Publicist, 1848 Mitglied des Vorparlaments und Parlaments, dann Reichsminister für Justiz, später des Auswärtigen, ging, wegen des Malmöer Waffenstillstandes seines Lebens in Frankfurt nicht mehr sicher, als Gesandter nach Turin und Neapel und kehrte, nachdem es mit dem Frankfurter polit. Interim, Reich genannt, zu Ende war, an seine Advocatur zurück. Seit 1853 ist er hamburg. Geschäftsträger in Wien. Hecuba, griech. Hekabe, myth., Gattin des Priamus, Mutter zahlreicher Söhne und Töchter, überlebte als Gefangene

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/250
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/250>, abgerufen am 23.11.2024.