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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Paris, gewöhnl. Putzmacherinen, Näherinen, dabei Haushälterinen u. Concubinen von Studenten od. andern Herren, denen sie während der ganzen Dauer des Engagements treu bleiben sollen.


Grista, russ. Heugewicht = 16,7 Zollcentner.


Grit, Coat- (koht) G., der grobkörnige Kohlensandstein in England.


Griwe, Griweniki, russ. Silbermünze = 10 Kopeken = 3 Sgr. 2,4 Pf. - 9 kr. C.-M.


Groat (Groht), engl. Silbermünze = 4 Pence = 3 Sgr. 4,3 Pf. = 91/2 kr. C.-M.


Grobcourant, s. Courant.


Grobspeisig, Mineral, stark bleihaltig, öfters auch etwas silberhaltig, Flußmittel beim Hüttenbetriebe.


Groden, vor einem Deiche neu angeschwemmtes Land, bereits begrast; G.deich, Deich mit grünem Vorland, nur von Hochfluth erreicht.


Grodgerichte, vor Zeiten in Polen die Starostengerichte.


Grodno, westruss. Gouvernement 6921/2 #M. groß mit 950000 E., weite Ebene, zum Theil fruchtbares Ackerland, zum Theil mit Wäldern, Morästen u. Seen bedeckt, dem Gebiete des Niemen, Dnieper und der Weichsel angehörig (Bialowiczer Haide, s. d.). Hauptstadt G. am Niemen mit 20000 E., Fabriken in Seide, Tuch u. Baumwolle, lebhaftem Verkehr, Flußschiffahrt.


Gröden, Val Gherdeina, ital. Valle Gardena, 3 St. langes Thal im Brixener Kreise Tyrols mit 4000, einen roman. Dialect sprechenden E., die von Spitzenklöppelei u. namentl. Bildschnitzerei leben; sie wandern weit in der Welt umher, kommen selbst bis Amerika.


Gröger, Friedr. Karl, geb. 1756 zu Plön in Holstein, war Anfangs Schneider- dann Drechslerlehrling, ging dann zu einem Hausanstreicher, wo er die ersten Elemente des Zeichnens erlernte u. sich allmälig zu einem geschätzten Porträtmaler ausbildete, dessen charakteristischer Ausdruck besonders gelobt wird. Arbeitete gewöhnlich mit Heinrich Aldenrath (geb. 1774 zu Lübeck) und lebte meistens zu Paris und Hamburg.


Gröningen, die nördlichste niederländische Provinz mit 196000 E. auf 412/3 #M., theils morastigem u. sandigem, theils gutem, für Acker- u. Wiesenbau geeignetem Boden. - G., die Hauptstadt, an der Hunse u. Aa, durch Kanäle mit der Nordsee, der Zuydersee u. dem Dollart verbunden, hat 36000 E., Universität, lebhaften Verkehr, nicht unbedeutende Gewerbsthätigkeit.


Grönland, nordamerikan. Polarland, vielleicht 18000 #M. groß, wahrscheinlich eine mit vielen Eilanden umgebene gegen Süden im Cap Farewell endende Insel, ist eine von Randgebirgen umgebene, von Eismassenbedeckte, durchschnittl. 3000' hohe Hochfläche, nur am Küstensaume u. in ihrem südl. Theile einigermaßen bewohnbar. Klima u. Erzeugnisse sind die der Polargegenden; Fische, Robben, Wale, Seevögel, Rennthiere, Füchse, Eisbären etc. sind zahlreich, die Vegetation dagegen eine sehr kümmerliche, auf Flechten, Moose und einige Kräuter beschränkte, nur in den südlichsten Gegenden kommen noch verkrüppelte Bäume fort. Die Einw. gehören zum Stamme der Eskimo, sind vielleicht 24000 Seelen stark, körperlich und geistig verkümmert, doch kühne Fischer und Jäger, im Winter in engen schmutzigen Erdhütten, wo es kein Europäer vor Gestank aushalten würde, im Sommer unter Zelten wohnend. - G. wurde schon 982 durch einen Isländer, Erik den Rothen, entdeckt und von Norwegern, Isländern und Dänen colonisirt. Im Jahr 1406 bestand eine Colonie auf der Ostküste (Austurbygd) u. eine auf der Westküste (Westurbygd). Die östliche wurde von Treibeis abgesperrt und soll 1550 zum letztenmale von einem europ. Schiffe erreicht worden sein, auch die westliche wurde aufgegeben und erst seit 1720 wieder von Dänemark aus besucht (vgl. Egede). Es wurden Missionsorte besonders von den Herrenhutern gegründet und im Ganzen bestehen deren 10, daneben 18 größere und 15 kleinere Niederlassungen, von etwa 250 Dänen u. 8000 Grönländern bewohnt. Garnison hat G. keine, nur 2 Statthalter (für Süd- und Nord-G.) und einige Rentbeamte. In Süd-G. liegen: Julianehaab, Frederikshaab, Godhaab,

Paris, gewöhnl. Putzmacherinen, Näherinen, dabei Haushälterinen u. Concubinen von Studenten od. andern Herren, denen sie während der ganzen Dauer des Engagements treu bleiben sollen.


Grista, russ. Heugewicht = 16,7 Zollcentner.


Grit, Coat- (koht) G., der grobkörnige Kohlensandstein in England.


Griwe, Griweniki, russ. Silbermünze = 10 Kopeken = 3 Sgr. 2,4 Pf. – 9 kr. C.-M.


Groat (Groht), engl. Silbermünze = 4 Pence = 3 Sgr. 4,3 Pf. = 91/2 kr. C.-M.


Grobcourant, s. Courant.


Grobspeisig, Mineral, stark bleihaltig, öfters auch etwas silberhaltig, Flußmittel beim Hüttenbetriebe.


Groden, vor einem Deiche neu angeschwemmtes Land, bereits begrast; G.deich, Deich mit grünem Vorland, nur von Hochfluth erreicht.


Grodgerichte, vor Zeiten in Polen die Starostengerichte.


Grodno, westruss. Gouvernement 6921/2 □M. groß mit 950000 E., weite Ebene, zum Theil fruchtbares Ackerland, zum Theil mit Wäldern, Morästen u. Seen bedeckt, dem Gebiete des Niemen, Dnieper und der Weichsel angehörig (Bialowiczer Haide, s. d.). Hauptstadt G. am Niemen mit 20000 E., Fabriken in Seide, Tuch u. Baumwolle, lebhaftem Verkehr, Flußschiffahrt.


Gröden, Val Gherdeina, ital. Valle Gardéna, 3 St. langes Thal im Brixener Kreise Tyrols mit 4000, einen roman. Dialect sprechenden E., die von Spitzenklöppelei u. namentl. Bildschnitzerei leben; sie wandern weit in der Welt umher, kommen selbst bis Amerika.


Gröger, Friedr. Karl, geb. 1756 zu Plön in Holstein, war Anfangs Schneider- dann Drechslerlehrling, ging dann zu einem Hausanstreicher, wo er die ersten Elemente des Zeichnens erlernte u. sich allmälig zu einem geschätzten Porträtmaler ausbildete, dessen charakteristischer Ausdruck besonders gelobt wird. Arbeitete gewöhnlich mit Heinrich Aldenrath (geb. 1774 zu Lübeck) und lebte meistens zu Paris und Hamburg.


Gröningen, die nördlichste niederländische Provinz mit 196000 E. auf 412/3 □M., theils morastigem u. sandigem, theils gutem, für Acker- u. Wiesenbau geeignetem Boden. – G., die Hauptstadt, an der Hunse u. Aa, durch Kanäle mit der Nordsee, der Zuydersee u. dem Dollart verbunden, hat 36000 E., Universität, lebhaften Verkehr, nicht unbedeutende Gewerbsthätigkeit.


Grönland, nordamerikan. Polarland, vielleicht 18000 □M. groß, wahrscheinlich eine mit vielen Eilanden umgebene gegen Süden im Cap Farewell endende Insel, ist eine von Randgebirgen umgebene, von Eismassenbedeckte, durchschnittl. 3000' hohe Hochfläche, nur am Küstensaume u. in ihrem südl. Theile einigermaßen bewohnbar. Klima u. Erzeugnisse sind die der Polargegenden; Fische, Robben, Wale, Seevögel, Rennthiere, Füchse, Eisbären etc. sind zahlreich, die Vegetation dagegen eine sehr kümmerliche, auf Flechten, Moose und einige Kräuter beschränkte, nur in den südlichsten Gegenden kommen noch verkrüppelte Bäume fort. Die Einw. gehören zum Stamme der Eskimo, sind vielleicht 24000 Seelen stark, körperlich und geistig verkümmert, doch kühne Fischer und Jäger, im Winter in engen schmutzigen Erdhütten, wo es kein Europäer vor Gestank aushalten würde, im Sommer unter Zelten wohnend. – G. wurde schon 982 durch einen Isländer, Erik den Rothen, entdeckt und von Norwegern, Isländern und Dänen colonisirt. Im Jahr 1406 bestand eine Colonie auf der Ostküste (Austurbygd) u. eine auf der Westküste (Westurbygd). Die östliche wurde von Treibeis abgesperrt und soll 1550 zum letztenmale von einem europ. Schiffe erreicht worden sein, auch die westliche wurde aufgegeben und erst seit 1720 wieder von Dänemark aus besucht (vgl. Egede). Es wurden Missionsorte besonders von den Herrenhutern gegründet und im Ganzen bestehen deren 10, daneben 18 größere und 15 kleinere Niederlassungen, von etwa 250 Dänen u. 8000 Grönländern bewohnt. Garnison hat G. keine, nur 2 Statthalter (für Süd- und Nord-G.) und einige Rentbeamte. In Süd-G. liegen: Julianehaab, Frederikshaab, Godhaab,

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[156/0157] Paris, gewöhnl. Putzmacherinen, Näherinen, dabei Haushälterinen u. Concubinen von Studenten od. andern Herren, denen sie während der ganzen Dauer des Engagements treu bleiben sollen. Grista, russ. Heugewicht = 16,7 Zollcentner. Grit, Coat- (koht) G., der grobkörnige Kohlensandstein in England. Griwe, Griweniki, russ. Silbermünze = 10 Kopeken = 3 Sgr. 2,4 Pf. – 9 kr. C.-M. Groat (Groht), engl. Silbermünze = 4 Pence = 3 Sgr. 4,3 Pf. = 91/2 kr. C.-M. Grobcourant, s. Courant. Grobspeisig, Mineral, stark bleihaltig, öfters auch etwas silberhaltig, Flußmittel beim Hüttenbetriebe. Groden, vor einem Deiche neu angeschwemmtes Land, bereits begrast; G.deich, Deich mit grünem Vorland, nur von Hochfluth erreicht. Grodgerichte, vor Zeiten in Polen die Starostengerichte. Grodno, westruss. Gouvernement 6921/2 □M. groß mit 950000 E., weite Ebene, zum Theil fruchtbares Ackerland, zum Theil mit Wäldern, Morästen u. Seen bedeckt, dem Gebiete des Niemen, Dnieper und der Weichsel angehörig (Bialowiczer Haide, s. d.). Hauptstadt G. am Niemen mit 20000 E., Fabriken in Seide, Tuch u. Baumwolle, lebhaftem Verkehr, Flußschiffahrt. Gröden, Val Gherdeina, ital. Valle Gardéna, 3 St. langes Thal im Brixener Kreise Tyrols mit 4000, einen roman. Dialect sprechenden E., die von Spitzenklöppelei u. namentl. Bildschnitzerei leben; sie wandern weit in der Welt umher, kommen selbst bis Amerika. Gröger, Friedr. Karl, geb. 1756 zu Plön in Holstein, war Anfangs Schneider- dann Drechslerlehrling, ging dann zu einem Hausanstreicher, wo er die ersten Elemente des Zeichnens erlernte u. sich allmälig zu einem geschätzten Porträtmaler ausbildete, dessen charakteristischer Ausdruck besonders gelobt wird. Arbeitete gewöhnlich mit Heinrich Aldenrath (geb. 1774 zu Lübeck) und lebte meistens zu Paris und Hamburg. Gröningen, die nördlichste niederländische Provinz mit 196000 E. auf 412/3 □M., theils morastigem u. sandigem, theils gutem, für Acker- u. Wiesenbau geeignetem Boden. – G., die Hauptstadt, an der Hunse u. Aa, durch Kanäle mit der Nordsee, der Zuydersee u. dem Dollart verbunden, hat 36000 E., Universität, lebhaften Verkehr, nicht unbedeutende Gewerbsthätigkeit. Grönland, nordamerikan. Polarland, vielleicht 18000 □M. groß, wahrscheinlich eine mit vielen Eilanden umgebene gegen Süden im Cap Farewell endende Insel, ist eine von Randgebirgen umgebene, von Eismassenbedeckte, durchschnittl. 3000' hohe Hochfläche, nur am Küstensaume u. in ihrem südl. Theile einigermaßen bewohnbar. Klima u. Erzeugnisse sind die der Polargegenden; Fische, Robben, Wale, Seevögel, Rennthiere, Füchse, Eisbären etc. sind zahlreich, die Vegetation dagegen eine sehr kümmerliche, auf Flechten, Moose und einige Kräuter beschränkte, nur in den südlichsten Gegenden kommen noch verkrüppelte Bäume fort. Die Einw. gehören zum Stamme der Eskimo, sind vielleicht 24000 Seelen stark, körperlich und geistig verkümmert, doch kühne Fischer und Jäger, im Winter in engen schmutzigen Erdhütten, wo es kein Europäer vor Gestank aushalten würde, im Sommer unter Zelten wohnend. – G. wurde schon 982 durch einen Isländer, Erik den Rothen, entdeckt und von Norwegern, Isländern und Dänen colonisirt. Im Jahr 1406 bestand eine Colonie auf der Ostküste (Austurbygd) u. eine auf der Westküste (Westurbygd). Die östliche wurde von Treibeis abgesperrt und soll 1550 zum letztenmale von einem europ. Schiffe erreicht worden sein, auch die westliche wurde aufgegeben und erst seit 1720 wieder von Dänemark aus besucht (vgl. Egede). Es wurden Missionsorte besonders von den Herrenhutern gegründet und im Ganzen bestehen deren 10, daneben 18 größere und 15 kleinere Niederlassungen, von etwa 250 Dänen u. 8000 Grönländern bewohnt. Garnison hat G. keine, nur 2 Statthalter (für Süd- und Nord-G.) und einige Rentbeamte. In Süd-G. liegen: Julianehaab, Frederikshaab, Godhaab,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/157>, abgerufen am 23.11.2024.