Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Göttingen u. lebt gegenwärtig in Berlin. Er arbeitet zum Theil gemeinschaftlich mit seinem Bruder u. hat sich durch die Herausgabe einer ziemlichen Anzahl der Literaturdenkmäler des Mittelalters verdient gemacht, z. B. des Grave Ruodolf, des Hildebrandliedes, des Fridanks, Rosengartens, der goldenen Schmiede etc. Sein Sohn Hermann Friedr., geb. 1828, hat sich im Drama u. Lehrgedicht versucht. Grimm, Ludwig Emil, Bruder der Germanisten, geb. 1790, seit 1832 an der Malerakademie zu Kassel Professor, ist namhafter Porträt- u. Landschaftsmaler, auch tüchtiger Kupferstecher. Grimma, sächs. Stadt im Kreisdirectionsbezirk Leipzig, an der Mulde, mit 5950 E., Fabrikation von Wolle- u. Baumwollewaaren u. einer berühmten Fürstenschule (s. d.). Grimmdarm, s. Darm. Grimmelshausen, Christoffel von, gest. 1676 als Amtmann zu Renchen in Baden, ist nach neueren Untersuchungen Verfasser des Romans "Simplicissimus", eines treuen Zeitgemäldes des 30jähr. Krieges (neu herausgeg. von Holland, Stuttgart 1852). Sonst galt ein gewisser Greiffenson als Verfasser des "Abenteuerlicher Simplicissimus, d. i. Beschreibung des Lebens eines seltsamen Vaganten, genannt Melchior Sternfels von Fuchshaim, an den Tag gegeben von German Schleifheim von Sulzfort", Mömpelgard 1669. Grimod de la Reyniere (Grimo d'la Ränlähr), Alex. Balthas. Laurent, geb. 1758, gest. 1838, Advocat, 1780 wegen seiner Verspottung der höheren Stände aus Paris verwiesen, geißelte in seinem "Manuel des Amphitryons" (1808) die neuen Emporkömmlinge; sein "Almanac des gourmands", eine Schrift voll Humor, kam zu Paris in 8 Bdn. von 1803-12 heraus. Grimnitzersee, See im Reg.-Bez. Potsdam, 2500 Morgen groß, fließt in die Oder durch die Welse ab. Grimsel, 6570' hoher Berg in den Berneralpen, über den ein 5778' hoher Paß in das obere Rhonethal führt, wo sich das G.hospiz, eine vom Kanton Bern unterhaltene Wirthschaft, befindet. Grind, Schorf, die Kruste, welche sich auf der Ober- oder Schleimhaut durch Eintrocknung des ausgetretenen Bluts, der Lymphe od. des Eiters bildet (vergl. Ansprung, Borkenflechte, Kopf-G.). Grindelwald, bekanntes Hochthal im Berner Oberlande, 3100' über dem Meere mit 3500 E., Alpenwirthschaft, dem viel besuchten, am Eiger tief her absteigenden G.gletscher. Griphen, d. h. Netze, bei den Griechen Räthsel und verfängliche Fragen, welche man sich bei Gastmählern aufgab; wer die ihn treffenden nicht löste, mußte einen Schluck Salzwasser trinken. Grippe, Influenza, russ. Katarrh (Catarrhus epidemicus), ist ein eigenthüml. Katarrh der Athmungsorgane, mit häufigem Uebergang in Lungenentzündung u. in epidemischer Ausbreitung von Nordost nach Südwest über ganze Welttheile hinziehend, ergreift mit Schnelligkeit viele Menschen u. dauert an einem Orte 5-6 Wochen. Die G. endet in der Regel gut und erfordert außer gehöriger Diät selten eine ein greifendere Behandlung; sie wird indeß gefährlich bei grober Vernachlässigung, sodann für Schwächliche, Kinder und Greise, besonders durch den leicht er folgenden Uebergang in Lungenentzündung und durch Nachkrankheiten. Grisaille (-sallj), s. Camaieu. Gris de lin (frz. gri de läng), leinblütenfarbig; hellblau. Grisebach, Aug. Heinr. Rud., geb. 1814 zu Hannover, Prof. der Botanik in Göttingen, machte im Interesse der Naturwissenschaften große Reisen. Schriften: "Specilegium Florae Rumelicae", Braunschw. 1843-45, 2 Bde.; "Die geograph. Verbreitung der Hieracien", Götting. 1852; "Lehrbuch der systemat. Botanik", Göttingen 1854; "Ueber die Bildung des Torfs in den Emsmooren", Göttingen 1846; "Reise durch Rumelien nach Brussa", Göttingen 1841. Griseldis, Heldin einer mittelalterl. Volkssage, von Boccaccio als Novelle, von Hans Sachs u. neuester Zeit von Friedrich Halm dramatisch bearbeitet; als deutsches Volksbuch auch unter dem Titel "Markgraf Walther". Grisette, leichte Frauenzimmer in Göttingen u. lebt gegenwärtig in Berlin. Er arbeitet zum Theil gemeinschaftlich mit seinem Bruder u. hat sich durch die Herausgabe einer ziemlichen Anzahl der Literaturdenkmäler des Mittelalters verdient gemacht, z. B. des Grave Ruodolf, des Hildebrandliedes, des Fridanks, Rosengartens, der goldenen Schmiede etc. Sein Sohn Hermann Friedr., geb. 1828, hat sich im Drama u. Lehrgedicht versucht. Grimm, Ludwig Emil, Bruder der Germanisten, geb. 1790, seit 1832 an der Malerakademie zu Kassel Professor, ist namhafter Porträt- u. Landschaftsmaler, auch tüchtiger Kupferstecher. Grimma, sächs. Stadt im Kreisdirectionsbezirk Leipzig, an der Mulde, mit 5950 E., Fabrikation von Wolle- u. Baumwollewaaren u. einer berühmten Fürstenschule (s. d.). Grimmdarm, s. Darm. Grimmelshausen, Christoffel von, gest. 1676 als Amtmann zu Renchen in Baden, ist nach neueren Untersuchungen Verfasser des Romans „Simplicissimus“, eines treuen Zeitgemäldes des 30jähr. Krieges (neu herausgeg. von Holland, Stuttgart 1852). Sonst galt ein gewisser Greiffenson als Verfasser des „Abenteuerlicher Simplicissimus, d. i. Beschreibung des Lebens eines seltsamen Vaganten, genannt Melchior Sternfels von Fuchshaim, an den Tag gegeben von German Schleifheim von Sulzfort“, Mömpelgard 1669. Grimod de la Reynière (Grimo dʼla Ränlähr), Alex. Balthas. Laurent, geb. 1758, gest. 1838, Advocat, 1780 wegen seiner Verspottung der höheren Stände aus Paris verwiesen, geißelte in seinem „Manuel des Amphitryons“ (1808) die neuen Emporkömmlinge; sein „Almanac des gourmands“, eine Schrift voll Humor, kam zu Paris in 8 Bdn. von 1803–12 heraus. Grimnitzersee, See im Reg.-Bez. Potsdam, 2500 Morgen groß, fließt in die Oder durch die Welse ab. Grimsel, 6570' hoher Berg in den Berneralpen, über den ein 5778' hoher Paß in das obere Rhonethal führt, wo sich das G.hospiz, eine vom Kanton Bern unterhaltene Wirthschaft, befindet. Grind, Schorf, die Kruste, welche sich auf der Ober- oder Schleimhaut durch Eintrocknung des ausgetretenen Bluts, der Lymphe od. des Eiters bildet (vergl. Ansprung, Borkenflechte, Kopf-G.). Grindelwald, bekanntes Hochthal im Berner Oberlande, 3100' über dem Meere mit 3500 E., Alpenwirthschaft, dem viel besuchten, am Eiger tief her absteigenden G.gletscher. Griphen, d. h. Netze, bei den Griechen Räthsel und verfängliche Fragen, welche man sich bei Gastmählern aufgab; wer die ihn treffenden nicht löste, mußte einen Schluck Salzwasser trinken. Grippe, Influenza, russ. Katarrh (Catarrhus epidemicus), ist ein eigenthüml. Katarrh der Athmungsorgane, mit häufigem Uebergang in Lungenentzündung u. in epidemischer Ausbreitung von Nordost nach Südwest über ganze Welttheile hinziehend, ergreift mit Schnelligkeit viele Menschen u. dauert an einem Orte 5–6 Wochen. Die G. endet in der Regel gut und erfordert außer gehöriger Diät selten eine ein greifendere Behandlung; sie wird indeß gefährlich bei grober Vernachlässigung, sodann für Schwächliche, Kinder und Greise, besonders durch den leicht er folgenden Uebergang in Lungenentzündung und durch Nachkrankheiten. Grisaille (–sallj), s. Camaieu. Gris de lin (frz. gri de läng), leinblütenfarbig; hellblau. Grisebach, Aug. Heinr. Rud., geb. 1814 zu Hannover, Prof. der Botanik in Göttingen, machte im Interesse der Naturwissenschaften große Reisen. Schriften: „Specilegium Florae Rumelicae“, Braunschw. 1843–45, 2 Bde.; „Die geograph. Verbreitung der Hieracien“, Götting. 1852; „Lehrbuch der systemat. Botanik“, Göttingen 1854; „Ueber die Bildung des Torfs in den Emsmooren“, Göttingen 1846; „Reise durch Rumelien nach Brussa“, Göttingen 1841. Griseldis, Heldin einer mittelalterl. Volkssage, von Boccaccio als Novelle, von Hans Sachs u. neuester Zeit von Friedrich Halm dramatisch bearbeitet; als deutsches Volksbuch auch unter dem Titel „Markgraf Walther“. Grisette, leichte Frauenzimmer in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0156" n="155"/> Göttingen u. lebt gegenwärtig in Berlin. Er arbeitet zum Theil gemeinschaftlich mit seinem Bruder u. hat sich durch die Herausgabe einer ziemlichen Anzahl der Literaturdenkmäler des Mittelalters verdient gemacht, z. 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Göttingen u. lebt gegenwärtig in Berlin. Er arbeitet zum Theil gemeinschaftlich mit seinem Bruder u. hat sich durch die Herausgabe einer ziemlichen Anzahl der Literaturdenkmäler des Mittelalters verdient gemacht, z. B. des Grave Ruodolf, des Hildebrandliedes, des Fridanks, Rosengartens, der goldenen Schmiede etc. Sein Sohn Hermann Friedr., geb. 1828, hat sich im Drama u. Lehrgedicht versucht.
Grimm, Ludwig Emil, Bruder der Germanisten, geb. 1790, seit 1832 an der Malerakademie zu Kassel Professor, ist namhafter Porträt- u. Landschaftsmaler, auch tüchtiger Kupferstecher.
Grimma, sächs. Stadt im Kreisdirectionsbezirk Leipzig, an der Mulde, mit 5950 E., Fabrikation von Wolle- u. Baumwollewaaren u. einer berühmten Fürstenschule (s. d.).
Grimmdarm, s. Darm.
Grimmelshausen, Christoffel von, gest. 1676 als Amtmann zu Renchen in Baden, ist nach neueren Untersuchungen Verfasser des Romans „Simplicissimus“, eines treuen Zeitgemäldes des 30jähr. Krieges (neu herausgeg. von Holland, Stuttgart 1852). Sonst galt ein gewisser Greiffenson als Verfasser des „Abenteuerlicher Simplicissimus, d. i. Beschreibung des Lebens eines seltsamen Vaganten, genannt Melchior Sternfels von Fuchshaim, an den Tag gegeben von German Schleifheim von Sulzfort“, Mömpelgard 1669.
Grimod de la Reynière (Grimo dʼla Ränlähr), Alex. Balthas. Laurent, geb. 1758, gest. 1838, Advocat, 1780 wegen seiner Verspottung der höheren Stände aus Paris verwiesen, geißelte in seinem „Manuel des Amphitryons“ (1808) die neuen Emporkömmlinge; sein „Almanac des gourmands“, eine Schrift voll Humor, kam zu Paris in 8 Bdn. von 1803–12 heraus.
Grimnitzersee, See im Reg.-Bez. Potsdam, 2500 Morgen groß, fließt in die Oder durch die Welse ab.
Grimsel, 6570' hoher Berg in den Berneralpen, über den ein 5778' hoher Paß in das obere Rhonethal führt, wo sich das G.hospiz, eine vom Kanton Bern unterhaltene Wirthschaft, befindet.
Grind, Schorf, die Kruste, welche sich auf der Ober- oder Schleimhaut durch Eintrocknung des ausgetretenen Bluts, der Lymphe od. des Eiters bildet (vergl. Ansprung, Borkenflechte, Kopf-G.).
Grindelwald, bekanntes Hochthal im Berner Oberlande, 3100' über dem Meere mit 3500 E., Alpenwirthschaft, dem viel besuchten, am Eiger tief her absteigenden G.gletscher.
Griphen, d. h. Netze, bei den Griechen Räthsel und verfängliche Fragen, welche man sich bei Gastmählern aufgab; wer die ihn treffenden nicht löste, mußte einen Schluck Salzwasser trinken.
Grippe, Influenza, russ. Katarrh (Catarrhus epidemicus), ist ein eigenthüml. Katarrh der Athmungsorgane, mit häufigem Uebergang in Lungenentzündung u. in epidemischer Ausbreitung von Nordost nach Südwest über ganze Welttheile hinziehend, ergreift mit Schnelligkeit viele Menschen u. dauert an einem Orte 5–6 Wochen. Die G. endet in der Regel gut und erfordert außer gehöriger Diät selten eine ein greifendere Behandlung; sie wird indeß gefährlich bei grober Vernachlässigung, sodann für Schwächliche, Kinder und Greise, besonders durch den leicht er folgenden Uebergang in Lungenentzündung und durch Nachkrankheiten.
Grisaille (–sallj), s. Camaieu.
Gris de lin (frz. gri de läng), leinblütenfarbig; hellblau.
Grisebach, Aug. Heinr. Rud., geb. 1814 zu Hannover, Prof. der Botanik in Göttingen, machte im Interesse der Naturwissenschaften große Reisen. Schriften: „Specilegium Florae Rumelicae“, Braunschw. 1843–45, 2 Bde.; „Die geograph. Verbreitung der Hieracien“, Götting. 1852; „Lehrbuch der systemat. Botanik“, Göttingen 1854; „Ueber die Bildung des Torfs in den Emsmooren“, Göttingen 1846; „Reise durch Rumelien nach Brussa“, Göttingen 1841.
Griseldis, Heldin einer mittelalterl. Volkssage, von Boccaccio als Novelle, von Hans Sachs u. neuester Zeit von Friedrich Halm dramatisch bearbeitet; als deutsches Volksbuch auch unter dem Titel „Markgraf Walther“.
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