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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Deckfarben, die man aus Wasser und Gummi bereitet; der Grund wird mit Farbe ganz überzogen, wobei die Hauptfarbe eine schwere weiße ist, mit der man die andern verbindet. G. wird besonders in Miniatur auf Elfenbein, Pergament und Papier angewandt.


Gouda, südholländ. Stadt am Gouwe, mit 16000 E., schönen Glasmalereien in der Johanniskirche, einigen 100 Thonpfeifenfabriken, Ziegelbrennereien.


Goudelin, s. Godolin.


Goudimel, Claude, geb. 1520 in der Franche Comte, 1572 in der Bartholomäusnacht zu Lyon ermordet, Componist; von ihm stammen mehre der schönsten Choräle der franz. Reformirten.


Gouelettes (guelett), flache französ. Küstenfahrzeuge.


Gough (Goff), Hugh, Baron und Viscount, geb. 1779 zu Woodstown, diente seit 1795 in der engl. Armee auf dem Cap, in Westindien, Spanien, commandirte die engl. Truppen in dem Kriege gegen China, besiegte als Oberbefehlshaber der engl.-ostind. Armee die Sikhs in den blutigen Schlachten von Mudke, Feroschah, Aliwal u. Sabroan (1847-49) und kehrte nach dem Friedensschlusse nach England zurück.


Goujon (Guschong), französ. Bildhauer und Baumeister unter Franz I., als Wiederhersteller eines besseren Geschmackes gefeiert, wurde 1572 in der Bartholomäusnacht ermordet.


Goulardsches Wasser, äußeres Heilmittel aus essigsaurem Blei, Spiritus, Weingeist und Quellwasser bestehend, nach dem franz. Arzte Goulard benannt.


Goulburn (Göllbörn), Henry, geb. 1784 zu London, engl. Staatsmann, Peelite, mehrmals im Ministerium, fleißiger und geschickter Arbeiter im Finanzwesen, aber kein Führer seiner Partei.


Gourdin (gurdäng), Rechnungsmünze auf Domingo = 10 Sgr. 3 Pf. = 30 kr. C.-M.


Gourgaud (Gurgoh), Gaspard, Baron, geb. 1783 zu Versailles, diente seit 1802 in der Artillerie, wurde Napoleons Ordonnanzoffizier, begleitete ihn später nach St. Helena, von wo ihn aber nach 3 Jahren eine schwere Krankheit zur Rückkehr nach Europa zwang. Seine Schriften: Ueber den Feldzug 1815; Kritik von Segurs Geschichte des russ. Feldzugs; Napoleons Memoiren von St. Helena sind wichtig für die Geschichte des franz. Kaisers, aber vielfach und oft absichtlich unrichtig. Nach 1830 wurde er wieder in activen Dienst berufen, Mitglied der Pairskammer, 1848 der Assemblee legislative, st. 26. Juli 1852.


Gourmand (frz. gurmang), Feinschmecker; -ise, Feinschmeckerei.


Gousserant (Gusserang), Dominique, bekannter als Carlos Graf d'Espanna, Bastard eines franz. Adeligen, ging 1793 in span. Dienste, zeichnete sich als Offizier bei jeder Gelegenheit aus und war schon 1811 General. Dem Treiben der span. Liberalen entschieden feindselig, trat er auch den carlistischen Aufständen bei Ferdinands VII. Lebzeiten mit gleicher Energie entgegen, wird aber beschuldigt, insgeheim die Ausbrüche begünstigt zu haben. Nach Ferdinands Tod erklärte er sich für Don Carlos, commandirte in Catalonien mit Erfolg, schändete aber wie Cabrera seinen Ruhm durch Grausamkeit; 1839 wurde er, als die Sache des Don Carlos mehr und mehr verlor, von seinen eigenen Leuten ermordet.


Goust (Guh), Weiler im Bez. Oleron im franz. Depart. Niederpyrenäen auf einem Berge, ist in den Flecken Laruns eingepfarrt, sonst aber eine freie Republik, deren 50-70 Seelen einem Rathe der Alten gehorchen.


Goaut (frz. gu, vom lat. gustus, daher das deutsche kosten in der Bedeutung von schmecken), Geschmack; goutiren, schmecken; angenehm finden.


Gouvernante, frz., Erzieherin, die zugleich Unterricht gibt; vergl. Bonne.


Gouverneur (guwernöhr), der Militärcommandant in einer Residenzstadt od. in einer Hauptfestung; der Militärstatthalter einer Provinz, die alsdann Gouvernement heißt; bisweilen auch der Erzieher fürstl. Kinder.


Gouvion St. Cyr (Guwiong Säng Sihr), Louis, Graf, geb. 1764 zu Toul, Maler, 1792 Soldat und Hauptmann einer Compagnie freiwilliger Jäger, 1793 Brigadegeneral bei der Alpenarmee, 1795 Divisionsgeneral bei d. Mosel- u. Rheinarmee,

Deckfarben, die man aus Wasser und Gummi bereitet; der Grund wird mit Farbe ganz überzogen, wobei die Hauptfarbe eine schwere weiße ist, mit der man die andern verbindet. G. wird besonders in Miniatur auf Elfenbein, Pergament und Papier angewandt.


Gouda, südholländ. Stadt am Gouwe, mit 16000 E., schönen Glasmalereien in der Johanniskirche, einigen 100 Thonpfeifenfabriken, Ziegelbrennereien.


Goudelin, s. Godolin.


Goudimel, Claude, geb. 1520 in der Franche Comté, 1572 in der Bartholomäusnacht zu Lyon ermordet, Componist; von ihm stammen mehre der schönsten Choräle der franz. Reformirten.


Gouelettes (guelett), flache französ. Küstenfahrzeuge.


Gough (Goff), Hugh, Baron und Viscount, geb. 1779 zu Woodstown, diente seit 1795 in der engl. Armee auf dem Cap, in Westindien, Spanien, commandirte die engl. Truppen in dem Kriege gegen China, besiegte als Oberbefehlshaber der engl.-ostind. Armee die Sikhs in den blutigen Schlachten von Mudke, Feroschah, Aliwal u. Sabroan (1847–49) und kehrte nach dem Friedensschlusse nach England zurück.


Goujon (Guschong), französ. Bildhauer und Baumeister unter Franz I., als Wiederhersteller eines besseren Geschmackes gefeiert, wurde 1572 in der Bartholomäusnacht ermordet.


Goulardsches Wasser, äußeres Heilmittel aus essigsaurem Blei, Spiritus, Weingeist und Quellwasser bestehend, nach dem franz. Arzte Goulard benannt.


Goulburn (Göllbörn), Henry, geb. 1784 zu London, engl. Staatsmann, Peelite, mehrmals im Ministerium, fleißiger und geschickter Arbeiter im Finanzwesen, aber kein Führer seiner Partei.


Gourdin (gurdäng), Rechnungsmünze auf Domingo = 10 Sgr. 3 Pf. = 30 kr. C.-M.


Gourgaud (Gurgoh), Gaspard, Baron, geb. 1783 zu Versailles, diente seit 1802 in der Artillerie, wurde Napoleons Ordonnanzoffizier, begleitete ihn später nach St. Helena, von wo ihn aber nach 3 Jahren eine schwere Krankheit zur Rückkehr nach Europa zwang. Seine Schriften: Ueber den Feldzug 1815; Kritik von Segurs Geschichte des russ. Feldzugs; Napoleons Memoiren von St. Helena sind wichtig für die Geschichte des franz. Kaisers, aber vielfach und oft absichtlich unrichtig. Nach 1830 wurde er wieder in activen Dienst berufen, Mitglied der Pairskammer, 1848 der Assemblée législative, st. 26. Juli 1852.


Gourmand (frz. gurmang), Feinschmecker; –ise, Feinschmeckerei.


Gousserant (Gusserang), Dominique, bekannter als Carlos Graf dʼEspanna, Bastard eines franz. Adeligen, ging 1793 in span. Dienste, zeichnete sich als Offizier bei jeder Gelegenheit aus und war schon 1811 General. Dem Treiben der span. Liberalen entschieden feindselig, trat er auch den carlistischen Aufständen bei Ferdinands VII. Lebzeiten mit gleicher Energie entgegen, wird aber beschuldigt, insgeheim die Ausbrüche begünstigt zu haben. Nach Ferdinands Tod erklärte er sich für Don Carlos, commandirte in Catalonien mit Erfolg, schändete aber wie Cabrera seinen Ruhm durch Grausamkeit; 1839 wurde er, als die Sache des Don Carlos mehr und mehr verlor, von seinen eigenen Leuten ermordet.


Goust (Guh), Weiler im Bez. Oléron im franz. Depart. Niederpyrenäen auf einem Berge, ist in den Flecken Laruns eingepfarrt, sonst aber eine freie Republik, deren 50–70 Seelen einem Rathe der Alten gehorchen.


Goût (frz. gu, vom lat. gustus, daher das deutsche kosten in der Bedeutung von schmecken), Geschmack; goutiren, schmecken; angenehm finden.


Gouvernante, frz., Erzieherin, die zugleich Unterricht gibt; vergl. Bonne.


Gouverneur (guwernöhr), der Militärcommandant in einer Residenzstadt od. in einer Hauptfestung; der Militärstatthalter einer Provinz, die alsdann Gouvernement heißt; bisweilen auch der Erzieher fürstl. Kinder.


Gouvion St. Cyr (Guwiong Säng Sihr), Louis, Graf, geb. 1764 zu Toul, Maler, 1792 Soldat und Hauptmann einer Compagnie freiwilliger Jäger, 1793 Brigadegeneral bei der Alpenarmee, 1795 Divisionsgeneral bei d. Mosel- u. Rheinarmee,

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[117/0118] Deckfarben, die man aus Wasser und Gummi bereitet; der Grund wird mit Farbe ganz überzogen, wobei die Hauptfarbe eine schwere weiße ist, mit der man die andern verbindet. G. wird besonders in Miniatur auf Elfenbein, Pergament und Papier angewandt. Gouda, südholländ. Stadt am Gouwe, mit 16000 E., schönen Glasmalereien in der Johanniskirche, einigen 100 Thonpfeifenfabriken, Ziegelbrennereien. Goudelin, s. Godolin. Goudimel, Claude, geb. 1520 in der Franche Comté, 1572 in der Bartholomäusnacht zu Lyon ermordet, Componist; von ihm stammen mehre der schönsten Choräle der franz. Reformirten. Gouelettes (guelett), flache französ. Küstenfahrzeuge. Gough (Goff), Hugh, Baron und Viscount, geb. 1779 zu Woodstown, diente seit 1795 in der engl. Armee auf dem Cap, in Westindien, Spanien, commandirte die engl. Truppen in dem Kriege gegen China, besiegte als Oberbefehlshaber der engl.-ostind. Armee die Sikhs in den blutigen Schlachten von Mudke, Feroschah, Aliwal u. Sabroan (1847–49) und kehrte nach dem Friedensschlusse nach England zurück. Goujon (Guschong), französ. Bildhauer und Baumeister unter Franz I., als Wiederhersteller eines besseren Geschmackes gefeiert, wurde 1572 in der Bartholomäusnacht ermordet. Goulardsches Wasser, äußeres Heilmittel aus essigsaurem Blei, Spiritus, Weingeist und Quellwasser bestehend, nach dem franz. Arzte Goulard benannt. Goulburn (Göllbörn), Henry, geb. 1784 zu London, engl. Staatsmann, Peelite, mehrmals im Ministerium, fleißiger und geschickter Arbeiter im Finanzwesen, aber kein Führer seiner Partei. Gourdin (gurdäng), Rechnungsmünze auf Domingo = 10 Sgr. 3 Pf. = 30 kr. C.-M. Gourgaud (Gurgoh), Gaspard, Baron, geb. 1783 zu Versailles, diente seit 1802 in der Artillerie, wurde Napoleons Ordonnanzoffizier, begleitete ihn später nach St. Helena, von wo ihn aber nach 3 Jahren eine schwere Krankheit zur Rückkehr nach Europa zwang. Seine Schriften: Ueber den Feldzug 1815; Kritik von Segurs Geschichte des russ. Feldzugs; Napoleons Memoiren von St. Helena sind wichtig für die Geschichte des franz. Kaisers, aber vielfach und oft absichtlich unrichtig. Nach 1830 wurde er wieder in activen Dienst berufen, Mitglied der Pairskammer, 1848 der Assemblée législative, st. 26. Juli 1852. Gourmand (frz. gurmang), Feinschmecker; –ise, Feinschmeckerei. Gousserant (Gusserang), Dominique, bekannter als Carlos Graf dʼEspanna, Bastard eines franz. Adeligen, ging 1793 in span. Dienste, zeichnete sich als Offizier bei jeder Gelegenheit aus und war schon 1811 General. Dem Treiben der span. Liberalen entschieden feindselig, trat er auch den carlistischen Aufständen bei Ferdinands VII. Lebzeiten mit gleicher Energie entgegen, wird aber beschuldigt, insgeheim die Ausbrüche begünstigt zu haben. Nach Ferdinands Tod erklärte er sich für Don Carlos, commandirte in Catalonien mit Erfolg, schändete aber wie Cabrera seinen Ruhm durch Grausamkeit; 1839 wurde er, als die Sache des Don Carlos mehr und mehr verlor, von seinen eigenen Leuten ermordet. Goust (Guh), Weiler im Bez. Oléron im franz. Depart. Niederpyrenäen auf einem Berge, ist in den Flecken Laruns eingepfarrt, sonst aber eine freie Republik, deren 50–70 Seelen einem Rathe der Alten gehorchen. Goût (frz. gu, vom lat. gustus, daher das deutsche kosten in der Bedeutung von schmecken), Geschmack; goutiren, schmecken; angenehm finden. Gouvernante, frz., Erzieherin, die zugleich Unterricht gibt; vergl. Bonne. Gouverneur (guwernöhr), der Militärcommandant in einer Residenzstadt od. in einer Hauptfestung; der Militärstatthalter einer Provinz, die alsdann Gouvernement heißt; bisweilen auch der Erzieher fürstl. Kinder. Gouvion St. Cyr (Guwiong Säng Sihr), Louis, Graf, geb. 1764 zu Toul, Maler, 1792 Soldat und Hauptmann einer Compagnie freiwilliger Jäger, 1793 Brigadegeneral bei der Alpenarmee, 1795 Divisionsgeneral bei d. Mosel- u. Rheinarmee,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/118>, abgerufen am 25.11.2024.