Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.zu Lützelflühe. und hinterließ als letztes Werk "Die Schicksale einer Pfarrerswittwe". S. Bitzius. Gottland, Göthaland, schwed. Insel in der Ostsee, 42 #M. groß mit 42000 E.; sie erhebt sich als Kalkfelsen nur bis. 200' aus dem Meere, hat mildes Klima, viele Fichtenwälder, Getreide- und Gemüsebau. Hauptort ist Wisby. Gotto, Reich in Mittelafrika, westl. von Bambarra mit der Hauptst. Mussie. - G., Name einer japan. Inselgruppe westlich von Nangasaki. Gottorp, Gottorf, Schloß in Schleswig, von 1544-1713 Residenz der Herzoge von Holstein-G., s. Holstein. Gottschalk, d. h. Schalk an Gott, Beiname des Fulgentius, eines sächs. Mönchs, der im 9. Jahrh. in Fulda unter Rhabanus Maurus, dann im frz. Kloster Orbais lebte, sich in die Augustinische Gnadenlehre vertiefte und nicht mehr herausfand. Er verbreitete seine Irrthümer namentl. in Frankreich. Sie wurden von mehren Synoden verworfen, allein der im Kloster Hautvillers eingesperrte G. fuhr fort, seine Vorgesetzten der Ketzerei zu beschuldigen und st. 868 im Kirchenbann. Gottschall, Rudolf, Dichter, geb. 1823 zu Breslau, studierte Rechtswissenschaft, wurde aber Dramaturg der Königsberger Bühne und siedelte später nach Hamburg über. "Lieder der Gegenwart", 2. Aufl. Königsberg 1842; "Censurflüchtlinge", Zürich u. Winterthur, 2. Aufl. 1843, weitere "Gedichte" Hamburg 1849; "Die Göttin" ebdsbst. 1853; "Karl Zeno", Breslau 1854. Seine Dichtungen, namentlich auch die Dramen (Der Blinde von Alcala, Lord Byron, Hieron. Suitger, die Marseillaise u. a., besonders Lambertine von Mericourt) fanden Beifall, doch ist G.s an sich feurige u. kraftvolle Poesie bisher zu sehr Tendenzpoesie geblieben u. trägt alle Mängel einer solchen an sich. Gottsched, Joh. Christoph, geb. 1700 zu Judithenkirch bei Königsberg, wurde 1723 Magister, floh 1724 nach Leipzig, um nicht für die Berliner Riesengarde eingefangen zu werden, las über Aesthetik mit Beifall, wurde 1730 Prof. der Philosophie und Dichtkunst, 1734 der Logik und Metaphysik und st. 1766. G. und die G.ianer sind namentlich durch den Federkrieg mit den schweizerischen Dichtern bekannt und ihre Verdienste in Folge des Kampfes lange zu wenig berücksichtigt worden. Der nüchterne G. hielt die Dichtkunst für erlernbare Reimkunst, pries die Franzosen als die ebenbürtigen Nachfolger der Alten, überschwemmte die Bühne mit frz. Stücken, gab seinen langweiligen "Sterbenden Kato" u. dürre Reimereien für Meisterwerke aus u. herrschte längere Zeit mit außerordentlicher Anmaßung auf dem deutschen Parnaß. Zeitschriften, zahllose gelehrte Gesellschaften in Sachsen und Preußen, alle kleinen Talente, der beräucherte Adel, die Schulmeister, die Anhänger der alten Dichterschule hielten seine Herrschaft, bis die guten Früchte des Streites häufiger zu Tage traten. Anderseits darf nicht vergessen werden, daß G. sich um die Reinigung der deutschen Sprache sehr verdient machte, die glänzende Unnatur der damaligen Oper bekämpfte, die läppisch-schmutzigen Stücke u. 1737 den Hanswurst von der Bühne trieb, wodurch freilich die volksthüml. Entwicklung der komischen Bühne gehemmt wurde, vielfach bessere Muster brachte und im Ganzen sehr anregend auf die deutsche Literatur einwirkte. Unter einer Unzahl von Schriften behauptet der "Nöthige Vorrath zur Geschichte der deutschen dramat. Dichtkunst von 1450 an" noch jetzt einigen Werth. Für geistvoller u. gelehrter als er galt seine Frau, Luise Adelgunde Victorie, geb. Culmus, geb. 1713 zu Danzig, gest. 1762 zu Leipzig. Ihre "Briefe", Dresden 1771, 3 B. Gottschee, Stadt mit 1700 E., Hauptstadt des den Fürsten Auersperg gehörigen Herzogthums G., im Herzogthum Krain gelegen, mit gebirgigem, unfruchtbarem Boden u. etwa 25000 E. deutschen Stammes, eine Insel in slavischem Sprachgebiete; sie kommen als Hausirer mit italien. candirten Früchten, Pomeranzen, Citronen, Mandeln etc. Rosoglio, kleinen Metallarbeiten im ganzen Gebiet der Monarchie herum und streifen bis in die Donaufürstenthümer. Gouache (frz. guasch), Malerei mit zu Lützelflühe. und hinterließ als letztes Werk „Die Schicksale einer Pfarrerswittwe“. S. Bitzius. Gottland, Göthaland, schwed. Insel in der Ostsee, 42 □M. groß mit 42000 E.; sie erhebt sich als Kalkfelsen nur bis. 200' aus dem Meere, hat mildes Klima, viele Fichtenwälder, Getreide- und Gemüsebau. Hauptort ist Wisby. Gotto, Reich in Mittelafrika, westl. von Bambarra mit der Hauptst. Mussie. – G., Name einer japan. Inselgruppe westlich von Nangasaki. Gottorp, Gottorf, Schloß in Schleswig, von 1544–1713 Residenz der Herzoge von Holstein-G., s. Holstein. Gottschalk, d. h. Schalk an Gott, Beiname des Fulgentius, eines sächs. Mönchs, der im 9. Jahrh. in Fulda unter Rhabanus Maurus, dann im frz. Kloster Orbais lebte, sich in die Augustinische Gnadenlehre vertiefte und nicht mehr herausfand. Er verbreitete seine Irrthümer namentl. in Frankreich. Sie wurden von mehren Synoden verworfen, allein der im Kloster Hautvillers eingesperrte G. fuhr fort, seine Vorgesetzten der Ketzerei zu beschuldigen und st. 868 im Kirchenbann. Gottschall, Rudolf, Dichter, geb. 1823 zu Breslau, studierte Rechtswissenschaft, wurde aber Dramaturg der Königsberger Bühne und siedelte später nach Hamburg über. „Lieder der Gegenwart“, 2. Aufl. Königsberg 1842; „Censurflüchtlinge“, Zürich u. Winterthur, 2. Aufl. 1843, weitere „Gedichte“ Hamburg 1849; „Die Göttin“ ebdsbst. 1853; „Karl Zeno“, Breslau 1854. Seine Dichtungen, namentlich auch die Dramen (Der Blinde von Alcala, Lord Byron, Hieron. Suitger, die Marseillaise u. a., besonders Lambertine von Méricourt) fanden Beifall, doch ist G.s an sich feurige u. kraftvolle Poesie bisher zu sehr Tendenzpoesie geblieben u. trägt alle Mängel einer solchen an sich. Gottsched, Joh. Christoph, geb. 1700 zu Judithenkirch bei Königsberg, wurde 1723 Magister, floh 1724 nach Leipzig, um nicht für die Berliner Riesengarde eingefangen zu werden, las über Aesthetik mit Beifall, wurde 1730 Prof. der Philosophie und Dichtkunst, 1734 der Logik und Metaphysik und st. 1766. G. und die G.ianer sind namentlich durch den Federkrieg mit den schweizerischen Dichtern bekannt und ihre Verdienste in Folge des Kampfes lange zu wenig berücksichtigt worden. Der nüchterne G. hielt die Dichtkunst für erlernbare Reimkunst, pries die Franzosen als die ebenbürtigen Nachfolger der Alten, überschwemmte die Bühne mit frz. Stücken, gab seinen langweiligen „Sterbenden Kato“ u. dürre Reimereien für Meisterwerke aus u. herrschte längere Zeit mit außerordentlicher Anmaßung auf dem deutschen Parnaß. Zeitschriften, zahllose gelehrte Gesellschaften in Sachsen und Preußen, alle kleinen Talente, der beräucherte Adel, die Schulmeister, die Anhänger der alten Dichterschule hielten seine Herrschaft, bis die guten Früchte des Streites häufiger zu Tage traten. Anderseits darf nicht vergessen werden, daß G. sich um die Reinigung der deutschen Sprache sehr verdient machte, die glänzende Unnatur der damaligen Oper bekämpfte, die läppisch-schmutzigen Stücke u. 1737 den Hanswurst von der Bühne trieb, wodurch freilich die volksthüml. Entwicklung der komischen Bühne gehemmt wurde, vielfach bessere Muster brachte und im Ganzen sehr anregend auf die deutsche Literatur einwirkte. Unter einer Unzahl von Schriften behauptet der „Nöthige Vorrath zur Geschichte der deutschen dramat. Dichtkunst von 1450 an“ noch jetzt einigen Werth. Für geistvoller u. gelehrter als er galt seine Frau, Luise Adelgunde Victorie, geb. Culmus, geb. 1713 zu Danzig, gest. 1762 zu Leipzig. Ihre „Briefe“, Dresden 1771, 3 B. Gottschee, Stadt mit 1700 E., Hauptstadt des den Fürsten Auersperg gehörigen Herzogthums G., im Herzogthum Krain gelegen, mit gebirgigem, unfruchtbarem Boden u. etwa 25000 E. deutschen Stammes, eine Insel in slavischem Sprachgebiete; sie kommen als Hausirer mit italien. candirten Früchten, Pomeranzen, Citronen, Mandeln etc. Rosoglio, kleinen Metallarbeiten im ganzen Gebiet der Monarchie herum und streifen bis in die Donaufürstenthümer. Gouache (frz. guasch), Malerei mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0117" n="116"/> zu Lützelflühe. und hinterließ als letztes Werk „Die Schicksale einer Pfarrerswittwe“. S. Bitzius.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gottland</hi>, Göthaland, schwed. 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Gottland, Göthaland, schwed. Insel in der Ostsee, 42 □M. groß mit 42000 E.; sie erhebt sich als Kalkfelsen nur bis. 200' aus dem Meere, hat mildes Klima, viele Fichtenwälder, Getreide- und Gemüsebau. Hauptort ist Wisby.
Gotto, Reich in Mittelafrika, westl. von Bambarra mit der Hauptst. Mussie. – G., Name einer japan. Inselgruppe westlich von Nangasaki.
Gottorp, Gottorf, Schloß in Schleswig, von 1544–1713 Residenz der Herzoge von Holstein-G., s. Holstein.
Gottschalk, d. h. Schalk an Gott, Beiname des Fulgentius, eines sächs. Mönchs, der im 9. Jahrh. in Fulda unter Rhabanus Maurus, dann im frz. Kloster Orbais lebte, sich in die Augustinische Gnadenlehre vertiefte und nicht mehr herausfand. Er verbreitete seine Irrthümer namentl. in Frankreich. Sie wurden von mehren Synoden verworfen, allein der im Kloster Hautvillers eingesperrte G. fuhr fort, seine Vorgesetzten der Ketzerei zu beschuldigen und st. 868 im Kirchenbann.
Gottschall, Rudolf, Dichter, geb. 1823 zu Breslau, studierte Rechtswissenschaft, wurde aber Dramaturg der Königsberger Bühne und siedelte später nach Hamburg über. „Lieder der Gegenwart“, 2. Aufl. Königsberg 1842; „Censurflüchtlinge“, Zürich u. Winterthur, 2. Aufl. 1843, weitere „Gedichte“ Hamburg 1849; „Die Göttin“ ebdsbst. 1853; „Karl Zeno“, Breslau 1854. Seine Dichtungen, namentlich auch die Dramen (Der Blinde von Alcala, Lord Byron, Hieron. Suitger, die Marseillaise u. a., besonders Lambertine von Méricourt) fanden Beifall, doch ist G.s an sich feurige u. kraftvolle Poesie bisher zu sehr Tendenzpoesie geblieben u. trägt alle Mängel einer solchen an sich.
Gottsched, Joh. Christoph, geb. 1700 zu Judithenkirch bei Königsberg, wurde 1723 Magister, floh 1724 nach Leipzig, um nicht für die Berliner Riesengarde eingefangen zu werden, las über Aesthetik mit Beifall, wurde 1730 Prof. der Philosophie und Dichtkunst, 1734 der Logik und Metaphysik und st. 1766. G. und die G.ianer sind namentlich durch den Federkrieg mit den schweizerischen Dichtern bekannt und ihre Verdienste in Folge des Kampfes lange zu wenig berücksichtigt worden. Der nüchterne G. hielt die Dichtkunst für erlernbare Reimkunst, pries die Franzosen als die ebenbürtigen Nachfolger der Alten, überschwemmte die Bühne mit frz. Stücken, gab seinen langweiligen „Sterbenden Kato“ u. dürre Reimereien für Meisterwerke aus u. herrschte längere Zeit mit außerordentlicher Anmaßung auf dem deutschen Parnaß. Zeitschriften, zahllose gelehrte Gesellschaften in Sachsen und Preußen, alle kleinen Talente, der beräucherte Adel, die Schulmeister, die Anhänger der alten Dichterschule hielten seine Herrschaft, bis die guten Früchte des Streites häufiger zu Tage traten. Anderseits darf nicht vergessen werden, daß G. sich um die Reinigung der deutschen Sprache sehr verdient machte, die glänzende Unnatur der damaligen Oper bekämpfte, die läppisch-schmutzigen Stücke u. 1737 den Hanswurst von der Bühne trieb, wodurch freilich die volksthüml. Entwicklung der komischen Bühne gehemmt wurde, vielfach bessere Muster brachte und im Ganzen sehr anregend auf die deutsche Literatur einwirkte. Unter einer Unzahl von Schriften behauptet der „Nöthige Vorrath zur Geschichte der deutschen dramat. Dichtkunst von 1450 an“ noch jetzt einigen Werth. Für geistvoller u. gelehrter als er galt seine Frau, Luise Adelgunde Victorie, geb. Culmus, geb. 1713 zu Danzig, gest. 1762 zu Leipzig. Ihre „Briefe“, Dresden 1771, 3 B.
Gottschee, Stadt mit 1700 E., Hauptstadt des den Fürsten Auersperg gehörigen Herzogthums G., im Herzogthum Krain gelegen, mit gebirgigem, unfruchtbarem Boden u. etwa 25000 E. deutschen Stammes, eine Insel in slavischem Sprachgebiete; sie kommen als Hausirer mit italien. candirten Früchten, Pomeranzen, Citronen, Mandeln etc. Rosoglio, kleinen Metallarbeiten im ganzen Gebiet der Monarchie herum und streifen bis in die Donaufürstenthümer.
Gouache (frz. guasch), Malerei mit
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