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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Kunstlexikon", Zürich 1763 bis 79, das sein Sohn, Hans Heinrich, geb. 1744, gest. 1832, vollendete.


Fugacität, lat.-deutsch, Flüchtigkeit; fugitiv, flüchtig.


Fuge (vom lat. fugare), ein mehrstimmiges Tonstück, sowohl für Singstimmen als Instrumente, bei dem immer eine Stimme zuerst den Hauptgedanken, das Thema, allein ausspricht, der dann nach einander auch von den übrigen aufgefaßt wird und einmal so eingeführt abwechselnd von allen Stimmen in verschiedener Weise bearbeitet wird. Man unterscheidet an ihr: den Hauptsatz oder das Thema, Subject, auch Führer (dux) genannt, welcher beginnt; die Antwort oder den Gefährten comes), die Wiederholung des Themas in einer andern Stimme und auf einer andern Tonstufe; ferner die Gegenharmonie od. Gegensatz, Contrasubject, die Melodie der andern Stimmen, während eine das Thema vorträgt.


Fugger, in Bayern u. Württemberg begütertes gräfliches u. fürstliches Geschlecht, das von einem Leineweber Johannes stammt, der in einem Dorfe bei Augsburg geb., in der Stadt sich Vermögen und Ansehen erwarb, das sich durch mehre Generationen stufenweise hob, indem die F. mit der Leinwandfabrikation Bergbau u. Bankiergeschäfte verbanden. Unter Kaiser Max I. liehen sie bereits auf Kirchberg und Weißenhorn 70000 Goldgulden, schossen ihm die Summen zum Kriege gegen Venedig vor, pachteten außer Staatsgefällen auch die Bergwerke im Tyrol, das damals seinen montanistischen Reichthum entfaltete und schufen in früher menschenleeren Gegenden eine blühende Industrie. Ihre Glanzperiode war unter Karl V., der sie in den Reichsgrafenstand erhob und Kirchberg nebst Weißenhorn ihnen erbeigen überließ. Ihr Geschäft umfaßte damals den Welthandel; F.sches Capital belebte den Bergbau in Amerika, die F. u. Welser erhielten sogar Venezuela in Südamerika, konnten es jedoch nicht behaupten. Zur Zeit der Reformation leisteten die F. der Kirche große Dienste; sie beriefen auch die Jesuiten nach Augsburg und statteten sie mit Gebäuden etc. aus; sie stifteten ferner die F.ei, die großartigste wohlthätige Anstalt (s. Augsburg), die noch fortwirkt. - Das Geschlecht theilte sich im 15. Jahrh. in 2 Hauptlinien, die Raimund'sche, von dem noch der gräflich Kirchberg-Weißenhorn'sche Zweig blüht, und die Anton'sche, welcher die F.-Glött, die F.-Kirchheim u. die F.-Babenhausen angehören; letztere führen seit 1803 den Fürstentitel.


Fuimus Troes! wir waren Troer! Ausruf bei Virgil, sprichwörtlich: alles ist aus.


Fukian, s. Fokien.


Fulah, afrikan. Stamm in dem Sudan, der sich von den Quellgebirgen des Senegal unter dem Namen Fellatahs (s. d.) im Nigerlande ausgebreitet hat.


Fulda, Fluß, in der bayer. Provinz Unterfranken entspringend, wendet sich nach Kurhessen, wird bei Hersfeld schiffbar, vereinigt sich nach einem Laufe von 25 M. bei Hannovr. - Münden mit der Werra u. wird zur Weser. Von ihm ist benannt die kurhess. Provinz F., welche großentheils aus den Besitzungen des ehemal. Hochstiftes F., aus dem Fürstenthum Hersfeld, der Herrschaft Schmalkalden und althess. Gebiete (Friedewald und Barchfeld) besteht. Sie umfaßt 321/5 #M., ist gebirgig und waldig, hat strenge Winter und etwa 147000 meist kathol. Einw. - F., Hauptstadt der gleichnam. kurhess. Provinz, Sitz des kath. Diöcesanbischofes mit 9300 E., ehemalig. fürstbischöfl. Residenzschlosse, schöner Domkirche mit dem Grabmale des Kaisers Konrad I. u. den Reliquien des hl. Bonifacius, welchem hier 1842 eine colossale Erzstatue errichtet wurde, mit Lyceum, Priester- und Schullehrerseminar, einer Bibliothek von 40000 Bänden u. vielen Schulen; Fabrikation in Baumwolle, Wolle, Leinwand und Holzwaaren.


Fulda, das Kloster, die großartigste Schöpfung des hl. Bonifacius (s. d.), wurde von diesem und seinem Schüler, dem im Bayerland geb. hl. Sturmio im waldigen Buchgau (Buchonia) an einer Stelle gegründet, wo keine Ueberfälle der heidn. Sachsen zu fürchten waren. Karlmann schenkte dem hl. Bonifacius

Kunstlexikon“, Zürich 1763 bis 79, das sein Sohn, Hans Heinrich, geb. 1744, gest. 1832, vollendete.


Fugacität, lat.-deutsch, Flüchtigkeit; fugitiv, flüchtig.


Fuge (vom lat. fugare), ein mehrstimmiges Tonstück, sowohl für Singstimmen als Instrumente, bei dem immer eine Stimme zuerst den Hauptgedanken, das Thema, allein ausspricht, der dann nach einander auch von den übrigen aufgefaßt wird und einmal so eingeführt abwechselnd von allen Stimmen in verschiedener Weise bearbeitet wird. Man unterscheidet an ihr: den Hauptsatz oder das Thema, Subject, auch Führer (dux) genannt, welcher beginnt; die Antwort oder den Gefährten comes), die Wiederholung des Themas in einer andern Stimme und auf einer andern Tonstufe; ferner die Gegenharmonie od. Gegensatz, Contrasubject, die Melodie der andern Stimmen, während eine das Thema vorträgt.


Fugger, in Bayern u. Württemberg begütertes gräfliches u. fürstliches Geschlecht, das von einem Leineweber Johannes stammt, der in einem Dorfe bei Augsburg geb., in der Stadt sich Vermögen und Ansehen erwarb, das sich durch mehre Generationen stufenweise hob, indem die F. mit der Leinwandfabrikation Bergbau u. Bankiergeschäfte verbanden. Unter Kaiser Max I. liehen sie bereits auf Kirchberg und Weißenhorn 70000 Goldgulden, schossen ihm die Summen zum Kriege gegen Venedig vor, pachteten außer Staatsgefällen auch die Bergwerke im Tyrol, das damals seinen montanistischen Reichthum entfaltete und schufen in früher menschenleeren Gegenden eine blühende Industrie. Ihre Glanzperiode war unter Karl V., der sie in den Reichsgrafenstand erhob und Kirchberg nebst Weißenhorn ihnen erbeigen überließ. Ihr Geschäft umfaßte damals den Welthandel; F.sches Capital belebte den Bergbau in Amerika, die F. u. Welser erhielten sogar Venezuela in Südamerika, konnten es jedoch nicht behaupten. Zur Zeit der Reformation leisteten die F. der Kirche große Dienste; sie beriefen auch die Jesuiten nach Augsburg und statteten sie mit Gebäuden etc. aus; sie stifteten ferner die F.ei, die großartigste wohlthätige Anstalt (s. Augsburg), die noch fortwirkt. – Das Geschlecht theilte sich im 15. Jahrh. in 2 Hauptlinien, die Raimundʼsche, von dem noch der gräflich Kirchberg-Weißenhornʼsche Zweig blüht, und die Antonʼsche, welcher die F.-Glött, die F.-Kirchheim u. die F.-Babenhausen angehören; letztere führen seit 1803 den Fürstentitel.


Fuimus Troes! wir waren Troer! Ausruf bei Virgil, sprichwörtlich: alles ist aus.


Fukian, s. Fokien.


Fulah, afrikan. Stamm in dem Sudan, der sich von den Quellgebirgen des Senegal unter dem Namen Fellatahs (s. d.) im Nigerlande ausgebreitet hat.


Fulda, Fluß, in der bayer. Provinz Unterfranken entspringend, wendet sich nach Kurhessen, wird bei Hersfeld schiffbar, vereinigt sich nach einem Laufe von 25 M. bei Hannovr. – Münden mit der Werra u. wird zur Weser. Von ihm ist benannt die kurhess. Provinz F., welche großentheils aus den Besitzungen des ehemal. Hochstiftes F., aus dem Fürstenthum Hersfeld, der Herrschaft Schmalkalden und althess. Gebiete (Friedewald und Barchfeld) besteht. Sie umfaßt 321/5 □M., ist gebirgig und waldig, hat strenge Winter und etwa 147000 meist kathol. Einw. – F., Hauptstadt der gleichnam. kurhess. Provinz, Sitz des kath. Diöcesanbischofes mit 9300 E., ehemalig. fürstbischöfl. Residenzschlosse, schöner Domkirche mit dem Grabmale des Kaisers Konrad I. u. den Reliquien des hl. Bonifacius, welchem hier 1842 eine colossale Erzstatue errichtet wurde, mit Lyceum, Priester- und Schullehrerseminar, einer Bibliothek von 40000 Bänden u. vielen Schulen; Fabrikation in Baumwolle, Wolle, Leinwand und Holzwaaren.


Fulda, das Kloster, die großartigste Schöpfung des hl. Bonifacius (s. d.), wurde von diesem und seinem Schüler, dem im Bayerland geb. hl. Sturmio im waldigen Buchgau (Buchonia) an einer Stelle gegründet, wo keine Ueberfälle der heidn. Sachsen zu fürchten waren. Karlmann schenkte dem hl. Bonifacius

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[827/0828] Kunstlexikon“, Zürich 1763 bis 79, das sein Sohn, Hans Heinrich, geb. 1744, gest. 1832, vollendete. Fugacität, lat.-deutsch, Flüchtigkeit; fugitiv, flüchtig. Fuge (vom lat. fugare), ein mehrstimmiges Tonstück, sowohl für Singstimmen als Instrumente, bei dem immer eine Stimme zuerst den Hauptgedanken, das Thema, allein ausspricht, der dann nach einander auch von den übrigen aufgefaßt wird und einmal so eingeführt abwechselnd von allen Stimmen in verschiedener Weise bearbeitet wird. Man unterscheidet an ihr: den Hauptsatz oder das Thema, Subject, auch Führer (dux) genannt, welcher beginnt; die Antwort oder den Gefährten comes), die Wiederholung des Themas in einer andern Stimme und auf einer andern Tonstufe; ferner die Gegenharmonie od. Gegensatz, Contrasubject, die Melodie der andern Stimmen, während eine das Thema vorträgt. Fugger, in Bayern u. Württemberg begütertes gräfliches u. fürstliches Geschlecht, das von einem Leineweber Johannes stammt, der in einem Dorfe bei Augsburg geb., in der Stadt sich Vermögen und Ansehen erwarb, das sich durch mehre Generationen stufenweise hob, indem die F. mit der Leinwandfabrikation Bergbau u. Bankiergeschäfte verbanden. Unter Kaiser Max I. liehen sie bereits auf Kirchberg und Weißenhorn 70000 Goldgulden, schossen ihm die Summen zum Kriege gegen Venedig vor, pachteten außer Staatsgefällen auch die Bergwerke im Tyrol, das damals seinen montanistischen Reichthum entfaltete und schufen in früher menschenleeren Gegenden eine blühende Industrie. Ihre Glanzperiode war unter Karl V., der sie in den Reichsgrafenstand erhob und Kirchberg nebst Weißenhorn ihnen erbeigen überließ. Ihr Geschäft umfaßte damals den Welthandel; F.sches Capital belebte den Bergbau in Amerika, die F. u. Welser erhielten sogar Venezuela in Südamerika, konnten es jedoch nicht behaupten. Zur Zeit der Reformation leisteten die F. der Kirche große Dienste; sie beriefen auch die Jesuiten nach Augsburg und statteten sie mit Gebäuden etc. aus; sie stifteten ferner die F.ei, die großartigste wohlthätige Anstalt (s. Augsburg), die noch fortwirkt. – Das Geschlecht theilte sich im 15. Jahrh. in 2 Hauptlinien, die Raimundʼsche, von dem noch der gräflich Kirchberg-Weißenhornʼsche Zweig blüht, und die Antonʼsche, welcher die F.-Glött, die F.-Kirchheim u. die F.-Babenhausen angehören; letztere führen seit 1803 den Fürstentitel. Fuimus Troes! wir waren Troer! Ausruf bei Virgil, sprichwörtlich: alles ist aus. Fukian, s. Fokien. Fulah, afrikan. Stamm in dem Sudan, der sich von den Quellgebirgen des Senegal unter dem Namen Fellatahs (s. d.) im Nigerlande ausgebreitet hat. Fulda, Fluß, in der bayer. Provinz Unterfranken entspringend, wendet sich nach Kurhessen, wird bei Hersfeld schiffbar, vereinigt sich nach einem Laufe von 25 M. bei Hannovr. – Münden mit der Werra u. wird zur Weser. Von ihm ist benannt die kurhess. Provinz F., welche großentheils aus den Besitzungen des ehemal. Hochstiftes F., aus dem Fürstenthum Hersfeld, der Herrschaft Schmalkalden und althess. Gebiete (Friedewald und Barchfeld) besteht. Sie umfaßt 321/5 □M., ist gebirgig und waldig, hat strenge Winter und etwa 147000 meist kathol. Einw. – F., Hauptstadt der gleichnam. kurhess. Provinz, Sitz des kath. Diöcesanbischofes mit 9300 E., ehemalig. fürstbischöfl. Residenzschlosse, schöner Domkirche mit dem Grabmale des Kaisers Konrad I. u. den Reliquien des hl. Bonifacius, welchem hier 1842 eine colossale Erzstatue errichtet wurde, mit Lyceum, Priester- und Schullehrerseminar, einer Bibliothek von 40000 Bänden u. vielen Schulen; Fabrikation in Baumwolle, Wolle, Leinwand und Holzwaaren. Fulda, das Kloster, die großartigste Schöpfung des hl. Bonifacius (s. d.), wurde von diesem und seinem Schüler, dem im Bayerland geb. hl. Sturmio im waldigen Buchgau (Buchonia) an einer Stelle gegründet, wo keine Ueberfälle der heidn. Sachsen zu fürchten waren. Karlmann schenkte dem hl. Bonifacius

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/828>, abgerufen am 24.11.2024.