Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite


Fürstenbund, von Friedrich II. eingeleiteter u. den 27. Juli 1785 unterzeichneter Bund deutscher Fürsten (Preußen, Sachsen, Hannover, Kurmainz, Kurtrier, Hessen-Kassel, Ansbach, Baden, Zweibrücken, Braunschweig, Mecklenburg, Weimar, Gotha, Dessau) gegen Oesterreich, als Joseph II. seinen Plan: Bayern gegen Belgien einzutauschen, durchsetzen wollte; der F. vereitelte ihn, weil er einen Krieg gegen Oesterreich in Aussicht stellte. Johann von Müller, der gerade an Kurmainz verpachtet war, declamirte in seiner Darstellung des deutschen F.s den Deutschen vor, daß durch den F. die deutsche Freiheit gerettet sei.


Fürstenfeld, österr.-steyerische Stadt an der Feistritz mit 2900 E., kaiserl. Tabaksfabrik.


Fürstengroschen, alte thüring. Silbermünze = 1 Sgr. 91/4 Pf. = 5 kr. C.-M.


Fürstenrecht, die Rechtsformen, nach welchen die Rechtsverhältnisse fürstlicher Familien zu beurtheilen sind; im altdeutschen Rechte das Gericht über Fürsten, von dem Kaiser (rechtlich nur unter Mitwirkung der anderen Fürsten), später von dem Reichstage geübt.


Fürstenschulen, heißen vorzugsweise die 3 Gelehrtenschulen zu Pforta (Schulpforta) an der Saale bei Naumburg, Meißen und Grimma, welche Kurfürst Moriz von Sachsen 1542 und 1543 aus eingezogenem Klostergut stiftete. Pforta bekam 100, Meißen 120, Grimma 85 Freistellen für arme Schüler; die F. zeichneten sich von jeher durch sorgfältige Pflege des Studiums der alten Sprachen u. bis in die neuere Zeit durch Beibehaltung klösterlicher Formen aus; Männer wie Klopstock, E. Lessing u. a. holten ihre erste Bildung bei ihnen. Auch die Thomasschule zu Leipzig, die Landesschule zu Schleusingen u. a. m. wurden mehr oder minder nach dem Muster der F. eingerichtet.


Fürth, bayer. Fabrik- und Handelsstadt 2 St. von Nürnberg, mit demselben durch eine Eisenbahn verbunden, 16700 E., darunter über 3000 Juden. Industrie: Galanterie- und Bijouteriewaaren, optische Instrumente, Siegellack, geschlagenes Gold und Silber, Papierwaaren, Baumwollezeuge, Ultramarin.


Füseliere, hießen im 17. Jahrh. bei der franz. Armee die Soldaten, welche mit den Feuergewehren (fusils, mit dem Steinschlosse) bewaffnet waren; gegenwärtig heißen in der franz. Armee alle Infanteristen außer den eigen benannten Truppen F.; die preuß. F. bilden die leichte Infanterie, formiren das 3. Bataillon jedes Regiments und führen Zündnadelgewehre.


Füsiliren (früher arquebusiren), einen zum Tode verurtheilten Soldaten etc. durch ein dazu bestimmtes Peloton erschießen.


Füßen, bayer. Stadt am Lech, am Fuße der Alpen, Paß nach Tyrol, 1600 E.; mit uraltem Bergschloß, der ehrwürdigen u. historisch höchst interessanten St. Mangenkirche; Marmor-, Gyps- und Sandsteinbrüche; starke Spedition. Friede 22. April 1745 zwischen Oesterreich und Bayern; Treffen 13. Sept. 1796.


Füßli, Johann Kaspar, geb. 1706 zu Zürich, geschickter Maler, besonders im Fache des Porträts, machte sich außerdem verdient als Schriftsteller in seiner Kunst: "Geschichte der besten Künstler in der Schweiz", Zürich 1769-79; "Verzeichniß der vornehmsten Kupferstecher u. ihrer Werke", Zürich 1771; "Winkelmanns Briefe an seine Freunde in der Schweiz", 1778; st. 1781. - F., Johann Heinrich, Sohn des Vorigen, ausgezeichneter Historienmaler, geb. 1742 in Zürich, bildete sich hauptsächlich in Italien an Mich. Angelo's Werken, ward 1790 Professor, später Director an der Malerschule in London, st. 1825. Besonders geschätzt sind seine Darstellungen aus Shakespeare u. seine Milton-Galerie. Schrieb "Vorlesungen über die Malerei", von Eschenburg übersetzt 1803. - F., Johann Rudolph, Bruder des Vorigen, geb. 1737, gest. 1806, bekannt durch sein "Kritisches Verzeichniß der besten Kupferstiche nach berühmten Meistern aller Schulen", 5 Bde., u. "Journal der bildenden Künste", Wien 1801. - F., Johann Rudolf, geb. zu Zürich 1709, gest. 1793, geschätzter Miniaturmaler, schrieb das "Allgemeine


Fürstenbund, von Friedrich II. eingeleiteter u. den 27. Juli 1785 unterzeichneter Bund deutscher Fürsten (Preußen, Sachsen, Hannover, Kurmainz, Kurtrier, Hessen-Kassel, Ansbach, Baden, Zweibrücken, Braunschweig, Mecklenburg, Weimar, Gotha, Dessau) gegen Oesterreich, als Joseph II. seinen Plan: Bayern gegen Belgien einzutauschen, durchsetzen wollte; der F. vereitelte ihn, weil er einen Krieg gegen Oesterreich in Aussicht stellte. Johann von Müller, der gerade an Kurmainz verpachtet war, declamirte in seiner Darstellung des deutschen F.s den Deutschen vor, daß durch den F. die deutsche Freiheit gerettet sei.


Fürstenfeld, österr.-steyerische Stadt an der Feistritz mit 2900 E., kaiserl. Tabaksfabrik.


Fürstengroschen, alte thüring. Silbermünze = 1 Sgr. 91/4 Pf. = 5 kr. C.-M.


Fürstenrecht, die Rechtsformen, nach welchen die Rechtsverhältnisse fürstlicher Familien zu beurtheilen sind; im altdeutschen Rechte das Gericht über Fürsten, von dem Kaiser (rechtlich nur unter Mitwirkung der anderen Fürsten), später von dem Reichstage geübt.


Fürstenschulen, heißen vorzugsweise die 3 Gelehrtenschulen zu Pforta (Schulpforta) an der Saale bei Naumburg, Meißen und Grimma, welche Kurfürst Moriz von Sachsen 1542 und 1543 aus eingezogenem Klostergut stiftete. Pforta bekam 100, Meißen 120, Grimma 85 Freistellen für arme Schüler; die F. zeichneten sich von jeher durch sorgfältige Pflege des Studiums der alten Sprachen u. bis in die neuere Zeit durch Beibehaltung klösterlicher Formen aus; Männer wie Klopstock, E. Lessing u. a. holten ihre erste Bildung bei ihnen. Auch die Thomasschule zu Leipzig, die Landesschule zu Schleusingen u. a. m. wurden mehr oder minder nach dem Muster der F. eingerichtet.


Fürth, bayer. Fabrik- und Handelsstadt 2 St. von Nürnberg, mit demselben durch eine Eisenbahn verbunden, 16700 E., darunter über 3000 Juden. Industrie: Galanterie- und Bijouteriewaaren, optische Instrumente, Siegellack, geschlagenes Gold und Silber, Papierwaaren, Baumwollezeuge, Ultramarin.


Füseliere, hießen im 17. Jahrh. bei der franz. Armee die Soldaten, welche mit den Feuergewehren (fusils, mit dem Steinschlosse) bewaffnet waren; gegenwärtig heißen in der franz. Armee alle Infanteristen außer den eigen benannten Truppen F.; die preuß. F. bilden die leichte Infanterie, formiren das 3. Bataillon jedes Regiments und führen Zündnadelgewehre.


Füsiliren (früher arquebusiren), einen zum Tode verurtheilten Soldaten etc. durch ein dazu bestimmtes Peloton erschießen.


Füßen, bayer. Stadt am Lech, am Fuße der Alpen, Paß nach Tyrol, 1600 E.; mit uraltem Bergschloß, der ehrwürdigen u. historisch höchst interessanten St. Mangenkirche; Marmor-, Gyps- und Sandsteinbrüche; starke Spedition. Friede 22. April 1745 zwischen Oesterreich und Bayern; Treffen 13. Sept. 1796.


Füßli, Johann Kaspar, geb. 1706 zu Zürich, geschickter Maler, besonders im Fache des Porträts, machte sich außerdem verdient als Schriftsteller in seiner Kunst: „Geschichte der besten Künstler in der Schweiz“, Zürich 1769–79; „Verzeichniß der vornehmsten Kupferstecher u. ihrer Werke“, Zürich 1771; „Winkelmanns Briefe an seine Freunde in der Schweiz“, 1778; st. 1781. – F., Johann Heinrich, Sohn des Vorigen, ausgezeichneter Historienmaler, geb. 1742 in Zürich, bildete sich hauptsächlich in Italien an Mich. Angeloʼs Werken, ward 1790 Professor, später Director an der Malerschule in London, st. 1825. Besonders geschätzt sind seine Darstellungen aus Shakespeare u. seine Milton-Galerie. Schrieb „Vorlesungen über die Malerei“, von Eschenburg übersetzt 1803. – F., Johann Rudolph, Bruder des Vorigen, geb. 1737, gest. 1806, bekannt durch sein „Kritisches Verzeichniß der besten Kupferstiche nach berühmten Meistern aller Schulen“, 5 Bde., u. „Journal der bildenden Künste“, Wien 1801. – F., Johann Rudolf, geb. zu Zürich 1709, gest. 1793, geschätzter Miniaturmaler, schrieb das „Allgemeine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0827" n="826"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fürstenbund</hi>, von Friedrich II. eingeleiteter u. den 27. Juli 1785 unterzeichneter Bund deutscher Fürsten (Preußen, Sachsen, Hannover, Kurmainz, Kurtrier, Hessen-Kassel, Ansbach, Baden, Zweibrücken, Braunschweig, Mecklenburg, Weimar, Gotha, Dessau) gegen Oesterreich, als Joseph II. seinen Plan: Bayern gegen Belgien einzutauschen, durchsetzen wollte; der F. vereitelte ihn, weil er einen Krieg gegen Oesterreich in Aussicht stellte. Johann von Müller, der gerade an Kurmainz verpachtet war, declamirte in seiner Darstellung des deutschen F.s den Deutschen vor, daß durch den F. die deutsche Freiheit gerettet sei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fürstenfeld</hi>, österr.-steyerische Stadt an der Feistritz mit 2900 E., kaiserl. Tabaksfabrik.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fürstengroschen</hi>, alte thüring. Silbermünze = 1 Sgr. 9<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Pf. = 5 kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fürstenrecht</hi>, die Rechtsformen, nach welchen die Rechtsverhältnisse fürstlicher Familien zu beurtheilen sind; im altdeutschen Rechte das Gericht über Fürsten, von dem Kaiser (rechtlich nur unter Mitwirkung der anderen Fürsten), später von dem Reichstage geübt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fürstenschulen</hi>, heißen vorzugsweise die 3 Gelehrtenschulen zu Pforta (Schulpforta) an der Saale bei Naumburg, Meißen und Grimma, welche Kurfürst Moriz von Sachsen 1542 und 1543 aus eingezogenem Klostergut stiftete. Pforta bekam 100, Meißen 120, Grimma 85 Freistellen für arme Schüler; die F. zeichneten sich von jeher durch sorgfältige Pflege des Studiums der alten Sprachen u. bis in die neuere Zeit durch Beibehaltung klösterlicher Formen aus; Männer wie Klopstock, E. Lessing u. a. holten ihre erste Bildung bei ihnen. Auch die Thomasschule zu Leipzig, die Landesschule zu Schleusingen u. a. m. wurden mehr oder minder nach dem Muster der F. eingerichtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fürth</hi>, bayer. Fabrik- und Handelsstadt 2 St. von Nürnberg, mit demselben durch eine Eisenbahn verbunden, 16700 E., darunter über 3000 Juden. Industrie: Galanterie- und Bijouteriewaaren, optische Instrumente, Siegellack, geschlagenes Gold und Silber, Papierwaaren, Baumwollezeuge, Ultramarin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Füseliere</hi>, hießen im 17. Jahrh. bei der franz. Armee die Soldaten, welche mit den Feuergewehren (<hi rendition="#i">fusils,</hi> mit dem Steinschlosse) bewaffnet waren; gegenwärtig heißen in der franz. Armee alle Infanteristen außer den eigen benannten Truppen F.; die preuß. F. bilden die leichte Infanterie, formiren das 3. Bataillon jedes Regiments und führen Zündnadelgewehre.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Füsiliren</hi> (früher arquebusiren), einen zum Tode verurtheilten Soldaten etc. durch ein dazu bestimmtes Peloton erschießen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Füßen</hi>, bayer. Stadt am Lech, am Fuße der Alpen, Paß nach Tyrol, 1600 E.; mit uraltem Bergschloß, der ehrwürdigen u. historisch höchst interessanten St. Mangenkirche; Marmor-, Gyps- und Sandsteinbrüche; starke Spedition. Friede 22. April 1745 zwischen Oesterreich und Bayern; Treffen 13. Sept. 1796.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Füßli</hi>, Johann Kaspar, geb. 1706 zu Zürich, geschickter Maler, besonders im Fache des Porträts, machte sich außerdem verdient als Schriftsteller in seiner Kunst: &#x201E;Geschichte der besten Künstler in der Schweiz&#x201C;, Zürich 1769&#x2013;79; &#x201E;Verzeichniß der vornehmsten Kupferstecher u. ihrer Werke&#x201C;, Zürich 1771; &#x201E;Winkelmanns Briefe an seine Freunde in der Schweiz&#x201C;, 1778; st. 1781. &#x2013; F., <hi rendition="#g">Johann Heinrich</hi>, Sohn des Vorigen, ausgezeichneter Historienmaler, geb. 1742 in Zürich, bildete sich hauptsächlich in Italien an Mich. Angelo&#x02BC;s Werken, ward 1790 Professor, später Director an der Malerschule in London, st. 1825. Besonders geschätzt sind seine Darstellungen aus Shakespeare u. seine Milton-Galerie. Schrieb &#x201E;Vorlesungen über die Malerei&#x201C;, von Eschenburg übersetzt 1803. &#x2013; F., <hi rendition="#g">Johann Rudolph</hi>, Bruder des Vorigen, geb. 1737, gest. 1806, bekannt durch sein &#x201E;Kritisches Verzeichniß der besten Kupferstiche nach berühmten Meistern aller Schulen&#x201C;, 5 Bde., u. &#x201E;Journal der bildenden Künste&#x201C;, Wien 1801. &#x2013; F., <hi rendition="#g">Johann Rudolf</hi>, geb. zu Zürich 1709, gest. 1793, geschätzter Miniaturmaler, schrieb das &#x201E;Allgemeine
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[826/0827] Fürstenbund, von Friedrich II. eingeleiteter u. den 27. Juli 1785 unterzeichneter Bund deutscher Fürsten (Preußen, Sachsen, Hannover, Kurmainz, Kurtrier, Hessen-Kassel, Ansbach, Baden, Zweibrücken, Braunschweig, Mecklenburg, Weimar, Gotha, Dessau) gegen Oesterreich, als Joseph II. seinen Plan: Bayern gegen Belgien einzutauschen, durchsetzen wollte; der F. vereitelte ihn, weil er einen Krieg gegen Oesterreich in Aussicht stellte. Johann von Müller, der gerade an Kurmainz verpachtet war, declamirte in seiner Darstellung des deutschen F.s den Deutschen vor, daß durch den F. die deutsche Freiheit gerettet sei. Fürstenfeld, österr.-steyerische Stadt an der Feistritz mit 2900 E., kaiserl. Tabaksfabrik. Fürstengroschen, alte thüring. Silbermünze = 1 Sgr. 91/4 Pf. = 5 kr. C.-M. Fürstenrecht, die Rechtsformen, nach welchen die Rechtsverhältnisse fürstlicher Familien zu beurtheilen sind; im altdeutschen Rechte das Gericht über Fürsten, von dem Kaiser (rechtlich nur unter Mitwirkung der anderen Fürsten), später von dem Reichstage geübt. Fürstenschulen, heißen vorzugsweise die 3 Gelehrtenschulen zu Pforta (Schulpforta) an der Saale bei Naumburg, Meißen und Grimma, welche Kurfürst Moriz von Sachsen 1542 und 1543 aus eingezogenem Klostergut stiftete. Pforta bekam 100, Meißen 120, Grimma 85 Freistellen für arme Schüler; die F. zeichneten sich von jeher durch sorgfältige Pflege des Studiums der alten Sprachen u. bis in die neuere Zeit durch Beibehaltung klösterlicher Formen aus; Männer wie Klopstock, E. Lessing u. a. holten ihre erste Bildung bei ihnen. Auch die Thomasschule zu Leipzig, die Landesschule zu Schleusingen u. a. m. wurden mehr oder minder nach dem Muster der F. eingerichtet. Fürth, bayer. Fabrik- und Handelsstadt 2 St. von Nürnberg, mit demselben durch eine Eisenbahn verbunden, 16700 E., darunter über 3000 Juden. Industrie: Galanterie- und Bijouteriewaaren, optische Instrumente, Siegellack, geschlagenes Gold und Silber, Papierwaaren, Baumwollezeuge, Ultramarin. Füseliere, hießen im 17. Jahrh. bei der franz. Armee die Soldaten, welche mit den Feuergewehren (fusils, mit dem Steinschlosse) bewaffnet waren; gegenwärtig heißen in der franz. Armee alle Infanteristen außer den eigen benannten Truppen F.; die preuß. F. bilden die leichte Infanterie, formiren das 3. Bataillon jedes Regiments und führen Zündnadelgewehre. Füsiliren (früher arquebusiren), einen zum Tode verurtheilten Soldaten etc. durch ein dazu bestimmtes Peloton erschießen. Füßen, bayer. Stadt am Lech, am Fuße der Alpen, Paß nach Tyrol, 1600 E.; mit uraltem Bergschloß, der ehrwürdigen u. historisch höchst interessanten St. Mangenkirche; Marmor-, Gyps- und Sandsteinbrüche; starke Spedition. Friede 22. April 1745 zwischen Oesterreich und Bayern; Treffen 13. Sept. 1796. Füßli, Johann Kaspar, geb. 1706 zu Zürich, geschickter Maler, besonders im Fache des Porträts, machte sich außerdem verdient als Schriftsteller in seiner Kunst: „Geschichte der besten Künstler in der Schweiz“, Zürich 1769–79; „Verzeichniß der vornehmsten Kupferstecher u. ihrer Werke“, Zürich 1771; „Winkelmanns Briefe an seine Freunde in der Schweiz“, 1778; st. 1781. – F., Johann Heinrich, Sohn des Vorigen, ausgezeichneter Historienmaler, geb. 1742 in Zürich, bildete sich hauptsächlich in Italien an Mich. Angeloʼs Werken, ward 1790 Professor, später Director an der Malerschule in London, st. 1825. Besonders geschätzt sind seine Darstellungen aus Shakespeare u. seine Milton-Galerie. Schrieb „Vorlesungen über die Malerei“, von Eschenburg übersetzt 1803. – F., Johann Rudolph, Bruder des Vorigen, geb. 1737, gest. 1806, bekannt durch sein „Kritisches Verzeichniß der besten Kupferstiche nach berühmten Meistern aller Schulen“, 5 Bde., u. „Journal der bildenden Künste“, Wien 1801. – F., Johann Rudolf, geb. zu Zürich 1709, gest. 1793, geschätzter Miniaturmaler, schrieb das „Allgemeine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/827
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 826. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/827>, abgerufen am 17.05.2024.