Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

ein Guardian (Wächter) und sein Vicarius (Stellvertreter) vor, welche alle 2 Jahre von der Provinz (Landschaft) neu gewählt werden. An der Spitze der Provinz steht ein Provincial (Landschaftsmeister), der über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet und diesen erlaubt zu predigen und Missionär zu werden, der ganze Orden gehorcht einem General oder "Diener der gesammten Brüderschaft", der gleich den Häuptern anderer Orden in Rom lebt. Viele Heilige und große Gelehrte, wie Franz von Hales, Bonaventur, Duns Scotus, Roger Baco u. a. gingen aus dem Orden der F. hervor, welche von den Päpsten mit vielen Privilegien versehen u. allmälig Gegner der gleichzeitig entstandenen Dominikaner wurden. Den Milderungen der Regel, welche schon vom 2. Ordensgeneral, Elias, angebahnt wurden, traten andere entgegen und so theilte sich der F.orden in Zweige, deren wichtigste sind: 1) Conventualen, welche gemeinschaftlich lebten u. gemeinsames Besitzthum hatten, zum Unterschied von den Einsiedlerbrüdern u. Familienbrüdern, welche letztere neue Lebensweisen aufbrachten. 2) Observanten, welche die Regel des Stifters mehr oder minder streng beobachten u. sich in solche von der strengen Observanz u. der Observanz schlechtweg theilten, welche Trennung 1368 vom Papst selbst bestätigt wurde. - In der Reformationszeit verdienten sehr viele F. die Geißel des Erasmus, Leo X. versuchte umsonst, alle F. unter Einer Observanz zu vereinigen, der Cardinal Ximenes vermochte keine Ordnung und Zucht in den F.klöstern herzustellen, deßhalb gedieh 3) der Kapuzinerorden eigentlich ohne Stifter, da der als Stifter betrachtete Mathäus Bassi und die 2 nächsten Generale (der 3. war der Apostat Ochino) keine Personen waren, welche zu Stiftern und Erhaltern eines geistlichen Ordens taugten. Die Kapuziner haben strengste Armuth als Hauptregel, sind für die niedern Volksklassen berechnet und haben sich von jeher weniger durch Gelehrsamkeit als durch Missionseifer, namentlich in Brasilien, ausgezeichnet. - Der F.orden, dessen Ordensprovinzen nach dem Falle Napoleons I. sich wieder gestalteten u. dessen Zweige durch besondere Generale, Tracht u. Verschiedenheiten der Regel sich unterscheiden, zählt gegenwärtig im Ganzen noch bei 14000 Mitglieder, darunter etwa 3000 Conventualen unter dem Ordensgeneral Karl Magni (in Bayern zu Würzburg, Schönau, Oggersheim); die Observanten haben in Sicilien 300, in Oesterreich 122, in der Türkei 36, in Bayern 24 Klöster u. s. f., stehen unter dem General Aloys von Loretto und bewachen das hl. Grab in Jerusalem. - Der weibliche Zweig des F.ordens sind die Clarissinen, Urbanistinen und Kapuzinerinen. Die Befürchtung, der Zudrang zum Klosterleben möchte der Bevölkerung Eintrag thun, soll den hl. Franz von Assissi zur Stiftung der Tertiarier veranlaßt haben, welche Weltleute blieben, aber nach bestimmten vom Stifter gegebenen Regeln christlich zu leben trachteten und Menschen aus den höchsten u. niedersten Ständen unter sich zählten. Auch in unserer Zeit giebt es viele Tertiarier.


Franciscus, St., s. Franz v. Assissi.


Francke, August Hermann, der durch werkthätige Christusliebe ausgezeichnete Stifter des Halle'schen Waisenhauses, geb. 1663 zu Lübeck, studierte in Kiel und Leipzig Philosophie und Theologie und schloß sich in Dresden an Spener an, welcher die Lehre der Orthodoxen von der Rechtfertigung allein durch den Glauben mit den Waffen des Gemüthes bekämpfte. F. wurde 1684 Magister in Leipzig und hielt vielbesuchte practische Vorlesungen über die Bibel, aber der Haß der Orthodoxen trieb ihn trotz der warmen Vertheidigung des Thomasius 1690 nach Erfurt, wo er als Diakon an der Augustinerkirche predigte, bis er im Herbst 1691 die Stadt binnen 24 Stunden für immer verlassen mußte. Aber 1692 ward er nach Halle berufen, half die junge Universität organisiren, wurde Professor und zugleich Pfarrer des nahen Glaucha. Der arg verwilderte Zustand der Pfarrgemeinde nahm F.s ganzes Gottesvertrauen und ganze Menschenliebe in Anspruch u. die geringe Fruchtbarkeit aller Ermahnungen

ein Guardian (Wächter) und sein Vicarius (Stellvertreter) vor, welche alle 2 Jahre von der Provinz (Landschaft) neu gewählt werden. An der Spitze der Provinz steht ein Provincial (Landschaftsmeister), der über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet und diesen erlaubt zu predigen und Missionär zu werden, der ganze Orden gehorcht einem General oder „Diener der gesammten Brüderschaft“, der gleich den Häuptern anderer Orden in Rom lebt. Viele Heilige und große Gelehrte, wie Franz von Hales, Bonaventur, Duns Scotus, Roger Baco u. a. gingen aus dem Orden der F. hervor, welche von den Päpsten mit vielen Privilegien versehen u. allmälig Gegner der gleichzeitig entstandenen Dominikaner wurden. Den Milderungen der Regel, welche schon vom 2. Ordensgeneral, Elias, angebahnt wurden, traten andere entgegen und so theilte sich der F.orden in Zweige, deren wichtigste sind: 1) Conventualen, welche gemeinschaftlich lebten u. gemeinsames Besitzthum hatten, zum Unterschied von den Einsiedlerbrüdern u. Familienbrüdern, welche letztere neue Lebensweisen aufbrachten. 2) Observanten, welche die Regel des Stifters mehr oder minder streng beobachten u. sich in solche von der strengen Observanz u. der Observanz schlechtweg theilten, welche Trennung 1368 vom Papst selbst bestätigt wurde. – In der Reformationszeit verdienten sehr viele F. die Geißel des Erasmus, Leo X. versuchte umsonst, alle F. unter Einer Observanz zu vereinigen, der Cardinal Ximenes vermochte keine Ordnung und Zucht in den F.klöstern herzustellen, deßhalb gedieh 3) der Kapuzinerorden eigentlich ohne Stifter, da der als Stifter betrachtete Mathäus Bassi und die 2 nächsten Generale (der 3. war der Apostat Ochino) keine Personen waren, welche zu Stiftern und Erhaltern eines geistlichen Ordens taugten. Die Kapuziner haben strengste Armuth als Hauptregel, sind für die niedern Volksklassen berechnet und haben sich von jeher weniger durch Gelehrsamkeit als durch Missionseifer, namentlich in Brasilien, ausgezeichnet. – Der F.orden, dessen Ordensprovinzen nach dem Falle Napoleons I. sich wieder gestalteten u. dessen Zweige durch besondere Generale, Tracht u. Verschiedenheiten der Regel sich unterscheiden, zählt gegenwärtig im Ganzen noch bei 14000 Mitglieder, darunter etwa 3000 Conventualen unter dem Ordensgeneral Karl Magni (in Bayern zu Würzburg, Schönau, Oggersheim); die Observanten haben in Sicilien 300, in Oesterreich 122, in der Türkei 36, in Bayern 24 Klöster u. s. f., stehen unter dem General Aloys von Loretto und bewachen das hl. Grab in Jerusalem. – Der weibliche Zweig des F.ordens sind die Clarissinen, Urbanistinen und Kapuzinerinen. Die Befürchtung, der Zudrang zum Klosterleben möchte der Bevölkerung Eintrag thun, soll den hl. Franz von Assissi zur Stiftung der Tertiarier veranlaßt haben, welche Weltleute blieben, aber nach bestimmten vom Stifter gegebenen Regeln christlich zu leben trachteten und Menschen aus den höchsten u. niedersten Ständen unter sich zählten. Auch in unserer Zeit giebt es viele Tertiarier.


Franciscus, St., s. Franz v. Assissi.


Francke, August Hermann, der durch werkthätige Christusliebe ausgezeichnete Stifter des Halleʼschen Waisenhauses, geb. 1663 zu Lübeck, studierte in Kiel und Leipzig Philosophie und Theologie und schloß sich in Dresden an Spener an, welcher die Lehre der Orthodoxen von der Rechtfertigung allein durch den Glauben mit den Waffen des Gemüthes bekämpfte. F. wurde 1684 Magister in Leipzig und hielt vielbesuchte practische Vorlesungen über die Bibel, aber der Haß der Orthodoxen trieb ihn trotz der warmen Vertheidigung des Thomasius 1690 nach Erfurt, wo er als Diakon an der Augustinerkirche predigte, bis er im Herbst 1691 die Stadt binnen 24 Stunden für immer verlassen mußte. Aber 1692 ward er nach Halle berufen, half die junge Universität organisiren, wurde Professor und zugleich Pfarrer des nahen Glaucha. Der arg verwilderte Zustand der Pfarrgemeinde nahm F.s ganzes Gottesvertrauen und ganze Menschenliebe in Anspruch u. die geringe Fruchtbarkeit aller Ermahnungen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0748" n="747"/>
ein Guardian (Wächter) und sein Vicarius (Stellvertreter) vor, welche alle 2 Jahre von der Provinz (Landschaft) neu gewählt werden. An der Spitze der Provinz steht ein Provincial (Landschaftsmeister), der über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet und diesen erlaubt zu predigen und Missionär zu werden, der ganze Orden gehorcht einem General oder &#x201E;Diener der gesammten Brüderschaft&#x201C;, der gleich den Häuptern anderer Orden in Rom lebt. Viele Heilige und große Gelehrte, wie Franz von Hales, Bonaventur, Duns Scotus, Roger Baco u. a. gingen aus dem Orden der F. hervor, welche von den Päpsten mit vielen Privilegien versehen u. allmälig Gegner der gleichzeitig entstandenen Dominikaner wurden. Den Milderungen der Regel, welche schon vom 2. Ordensgeneral, Elias, angebahnt wurden, traten andere entgegen und so theilte sich der F.orden in Zweige, deren wichtigste sind: 1) <hi rendition="#g">Conventualen</hi>, welche gemeinschaftlich lebten u. gemeinsames Besitzthum hatten, zum Unterschied von den <hi rendition="#g">Einsiedlerbrüdern u. Familienbrüdern</hi>, welche letztere neue Lebensweisen aufbrachten. 2) <hi rendition="#g">Observanten</hi>, welche die Regel des Stifters mehr oder minder streng beobachten u. sich in solche von der <hi rendition="#g">strengen Observanz</hi> u. der Observanz schlechtweg theilten, welche Trennung 1368 vom Papst selbst bestätigt wurde. &#x2013; In der Reformationszeit verdienten sehr viele F. die Geißel des Erasmus, Leo X. versuchte umsonst, alle F. unter Einer Observanz zu vereinigen, der Cardinal Ximenes vermochte keine Ordnung und Zucht in den F.klöstern herzustellen, deßhalb gedieh 3) der <hi rendition="#g">Kapuzinerorden</hi> eigentlich ohne Stifter, da der als Stifter betrachtete Mathäus Bassi und die 2 nächsten Generale (der 3. war der Apostat Ochino) keine Personen waren, welche zu Stiftern und Erhaltern eines geistlichen Ordens taugten. Die Kapuziner haben strengste Armuth als Hauptregel, sind für die niedern Volksklassen berechnet und haben sich von jeher weniger durch Gelehrsamkeit als durch Missionseifer, namentlich in Brasilien, ausgezeichnet. &#x2013; Der F.orden, dessen Ordensprovinzen nach dem Falle Napoleons I. sich wieder gestalteten u. dessen Zweige durch besondere Generale, Tracht u. Verschiedenheiten der Regel sich unterscheiden, zählt gegenwärtig im Ganzen noch bei 14000 Mitglieder, darunter etwa 3000 Conventualen unter dem Ordensgeneral Karl Magni (in Bayern zu Würzburg, Schönau, Oggersheim); die Observanten haben in Sicilien 300, in Oesterreich 122, in der Türkei 36, in Bayern 24 Klöster u. s. f., stehen unter dem General Aloys von Loretto und bewachen das hl. Grab in Jerusalem. &#x2013; Der weibliche Zweig des F.ordens sind die Clarissinen, Urbanistinen und Kapuzinerinen. Die Befürchtung, der Zudrang zum Klosterleben möchte der Bevölkerung Eintrag thun, soll den hl. Franz von Assissi zur Stiftung der <hi rendition="#g">Tertiarier</hi> veranlaßt haben, welche Weltleute blieben, aber nach bestimmten vom Stifter gegebenen Regeln christlich zu leben trachteten und Menschen aus den höchsten u. niedersten Ständen unter sich zählten. Auch in unserer Zeit giebt es viele Tertiarier.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Franciscus, St.</hi>, s. Franz v. Assissi.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Francke</hi>, August Hermann, der durch werkthätige Christusliebe ausgezeichnete Stifter des Halle&#x02BC;schen Waisenhauses, geb. 1663 zu Lübeck, studierte in Kiel und Leipzig Philosophie und Theologie und schloß sich in Dresden an Spener an, welcher die Lehre der Orthodoxen von der Rechtfertigung allein durch den Glauben mit den Waffen des Gemüthes bekämpfte. F. wurde 1684 Magister in Leipzig und hielt vielbesuchte practische Vorlesungen über die Bibel, aber der Haß der Orthodoxen trieb ihn trotz der warmen Vertheidigung des Thomasius 1690 nach Erfurt, wo er als Diakon an der Augustinerkirche predigte, bis er im Herbst 1691 die Stadt binnen 24 Stunden für immer verlassen mußte. Aber 1692 ward er nach Halle berufen, half die junge Universität organisiren, wurde Professor und zugleich Pfarrer des nahen Glaucha. Der arg verwilderte Zustand der Pfarrgemeinde nahm F.s ganzes Gottesvertrauen und ganze Menschenliebe in Anspruch u. die geringe Fruchtbarkeit aller Ermahnungen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[747/0748] ein Guardian (Wächter) und sein Vicarius (Stellvertreter) vor, welche alle 2 Jahre von der Provinz (Landschaft) neu gewählt werden. An der Spitze der Provinz steht ein Provincial (Landschaftsmeister), der über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet und diesen erlaubt zu predigen und Missionär zu werden, der ganze Orden gehorcht einem General oder „Diener der gesammten Brüderschaft“, der gleich den Häuptern anderer Orden in Rom lebt. Viele Heilige und große Gelehrte, wie Franz von Hales, Bonaventur, Duns Scotus, Roger Baco u. a. gingen aus dem Orden der F. hervor, welche von den Päpsten mit vielen Privilegien versehen u. allmälig Gegner der gleichzeitig entstandenen Dominikaner wurden. Den Milderungen der Regel, welche schon vom 2. Ordensgeneral, Elias, angebahnt wurden, traten andere entgegen und so theilte sich der F.orden in Zweige, deren wichtigste sind: 1) Conventualen, welche gemeinschaftlich lebten u. gemeinsames Besitzthum hatten, zum Unterschied von den Einsiedlerbrüdern u. Familienbrüdern, welche letztere neue Lebensweisen aufbrachten. 2) Observanten, welche die Regel des Stifters mehr oder minder streng beobachten u. sich in solche von der strengen Observanz u. der Observanz schlechtweg theilten, welche Trennung 1368 vom Papst selbst bestätigt wurde. – In der Reformationszeit verdienten sehr viele F. die Geißel des Erasmus, Leo X. versuchte umsonst, alle F. unter Einer Observanz zu vereinigen, der Cardinal Ximenes vermochte keine Ordnung und Zucht in den F.klöstern herzustellen, deßhalb gedieh 3) der Kapuzinerorden eigentlich ohne Stifter, da der als Stifter betrachtete Mathäus Bassi und die 2 nächsten Generale (der 3. war der Apostat Ochino) keine Personen waren, welche zu Stiftern und Erhaltern eines geistlichen Ordens taugten. Die Kapuziner haben strengste Armuth als Hauptregel, sind für die niedern Volksklassen berechnet und haben sich von jeher weniger durch Gelehrsamkeit als durch Missionseifer, namentlich in Brasilien, ausgezeichnet. – Der F.orden, dessen Ordensprovinzen nach dem Falle Napoleons I. sich wieder gestalteten u. dessen Zweige durch besondere Generale, Tracht u. Verschiedenheiten der Regel sich unterscheiden, zählt gegenwärtig im Ganzen noch bei 14000 Mitglieder, darunter etwa 3000 Conventualen unter dem Ordensgeneral Karl Magni (in Bayern zu Würzburg, Schönau, Oggersheim); die Observanten haben in Sicilien 300, in Oesterreich 122, in der Türkei 36, in Bayern 24 Klöster u. s. f., stehen unter dem General Aloys von Loretto und bewachen das hl. Grab in Jerusalem. – Der weibliche Zweig des F.ordens sind die Clarissinen, Urbanistinen und Kapuzinerinen. Die Befürchtung, der Zudrang zum Klosterleben möchte der Bevölkerung Eintrag thun, soll den hl. Franz von Assissi zur Stiftung der Tertiarier veranlaßt haben, welche Weltleute blieben, aber nach bestimmten vom Stifter gegebenen Regeln christlich zu leben trachteten und Menschen aus den höchsten u. niedersten Ständen unter sich zählten. Auch in unserer Zeit giebt es viele Tertiarier. Franciscus, St., s. Franz v. Assissi. Francke, August Hermann, der durch werkthätige Christusliebe ausgezeichnete Stifter des Halleʼschen Waisenhauses, geb. 1663 zu Lübeck, studierte in Kiel und Leipzig Philosophie und Theologie und schloß sich in Dresden an Spener an, welcher die Lehre der Orthodoxen von der Rechtfertigung allein durch den Glauben mit den Waffen des Gemüthes bekämpfte. F. wurde 1684 Magister in Leipzig und hielt vielbesuchte practische Vorlesungen über die Bibel, aber der Haß der Orthodoxen trieb ihn trotz der warmen Vertheidigung des Thomasius 1690 nach Erfurt, wo er als Diakon an der Augustinerkirche predigte, bis er im Herbst 1691 die Stadt binnen 24 Stunden für immer verlassen mußte. Aber 1692 ward er nach Halle berufen, half die junge Universität organisiren, wurde Professor und zugleich Pfarrer des nahen Glaucha. Der arg verwilderte Zustand der Pfarrgemeinde nahm F.s ganzes Gottesvertrauen und ganze Menschenliebe in Anspruch u. die geringe Fruchtbarkeit aller Ermahnungen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/748
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 747. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/748>, abgerufen am 22.11.2024.