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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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u. Mais den ergiebigen Reis, während Cactusarten aus den Gesteinritzen hervorwuchern. Wie das Pflanzenreich von dem Klima bedingt ist, so die Thierwelt von beiden. Die Hausthiere sind in Folge der europäischen Cultur bis in den höchsten Norden verbreitet; Island hat noch Pferde, Rindvieh und Schafe, und nur der Lappländer ersetzt Rind, Schaf u. Pferd durch das einzige Rennthier. Im Norden finden sich die gleichen Raubthiere wie auf den höheren Gebirgen südwärts: Bär, Luchs, Edelmarder etc., während Wolf und Fuchs sich überall einfinden, wo sie der Mensch duldet; ebenso verhält es sich mit den Raubvögeln aus dem Falkengeschlechte, während der Geier dem Süden angehört. Die Gemse, der Steinbock, das Murmelthier gehören ausschließlich dem Hochgebirge an. Die nördl. Gewässer hegen Robben und Walthiere, sowie Schwimmvögel in viel größerer Menge und zahlreicheren Arten als die südl.; den südl. Meeren ist der Thunfisch, die Sardelle etc. eigenthümlich, den nördl. der Häring u. Stockfisch etc. Der Süden hat viel mehr Amphibien, Insekten und Würmer als der Norden, namentlich auch giftige Arten (Viper, Skorpion, Tarantel), er entfaltet überhaupt im allgemeinen mannigfaltigeres Leben als der Norden. - Wie die nützlichsten Pflanzen u. Thiere fast über die ganze Oberfläche E.s verbreitet sind, so daß die Grundbedingung aller Cultur, der Ackerbau, fast überall möglich, so hat es auch die wichtigsten Mineralien im Ueberfluß, dagegen ist es ziemlich arm an den s. g. edeln Metallen u. Steinen. E. fördert mehr Eisen u. Steinkohlen zu Tage als die anderen Erdtheile zusammengenommen, ebenso hat es Ueberfluß an Salz. Gold liefern der Ural und die österr. Karpathen, Silber kommt fast in allen älteren Gebirgsformationen vor, besonders im Mittelgebirge und in den span. Sierren; Quecksilber liefern hauptsächlich die krain. Alpen und die Sierra Morena; Kupfer Ural, Karpathen und das scandinav. Gebirge; Zinn das Erzgebirge u. Cornwallis; Zink das mitteleurop. Gebirge fast in seiner ganzen Ausdehnung, Blei findet sich in den Karpathen, dem Erz- u. Riesengebirge, dem Schwarzwald, in den Sevennen, Pyrenäen etc. - Die Einwohnerzahl E.s beläuft sich auf 270 Mill., es ist also der bevölkertste Erdtheil; sie zerfallen: 1) in romanische Völker: Portugiesen, Spanier, Franzosen, Italiener, Walachen, welche aus der Vermischung der Römer mit den Ureinwohnern und der Beimischung der später eingewanderten Germanen u. Slaven entstanden sind. 2) Die germanische: Deutsche, Dänen, Norweger, Schweden, Holländer und Engländer. 3) Die slavischen: Russen, Polen, Tschechen, Kroaten, Serben etc. 4) Finnen: Finnländer, Maghyaren, Esthen, Liven, Türken. 5) Albanesen. 6) Letten. 7) Celten, Ueberreste in Irland, England, Spanien u. Frankreich. 8) Hellenen, Reste in Griechenland. 9) Armenier. 10) Juden. 11) Zigeuner. Der Religion nach sind fast alle Europäer Christen; die Türken und ein Theil der Albanesen u. Serben bekennen sich zum Islam, die Juden zu dem Mosaismus, die Zigeuner sind, scheint es, der Mehrzahl nach Heiden, ebenso noch einige Lappländer. E. ist in der Cultur allen andern Erdtheilen voran; es benutzt nicht bloß seinen Bodenreichthum am fleißigsten, sondern hebt auch Mineralschätze in andern Erdtheilen; der Europäer verarbeitet ferner nicht bloß die Naturerzeugnisse seines Erdtheils, sondern auch die der andern, und versieht Amerikaner, Asiaten, Afrikaner und Australier mit seinen industriellen Erzeugnissen, E. ist demnach der Erdtheil der Industrie. Es ist auch der Erdtheil der Kunst und Wissenschaft, der Erfindungen, und nur die nach Amerika verpflanzten Europäer tragen zu diesem Schatze ihr Schärflein bei; in Asien sind ohne Zweifel die ältesten, vorhistorischen Erfindungen gemacht worden, alle geschichtlichen dagegen in E. und im europäisirten Amerika. Deßwegen ist E. der mächtigste und reichste Erdtheil, den andern zusammengenommen überlegen, u. die Zeit scheint bereits angebrochen zu sein, daß der ganze Erdball durch die Europäer einer höheren Bestimmung entgegengeführt werden soll. - Politisch zerfällt E. in 78 souveräne u. 5 Vasallenstaaten; im westl. E.: Portugal,

u. Mais den ergiebigen Reis, während Cactusarten aus den Gesteinritzen hervorwuchern. Wie das Pflanzenreich von dem Klima bedingt ist, so die Thierwelt von beiden. Die Hausthiere sind in Folge der europäischen Cultur bis in den höchsten Norden verbreitet; Island hat noch Pferde, Rindvieh und Schafe, und nur der Lappländer ersetzt Rind, Schaf u. Pferd durch das einzige Rennthier. Im Norden finden sich die gleichen Raubthiere wie auf den höheren Gebirgen südwärts: Bär, Luchs, Edelmarder etc., während Wolf und Fuchs sich überall einfinden, wo sie der Mensch duldet; ebenso verhält es sich mit den Raubvögeln aus dem Falkengeschlechte, während der Geier dem Süden angehört. Die Gemse, der Steinbock, das Murmelthier gehören ausschließlich dem Hochgebirge an. Die nördl. Gewässer hegen Robben und Walthiere, sowie Schwimmvögel in viel größerer Menge und zahlreicheren Arten als die südl.; den südl. Meeren ist der Thunfisch, die Sardelle etc. eigenthümlich, den nördl. der Häring u. Stockfisch etc. Der Süden hat viel mehr Amphibien, Insekten und Würmer als der Norden, namentlich auch giftige Arten (Viper, Skorpion, Tarantel), er entfaltet überhaupt im allgemeinen mannigfaltigeres Leben als der Norden. – Wie die nützlichsten Pflanzen u. Thiere fast über die ganze Oberfläche E.s verbreitet sind, so daß die Grundbedingung aller Cultur, der Ackerbau, fast überall möglich, so hat es auch die wichtigsten Mineralien im Ueberfluß, dagegen ist es ziemlich arm an den s. g. edeln Metallen u. Steinen. E. fördert mehr Eisen u. Steinkohlen zu Tage als die anderen Erdtheile zusammengenommen, ebenso hat es Ueberfluß an Salz. Gold liefern der Ural und die österr. Karpathen, Silber kommt fast in allen älteren Gebirgsformationen vor, besonders im Mittelgebirge und in den span. Sierren; Quecksilber liefern hauptsächlich die krain. Alpen und die Sierra Morena; Kupfer Ural, Karpathen und das scandinav. Gebirge; Zinn das Erzgebirge u. Cornwallis; Zink das mitteleurop. Gebirge fast in seiner ganzen Ausdehnung, Blei findet sich in den Karpathen, dem Erz- u. Riesengebirge, dem Schwarzwald, in den Sevennen, Pyrenäen etc. – Die Einwohnerzahl E.s beläuft sich auf 270 Mill., es ist also der bevölkertste Erdtheil; sie zerfallen: 1) in romanische Völker: Portugiesen, Spanier, Franzosen, Italiener, Walachen, welche aus der Vermischung der Römer mit den Ureinwohnern und der Beimischung der später eingewanderten Germanen u. Slaven entstanden sind. 2) Die germanische: Deutsche, Dänen, Norweger, Schweden, Holländer und Engländer. 3) Die slavischen: Russen, Polen, Tschechen, Kroaten, Serben etc. 4) Finnen: Finnländer, Maghyaren, Esthen, Liven, Türken. 5) Albanesen. 6) Letten. 7) Celten, Ueberreste in Irland, England, Spanien u. Frankreich. 8) Hellenen, Reste in Griechenland. 9) Armenier. 10) Juden. 11) Zigeuner. Der Religion nach sind fast alle Europäer Christen; die Türken und ein Theil der Albanesen u. Serben bekennen sich zum Islam, die Juden zu dem Mosaismus, die Zigeuner sind, scheint es, der Mehrzahl nach Heiden, ebenso noch einige Lappländer. E. ist in der Cultur allen andern Erdtheilen voran; es benutzt nicht bloß seinen Bodenreichthum am fleißigsten, sondern hebt auch Mineralschätze in andern Erdtheilen; der Europäer verarbeitet ferner nicht bloß die Naturerzeugnisse seines Erdtheils, sondern auch die der andern, und versieht Amerikaner, Asiaten, Afrikaner und Australier mit seinen industriellen Erzeugnissen, E. ist demnach der Erdtheil der Industrie. Es ist auch der Erdtheil der Kunst und Wissenschaft, der Erfindungen, und nur die nach Amerika verpflanzten Europäer tragen zu diesem Schatze ihr Schärflein bei; in Asien sind ohne Zweifel die ältesten, vorhistorischen Erfindungen gemacht worden, alle geschichtlichen dagegen in E. und im europäisirten Amerika. Deßwegen ist E. der mächtigste und reichste Erdtheil, den andern zusammengenommen überlegen, u. die Zeit scheint bereits angebrochen zu sein, daß der ganze Erdball durch die Europäer einer höheren Bestimmung entgegengeführt werden soll. – Politisch zerfällt E. in 78 souveräne u. 5 Vasallenstaaten; im westl. E.: Portugal,

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u. Mais den ergiebigen Reis, während Cactusarten aus den Gesteinritzen hervorwuchern. Wie das Pflanzenreich von dem Klima bedingt ist, so die Thierwelt von beiden. Die Hausthiere sind in Folge der europäischen Cultur bis in den höchsten Norden verbreitet; Island hat noch Pferde, Rindvieh und Schafe, und nur der Lappländer ersetzt Rind, Schaf u. Pferd durch das einzige Rennthier. Im Norden finden sich die gleichen Raubthiere wie auf den höheren Gebirgen südwärts: Bär, Luchs, Edelmarder etc., während Wolf und Fuchs sich überall einfinden, wo sie der Mensch duldet; ebenso verhält es sich mit den Raubvögeln aus dem Falkengeschlechte, während der Geier dem Süden angehört. Die Gemse, der Steinbock, das Murmelthier gehören ausschließlich dem Hochgebirge an. Die nördl. Gewässer hegen Robben und Walthiere, sowie Schwimmvögel in viel größerer Menge und zahlreicheren Arten als die südl.; den südl. Meeren ist der Thunfisch, die Sardelle etc. eigenthümlich, den nördl. der Häring u. Stockfisch etc. Der Süden hat viel mehr Amphibien, Insekten und Würmer als der Norden, namentlich auch giftige Arten (Viper, Skorpion, Tarantel), er entfaltet überhaupt im allgemeinen mannigfaltigeres Leben als der Norden. &#x2013; Wie die nützlichsten Pflanzen u. Thiere fast über die ganze Oberfläche E.s verbreitet sind, so daß die Grundbedingung aller Cultur, der Ackerbau, fast überall möglich, so hat es auch die wichtigsten Mineralien im Ueberfluß, dagegen ist es ziemlich arm an den s. g. edeln Metallen u. Steinen. E. fördert mehr Eisen u. Steinkohlen zu Tage als die anderen Erdtheile zusammengenommen, ebenso hat es Ueberfluß an Salz. Gold liefern der Ural und die österr. Karpathen, Silber kommt fast in allen älteren Gebirgsformationen vor, besonders im Mittelgebirge und in den span. Sierren; Quecksilber liefern hauptsächlich die krain. Alpen und die Sierra Morena; Kupfer Ural, Karpathen und das scandinav. Gebirge; Zinn das Erzgebirge u. Cornwallis; Zink das mitteleurop. Gebirge fast in seiner ganzen Ausdehnung, Blei findet sich in den Karpathen, dem Erz- u. Riesengebirge, dem Schwarzwald, in den Sevennen, Pyrenäen etc. &#x2013; Die Einwohnerzahl E.s beläuft sich auf 270 Mill., es ist also der bevölkertste Erdtheil; sie zerfallen: 1) in romanische Völker: Portugiesen, Spanier, Franzosen, Italiener, Walachen, welche aus der Vermischung der Römer mit den Ureinwohnern und der Beimischung der später eingewanderten Germanen u. Slaven entstanden sind. 2) Die germanische: Deutsche, Dänen, Norweger, Schweden, Holländer und Engländer. 3) Die slavischen: Russen, Polen, Tschechen, Kroaten, Serben etc. 4) Finnen: Finnländer, Maghyaren, Esthen, Liven, Türken. 5) Albanesen. 6) Letten. 7) Celten, Ueberreste in Irland, England, Spanien u. Frankreich. 8) Hellenen, Reste in Griechenland. 9) Armenier. 10) Juden. 11) Zigeuner. Der Religion nach sind fast alle Europäer Christen; die Türken und ein Theil der Albanesen u. Serben bekennen sich zum Islam, die Juden zu dem Mosaismus, die Zigeuner sind, scheint es, der Mehrzahl nach Heiden, ebenso noch einige Lappländer. E. ist in der Cultur allen andern Erdtheilen voran; es benutzt nicht bloß seinen Bodenreichthum am fleißigsten, sondern hebt auch Mineralschätze in andern Erdtheilen; der Europäer verarbeitet ferner nicht bloß die Naturerzeugnisse seines Erdtheils, sondern auch die der andern, und versieht Amerikaner, Asiaten, Afrikaner und Australier mit seinen industriellen Erzeugnissen, E. ist demnach der Erdtheil der Industrie. Es ist auch der Erdtheil der Kunst und Wissenschaft, der Erfindungen, und nur die nach Amerika verpflanzten Europäer tragen zu diesem Schatze ihr Schärflein bei; in Asien sind ohne Zweifel die ältesten, vorhistorischen Erfindungen gemacht worden, alle geschichtlichen dagegen in E. und im europäisirten Amerika. Deßwegen ist E. der mächtigste und reichste Erdtheil, den andern zusammengenommen überlegen, u. die Zeit scheint bereits angebrochen zu sein, daß der ganze Erdball durch die Europäer einer höheren Bestimmung entgegengeführt werden soll. &#x2013; Politisch zerfällt E. in 78 souveräne u. 5 Vasallenstaaten; im westl. E.: Portugal,
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[631/0632] u. Mais den ergiebigen Reis, während Cactusarten aus den Gesteinritzen hervorwuchern. Wie das Pflanzenreich von dem Klima bedingt ist, so die Thierwelt von beiden. Die Hausthiere sind in Folge der europäischen Cultur bis in den höchsten Norden verbreitet; Island hat noch Pferde, Rindvieh und Schafe, und nur der Lappländer ersetzt Rind, Schaf u. Pferd durch das einzige Rennthier. Im Norden finden sich die gleichen Raubthiere wie auf den höheren Gebirgen südwärts: Bär, Luchs, Edelmarder etc., während Wolf und Fuchs sich überall einfinden, wo sie der Mensch duldet; ebenso verhält es sich mit den Raubvögeln aus dem Falkengeschlechte, während der Geier dem Süden angehört. Die Gemse, der Steinbock, das Murmelthier gehören ausschließlich dem Hochgebirge an. Die nördl. Gewässer hegen Robben und Walthiere, sowie Schwimmvögel in viel größerer Menge und zahlreicheren Arten als die südl.; den südl. Meeren ist der Thunfisch, die Sardelle etc. eigenthümlich, den nördl. der Häring u. Stockfisch etc. Der Süden hat viel mehr Amphibien, Insekten und Würmer als der Norden, namentlich auch giftige Arten (Viper, Skorpion, Tarantel), er entfaltet überhaupt im allgemeinen mannigfaltigeres Leben als der Norden. – Wie die nützlichsten Pflanzen u. Thiere fast über die ganze Oberfläche E.s verbreitet sind, so daß die Grundbedingung aller Cultur, der Ackerbau, fast überall möglich, so hat es auch die wichtigsten Mineralien im Ueberfluß, dagegen ist es ziemlich arm an den s. g. edeln Metallen u. Steinen. E. fördert mehr Eisen u. Steinkohlen zu Tage als die anderen Erdtheile zusammengenommen, ebenso hat es Ueberfluß an Salz. Gold liefern der Ural und die österr. Karpathen, Silber kommt fast in allen älteren Gebirgsformationen vor, besonders im Mittelgebirge und in den span. Sierren; Quecksilber liefern hauptsächlich die krain. Alpen und die Sierra Morena; Kupfer Ural, Karpathen und das scandinav. Gebirge; Zinn das Erzgebirge u. Cornwallis; Zink das mitteleurop. Gebirge fast in seiner ganzen Ausdehnung, Blei findet sich in den Karpathen, dem Erz- u. Riesengebirge, dem Schwarzwald, in den Sevennen, Pyrenäen etc. – Die Einwohnerzahl E.s beläuft sich auf 270 Mill., es ist also der bevölkertste Erdtheil; sie zerfallen: 1) in romanische Völker: Portugiesen, Spanier, Franzosen, Italiener, Walachen, welche aus der Vermischung der Römer mit den Ureinwohnern und der Beimischung der später eingewanderten Germanen u. Slaven entstanden sind. 2) Die germanische: Deutsche, Dänen, Norweger, Schweden, Holländer und Engländer. 3) Die slavischen: Russen, Polen, Tschechen, Kroaten, Serben etc. 4) Finnen: Finnländer, Maghyaren, Esthen, Liven, Türken. 5) Albanesen. 6) Letten. 7) Celten, Ueberreste in Irland, England, Spanien u. Frankreich. 8) Hellenen, Reste in Griechenland. 9) Armenier. 10) Juden. 11) Zigeuner. Der Religion nach sind fast alle Europäer Christen; die Türken und ein Theil der Albanesen u. Serben bekennen sich zum Islam, die Juden zu dem Mosaismus, die Zigeuner sind, scheint es, der Mehrzahl nach Heiden, ebenso noch einige Lappländer. E. ist in der Cultur allen andern Erdtheilen voran; es benutzt nicht bloß seinen Bodenreichthum am fleißigsten, sondern hebt auch Mineralschätze in andern Erdtheilen; der Europäer verarbeitet ferner nicht bloß die Naturerzeugnisse seines Erdtheils, sondern auch die der andern, und versieht Amerikaner, Asiaten, Afrikaner und Australier mit seinen industriellen Erzeugnissen, E. ist demnach der Erdtheil der Industrie. Es ist auch der Erdtheil der Kunst und Wissenschaft, der Erfindungen, und nur die nach Amerika verpflanzten Europäer tragen zu diesem Schatze ihr Schärflein bei; in Asien sind ohne Zweifel die ältesten, vorhistorischen Erfindungen gemacht worden, alle geschichtlichen dagegen in E. und im europäisirten Amerika. Deßwegen ist E. der mächtigste und reichste Erdtheil, den andern zusammengenommen überlegen, u. die Zeit scheint bereits angebrochen zu sein, daß der ganze Erdball durch die Europäer einer höheren Bestimmung entgegengeführt werden soll. – Politisch zerfällt E. in 78 souveräne u. 5 Vasallenstaaten; im westl. E.: Portugal,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/632>, abgerufen am 24.11.2024.