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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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E. ist der personificirte deutsche Bauernhumor, derb, manchmal boshaft und unflätig, öfters platt, meistens aber naturwüchsig und ächt komisch.


Eulenthaler, ostfries. Silberthaler von 1564.


Euler, Leonhard, einer der größten Mathematiker, geb. 1707 zu Riechen bei Basel, war Schüler Joh. Bernoullis, kam 1730 als Prof. der Physik nach Petersburg, 1741 als Prof. der Mathematik nach Berlin, kehrte 1766 nach Petersburg zurück, ward Director der mathemat. Abtheilung der Akademie und st. daselbst 1783, schon mehrere Jahre erblindet. Sein Charakter wird als sehr liebenswürdig, sein Wesen als heiter und angenehm geschildert. Sein Fleiß war außerordentlich und die Masse seiner Arbeiten setzt in Erstaunen; von den mathemat. Abhandlungen, welche die Petersburger Akademie von 1727 bis 83 in 46 Quartbdn. herausgab, sind mehr als die Hälfte von ihm. Auch fand er überall Anerkennung, alle Akademien erkannten ihm Preise zu, die Pariser Akademie 10mal, so namentlich auch für seine Abhandlung über die Ursache von Ebbe und Fluth, 1740. Er vervollkommnete die Mathematik, besonders die Integral- u. Differentialrechnung, bereicherte die Physik u. Mechanik, namentlich sind wichtig seine Dioptrik u. Theorie vom Licht; E. beförderte die Schiffahrtskunde u. beschäftigte sich während seines ganzen Lebens mit den von Newton angeregten astronom. Fragen. Von seinen vielen Schriften nennen wir: "Theoria motuum planetarum et cometarum" Berlin 1744; "Introductio in analysin infinitorum" 2 Bde., Lausanne 1748, deutsch von Michelsen, 3 Bde., Berlin 1788-91, neue Aufl. 1836; "Institutiones calculi differentialis" 2 Bde., Berlin 1755, deutsch von Michelsen, 2 Bde., Berlin 1790-98; "Institutiones calculi integralis" 3 Bde., Petersburg 1768-70, deutsch von Salomon, 4 Bde., Wien 1828-30; "Anleitung zur Algebra" 2 Bde., Petersb. 1771, neue Aufl. von Eberl, Berlin 1801; "Dioptrica" 3 Bde., Petersb. 1769-71.


Eulogie, griech., Vernunftmäßigkeit, dann Lobrede, in der Kunstsprache der spätern Akademie soviel als Wahrscheinlichkeit, plausibler Grund. Bei vielen Kirchenvätern heißt eulogia das heil. Abendmahl, häufiger jedoch das zur Oblation dargebrachte Brot, aus welchem die Materie des hl. Opfers ausgeschieden und welches gesegnet nach der hl. Messe als Surrogat der sacramentalen Communion den Nichtcommunikanten ausgetheilt wurde. Diese E. ist in der griech. Kirche seit dem 4. Jahrh. üblich, in der latein. Kirche finden sich Zeugnisse hierüber seit dem 7. Jahrh. u. E.en noch in mancher Kirche des Süden. Das strenge Verbot der Versendung der Eucharistie rief die Versendung der E.en hervor, was man die nichtfeierliche E., eulogia salutis, nannte und weßhalb E. auch mit Geschenk gleichbedeutend wurde. Eulogistie, das vernünftige Thun; Eulogium, das vorzüglichste Rituale der Griechen, herausgegeben und übersetzt von Jakob Goar, Paris 1645, Fol.


Eulogius, St., Erzbischof von Toledo, Martyrer u. Schriftsteller, wurde im 9. Jahrh. zu Corduba (Kordova) geb., Priester und ein trefflicher Lehrer, der sich auch durch Sammlung alter Classiker auszeichnete. Während der Christenverfolgung, welche der Chalife Abderrahman 850 begann und dessen Nachfolger Mohammed 852 fortsetzte, hielt sich E. im Gegensatze zu Recafried, dem Metropoliten von Merida oder Sevilla, einem Werkzeuge der Chalifen, musterhaft, wurde 858 Erzbischof von Toledo, aber schon 859 enthauptet, weil er einem christlich gewordenen und deßhalb verfolgten maurischen Mädchen Hilfe hatte angedeihen lassen. Sein Freund Alvarus beschrieb sein Leben, die meist auf die damalige Christenverfolgung bezüglichen Schriften wurden 1574 zum erstenmal gedruckt u. finden sich im 2. Bde. von Schotts "Hispania illustrata", und in einigen Bibliotheken der Väter. Gedächtnißtag 11. März.


Eumenes, aus dem thrac. Kardia, Sekretär Philipps u. Alexanders d. Gr., 323 Statthalter von Kappadocien und Paphlagonien, blieb dem Perdikkas und der königl. Familie treu, bekämpfte die Feldherrn Alexanders, die sich in dessen

E. ist der personificirte deutsche Bauernhumor, derb, manchmal boshaft und unflätig, öfters platt, meistens aber naturwüchsig und ächt komisch.


Eulenthaler, ostfries. Silberthaler von 1564.


Euler, Leonhard, einer der größten Mathematiker, geb. 1707 zu Riechen bei Basel, war Schüler Joh. Bernoullis, kam 1730 als Prof. der Physik nach Petersburg, 1741 als Prof. der Mathematik nach Berlin, kehrte 1766 nach Petersburg zurück, ward Director der mathemat. Abtheilung der Akademie und st. daselbst 1783, schon mehrere Jahre erblindet. Sein Charakter wird als sehr liebenswürdig, sein Wesen als heiter und angenehm geschildert. Sein Fleiß war außerordentlich und die Masse seiner Arbeiten setzt in Erstaunen; von den mathemat. Abhandlungen, welche die Petersburger Akademie von 1727 bis 83 in 46 Quartbdn. herausgab, sind mehr als die Hälfte von ihm. Auch fand er überall Anerkennung, alle Akademien erkannten ihm Preise zu, die Pariser Akademie 10mal, so namentlich auch für seine Abhandlung über die Ursache von Ebbe und Fluth, 1740. Er vervollkommnete die Mathematik, besonders die Integral- u. Differentialrechnung, bereicherte die Physik u. Mechanik, namentlich sind wichtig seine Dioptrik u. Theorie vom Licht; E. beförderte die Schiffahrtskunde u. beschäftigte sich während seines ganzen Lebens mit den von Newton angeregten astronom. Fragen. Von seinen vielen Schriften nennen wir: „Theoria motuum planetarum et cometarum“ Berlin 1744; „Introductio in analysin infinitorum“ 2 Bde., Lausanne 1748, deutsch von Michelsen, 3 Bde., Berlin 1788–91, neue Aufl. 1836; „Institutiones calculi differentialis“ 2 Bde., Berlin 1755, deutsch von Michelsen, 2 Bde., Berlin 1790–98; „Institutiones calculi integralis“ 3 Bde., Petersburg 1768–70, deutsch von Salomon, 4 Bde., Wien 1828–30; „Anleitung zur Algebra“ 2 Bde., Petersb. 1771, neue Aufl. von Eberl, Berlin 1801; „Dioptrica“ 3 Bde., Petersb. 1769–71.


Eulogie, griech., Vernunftmäßigkeit, dann Lobrede, in der Kunstsprache der spätern Akademie soviel als Wahrscheinlichkeit, plausibler Grund. Bei vielen Kirchenvätern heißt eulogia das heil. Abendmahl, häufiger jedoch das zur Oblation dargebrachte Brot, aus welchem die Materie des hl. Opfers ausgeschieden und welches gesegnet nach der hl. Messe als Surrogat der sacramentalen Communion den Nichtcommunikanten ausgetheilt wurde. Diese E. ist in der griech. Kirche seit dem 4. Jahrh. üblich, in der latein. Kirche finden sich Zeugnisse hierüber seit dem 7. Jahrh. u. E.en noch in mancher Kirche des Süden. Das strenge Verbot der Versendung der Eucharistie rief die Versendung der E.en hervor, was man die nichtfeierliche E., eulogia salutis, nannte und weßhalb E. auch mit Geschenk gleichbedeutend wurde. Eulogistie, das vernünftige Thun; Eulogium, das vorzüglichste Rituale der Griechen, herausgegeben und übersetzt von Jakob Goar, Paris 1645, Fol.


Eulogius, St., Erzbischof von Toledo, Martyrer u. Schriftsteller, wurde im 9. Jahrh. zu Corduba (Kordova) geb., Priester und ein trefflicher Lehrer, der sich auch durch Sammlung alter Classiker auszeichnete. Während der Christenverfolgung, welche der Chalife Abderrahman 850 begann und dessen Nachfolger Mohammed 852 fortsetzte, hielt sich E. im Gegensatze zu Recafried, dem Metropoliten von Merida oder Sevilla, einem Werkzeuge der Chalifen, musterhaft, wurde 858 Erzbischof von Toledo, aber schon 859 enthauptet, weil er einem christlich gewordenen und deßhalb verfolgten maurischen Mädchen Hilfe hatte angedeihen lassen. Sein Freund Alvarus beschrieb sein Leben, die meist auf die damalige Christenverfolgung bezüglichen Schriften wurden 1574 zum erstenmal gedruckt u. finden sich im 2. Bde. von Schotts „Hispania illustrata“, und in einigen Bibliotheken der Väter. Gedächtnißtag 11. März.


Eumenes, aus dem thrac. Kardia, Sekretär Philipps u. Alexanders d. Gr., 323 Statthalter von Kappadocien und Paphlagonien, blieb dem Perdikkas und der königl. Familie treu, bekämpfte die Feldherrn Alexanders, die sich in dessen

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[626/0627] E. ist der personificirte deutsche Bauernhumor, derb, manchmal boshaft und unflätig, öfters platt, meistens aber naturwüchsig und ächt komisch. Eulenthaler, ostfries. Silberthaler von 1564. Euler, Leonhard, einer der größten Mathematiker, geb. 1707 zu Riechen bei Basel, war Schüler Joh. Bernoullis, kam 1730 als Prof. der Physik nach Petersburg, 1741 als Prof. der Mathematik nach Berlin, kehrte 1766 nach Petersburg zurück, ward Director der mathemat. Abtheilung der Akademie und st. daselbst 1783, schon mehrere Jahre erblindet. Sein Charakter wird als sehr liebenswürdig, sein Wesen als heiter und angenehm geschildert. Sein Fleiß war außerordentlich und die Masse seiner Arbeiten setzt in Erstaunen; von den mathemat. Abhandlungen, welche die Petersburger Akademie von 1727 bis 83 in 46 Quartbdn. herausgab, sind mehr als die Hälfte von ihm. Auch fand er überall Anerkennung, alle Akademien erkannten ihm Preise zu, die Pariser Akademie 10mal, so namentlich auch für seine Abhandlung über die Ursache von Ebbe und Fluth, 1740. Er vervollkommnete die Mathematik, besonders die Integral- u. Differentialrechnung, bereicherte die Physik u. Mechanik, namentlich sind wichtig seine Dioptrik u. Theorie vom Licht; E. beförderte die Schiffahrtskunde u. beschäftigte sich während seines ganzen Lebens mit den von Newton angeregten astronom. Fragen. Von seinen vielen Schriften nennen wir: „Theoria motuum planetarum et cometarum“ Berlin 1744; „Introductio in analysin infinitorum“ 2 Bde., Lausanne 1748, deutsch von Michelsen, 3 Bde., Berlin 1788–91, neue Aufl. 1836; „Institutiones calculi differentialis“ 2 Bde., Berlin 1755, deutsch von Michelsen, 2 Bde., Berlin 1790–98; „Institutiones calculi integralis“ 3 Bde., Petersburg 1768–70, deutsch von Salomon, 4 Bde., Wien 1828–30; „Anleitung zur Algebra“ 2 Bde., Petersb. 1771, neue Aufl. von Eberl, Berlin 1801; „Dioptrica“ 3 Bde., Petersb. 1769–71. Eulogie, griech., Vernunftmäßigkeit, dann Lobrede, in der Kunstsprache der spätern Akademie soviel als Wahrscheinlichkeit, plausibler Grund. Bei vielen Kirchenvätern heißt eulogia das heil. Abendmahl, häufiger jedoch das zur Oblation dargebrachte Brot, aus welchem die Materie des hl. Opfers ausgeschieden und welches gesegnet nach der hl. Messe als Surrogat der sacramentalen Communion den Nichtcommunikanten ausgetheilt wurde. Diese E. ist in der griech. Kirche seit dem 4. Jahrh. üblich, in der latein. Kirche finden sich Zeugnisse hierüber seit dem 7. Jahrh. u. E.en noch in mancher Kirche des Süden. Das strenge Verbot der Versendung der Eucharistie rief die Versendung der E.en hervor, was man die nichtfeierliche E., eulogia salutis, nannte und weßhalb E. auch mit Geschenk gleichbedeutend wurde. Eulogistie, das vernünftige Thun; Eulogium, das vorzüglichste Rituale der Griechen, herausgegeben und übersetzt von Jakob Goar, Paris 1645, Fol. Eulogius, St., Erzbischof von Toledo, Martyrer u. Schriftsteller, wurde im 9. Jahrh. zu Corduba (Kordova) geb., Priester und ein trefflicher Lehrer, der sich auch durch Sammlung alter Classiker auszeichnete. Während der Christenverfolgung, welche der Chalife Abderrahman 850 begann und dessen Nachfolger Mohammed 852 fortsetzte, hielt sich E. im Gegensatze zu Recafried, dem Metropoliten von Merida oder Sevilla, einem Werkzeuge der Chalifen, musterhaft, wurde 858 Erzbischof von Toledo, aber schon 859 enthauptet, weil er einem christlich gewordenen und deßhalb verfolgten maurischen Mädchen Hilfe hatte angedeihen lassen. Sein Freund Alvarus beschrieb sein Leben, die meist auf die damalige Christenverfolgung bezüglichen Schriften wurden 1574 zum erstenmal gedruckt u. finden sich im 2. Bde. von Schotts „Hispania illustrata“, und in einigen Bibliotheken der Väter. Gedächtnißtag 11. März. Eumenes, aus dem thrac. Kardia, Sekretär Philipps u. Alexanders d. Gr., 323 Statthalter von Kappadocien und Paphlagonien, blieb dem Perdikkas und der königl. Familie treu, bekämpfte die Feldherrn Alexanders, die sich in dessen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/627>, abgerufen am 24.07.2024.