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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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kamen heraus in Magdeburg 1850-51, 2 Bde.


Dräxler-Manfred, eigentlich Dräxler, geb. 1806 zu Lemberg, Dichter, seit 1853 Dramaturg des Darmstädter Hoftheaters. "Romanzen, Lieder und Sonette" Leipzig 1826-28; "Gedichte" Frankfurt 1838, 3. Aufl. 1848.


Drage, schiffbarer Nebenfluß der Netze, mündet bei Neubelitz.


Dragee (frz. Drascheh), überzuckerte Würzkörner etc.


Dragoman, türk., Dolmetscher der Pforte mit den fremden Gesandten, gewöhnlich ein Grieche.


Dragonaden, die unter Ludwig XIV. gegen die Camisarden (s. d. A.) verfügten militär. Maßregeln und Mißhandlungen (Ueberlastung mit Einquartierung von Dragonern); sodann die Anwendung roher Militärgewalt zur Niederhaltung von Glaubensparteien.


Dragoner, von 1570-1740 eine Truppengattung, die zu Fuß und zu Pferd kämpfte und demgemäß bewaffnet und eingeübt war; jetzt ein Theil der leichten Reiterei; nur Rußland hat ein D.corps organisirt, das den alten Doppeldienst leisten und 1854 in der Türkei die Probe bestehen soll.


Draguignan (Dragünjang), Hauptstadt des franz. Depart. Var, mit 9000 E., welche bedeutenden Weinbau und Weinhandel treiben; Fabrikation von groben Wollenstoffen, Leder, Seife, Töpferwaaren.


Dragun oder Esdragun, bekannte Küchengewürzpflanze aus der Gattung Artemisia. Um die Schmeißfliege vom Fleische abzuhalten, braucht man das Fleisch nur mit etwas D. einzureiben.


Draht, fadenartig ausgezogenes oder ausgewalztes Metall von verschiedener Dicke und Form, ein Fabrikat von der ausgedehntesten und vielseitigsten Anwendung. Man benützt daher Eisen, Stahl, Kupfer, Tomback, Messing, Silber, Gold, Platin. Die Bereitung geschieht gewöhnlich durch Ziehen des stabförmig zubereiteten Metalls mittelst eigener Maschinen durch die Löcher einer Stahlplatte (des Zieheisens); der erste Zug geht durch das weiteste Loch, sofort durch immer engere, bis zur geforderten Dicke des D. s. Das Ziehen geschieht durch eine Zange, welche durch Wasser oder Dampf in Bewegung gesetzt wird, bei feinern Drähten aber gewöhnlich durch einen Cylinder, der rotirend den D. sich aufwickelt. In neuerer Zeit bedient man sich für gröbere Drähte auch der Walzwerke. Ein solches besteht aus drei über einander liegenden und sich berührenden eisernen Walzen mit rings herumlaufenden, halbrunden Furchen, die auf einander gehen und stufenweise kleiner werden, und durch welche beim Rotiren der Walzen die glühende Metallstange getrieben wird. Soll der D. seiner werden, so wird er noch durch Löcher gezogen. - Die Durchschnittsform des D.s ist gewöhnlich die kreisrunde; doch hat man auch ovale, viereckige, sternförmige Drähte (faconirter D.). Geplätteter D. heißt Lahn. Gold- und Silberdraht sind gewöhnlich bloß plattirt, indem zu ersterem eine Silberstange, zu letzterem eine Kupferstange plattirt u. gezogen wird. Cementirten D. erhält man, wenn man auf die Kupferstange vor dem Ziehen in einem geschlossenen Cylinder Dämpfe von Zink einwirken läßt, wodurch die Oberfläche des Kupfers eine schöne Goldfarbe erhält.


Drahtwurm (Gordius), Gattung Würmer aus der Ordnung der Ringelwürmer. Der gemeine D. (G. aquaticus), braun, einige Zoll lang, von der Dicke einer Violinsaite; im Schlamme stehender Wasser, auch der Bäche. Der weiße D. (G. lacteus), weiß, in Gräben, in Gärten nach Gewittern.


Drailliren, frz.-deutsch, zwirnen; eine Büchse ziehen.


Drainage, s. Entwässerung.


Draisine, Maschine zum Selbstfahren, 2 Räder mit einem Gestell, worauf ein Sattel und vorn ein Bügel angebracht ist; an diesem ist ein Schenkel mit einem Querstabe zum Lenken angebracht. Ihren Namen hat sie von dem Erfinder Forstmeister Drais in Mann heim, gest. 1851; weil sie aber mehr Kraftaufwand als das Gehen erfordert, ist sie bereits vergessen, obwohl einige Engländer sie verbesserten.


Drake (Drehk), Francis, geb. 1545

kamen heraus in Magdeburg 1850–51, 2 Bde.


Dräxler-Manfred, eigentlich Dräxler, geb. 1806 zu Lemberg, Dichter, seit 1853 Dramaturg des Darmstädter Hoftheaters. „Romanzen, Lieder und Sonette“ Leipzig 1826–28; „Gedichte“ Frankfurt 1838, 3. Aufl. 1848.


Drage, schiffbarer Nebenfluß der Netze, mündet bei Neubelitz.


Dragée (frz. Drascheh), überzuckerte Würzkörner etc.


Dragoman, türk., Dolmetscher der Pforte mit den fremden Gesandten, gewöhnlich ein Grieche.


Dragonaden, die unter Ludwig XIV. gegen die Camisarden (s. d. A.) verfügten militär. Maßregeln und Mißhandlungen (Ueberlastung mit Einquartierung von Dragonern); sodann die Anwendung roher Militärgewalt zur Niederhaltung von Glaubensparteien.


Dragoner, von 1570–1740 eine Truppengattung, die zu Fuß und zu Pferd kämpfte und demgemäß bewaffnet und eingeübt war; jetzt ein Theil der leichten Reiterei; nur Rußland hat ein D.corps organisirt, das den alten Doppeldienst leisten und 1854 in der Türkei die Probe bestehen soll.


Draguignan (Dragünjang), Hauptstadt des franz. Depart. Var, mit 9000 E., welche bedeutenden Weinbau und Weinhandel treiben; Fabrikation von groben Wollenstoffen, Leder, Seife, Töpferwaaren.


Dragun oder Esdragun, bekannte Küchengewürzpflanze aus der Gattung Artemisia. Um die Schmeißfliege vom Fleische abzuhalten, braucht man das Fleisch nur mit etwas D. einzureiben.


Draht, fadenartig ausgezogenes oder ausgewalztes Metall von verschiedener Dicke und Form, ein Fabrikat von der ausgedehntesten und vielseitigsten Anwendung. Man benützt daher Eisen, Stahl, Kupfer, Tomback, Messing, Silber, Gold, Platin. Die Bereitung geschieht gewöhnlich durch Ziehen des stabförmig zubereiteten Metalls mittelst eigener Maschinen durch die Löcher einer Stahlplatte (des Zieheisens); der erste Zug geht durch das weiteste Loch, sofort durch immer engere, bis zur geforderten Dicke des D. s. Das Ziehen geschieht durch eine Zange, welche durch Wasser oder Dampf in Bewegung gesetzt wird, bei feinern Drähten aber gewöhnlich durch einen Cylinder, der rotirend den D. sich aufwickelt. In neuerer Zeit bedient man sich für gröbere Drähte auch der Walzwerke. Ein solches besteht aus drei über einander liegenden und sich berührenden eisernen Walzen mit rings herumlaufenden, halbrunden Furchen, die auf einander gehen und stufenweise kleiner werden, und durch welche beim Rotiren der Walzen die glühende Metallstange getrieben wird. Soll der D. seiner werden, so wird er noch durch Löcher gezogen. – Die Durchschnittsform des D.s ist gewöhnlich die kreisrunde; doch hat man auch ovale, viereckige, sternförmige Drähte (façonirter D.). Geplätteter D. heißt Lahn. Gold- und Silberdraht sind gewöhnlich bloß plattirt, indem zu ersterem eine Silberstange, zu letzterem eine Kupferstange plattirt u. gezogen wird. Cementirten D. erhält man, wenn man auf die Kupferstange vor dem Ziehen in einem geschlossenen Cylinder Dämpfe von Zink einwirken läßt, wodurch die Oberfläche des Kupfers eine schöne Goldfarbe erhält.


Drahtwurm (Gordius), Gattung Würmer aus der Ordnung der Ringelwürmer. Der gemeine D. (G. aquaticus), braun, einige Zoll lang, von der Dicke einer Violinsaite; im Schlamme stehender Wasser, auch der Bäche. Der weiße D. (G. lacteus), weiß, in Gräben, in Gärten nach Gewittern.


Drailliren, frz.-deutsch, zwirnen; eine Büchse ziehen.


Drainage, s. Entwässerung.


Draisine, Maschine zum Selbstfahren, 2 Räder mit einem Gestell, worauf ein Sattel und vorn ein Bügel angebracht ist; an diesem ist ein Schenkel mit einem Querstabe zum Lenken angebracht. Ihren Namen hat sie von dem Erfinder Forstmeister Drais in Mann heim, gest. 1851; weil sie aber mehr Kraftaufwand als das Gehen erfordert, ist sie bereits vergessen, obwohl einige Engländer sie verbesserten.


Drake (Drehk), Francis, geb. 1545

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[441/0442] kamen heraus in Magdeburg 1850–51, 2 Bde. Dräxler-Manfred, eigentlich Dräxler, geb. 1806 zu Lemberg, Dichter, seit 1853 Dramaturg des Darmstädter Hoftheaters. „Romanzen, Lieder und Sonette“ Leipzig 1826–28; „Gedichte“ Frankfurt 1838, 3. Aufl. 1848. Drage, schiffbarer Nebenfluß der Netze, mündet bei Neubelitz. Dragée (frz. Drascheh), überzuckerte Würzkörner etc. Dragoman, türk., Dolmetscher der Pforte mit den fremden Gesandten, gewöhnlich ein Grieche. Dragonaden, die unter Ludwig XIV. gegen die Camisarden (s. d. A.) verfügten militär. Maßregeln und Mißhandlungen (Ueberlastung mit Einquartierung von Dragonern); sodann die Anwendung roher Militärgewalt zur Niederhaltung von Glaubensparteien. Dragoner, von 1570–1740 eine Truppengattung, die zu Fuß und zu Pferd kämpfte und demgemäß bewaffnet und eingeübt war; jetzt ein Theil der leichten Reiterei; nur Rußland hat ein D.corps organisirt, das den alten Doppeldienst leisten und 1854 in der Türkei die Probe bestehen soll. Draguignan (Dragünjang), Hauptstadt des franz. Depart. Var, mit 9000 E., welche bedeutenden Weinbau und Weinhandel treiben; Fabrikation von groben Wollenstoffen, Leder, Seife, Töpferwaaren. Dragun oder Esdragun, bekannte Küchengewürzpflanze aus der Gattung Artemisia. Um die Schmeißfliege vom Fleische abzuhalten, braucht man das Fleisch nur mit etwas D. einzureiben. Draht, fadenartig ausgezogenes oder ausgewalztes Metall von verschiedener Dicke und Form, ein Fabrikat von der ausgedehntesten und vielseitigsten Anwendung. Man benützt daher Eisen, Stahl, Kupfer, Tomback, Messing, Silber, Gold, Platin. Die Bereitung geschieht gewöhnlich durch Ziehen des stabförmig zubereiteten Metalls mittelst eigener Maschinen durch die Löcher einer Stahlplatte (des Zieheisens); der erste Zug geht durch das weiteste Loch, sofort durch immer engere, bis zur geforderten Dicke des D. s. Das Ziehen geschieht durch eine Zange, welche durch Wasser oder Dampf in Bewegung gesetzt wird, bei feinern Drähten aber gewöhnlich durch einen Cylinder, der rotirend den D. sich aufwickelt. In neuerer Zeit bedient man sich für gröbere Drähte auch der Walzwerke. Ein solches besteht aus drei über einander liegenden und sich berührenden eisernen Walzen mit rings herumlaufenden, halbrunden Furchen, die auf einander gehen und stufenweise kleiner werden, und durch welche beim Rotiren der Walzen die glühende Metallstange getrieben wird. Soll der D. seiner werden, so wird er noch durch Löcher gezogen. – Die Durchschnittsform des D.s ist gewöhnlich die kreisrunde; doch hat man auch ovale, viereckige, sternförmige Drähte (façonirter D.). Geplätteter D. heißt Lahn. Gold- und Silberdraht sind gewöhnlich bloß plattirt, indem zu ersterem eine Silberstange, zu letzterem eine Kupferstange plattirt u. gezogen wird. Cementirten D. erhält man, wenn man auf die Kupferstange vor dem Ziehen in einem geschlossenen Cylinder Dämpfe von Zink einwirken läßt, wodurch die Oberfläche des Kupfers eine schöne Goldfarbe erhält. Drahtwurm (Gordius), Gattung Würmer aus der Ordnung der Ringelwürmer. Der gemeine D. (G. aquaticus), braun, einige Zoll lang, von der Dicke einer Violinsaite; im Schlamme stehender Wasser, auch der Bäche. Der weiße D. (G. lacteus), weiß, in Gräben, in Gärten nach Gewittern. Drailliren, frz.-deutsch, zwirnen; eine Büchse ziehen. Drainage, s. Entwässerung. Draisine, Maschine zum Selbstfahren, 2 Räder mit einem Gestell, worauf ein Sattel und vorn ein Bügel angebracht ist; an diesem ist ein Schenkel mit einem Querstabe zum Lenken angebracht. Ihren Namen hat sie von dem Erfinder Forstmeister Drais in Mann heim, gest. 1851; weil sie aber mehr Kraftaufwand als das Gehen erfordert, ist sie bereits vergessen, obwohl einige Engländer sie verbesserten. Drake (Drehk), Francis, geb. 1545

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/442>, abgerufen am 22.11.2024.