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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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und Staatsmann, war von 1842 bis März 1848 Gesandter am Bundestage, im Ministerium Pfuel Minister des Auswärtigen, seitdem Mitglied des Gothaer Parlaments und der ersten preuß. Kammer.


Dönniges, Wilhelm, geb. 1814 unweit Stettin, 1841 Prof. der Staatswissenschaften in Berlin, 1847 im Dienste des Kronprinzen Max von Bayern (jetzt König Max II.), 1850 geheimer Legationsrath, 1852 Ministerialrath, nimmt durch seinen persönlichen Einfluß eine sehr bedeutende Stellung in Bayern ein.


Döring, Friedrich Wilhelm, geb. 1757 zu Elsterberg, gest. 1837 als gothaischer Kirchen- und Schulrath, gab mehrere latein. Classiker heraus; seine Anleitung zum Uebersetzen ins Latein war früher in allen Schulen zu finden.


Döring, Georg Christ. Wilh. Asmus, geb. zu Kassel 1789, gest. 1833 als Meiningscher Legationsrath, fruchtbarer Novellendichter, gewandt und gefällig in der Darstellung, aber einförmig in Erfindung und Charakterschilderung.


Döring, Theodor, geb. 1803 zu Warschau, verließ das Handelsfach und ging zum Theater. Nachdem er in mehreren norddeutschen Städten aufgetreten, kam er 1826 als Komiker zu der Bireyschen Gesellschaft in Breslau. Von 1829 an gab er Gastrollen in den größeren Städten Deutschlands, erwarb sich den Ruf eines seltenen Künstlers, besonders im ernsten Fach, wurde 1838 in Stuttgart angestellt, 1839 in Hannover, 1840 Seydelmanns Nachfolger in Berlin. Als Künstler von tiefem Studium und geistvoller Auffassung glänzt er besonders in den Rollen des Mephistopheles, Shylock, Franz Moor, Cromwell, in komischen Darstellungen als Elias Krumm.


Dörnberg, Ferd. Wilhelm Kaspar, Freiherr von, geb. 1768 bei Hersfeld, 1809 Oberst des Königs Hieronymus von Westfalen, wollte damals diesen gefangen nehmen, wurde aber von seinen Soldaten verlassen und floh nach Böhmen, von wo aus er den Zug des Herzogs von Braunschweig an die Elbmündung mitmachte. 1812 focht er in russ. Diensten, schlug den 2. Apr. 1813 den franz. General Morand bei Lüneburg, trat nach dem Frieden in hannöv. Dienste, war 1842 als Gesandter in Petersburg und st. 1850.


Does (Duhs), Jakob van der, geb. 1623 zu Amsterdam, bildete sich als Maler in Rom und war, besonders ausgezeichnet als Thier- und Landschaftsmaler, sehr naturgetreu in seinen Darstellungen; st. 1673. Sein Sohn Simon, geb. 1653, gest. 1717, war ebenfalls Landschafts- und Thiermaler.


Doge (ital., Dodsche, aus dem lat. dux, Herzog), das Staatsoberhaupt der ehemaligen Republiken Venedig und Genua, mit Fürstenrang, aber sehr eingeschränkter Macht, von einem eigenen ausgeschossenen Wahlcollegium erwählt. Vergl. Venedig und Genua.


Dogger, Boot, holländ. Fischerboot.


Dogger, nennen die Engländer die dritte od. untere Abtheilung der Juraformation od. die des braunen Jura, welche wieder in eine obere, Eisenrogenstein, und untere Abtheilung, Mergelsandstein, zerfällt. Auf den sog. Linsenerz, körnigem Thoneisenstein der untern Abtheilung, wird an mehreren Orten, in Wasseralfingen, Aalen etc. Bergbau getrieben.


Dogma, griech., lat. auch placitum oder decretum, Lehrmeinung, Glaubenssatz, besonders Glaubenswahrheit. Staudenmaier nennt D. "eine durch außerordentliche göttliche Offenbarung gegebene, von der Kirche festgehaltene, verkündete und erklärte, höhere Erkenntniß und höheres Leben bezweckende Wahrheit." Man versteht unter D. sowohl den Inbegriff dieser Wahrheiten, die gesammte Kirchenlehre, als die einzelnen Lehren und unterscheidet zunächst theoretische Dogmen, Glaubenswahrheiten und practische, Gesetze des religiös-sittlichen Lebens. - Dogmatisch, die Glaubenslehre betr., im D. begründet.


Dogmatik, Glaubenslehre, nennt man seit dem 17. Jahrh. besonders die wissenschaftliche Darstellung des christlichen Lehrbegriffes. Staudenmaier nennt die D. Wissenschaft des Glaubens, näher die "Wissenschaft der in und mit den Dogmen gesetzten positiven Wahrheiten des Christenthums, wie diese von der durch Christus gestifteten und durch den

und Staatsmann, war von 1842 bis März 1848 Gesandter am Bundestage, im Ministerium Pfuel Minister des Auswärtigen, seitdem Mitglied des Gothaer Parlaments und der ersten preuß. Kammer.


Dönniges, Wilhelm, geb. 1814 unweit Stettin, 1841 Prof. der Staatswissenschaften in Berlin, 1847 im Dienste des Kronprinzen Max von Bayern (jetzt König Max II.), 1850 geheimer Legationsrath, 1852 Ministerialrath, nimmt durch seinen persönlichen Einfluß eine sehr bedeutende Stellung in Bayern ein.


Döring, Friedrich Wilhelm, geb. 1757 zu Elsterberg, gest. 1837 als gothaischer Kirchen- und Schulrath, gab mehrere latein. Classiker heraus; seine Anleitung zum Uebersetzen ins Latein war früher in allen Schulen zu finden.


Döring, Georg Christ. Wilh. Asmus, geb. zu Kassel 1789, gest. 1833 als Meiningscher Legationsrath, fruchtbarer Novellendichter, gewandt und gefällig in der Darstellung, aber einförmig in Erfindung und Charakterschilderung.


Döring, Theodor, geb. 1803 zu Warschau, verließ das Handelsfach und ging zum Theater. Nachdem er in mehreren norddeutschen Städten aufgetreten, kam er 1826 als Komiker zu der Bireyschen Gesellschaft in Breslau. Von 1829 an gab er Gastrollen in den größeren Städten Deutschlands, erwarb sich den Ruf eines seltenen Künstlers, besonders im ernsten Fach, wurde 1838 in Stuttgart angestellt, 1839 in Hannover, 1840 Seydelmanns Nachfolger in Berlin. Als Künstler von tiefem Studium und geistvoller Auffassung glänzt er besonders in den Rollen des Mephistopheles, Shylock, Franz Moor, Cromwell, in komischen Darstellungen als Elias Krumm.


Dörnberg, Ferd. Wilhelm Kaspar, Freiherr von, geb. 1768 bei Hersfeld, 1809 Oberst des Königs Hieronymus von Westfalen, wollte damals diesen gefangen nehmen, wurde aber von seinen Soldaten verlassen und floh nach Böhmen, von wo aus er den Zug des Herzogs von Braunschweig an die Elbmündung mitmachte. 1812 focht er in russ. Diensten, schlug den 2. Apr. 1813 den franz. General Morand bei Lüneburg, trat nach dem Frieden in hannöv. Dienste, war 1842 als Gesandter in Petersburg und st. 1850.


Does (Duhs), Jakob van der, geb. 1623 zu Amsterdam, bildete sich als Maler in Rom und war, besonders ausgezeichnet als Thier- und Landschaftsmaler, sehr naturgetreu in seinen Darstellungen; st. 1673. Sein Sohn Simon, geb. 1653, gest. 1717, war ebenfalls Landschafts- und Thiermaler.


Doge (ital., Dodsche, aus dem lat. dux, Herzog), das Staatsoberhaupt der ehemaligen Republiken Venedig und Genua, mit Fürstenrang, aber sehr eingeschränkter Macht, von einem eigenen ausgeschossenen Wahlcollegium erwählt. Vergl. Venedig und Genua.


Dogger, Boot, holländ. Fischerboot.


Dogger, nennen die Engländer die dritte od. untere Abtheilung der Juraformation od. die des braunen Jura, welche wieder in eine obere, Eisenrogenstein, und untere Abtheilung, Mergelsandstein, zerfällt. Auf den sog. Linsenerz, körnigem Thoneisenstein der untern Abtheilung, wird an mehreren Orten, in Wasseralfingen, Aalen etc. Bergbau getrieben.


Dogma, griech., lat. auch placitum oder decretum, Lehrmeinung, Glaubenssatz, besonders Glaubenswahrheit. Staudenmaier nennt D. „eine durch außerordentliche göttliche Offenbarung gegebene, von der Kirche festgehaltene, verkündete und erklärte, höhere Erkenntniß und höheres Leben bezweckende Wahrheit.“ Man versteht unter D. sowohl den Inbegriff dieser Wahrheiten, die gesammte Kirchenlehre, als die einzelnen Lehren und unterscheidet zunächst theoretische Dogmen, Glaubenswahrheiten und practische, Gesetze des religiös-sittlichen Lebens. – Dogmatisch, die Glaubenslehre betr., im D. begründet.


Dogmatik, Glaubenslehre, nennt man seit dem 17. Jahrh. besonders die wissenschaftliche Darstellung des christlichen Lehrbegriffes. Staudenmaier nennt die D. Wissenschaft des Glaubens, näher die „Wissenschaft der in und mit den Dogmen gesetzten positiven Wahrheiten des Christenthums, wie diese von der durch Christus gestifteten und durch den

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[418/0419] und Staatsmann, war von 1842 bis März 1848 Gesandter am Bundestage, im Ministerium Pfuel Minister des Auswärtigen, seitdem Mitglied des Gothaer Parlaments und der ersten preuß. Kammer. Dönniges, Wilhelm, geb. 1814 unweit Stettin, 1841 Prof. der Staatswissenschaften in Berlin, 1847 im Dienste des Kronprinzen Max von Bayern (jetzt König Max II.), 1850 geheimer Legationsrath, 1852 Ministerialrath, nimmt durch seinen persönlichen Einfluß eine sehr bedeutende Stellung in Bayern ein. Döring, Friedrich Wilhelm, geb. 1757 zu Elsterberg, gest. 1837 als gothaischer Kirchen- und Schulrath, gab mehrere latein. Classiker heraus; seine Anleitung zum Uebersetzen ins Latein war früher in allen Schulen zu finden. Döring, Georg Christ. Wilh. Asmus, geb. zu Kassel 1789, gest. 1833 als Meiningscher Legationsrath, fruchtbarer Novellendichter, gewandt und gefällig in der Darstellung, aber einförmig in Erfindung und Charakterschilderung. Döring, Theodor, geb. 1803 zu Warschau, verließ das Handelsfach und ging zum Theater. Nachdem er in mehreren norddeutschen Städten aufgetreten, kam er 1826 als Komiker zu der Bireyschen Gesellschaft in Breslau. Von 1829 an gab er Gastrollen in den größeren Städten Deutschlands, erwarb sich den Ruf eines seltenen Künstlers, besonders im ernsten Fach, wurde 1838 in Stuttgart angestellt, 1839 in Hannover, 1840 Seydelmanns Nachfolger in Berlin. Als Künstler von tiefem Studium und geistvoller Auffassung glänzt er besonders in den Rollen des Mephistopheles, Shylock, Franz Moor, Cromwell, in komischen Darstellungen als Elias Krumm. Dörnberg, Ferd. Wilhelm Kaspar, Freiherr von, geb. 1768 bei Hersfeld, 1809 Oberst des Königs Hieronymus von Westfalen, wollte damals diesen gefangen nehmen, wurde aber von seinen Soldaten verlassen und floh nach Böhmen, von wo aus er den Zug des Herzogs von Braunschweig an die Elbmündung mitmachte. 1812 focht er in russ. Diensten, schlug den 2. Apr. 1813 den franz. General Morand bei Lüneburg, trat nach dem Frieden in hannöv. Dienste, war 1842 als Gesandter in Petersburg und st. 1850. Does (Duhs), Jakob van der, geb. 1623 zu Amsterdam, bildete sich als Maler in Rom und war, besonders ausgezeichnet als Thier- und Landschaftsmaler, sehr naturgetreu in seinen Darstellungen; st. 1673. Sein Sohn Simon, geb. 1653, gest. 1717, war ebenfalls Landschafts- und Thiermaler. Doge (ital., Dodsche, aus dem lat. dux, Herzog), das Staatsoberhaupt der ehemaligen Republiken Venedig und Genua, mit Fürstenrang, aber sehr eingeschränkter Macht, von einem eigenen ausgeschossenen Wahlcollegium erwählt. Vergl. Venedig und Genua. Dogger, Boot, holländ. Fischerboot. Dogger, nennen die Engländer die dritte od. untere Abtheilung der Juraformation od. die des braunen Jura, welche wieder in eine obere, Eisenrogenstein, und untere Abtheilung, Mergelsandstein, zerfällt. Auf den sog. Linsenerz, körnigem Thoneisenstein der untern Abtheilung, wird an mehreren Orten, in Wasseralfingen, Aalen etc. Bergbau getrieben. Dogma, griech., lat. auch placitum oder decretum, Lehrmeinung, Glaubenssatz, besonders Glaubenswahrheit. Staudenmaier nennt D. „eine durch außerordentliche göttliche Offenbarung gegebene, von der Kirche festgehaltene, verkündete und erklärte, höhere Erkenntniß und höheres Leben bezweckende Wahrheit.“ Man versteht unter D. sowohl den Inbegriff dieser Wahrheiten, die gesammte Kirchenlehre, als die einzelnen Lehren und unterscheidet zunächst theoretische Dogmen, Glaubenswahrheiten und practische, Gesetze des religiös-sittlichen Lebens. – Dogmatisch, die Glaubenslehre betr., im D. begründet. Dogmatik, Glaubenslehre, nennt man seit dem 17. Jahrh. besonders die wissenschaftliche Darstellung des christlichen Lehrbegriffes. Staudenmaier nennt die D. Wissenschaft des Glaubens, näher die „Wissenschaft der in und mit den Dogmen gesetzten positiven Wahrheiten des Christenthums, wie diese von der durch Christus gestifteten und durch den

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/419>, abgerufen am 18.06.2024.