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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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einzelnes für sein Instrument und ein großes Concert.


Döll, Friedrich Wilhelm, Bildhauer, geb. 1750 in Hildburghausen, bildete sich unter Houdon in Paris, später in Rom; nach seiner Rückkehr Aufseher der herzogl. Kunst- und Antikengallerie zu Gotha, stiftete er eine Kunstschule und st. daselbst als Prof. der Bildhauerkunst 1816. Zu seinen besten Werken gehören die Basreliefs in der Reitbahn zu Dessau, Glaube, Hoffnung u. Liebe in der Hauptkirche zu Lüneburg.


Döll, Joh. Veit, geb. 1750 zu Suhl, gest. 1835, ausgezeichneter Medailleur und Steinschneider.


Döllinger, Ignaz, einer der berühmtesten Physiologen und Anatomen, geb. 1770 zu Bamberg, Sohn des fürstlichen Leibarztes und Professors, studierte daselbst, zu Wien und Pavia, ward 1794 Professor der Physiologie in Bamberg, 1803 zu Würzburg, 1823 Mitglied der bayer. Akademie der Wissenschaften, 1826 Prof. der Anatomie in München und erster Rector der Universität, 1838 Obermedicinalrath und st. 1841. Von seinen Schriften sind besonders zu nennen: "Grundriß der Naturlehre des menschl. Organismus" Bamb. 1805; "Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Gehirns" Frankfurt 1812; "Ueber den Werth der vergleichenden Anatomie" 1814; "Vom Kreislaufe des Bluts" 1821.


Döllinger, Jos. Joh. Ignaz, Dr., Stiftungspropst zu St. Cajetan, Prof. der Theologie, erzbischöfl. geistl. Rath und denfensor matrimonii am Metropolitangericht zu München, Ritter hoher Orden, Sohn des berühmten Physiologen gleichen Namens, geb. zu Bamberg am 28. Febr. 1799, ordinirt 1822, vom Kaplan zu Oberscheinfeld zum Lyceal-Prof. in Aschaffenburg erhoben im Jahr 1823; an die eben nach München transferirte Universität berufen am 3. Oct. 1826, wirkte er daselbst als Lehrer der Kirchengeschichte, zeitweilig auch des Kirchenrechts, der Dogmatik und der Religionsphilosophie an der philosoph. Facultät, nur unterbrochen durch die unter den berüchtigten Verhältnissen von 1847 auch über ihn verhängte temporäre Quiescenz. Unbestritten der gelehrteste Theologe Deutschlands, hervorragend durch außergewöhnliche Erfahrung in fremden Sprachen, durch seltene Literaturkunde, daher gesuchter Rathgeber der großen Bibliotheken, in Italien, Frankreich u. England persönlich genau bekannt auf dem Gebiete der geistigen Bewegung, wie kein Deutscher außer ihm, genoß er auch als mehrjähriges Mitglied der bayer. Kammern und des Frankfurter Parlaments eines allgemein geachteten Namens. Die Schrift über die Eucharistie (1826) und die Fortsetzung der Kirchengeschichte Hortig's (1828) eröffneten seine reiche literar. Thätigkeit, zum Theil in einer großen Zahl kleinerer Abhandlungen in den Schriften der bayer. Akademie ("Muhameds Religion" 1838), in den histor.-polit. Blättern, im Freiburger Kirchen-Lexikon (dessen Art. "Luther" bereits ins Engl. u. Italien. übersetzt ist) u. s. w., in Streitschriften: die gemischten Ehen (18385. Aufl.), die Beschwerden der bayer. Protestanten (insbesondere die Kniebeugungsfrage) betr., in einzelnen Reden (vom Rectoratsantritt 1845; aus der Kammer gesammelt 1846) und Einleitungen zu Werken Anderer von 1830-52. Das größere "Handbuch" (2 Bde.) und das "Lehrbuch" der Kirchengeschichte (2 Bde.) sind leider noch nicht vollendet; in welchen Dimensionen aber der Umfang der Forschungen wächst, zeigt das bis jetzt in 3 Bdn. erschienene merkwürdige Quellwerk: "Die Reformation, ihre innere Entwicklung u. ihre Wirkungen" (1840 ff.), zusammengehalten mit dem unvergleichlichen Schiedspruch im "Hippolytus und Kallistus" (1853).


Dömitz, mecklenburg. Stadt an der Elbe, mit 2500 E., ehemalige Festung; hier erhebt Mecklenburg seinen die Elbschiffahrt beeinträchtigenden Elbzoll.


Dönhoff, altadelige westfälische Familie, welche mit dem Schwertorden nach Lifland kam und von dort nach Preußen übersiedelte. Von den früheren Linien blüht nur noch die gräfliche D.-Friedrichstein in Ostpreußen; ihr Haupt ist August Hermann, geb. 1797, diente 1815 als Freiwilliger, später als Diplomate

einzelnes für sein Instrument und ein großes Concert.


Döll, Friedrich Wilhelm, Bildhauer, geb. 1750 in Hildburghausen, bildete sich unter Houdon in Paris, später in Rom; nach seiner Rückkehr Aufseher der herzogl. Kunst- und Antikengallerie zu Gotha, stiftete er eine Kunstschule und st. daselbst als Prof. der Bildhauerkunst 1816. Zu seinen besten Werken gehören die Basreliefs in der Reitbahn zu Dessau, Glaube, Hoffnung u. Liebe in der Hauptkirche zu Lüneburg.


Döll, Joh. Veit, geb. 1750 zu Suhl, gest. 1835, ausgezeichneter Medailleur und Steinschneider.


Döllinger, Ignaz, einer der berühmtesten Physiologen und Anatomen, geb. 1770 zu Bamberg, Sohn des fürstlichen Leibarztes und Professors, studierte daselbst, zu Wien und Pavia, ward 1794 Professor der Physiologie in Bamberg, 1803 zu Würzburg, 1823 Mitglied der bayer. Akademie der Wissenschaften, 1826 Prof. der Anatomie in München und erster Rector der Universität, 1838 Obermedicinalrath und st. 1841. Von seinen Schriften sind besonders zu nennen: „Grundriß der Naturlehre des menschl. Organismus“ Bamb. 1805; „Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Gehirns“ Frankfurt 1812; „Ueber den Werth der vergleichenden Anatomie“ 1814; „Vom Kreislaufe des Bluts“ 1821.


Döllinger, Jos. Joh. Ignaz, Dr., Stiftungspropst zu St. Cajetan, Prof. der Theologie, erzbischöfl. geistl. Rath und denfensor matrimonii am Metropolitangericht zu München, Ritter hoher Orden, Sohn des berühmten Physiologen gleichen Namens, geb. zu Bamberg am 28. Febr. 1799, ordinirt 1822, vom Kaplan zu Oberscheinfeld zum Lyceal-Prof. in Aschaffenburg erhoben im Jahr 1823; an die eben nach München transferirte Universität berufen am 3. Oct. 1826, wirkte er daselbst als Lehrer der Kirchengeschichte, zeitweilig auch des Kirchenrechts, der Dogmatik und der Religionsphilosophie an der philosoph. Facultät, nur unterbrochen durch die unter den berüchtigten Verhältnissen von 1847 auch über ihn verhängte temporäre Quiescenz. Unbestritten der gelehrteste Theologe Deutschlands, hervorragend durch außergewöhnliche Erfahrung in fremden Sprachen, durch seltene Literaturkunde, daher gesuchter Rathgeber der großen Bibliotheken, in Italien, Frankreich u. England persönlich genau bekannt auf dem Gebiete der geistigen Bewegung, wie kein Deutscher außer ihm, genoß er auch als mehrjähriges Mitglied der bayer. Kammern und des Frankfurter Parlaments eines allgemein geachteten Namens. Die Schrift über die Eucharistie (1826) und die Fortsetzung der Kirchengeschichte Hortigʼs (1828) eröffneten seine reiche literar. Thätigkeit, zum Theil in einer großen Zahl kleinerer Abhandlungen in den Schriften der bayer. Akademie („Muhameds Religion“ 1838), in den histor.-polit. Blättern, im Freiburger Kirchen-Lexikon (dessen Art. „Luther“ bereits ins Engl. u. Italien. übersetzt ist) u. s. w., in Streitschriften: die gemischten Ehen (18385. Aufl.), die Beschwerden der bayer. Protestanten (insbesondere die Kniebeugungsfrage) betr., in einzelnen Reden (vom Rectoratsantritt 1845; aus der Kammer gesammelt 1846) und Einleitungen zu Werken Anderer von 1830–52. Das größere „Handbuch“ (2 Bde.) und das „Lehrbuch“ der Kirchengeschichte (2 Bde.) sind leider noch nicht vollendet; in welchen Dimensionen aber der Umfang der Forschungen wächst, zeigt das bis jetzt in 3 Bdn. erschienene merkwürdige Quellwerk: „Die Reformation, ihre innere Entwicklung u. ihre Wirkungen“ (1840 ff.), zusammengehalten mit dem unvergleichlichen Schiedspruch im „Hippolytus und Kallistus“ (1853).


Dömitz, mecklenburg. Stadt an der Elbe, mit 2500 E., ehemalige Festung; hier erhebt Mecklenburg seinen die Elbschiffahrt beeinträchtigenden Elbzoll.


Dönhoff, altadelige westfälische Familie, welche mit dem Schwertorden nach Lifland kam und von dort nach Preußen übersiedelte. Von den früheren Linien blüht nur noch die gräfliche D.-Friedrichstein in Ostpreußen; ihr Haupt ist August Hermann, geb. 1797, diente 1815 als Freiwilliger, später als Diplomate

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[417/0418] einzelnes für sein Instrument und ein großes Concert. Döll, Friedrich Wilhelm, Bildhauer, geb. 1750 in Hildburghausen, bildete sich unter Houdon in Paris, später in Rom; nach seiner Rückkehr Aufseher der herzogl. Kunst- und Antikengallerie zu Gotha, stiftete er eine Kunstschule und st. daselbst als Prof. der Bildhauerkunst 1816. Zu seinen besten Werken gehören die Basreliefs in der Reitbahn zu Dessau, Glaube, Hoffnung u. Liebe in der Hauptkirche zu Lüneburg. Döll, Joh. Veit, geb. 1750 zu Suhl, gest. 1835, ausgezeichneter Medailleur und Steinschneider. Döllinger, Ignaz, einer der berühmtesten Physiologen und Anatomen, geb. 1770 zu Bamberg, Sohn des fürstlichen Leibarztes und Professors, studierte daselbst, zu Wien und Pavia, ward 1794 Professor der Physiologie in Bamberg, 1803 zu Würzburg, 1823 Mitglied der bayer. Akademie der Wissenschaften, 1826 Prof. der Anatomie in München und erster Rector der Universität, 1838 Obermedicinalrath und st. 1841. Von seinen Schriften sind besonders zu nennen: „Grundriß der Naturlehre des menschl. Organismus“ Bamb. 1805; „Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Gehirns“ Frankfurt 1812; „Ueber den Werth der vergleichenden Anatomie“ 1814; „Vom Kreislaufe des Bluts“ 1821. Döllinger, Jos. Joh. Ignaz, Dr., Stiftungspropst zu St. Cajetan, Prof. der Theologie, erzbischöfl. geistl. Rath und denfensor matrimonii am Metropolitangericht zu München, Ritter hoher Orden, Sohn des berühmten Physiologen gleichen Namens, geb. zu Bamberg am 28. Febr. 1799, ordinirt 1822, vom Kaplan zu Oberscheinfeld zum Lyceal-Prof. in Aschaffenburg erhoben im Jahr 1823; an die eben nach München transferirte Universität berufen am 3. Oct. 1826, wirkte er daselbst als Lehrer der Kirchengeschichte, zeitweilig auch des Kirchenrechts, der Dogmatik und der Religionsphilosophie an der philosoph. Facultät, nur unterbrochen durch die unter den berüchtigten Verhältnissen von 1847 auch über ihn verhängte temporäre Quiescenz. Unbestritten der gelehrteste Theologe Deutschlands, hervorragend durch außergewöhnliche Erfahrung in fremden Sprachen, durch seltene Literaturkunde, daher gesuchter Rathgeber der großen Bibliotheken, in Italien, Frankreich u. England persönlich genau bekannt auf dem Gebiete der geistigen Bewegung, wie kein Deutscher außer ihm, genoß er auch als mehrjähriges Mitglied der bayer. Kammern und des Frankfurter Parlaments eines allgemein geachteten Namens. Die Schrift über die Eucharistie (1826) und die Fortsetzung der Kirchengeschichte Hortigʼs (1828) eröffneten seine reiche literar. Thätigkeit, zum Theil in einer großen Zahl kleinerer Abhandlungen in den Schriften der bayer. Akademie („Muhameds Religion“ 1838), in den histor.-polit. Blättern, im Freiburger Kirchen-Lexikon (dessen Art. „Luther“ bereits ins Engl. u. Italien. übersetzt ist) u. s. w., in Streitschriften: die gemischten Ehen (18385. Aufl.), die Beschwerden der bayer. Protestanten (insbesondere die Kniebeugungsfrage) betr., in einzelnen Reden (vom Rectoratsantritt 1845; aus der Kammer gesammelt 1846) und Einleitungen zu Werken Anderer von 1830–52. Das größere „Handbuch“ (2 Bde.) und das „Lehrbuch“ der Kirchengeschichte (2 Bde.) sind leider noch nicht vollendet; in welchen Dimensionen aber der Umfang der Forschungen wächst, zeigt das bis jetzt in 3 Bdn. erschienene merkwürdige Quellwerk: „Die Reformation, ihre innere Entwicklung u. ihre Wirkungen“ (1840 ff.), zusammengehalten mit dem unvergleichlichen Schiedspruch im „Hippolytus und Kallistus“ (1853). Dömitz, mecklenburg. Stadt an der Elbe, mit 2500 E., ehemalige Festung; hier erhebt Mecklenburg seinen die Elbschiffahrt beeinträchtigenden Elbzoll. Dönhoff, altadelige westfälische Familie, welche mit dem Schwertorden nach Lifland kam und von dort nach Preußen übersiedelte. Von den früheren Linien blüht nur noch die gräfliche D.-Friedrichstein in Ostpreußen; ihr Haupt ist August Hermann, geb. 1797, diente 1815 als Freiwilliger, später als Diplomate

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/418>, abgerufen am 15.06.2024.