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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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hl. Geist geleiteten Kirche festgehalten, verkündet, erklärt und verbürgt sind." Jesus und die Apostel gaben kein dogmatisches System, aber schon mit den Apologeten, namentlich mit Justin begann das Streben darnach; Origenes wurde durch seine 4 Bücher de principiis für das Morgenland, Augustinus durch das Enchiridion, de doctrina christiana und das Meisterwerk de civitate Dei für das Abendland der Vater der D. Johannes Damascenus faßte die dogmat. Entwicklung der ersten 700 Jahre zusammen und im Ganzen ungestört entwickelt sich die D. durch die Scholastiker und Mystiker des Mittelalters. Skotus Erigena, der noch statt scholastischer Form sich des Dialogs bedient, Albert d. G., Thomas von Aquin, der große Dialektiker Duns Skotus leisteten Unvergängliches. Daß der Kampf gegen die außerkirchliche Reformation der Kampf gegen das Prinzip der Subjectivität (evangelische Freiheit genannt, die Berechtigung des Einzelnen, sich nach seinem Verständniß der Bibel seinen Glauben zu bilden) sei, zeigte sich schon, indem Melanchthon seine Loci communes nach Form und Inhalt mehrmals veränderte, Calvin durch seine institutio christianae religionis, Basil. 1536 ein "Schreckenssystem der Prädestination" schuf und fortan jede Sekte denselben gewöhnlich neue D.en und Symbole entgegensetzte. Gerhard kehrte in seinen loci theologici (1609-20) entschieden zur scholastischen Behandlung der D. zurück. Gegen die Reformation traten innerhalb der Kirche die Controversisten Dr. Eck, Bellarmin und Bossuet auf, während die eigentlichen D.er sich vorherrschend an Thomas von Aquin anschlossen und zur Erleichterung der wissenschaftlichen Darstellung D. und Moral trennten: Este, Suarez, Vasquez, Caravajal, M. Canus, Canisius, Petavius, C. Schrenk, Boucat u. a. m. Nachdem die Deisten mit aller christl. D. fertig geworden, gaben Wolf mit seiner "natürlichen Theologie" und Semler das Signal zur Unterjochung der prot. D. durch die Zeitphilosophie, eine Aufgabe, welche der Rationalismus seit Kant besonders auf dem Wege der Accommodation, der Perfectibilitätstheorie, der Kritik und mythischen Auslegung unermüdlich verfolgte, so daß die prot. D.en mehr oder minder nur philosoph. Lehrgebäude sind, (wie z. B. Marheineke die Religionsphilosophie Hegels theilweise umschrieb), und die Theologen je nach den philos. Schulen sich zusammenschaarten u. bekämpften. Der größte prot. D.er unsers Jahrh. war Schleiermacher, der neueste ist Lange "Philos. D." Heidelberg 1849 bis 1851, 2 Bde. Nicht auf den durch das Tridentiner Concil abgeschlossenen Inhalt, wohl aber auf Form u. Methode der kath. D. übte die prot. Wissenschaft mehr od. minder entschiedenen u. wohlthätigen Einfluß. Die bedeutendsten D.en lieferten seit dem 18. Jahrh. Sommier, M. Gerbert, Ilger, Schwarz, Galura, Thanner, Dobmayer (st. 1805) u. a.; der ausgezeichnetste D.er unserer Zeit war Möhler, an welchen sich Klee, Staudenmaier, Kuhn, Drey, Baader, Günther, Pabst, Veith, Dieringer u. a. anreihen.


Dogmengeschichte, nennt man einen Theil der Kirchengeschichte, nämlich die Entwicklungsgeschichte des christl. Geistes nach seiner erkennenden Seite, näher "die wissenschaftliche Darstellung der Entwicklung der Dogmen, wie diese als Glieder des Einen großen Dogma dastehen und streben, ihren innern Zusammenhang mit diesem und unter sich selbst zu entwickeln." Die Dogmen sind als von Gott geoffenbarte Wahrheiten ihrem substantiellen Inhalte nach unveränderlich, deßhalb ist für den Katholiken die D. keine "Geschichte der Veränderungen der christlichen Lehre", wie Münscher, Berthold, Augusti und Lenz sie auffaßten, sondern die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Erkennens hinsichtlich der Dogmen. Weil diese Erkenntniß durch den Kampf mit Heiden u. Häretikern vorzüglich gefördert wurde, behandelte das christliche Alterthum die D. als Ketzergeschichte, so die Griechen Epiphanius (st. 403) und Damascenus (st. nach 754), die Lateiner Philastrius (st. 387) und der hl. Augustinus (st. 430), mehr als D. im 17. Jahrh. Petavius und Thomassin, bis mit Münschers "Handbuch der christl. D." Marburg

hl. Geist geleiteten Kirche festgehalten, verkündet, erklärt und verbürgt sind.“ Jesus und die Apostel gaben kein dogmatisches System, aber schon mit den Apologeten, namentlich mit Justin begann das Streben darnach; Origenes wurde durch seine 4 Bücher de principiis für das Morgenland, Augustinus durch das Enchiridion, de doctrina christiana und das Meisterwerk de civitate Dei für das Abendland der Vater der D. Johannes Damascenus faßte die dogmat. Entwicklung der ersten 700 Jahre zusammen und im Ganzen ungestört entwickelt sich die D. durch die Scholastiker und Mystiker des Mittelalters. Skotus Erigena, der noch statt scholastischer Form sich des Dialogs bedient, Albert d. G., Thomas von Aquin, der große Dialektiker Duns Skotus leisteten Unvergängliches. Daß der Kampf gegen die außerkirchliche Reformation der Kampf gegen das Prinzip der Subjectivität (evangelische Freiheit genannt, die Berechtigung des Einzelnen, sich nach seinem Verständniß der Bibel seinen Glauben zu bilden) sei, zeigte sich schon, indem Melanchthon seine Loci communes nach Form und Inhalt mehrmals veränderte, Calvin durch seine institutio christianae religionis, Basil. 1536 ein „Schreckenssystem der Prädestination“ schuf und fortan jede Sekte denselben gewöhnlich neue D.en und Symbole entgegensetzte. Gerhard kehrte in seinen loci theologici (1609–20) entschieden zur scholastischen Behandlung der D. zurück. Gegen die Reformation traten innerhalb der Kirche die Controversisten Dr. Eck, Bellarmin und Bossuet auf, während die eigentlichen D.er sich vorherrschend an Thomas von Aquin anschlossen und zur Erleichterung der wissenschaftlichen Darstellung D. und Moral trennten: Este, Suarez, Vasquez, Caravajal, M. Canus, Canisius, Petavius, C. Schrenk, Boucat u. a. m. Nachdem die Deisten mit aller christl. D. fertig geworden, gaben Wolf mit seiner „natürlichen Theologie“ und Semler das Signal zur Unterjochung der prot. D. durch die Zeitphilosophie, eine Aufgabe, welche der Rationalismus seit Kant besonders auf dem Wege der Accommodation, der Perfectibilitätstheorie, der Kritik und mythischen Auslegung unermüdlich verfolgte, so daß die prot. D.en mehr oder minder nur philosoph. Lehrgebäude sind, (wie z. B. Marheineke die Religionsphilosophie Hegels theilweise umschrieb), und die Theologen je nach den philos. Schulen sich zusammenschaarten u. bekämpften. Der größte prot. D.er unsers Jahrh. war Schleiermacher, der neueste ist Lange „Philos. D.“ Heidelberg 1849 bis 1851, 2 Bde. Nicht auf den durch das Tridentiner Concil abgeschlossenen Inhalt, wohl aber auf Form u. Methode der kath. D. übte die prot. Wissenschaft mehr od. minder entschiedenen u. wohlthätigen Einfluß. Die bedeutendsten D.en lieferten seit dem 18. Jahrh. Sommier, M. Gerbert, Ilger, Schwarz, Galura, Thanner, Dobmayer (st. 1805) u. a.; der ausgezeichnetste D.er unserer Zeit war Möhler, an welchen sich Klee, Staudenmaier, Kuhn, Drey, Baader, Günther, Pabst, Veith, Dieringer u. a. anreihen.


Dogmengeschichte, nennt man einen Theil der Kirchengeschichte, nämlich die Entwicklungsgeschichte des christl. Geistes nach seiner erkennenden Seite, näher „die wissenschaftliche Darstellung der Entwicklung der Dogmen, wie diese als Glieder des Einen großen Dogma dastehen und streben, ihren innern Zusammenhang mit diesem und unter sich selbst zu entwickeln.“ Die Dogmen sind als von Gott geoffenbarte Wahrheiten ihrem substantiellen Inhalte nach unveränderlich, deßhalb ist für den Katholiken die D. keine „Geschichte der Veränderungen der christlichen Lehre“, wie Münscher, Berthold, Augusti und Lenz sie auffaßten, sondern die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Erkennens hinsichtlich der Dogmen. Weil diese Erkenntniß durch den Kampf mit Heiden u. Häretikern vorzüglich gefördert wurde, behandelte das christliche Alterthum die D. als Ketzergeschichte, so die Griechen Epiphanius (st. 403) und Damascenus (st. nach 754), die Lateiner Philastrius (st. 387) und der hl. Augustinus (st. 430), mehr als D. im 17. Jahrh. Petavius und Thomassin, bis mit Münschers „Handbuch der christl. D.“ Marburg

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[419/0420] hl. Geist geleiteten Kirche festgehalten, verkündet, erklärt und verbürgt sind.“ Jesus und die Apostel gaben kein dogmatisches System, aber schon mit den Apologeten, namentlich mit Justin begann das Streben darnach; Origenes wurde durch seine 4 Bücher de principiis für das Morgenland, Augustinus durch das Enchiridion, de doctrina christiana und das Meisterwerk de civitate Dei für das Abendland der Vater der D. Johannes Damascenus faßte die dogmat. Entwicklung der ersten 700 Jahre zusammen und im Ganzen ungestört entwickelt sich die D. durch die Scholastiker und Mystiker des Mittelalters. Skotus Erigena, der noch statt scholastischer Form sich des Dialogs bedient, Albert d. G., Thomas von Aquin, der große Dialektiker Duns Skotus leisteten Unvergängliches. Daß der Kampf gegen die außerkirchliche Reformation der Kampf gegen das Prinzip der Subjectivität (evangelische Freiheit genannt, die Berechtigung des Einzelnen, sich nach seinem Verständniß der Bibel seinen Glauben zu bilden) sei, zeigte sich schon, indem Melanchthon seine Loci communes nach Form und Inhalt mehrmals veränderte, Calvin durch seine institutio christianae religionis, Basil. 1536 ein „Schreckenssystem der Prädestination“ schuf und fortan jede Sekte denselben gewöhnlich neue D.en und Symbole entgegensetzte. Gerhard kehrte in seinen loci theologici (1609–20) entschieden zur scholastischen Behandlung der D. zurück. Gegen die Reformation traten innerhalb der Kirche die Controversisten Dr. Eck, Bellarmin und Bossuet auf, während die eigentlichen D.er sich vorherrschend an Thomas von Aquin anschlossen und zur Erleichterung der wissenschaftlichen Darstellung D. und Moral trennten: Este, Suarez, Vasquez, Caravajal, M. Canus, Canisius, Petavius, C. Schrenk, Boucat u. a. m. Nachdem die Deisten mit aller christl. D. fertig geworden, gaben Wolf mit seiner „natürlichen Theologie“ und Semler das Signal zur Unterjochung der prot. D. durch die Zeitphilosophie, eine Aufgabe, welche der Rationalismus seit Kant besonders auf dem Wege der Accommodation, der Perfectibilitätstheorie, der Kritik und mythischen Auslegung unermüdlich verfolgte, so daß die prot. D.en mehr oder minder nur philosoph. Lehrgebäude sind, (wie z. B. Marheineke die Religionsphilosophie Hegels theilweise umschrieb), und die Theologen je nach den philos. Schulen sich zusammenschaarten u. bekämpften. Der größte prot. D.er unsers Jahrh. war Schleiermacher, der neueste ist Lange „Philos. D.“ Heidelberg 1849 bis 1851, 2 Bde. Nicht auf den durch das Tridentiner Concil abgeschlossenen Inhalt, wohl aber auf Form u. Methode der kath. D. übte die prot. Wissenschaft mehr od. minder entschiedenen u. wohlthätigen Einfluß. Die bedeutendsten D.en lieferten seit dem 18. Jahrh. Sommier, M. Gerbert, Ilger, Schwarz, Galura, Thanner, Dobmayer (st. 1805) u. a.; der ausgezeichnetste D.er unserer Zeit war Möhler, an welchen sich Klee, Staudenmaier, Kuhn, Drey, Baader, Günther, Pabst, Veith, Dieringer u. a. anreihen. Dogmengeschichte, nennt man einen Theil der Kirchengeschichte, nämlich die Entwicklungsgeschichte des christl. Geistes nach seiner erkennenden Seite, näher „die wissenschaftliche Darstellung der Entwicklung der Dogmen, wie diese als Glieder des Einen großen Dogma dastehen und streben, ihren innern Zusammenhang mit diesem und unter sich selbst zu entwickeln.“ Die Dogmen sind als von Gott geoffenbarte Wahrheiten ihrem substantiellen Inhalte nach unveränderlich, deßhalb ist für den Katholiken die D. keine „Geschichte der Veränderungen der christlichen Lehre“, wie Münscher, Berthold, Augusti und Lenz sie auffaßten, sondern die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Erkennens hinsichtlich der Dogmen. Weil diese Erkenntniß durch den Kampf mit Heiden u. Häretikern vorzüglich gefördert wurde, behandelte das christliche Alterthum die D. als Ketzergeschichte, so die Griechen Epiphanius (st. 403) und Damascenus (st. nach 754), die Lateiner Philastrius (st. 387) und der hl. Augustinus (st. 430), mehr als D. im 17. Jahrh. Petavius und Thomassin, bis mit Münschers „Handbuch der christl. D.“ Marburg

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/420>, abgerufen am 24.07.2024.