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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Diosmeae, eine Sippe von größtentheils niedrigen Bäumen od. Sträuchern mit lederigen drüsig punctirten wohlduftenden Blättern und doldigen Blumen (bisher mit der Familie der rautenartigen Gewächse Rutaceae vereinigt), auf dem Kap, in Amerika u. Australien einheimisch. Besonders die Diosma auf dem Kap enthält ein flüchtiges ätherisches Oel von angenehmem Geruche aber scharfem Geschmacke, das mehrere Arten in ihrer Heimath zu berühmten Krampfmitteln (Buccoblätter) macht. Alle D., namentlich die australische Gattung Correa mit ihren schönen röhrigen, roth und grün gefärbten Blumen sind beliebte Glashauspflanzen und wie die Neuholländer Gewächse zu behandeln. Von einheimischen Pflanzen gehört der Diptam (Dictamnus albus) in diese Familie, eine schöne ausdauernde Rabattenblume, weiß oder röthlich, und gleichfalls ausgezeichnet durch einen starken aromatischen Geruch (vergl. Rutaceae u. Zanthoxyleae). Auch Gallipea officinalis, von der die Angosturarinde (s. d. Art.) kommt, gehört in die Familie der D.


Diospyros virginiana, Dattelpflaume, nordamerikan. 10-15' hoher Baum mit glänzendglatten Blättern und gelbrothen Blumen; die aprikosenähnlichen Früchte gelb, und wenn durchgefroren von süßem angenehmem Geschmacke. Er hält, vorsichtig abgehärtet, unsern Winter im Freien aus, dagegen D. Lotus, der Lotusbaum, muß eine Bedeckung haben, u. blüht selbst in diesem Falle nur schwer. D. Ebenum, in China, liefert das bekannte schwarze Ebenholz.


Dioszeg, ungar. Flecken im Biharer Comitat, am Er, mit 3500 E., Wein- und Tabaksbau.


Dioszegi, Samuel, geb. 1760 zu Debreczin, gest. daselbst 1813 als reformirter Prediger, gab 2 Bde. Predigten und ein ungar. Kräuterbuch (die botan. Terminologie in ungar. Sprache) heraus.


Dipelalisch, griech.-deutsch, zweiblätterig.


Diphilos, griech. Architekt, durch seine Bedächtlichkeit sprichwörtlich geworden (Diphilo tardior). - Namen mehrer griech. Tragiker.


Diphthera, griech., Haut, Pergament, Urkunde, Buch.


Diphtheritis (Angina diphtheritica), Rachencroup, eigenthümliche, hauptsächlich die Theile her Rachenhöhle, aber oft auch Speiseröhre, Magen u. Darmkanal ergreifende Entzündung, ausgezeichnet durch Absetzung eines plastischen, croupartigen Exsudats. Im Anfang unterscheidet sich die Krankheit wenig oder nicht von den gewöhnlichen Halsentzündungen. Das Exsudat erscheint zuerst als vereinzelte, weißgelbe Plättchen, welche dann zusammenfließen und eine graulichweiße, fest adhärirende Pseudomembran bilden. Dabei gehindertes Sprechen und Schlingen, veränderte Stimme, Fieber mit dem entzündlichen, oft auch typhösen Charakter. Bei günstigem Ausgange stößt sich, unter Größerwerden des umgebenden rothen Kreises, die Pseudomembran stückweise ab, und wird gewöhnlich durch Husten oder Erbrechen ausgeworfen. Bei ungünstigem Verlauf erfolgt der Tod unter Erstickungserscheinungen. - Die Krankheit ist gewöhnlich epidemisch, selten sporadisch, hauptsächlich Kinder befallend. - Die Behandlung erfordert bei großer Heftigkeit der Entzündung örtliche Blutabziehung; sodann Calomel, Brechweinstein, äußerlich Quecksilbersalbe, Bepinseln mit Salzsäure od. Höllensteinlösung.


Diphthong, griech., Doppellauter, in der Grammatik ein aus 2 Selbstlauten entstandener Laut, z. B. ei.


Dipladenia, Doppeldrüse, Schlingsträucher für das feuchtwarme Haus, aus der Familie der Apocyneae und in Brasilien einheimisch; erst in neuerer Zeit eingeführt: D. atropurpurea, dunkelroth und wohlriechend; nobilis, fleischfarb mit carmoisinroth; splendens, weiß mit rosenroth und wohlriechend.


Diplasiasmos, griech., Verdopplung, namentlich Verdopplung einer Schlachtordnung, deren Arten Arrian aufzählt. In der Versbaukunst die Verdopplung eines Selbstlauters, wodurch eine an sich kurze Silbe lang wird, z. B. reffugit statt refugit.


Diplasion, griech., Doppelflügel, Pianoforte mit 2 einander gegenüberstehenden Claviaturen.


Diosmeae, eine Sippe von größtentheils niedrigen Bäumen od. Sträuchern mit lederigen drüsig punctirten wohlduftenden Blättern und doldigen Blumen (bisher mit der Familie der rautenartigen Gewächse Rutaceae vereinigt), auf dem Kap, in Amerika u. Australien einheimisch. Besonders die Diosma auf dem Kap enthält ein flüchtiges ätherisches Oel von angenehmem Geruche aber scharfem Geschmacke, das mehrere Arten in ihrer Heimath zu berühmten Krampfmitteln (Buccoblätter) macht. Alle D., namentlich die australische Gattung Correa mit ihren schönen röhrigen, roth und grün gefärbten Blumen sind beliebte Glashauspflanzen und wie die Neuholländer Gewächse zu behandeln. Von einheimischen Pflanzen gehört der Diptam (Dictamnus albus) in diese Familie, eine schöne ausdauernde Rabattenblume, weiß oder röthlich, und gleichfalls ausgezeichnet durch einen starken aromatischen Geruch (vergl. Rutaceae u. Zanthoxyleae). Auch Gallipea officinalis, von der die Angosturarinde (s. d. Art.) kommt, gehört in die Familie der D.


Diospyros virginiana, Dattelpflaume, nordamerikan. 10–15' hoher Baum mit glänzendglatten Blättern und gelbrothen Blumen; die aprikosenähnlichen Früchte gelb, und wenn durchgefroren von süßem angenehmem Geschmacke. Er hält, vorsichtig abgehärtet, unsern Winter im Freien aus, dagegen D. Lotus, der Lotusbaum, muß eine Bedeckung haben, u. blüht selbst in diesem Falle nur schwer. D. Ebenum, in China, liefert das bekannte schwarze Ebenholz.


Dioszeg, ungar. Flecken im Biharer Comitat, am Er, mit 3500 E., Wein- und Tabaksbau.


Dioszegi, Samuel, geb. 1760 zu Debreczin, gest. daselbst 1813 als reformirter Prediger, gab 2 Bde. Predigten und ein ungar. Kräuterbuch (die botan. Terminologie in ungar. Sprache) heraus.


Dipelalisch, griech.-deutsch, zweiblätterig.


Diphilos, griech. Architekt, durch seine Bedächtlichkeit sprichwörtlich geworden (Diphilo tardior). – Namen mehrer griech. Tragiker.


Diphthera, griech., Haut, Pergament, Urkunde, Buch.


Diphtheritis (Angina diphtheritica), Rachencroup, eigenthümliche, hauptsächlich die Theile her Rachenhöhle, aber oft auch Speiseröhre, Magen u. Darmkanal ergreifende Entzündung, ausgezeichnet durch Absetzung eines plastischen, croupartigen Exsudats. Im Anfang unterscheidet sich die Krankheit wenig oder nicht von den gewöhnlichen Halsentzündungen. Das Exsudat erscheint zuerst als vereinzelte, weißgelbe Plättchen, welche dann zusammenfließen und eine graulichweiße, fest adhärirende Pseudomembran bilden. Dabei gehindertes Sprechen und Schlingen, veränderte Stimme, Fieber mit dem entzündlichen, oft auch typhösen Charakter. Bei günstigem Ausgange stößt sich, unter Größerwerden des umgebenden rothen Kreises, die Pseudomembran stückweise ab, und wird gewöhnlich durch Husten oder Erbrechen ausgeworfen. Bei ungünstigem Verlauf erfolgt der Tod unter Erstickungserscheinungen. – Die Krankheit ist gewöhnlich epidemisch, selten sporadisch, hauptsächlich Kinder befallend. – Die Behandlung erfordert bei großer Heftigkeit der Entzündung örtliche Blutabziehung; sodann Calomel, Brechweinstein, äußerlich Quecksilbersalbe, Bepinseln mit Salzsäure od. Höllensteinlösung.


Diphthong, griech., Doppellauter, in der Grammatik ein aus 2 Selbstlauten entstandener Laut, z. B. ei.


Dipladenia, Doppeldrüse, Schlingsträucher für das feuchtwarme Haus, aus der Familie der Apocyneae und in Brasilien einheimisch; erst in neuerer Zeit eingeführt: D. atropurpurea, dunkelroth und wohlriechend; nobilis, fleischfarb mit carmoisinroth; splendens, weiß mit rosenroth und wohlriechend.


Diplasiasmos, griech., Verdopplung, namentlich Verdopplung einer Schlachtordnung, deren Arten Arrian aufzählt. In der Versbaukunst die Verdopplung eines Selbstlauters, wodurch eine an sich kurze Silbe lang wird, z. B. reffugit statt refugit.


Diplasion, griech., Doppelflügel, Pianoforte mit 2 einander gegenüberstehenden Claviaturen.

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[401/0402] Diosmeae, eine Sippe von größtentheils niedrigen Bäumen od. Sträuchern mit lederigen drüsig punctirten wohlduftenden Blättern und doldigen Blumen (bisher mit der Familie der rautenartigen Gewächse Rutaceae vereinigt), auf dem Kap, in Amerika u. Australien einheimisch. Besonders die Diosma auf dem Kap enthält ein flüchtiges ätherisches Oel von angenehmem Geruche aber scharfem Geschmacke, das mehrere Arten in ihrer Heimath zu berühmten Krampfmitteln (Buccoblätter) macht. Alle D., namentlich die australische Gattung Correa mit ihren schönen röhrigen, roth und grün gefärbten Blumen sind beliebte Glashauspflanzen und wie die Neuholländer Gewächse zu behandeln. Von einheimischen Pflanzen gehört der Diptam (Dictamnus albus) in diese Familie, eine schöne ausdauernde Rabattenblume, weiß oder röthlich, und gleichfalls ausgezeichnet durch einen starken aromatischen Geruch (vergl. Rutaceae u. Zanthoxyleae). Auch Gallipea officinalis, von der die Angosturarinde (s. d. Art.) kommt, gehört in die Familie der D. Diospyros virginiana, Dattelpflaume, nordamerikan. 10–15' hoher Baum mit glänzendglatten Blättern und gelbrothen Blumen; die aprikosenähnlichen Früchte gelb, und wenn durchgefroren von süßem angenehmem Geschmacke. Er hält, vorsichtig abgehärtet, unsern Winter im Freien aus, dagegen D. Lotus, der Lotusbaum, muß eine Bedeckung haben, u. blüht selbst in diesem Falle nur schwer. D. Ebenum, in China, liefert das bekannte schwarze Ebenholz. Dioszeg, ungar. Flecken im Biharer Comitat, am Er, mit 3500 E., Wein- und Tabaksbau. Dioszegi, Samuel, geb. 1760 zu Debreczin, gest. daselbst 1813 als reformirter Prediger, gab 2 Bde. Predigten und ein ungar. Kräuterbuch (die botan. Terminologie in ungar. Sprache) heraus. Dipelalisch, griech.-deutsch, zweiblätterig. Diphilos, griech. Architekt, durch seine Bedächtlichkeit sprichwörtlich geworden (Diphilo tardior). – Namen mehrer griech. Tragiker. Diphthera, griech., Haut, Pergament, Urkunde, Buch. Diphtheritis (Angina diphtheritica), Rachencroup, eigenthümliche, hauptsächlich die Theile her Rachenhöhle, aber oft auch Speiseröhre, Magen u. Darmkanal ergreifende Entzündung, ausgezeichnet durch Absetzung eines plastischen, croupartigen Exsudats. Im Anfang unterscheidet sich die Krankheit wenig oder nicht von den gewöhnlichen Halsentzündungen. Das Exsudat erscheint zuerst als vereinzelte, weißgelbe Plättchen, welche dann zusammenfließen und eine graulichweiße, fest adhärirende Pseudomembran bilden. Dabei gehindertes Sprechen und Schlingen, veränderte Stimme, Fieber mit dem entzündlichen, oft auch typhösen Charakter. Bei günstigem Ausgange stößt sich, unter Größerwerden des umgebenden rothen Kreises, die Pseudomembran stückweise ab, und wird gewöhnlich durch Husten oder Erbrechen ausgeworfen. Bei ungünstigem Verlauf erfolgt der Tod unter Erstickungserscheinungen. – Die Krankheit ist gewöhnlich epidemisch, selten sporadisch, hauptsächlich Kinder befallend. – Die Behandlung erfordert bei großer Heftigkeit der Entzündung örtliche Blutabziehung; sodann Calomel, Brechweinstein, äußerlich Quecksilbersalbe, Bepinseln mit Salzsäure od. Höllensteinlösung. Diphthong, griech., Doppellauter, in der Grammatik ein aus 2 Selbstlauten entstandener Laut, z. B. ei. Dipladenia, Doppeldrüse, Schlingsträucher für das feuchtwarme Haus, aus der Familie der Apocyneae und in Brasilien einheimisch; erst in neuerer Zeit eingeführt: D. atropurpurea, dunkelroth und wohlriechend; nobilis, fleischfarb mit carmoisinroth; splendens, weiß mit rosenroth und wohlriechend. Diplasiasmos, griech., Verdopplung, namentlich Verdopplung einer Schlachtordnung, deren Arten Arrian aufzählt. In der Versbaukunst die Verdopplung eines Selbstlauters, wodurch eine an sich kurze Silbe lang wird, z. B. reffugit statt refugit. Diplasion, griech., Doppelflügel, Pianoforte mit 2 einander gegenüberstehenden Claviaturen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/402>, abgerufen am 22.11.2024.