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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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das Mittelstück eines Gliedes; das zwischen den beiden Gelenkenden der Röhrenknochen befindliche Knochenstück, bei Kindern durch Knorpel verbunden, bei älteren zu einem Knochen verwachsen.


Diapnoika, Diapnotika, griech., was diaphoretische Mittel.


Diarbekr, Ejalet in Türkisch-Asien, zwischen Euphrat und Tigris, ein Theil des alten Mesopotamiens, über 650 #M. groß, sehr fruchtbar, wenig angebaut, im Gebirge reich an Kupfer und Blei. Die Einwohner sind zum größten Theile nomadisirende Kurden unter erblichen Häuptlingen, erst in neuester Zeit dem Sultane thatsächlich unterworfen, sodann Türken, Armenier, Griechen, Juden. Die Hauptstadt D. in natürlich fester Lage am Tigris, befestigt, mit einem Kastell, ist Sitz des türk. Pascha, eines griech. Erzbischofs, eines chaldäischen und jakobitischen Patriarchen, hat viele Moscheen, Bäder, Bazars, Grabmäler und etwa 50000 E., die einen sehr bedeutenden Handel nach Armenien und abwärts den Tigris betreiben. D. ist das röm. Amida, einst die starke Gränzfeste gegen Parther u. Neuperser.


Diarchie, griech., die Herrschaft von Zweien.


Diarium, lat., Tagebuch.


Diarrhöe, griech., Durchfall.


Diarthrose, griech., Gelenke, das Bewegung nach jeder Seite hin gestattet, z. B. Arm- und Hüftgelenk.


Dias, Eduard, span. Dichter am Ende des 16. Jahrh.; D., Balthasar, portug. Dichter im 17. Jahrh., blind geboren; D., Gomez Francesco, geb. 1745 zu Lissabon, portug. Dichter.


Diaskeuasten, griech., Anordner, hießen die alten Redactoren od. Herausgeber der homerischen Gesänge von der Zeit des Pisistratus bis auf die Alexandriner.


Diasostik, griech., was Diätetik oder Makrobiotik.


Diaspasma, griech., Trennung, Pause zwischen 2 Versen eines Gesanges.


Diastase, findet sich in den keimenden Getreidesamen und Kartoffeln, aber nur in der Umgebung der Keime und nicht vor der Entwicklung derselben, Payen u. Persoz erhielten diesen Stoff aus einem wässerigen Malzauszug mittelst Alcohol und nannten ihn D. (d. h. Trennung); sie ist ohne Farbe, Geschmack und Geruch und in Wasser gelöst neutral. Obgleich man die D. als ein Gemenge von Stoffen betrachten darf, so kennt man dennoch ihre chemische Zusammensetzung noch nicht; sie ist somit ein noch hypothetisch er Körper, dem man in Wissenschaft und Literatur das Bürgerrecht gewährt, was sie ihrer besonderen Eigenschaft, das Stärkemehl, theilweise schon beim Keimen der Getreidesamen etc. und sofort bei längerer Einwirkung mit Wasser bei einer Temperatur von 65° bis 75° C. u. R. in Stärkezucker zu verwandeln, zu verdanken hat. Sie ist somit die zuckerbildende Kraft und macht die Gewinnung von Bier und Branntwein möglich, so wie sie die Verdauung des Stärkemehls vermittelt.


Diastema, griech., Zwischenraum, Intervall; diastematisch, mit Zwischenräumen.


Diastimeter, griech., ein 1818 von Rommershausen in Zerbst erfundenes Instrument zur Messung der Entfernungen; es gleicht einem Fernrohr ohne Gläser, in dem in verschiedenen Abständen Roßhaare gespannt sind; dabei wird vorausgesetzt, daß man die Größe des beobachteten Gegenstandes wenigstens annähernd kennt, weil dadurch die eine Seite des Dreiecks gegeben ist, welches zur Berechnung der Entfernung gezogen wird. Das Instrument läßt sich nur zu ungenauen Angaben gebrauchen und ist deßwegen ziemlich vergessen.


Diastole, griech., in der Metrik der Gebrauch einer kurzen Silbe statt einer langen, nur bei der Arsis zulässig; in der griech. Grammatik dasselbe was Hypodiastole; in der Physiologie die Erweiterung der Herzkammern und Pulsadern, wodurch sie sich mit Blut füllen, das durch die Systole in die Adern ausgeströmt wird.


Diasyrmus, griech., Verspottung, rhetor. Figur, die übermäßige Verkleinerung, Gegensatz zu der Hyperbel.


Diatheke, Bund, der griech. Name für Testament (A. T. u. N. T.),

das Mittelstück eines Gliedes; das zwischen den beiden Gelenkenden der Röhrenknochen befindliche Knochenstück, bei Kindern durch Knorpel verbunden, bei älteren zu einem Knochen verwachsen.


Diapnoïka, Diapnotika, griech., was diaphoretische Mittel.


Diarbekr, Ejalet in Türkisch-Asien, zwischen Euphrat und Tigris, ein Theil des alten Mesopotamiens, über 650 □M. groß, sehr fruchtbar, wenig angebaut, im Gebirge reich an Kupfer und Blei. Die Einwohner sind zum größten Theile nomadisirende Kurden unter erblichen Häuptlingen, erst in neuester Zeit dem Sultane thatsächlich unterworfen, sodann Türken, Armenier, Griechen, Juden. Die Hauptstadt D. in natürlich fester Lage am Tigris, befestigt, mit einem Kastell, ist Sitz des türk. Pascha, eines griech. Erzbischofs, eines chaldäischen und jakobitischen Patriarchen, hat viele Moscheen, Bäder, Bazars, Grabmäler und etwa 50000 E., die einen sehr bedeutenden Handel nach Armenien und abwärts den Tigris betreiben. D. ist das röm. Amida, einst die starke Gränzfeste gegen Parther u. Neuperser.


Diarchie, griech., die Herrschaft von Zweien.


Diarium, lat., Tagebuch.


Diarrhöe, griech., Durchfall.


Diarthrose, griech., Gelenke, das Bewegung nach jeder Seite hin gestattet, z. B. Arm- und Hüftgelenk.


Dias, Eduard, span. Dichter am Ende des 16. Jahrh.; D., Balthasar, portug. Dichter im 17. Jahrh., blind geboren; D., Gomez Francesco, geb. 1745 zu Lissabon, portug. Dichter.


Diaskeuasten, griech., Anordner, hießen die alten Redactoren od. Herausgeber der homerischen Gesänge von der Zeit des Pisistratus bis auf die Alexandriner.


Diasostik, griech., was Diätetik oder Makrobiotik.


Diaspasma, griech., Trennung, Pause zwischen 2 Versen eines Gesanges.


Diastase, findet sich in den keimenden Getreidesamen und Kartoffeln, aber nur in der Umgebung der Keime und nicht vor der Entwicklung derselben, Payen u. Persoz erhielten diesen Stoff aus einem wässerigen Malzauszug mittelst Alcohol und nannten ihn D. (d. h. Trennung); sie ist ohne Farbe, Geschmack und Geruch und in Wasser gelöst neutral. Obgleich man die D. als ein Gemenge von Stoffen betrachten darf, so kennt man dennoch ihre chemische Zusammensetzung noch nicht; sie ist somit ein noch hypothetisch er Körper, dem man in Wissenschaft und Literatur das Bürgerrecht gewährt, was sie ihrer besonderen Eigenschaft, das Stärkemehl, theilweise schon beim Keimen der Getreidesamen etc. und sofort bei längerer Einwirkung mit Wasser bei einer Temperatur von 65° bis 75° C. u. R. in Stärkezucker zu verwandeln, zu verdanken hat. Sie ist somit die zuckerbildende Kraft und macht die Gewinnung von Bier und Branntwein möglich, so wie sie die Verdauung des Stärkemehls vermittelt.


Diastema, griech., Zwischenraum, Intervall; diastematisch, mit Zwischenräumen.


Diastimeter, griech., ein 1818 von Rommershausen in Zerbst erfundenes Instrument zur Messung der Entfernungen; es gleicht einem Fernrohr ohne Gläser, in dem in verschiedenen Abständen Roßhaare gespannt sind; dabei wird vorausgesetzt, daß man die Größe des beobachteten Gegenstandes wenigstens annähernd kennt, weil dadurch die eine Seite des Dreiecks gegeben ist, welches zur Berechnung der Entfernung gezogen wird. Das Instrument läßt sich nur zu ungenauen Angaben gebrauchen und ist deßwegen ziemlich vergessen.


Diastole, griech., in der Metrik der Gebrauch einer kurzen Silbe statt einer langen, nur bei der Arsis zulässig; in der griech. Grammatik dasselbe was Hypodiastole; in der Physiologie die Erweiterung der Herzkammern und Pulsadern, wodurch sie sich mit Blut füllen, das durch die Systole in die Adern ausgeströmt wird.


Diasyrmus, griech., Verspottung, rhetor. Figur, die übermäßige Verkleinerung, Gegensatz zu der Hyperbel.


Diatheke, Bund, der griech. Name für Testament (A. T. u. N. T.),

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[375/0376] das Mittelstück eines Gliedes; das zwischen den beiden Gelenkenden der Röhrenknochen befindliche Knochenstück, bei Kindern durch Knorpel verbunden, bei älteren zu einem Knochen verwachsen. Diapnoïka, Diapnotika, griech., was diaphoretische Mittel. Diarbekr, Ejalet in Türkisch-Asien, zwischen Euphrat und Tigris, ein Theil des alten Mesopotamiens, über 650 □M. groß, sehr fruchtbar, wenig angebaut, im Gebirge reich an Kupfer und Blei. Die Einwohner sind zum größten Theile nomadisirende Kurden unter erblichen Häuptlingen, erst in neuester Zeit dem Sultane thatsächlich unterworfen, sodann Türken, Armenier, Griechen, Juden. Die Hauptstadt D. in natürlich fester Lage am Tigris, befestigt, mit einem Kastell, ist Sitz des türk. Pascha, eines griech. Erzbischofs, eines chaldäischen und jakobitischen Patriarchen, hat viele Moscheen, Bäder, Bazars, Grabmäler und etwa 50000 E., die einen sehr bedeutenden Handel nach Armenien und abwärts den Tigris betreiben. D. ist das röm. Amida, einst die starke Gränzfeste gegen Parther u. Neuperser. Diarchie, griech., die Herrschaft von Zweien. Diarium, lat., Tagebuch. Diarrhöe, griech., Durchfall. Diarthrose, griech., Gelenke, das Bewegung nach jeder Seite hin gestattet, z. B. Arm- und Hüftgelenk. Dias, Eduard, span. Dichter am Ende des 16. Jahrh.; D., Balthasar, portug. Dichter im 17. Jahrh., blind geboren; D., Gomez Francesco, geb. 1745 zu Lissabon, portug. Dichter. Diaskeuasten, griech., Anordner, hießen die alten Redactoren od. Herausgeber der homerischen Gesänge von der Zeit des Pisistratus bis auf die Alexandriner. Diasostik, griech., was Diätetik oder Makrobiotik. Diaspasma, griech., Trennung, Pause zwischen 2 Versen eines Gesanges. Diastase, findet sich in den keimenden Getreidesamen und Kartoffeln, aber nur in der Umgebung der Keime und nicht vor der Entwicklung derselben, Payen u. Persoz erhielten diesen Stoff aus einem wässerigen Malzauszug mittelst Alcohol und nannten ihn D. (d. h. Trennung); sie ist ohne Farbe, Geschmack und Geruch und in Wasser gelöst neutral. Obgleich man die D. als ein Gemenge von Stoffen betrachten darf, so kennt man dennoch ihre chemische Zusammensetzung noch nicht; sie ist somit ein noch hypothetisch er Körper, dem man in Wissenschaft und Literatur das Bürgerrecht gewährt, was sie ihrer besonderen Eigenschaft, das Stärkemehl, theilweise schon beim Keimen der Getreidesamen etc. und sofort bei längerer Einwirkung mit Wasser bei einer Temperatur von 65° bis 75° C. u. R. in Stärkezucker zu verwandeln, zu verdanken hat. Sie ist somit die zuckerbildende Kraft und macht die Gewinnung von Bier und Branntwein möglich, so wie sie die Verdauung des Stärkemehls vermittelt. Diastema, griech., Zwischenraum, Intervall; diastematisch, mit Zwischenräumen. Diastimeter, griech., ein 1818 von Rommershausen in Zerbst erfundenes Instrument zur Messung der Entfernungen; es gleicht einem Fernrohr ohne Gläser, in dem in verschiedenen Abständen Roßhaare gespannt sind; dabei wird vorausgesetzt, daß man die Größe des beobachteten Gegenstandes wenigstens annähernd kennt, weil dadurch die eine Seite des Dreiecks gegeben ist, welches zur Berechnung der Entfernung gezogen wird. Das Instrument läßt sich nur zu ungenauen Angaben gebrauchen und ist deßwegen ziemlich vergessen. Diastole, griech., in der Metrik der Gebrauch einer kurzen Silbe statt einer langen, nur bei der Arsis zulässig; in der griech. Grammatik dasselbe was Hypodiastole; in der Physiologie die Erweiterung der Herzkammern und Pulsadern, wodurch sie sich mit Blut füllen, das durch die Systole in die Adern ausgeströmt wird. Diasyrmus, griech., Verspottung, rhetor. Figur, die übermäßige Verkleinerung, Gegensatz zu der Hyperbel. Diatheke, Bund, der griech. Name für Testament (A. T. u. N. T.),

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/376>, abgerufen am 22.11.2024.