Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.technischer Ausdruck, z. B. der Jäger deckt ein Schwein durch Hetzhunde u. Hühner durch das Garn; im Deichbau deckt man die Ufer durch Schilf- oder Strohkrampen; ein Kopf u. Hals hochtragendes Reitpferd deckt; bei Wechseln heißt D. den Bezogenen sicher stellen; beim Fechten deckt man sich durch Haltung des Körpers und der Waffen; im Kriege wird ein Ort durch Schanzen, Besatzung etc. gedeckt etc. Decker, Karl von, geb. 1784 zu Berlin, Sohn eines Artilleriegenerals, focht als preuß. Offizier 1806 und 7, trat 1809 in die Dienste des Herzogs von Braunschweig-Oels, ging mit ihm nach England und bald nach Spanien, kehrte 1813 wieder in preuß. Dienste zurück und machte den großen Krieg gegen Napoleon mit; 1817 wurde er Major, 1818 Lehrer an der Artillerieschule in Berlin, 1821 Dirigent im topographischen Bureau. Seit 1827 wieder bei der Artillerie angestellt ward er Oberst, 1842 Generalmajor, st. 1844. Seine militärischen Schriften sind zahlreich und sehr geschätzt; darunter: "Die Artillerie für alle Waffen", 3 Bde., Berlin 1816; "Das militärische Aufnehmen" 1816; "Lesebuch für preuß. Soldaten", 2. Aufl. 1845; "Der kleine Krieg etc." 1822, 4. Aufl. 1844; "Taktik der 3 Waffen" 1834; "Schlachten des 7jähr. Krieges" 1837. Als Belletrist schrieb er unter dem Namen Adalbert vom Thale: "Freie Handzeichnungen" 1818; "Geburtstagsspiele" 1821-23 etc. Deckfarben, sind solche, welche beim Auftragen auf andere Farben dieselben decken oder nicht durchscheinen lassen, somit aus körperhaftem Material bestehen, während die Lasurfarben die unten liegende Farbe durchblicken lassen. Deckflügler, s. Käfer. Deckgarn, großes Jägernetz zum Fange von Rebhühnern, Wachteln, Lerchen etc. Deckung, militärisch, Schutz gegen den Feind; sie kann sehr verschiedener Art sein, so D. durch die eigene Waffe, das Auslegen zum Pariren oder Hieb; ferner D. im Terrain, durch Hecken, Bäume, Erderhöhungen etc., sowohl für Einzelne als ganze Linien; endlich D. durch Truppen, zum Schutz anderer Truppen oder einer Oertlichkeit. Declamation, lat., kunstgerechter mündlicher Vortrag eines Werkes der redenden Kunst; bei den alten Römern Uebung in der Beredsamkeit; bei uns wohl auch die rednerische Uebertreibung. Declamator, ein Mann, der aus dem Declamiren ein Gewerbe macht. Declaration, lat., Erklärung, in der Rechtssprache besonders die Erklärung der Insolvenz von Seiten des Schuldners. Declarationsgesuch, das Gesuch an den Richter um Erläuterung des Erkenntnisses; der Bescheid heißt Declarationsbescheid. - D., im Handel die Angabe der Waaren zum Zwecke der Verzollung; Post-D., dasselbe, insofern die Waare auf der Post versandt wird. Declariren, erklären, bekannt machen, zur Versteuerung anzeigen. Declaration of right (Dekläresch'n of reit), s. engl. Verfassung. Declaratio cleri Gallicani, s. Gallicanismus. Declinabel, lat.-deutsch, biegsam, veränderlich; Declinabilität, die Fähigkeit für biegen u. beugen. Declination, in der Grammatik die Veränderung der Haupt- und Beiwörter nach dem Fallverhältniß; in der Physik die Abweichung der Magnetnadel von der Richtung gegen Norden; in der Astronomie der Abstand eines Gestirnes vom Aequator. Declinatorium, Instrument zur Messung der Declination. - Declination, das Abnehmen der Krankheit, nachdem sie gleichsam vorher den Höhepunkt erreicht hatte. - Declinatorisch, abweichend, abweisend. Decliv, lat., abhängig; Declivität, Abdachung. Decoct, Abkochung, Absud, nennt man in der Pharmacie die durch Abkochen fester organischer Stoffe mit Wasser erhaltene Auflösung, in welcher alsdann die wirksamen Bestandtheile jener Stoffe enthalten sind. Durch Abkochen ausgezogen werden besonders vegetabilische Stoffe, Wurzeln, Rinden, Hölzer, deren wirksame Bestandtheile aber bei technischer Ausdruck, z. B. der Jäger deckt ein Schwein durch Hetzhunde u. Hühner durch das Garn; im Deichbau deckt man die Ufer durch Schilf- oder Strohkrampen; ein Kopf u. Hals hochtragendes Reitpferd deckt; bei Wechseln heißt D. den Bezogenen sicher stellen; beim Fechten deckt man sich durch Haltung des Körpers und der Waffen; im Kriege wird ein Ort durch Schanzen, Besatzung etc. gedeckt etc. Decker, Karl von, geb. 1784 zu Berlin, Sohn eines Artilleriegenerals, focht als preuß. Offizier 1806 und 7, trat 1809 in die Dienste des Herzogs von Braunschweig-Oels, ging mit ihm nach England und bald nach Spanien, kehrte 1813 wieder in preuß. Dienste zurück und machte den großen Krieg gegen Napoleon mit; 1817 wurde er Major, 1818 Lehrer an der Artillerieschule in Berlin, 1821 Dirigent im topographischen Bureau. Seit 1827 wieder bei der Artillerie angestellt ward er Oberst, 1842 Generalmajor, st. 1844. Seine militärischen Schriften sind zahlreich und sehr geschätzt; darunter: „Die Artillerie für alle Waffen“, 3 Bde., Berlin 1816; „Das militärische Aufnehmen“ 1816; „Lesebuch für preuß. Soldaten“, 2. Aufl. 1845; „Der kleine Krieg etc.“ 1822, 4. Aufl. 1844; „Taktik der 3 Waffen“ 1834; „Schlachten des 7jähr. Krieges“ 1837. Als Belletrist schrieb er unter dem Namen Adalbert vom Thale: „Freie Handzeichnungen“ 1818; „Geburtstagsspiele“ 1821–23 etc. Deckfarben, sind solche, welche beim Auftragen auf andere Farben dieselben decken oder nicht durchscheinen lassen, somit aus körperhaftem Material bestehen, während die Lasurfarben die unten liegende Farbe durchblicken lassen. Deckflügler, s. Käfer. Deckgarn, großes Jägernetz zum Fange von Rebhühnern, Wachteln, Lerchen etc. Deckung, militärisch, Schutz gegen den Feind; sie kann sehr verschiedener Art sein, so D. durch die eigene Waffe, das Auslegen zum Pariren oder Hieb; ferner D. im Terrain, durch Hecken, Bäume, Erderhöhungen etc., sowohl für Einzelne als ganze Linien; endlich D. durch Truppen, zum Schutz anderer Truppen oder einer Oertlichkeit. Declamation, lat., kunstgerechter mündlicher Vortrag eines Werkes der redenden Kunst; bei den alten Römern Uebung in der Beredsamkeit; bei uns wohl auch die rednerische Uebertreibung. Declamator, ein Mann, der aus dem Declamiren ein Gewerbe macht. Declaration, lat., Erklärung, in der Rechtssprache besonders die Erklärung der Insolvenz von Seiten des Schuldners. Declarationsgesuch, das Gesuch an den Richter um Erläuterung des Erkenntnisses; der Bescheid heißt Declarationsbescheid. – D., im Handel die Angabe der Waaren zum Zwecke der Verzollung; Post-D., dasselbe, insofern die Waare auf der Post versandt wird. Declariren, erklären, bekannt machen, zur Versteuerung anzeigen. Declaration of right (Dekläreschʼn of reit), s. engl. Verfassung. Declaratio cleri Gallicani, s. Gallicanismus. Declinabel, lat.-deutsch, biegsam, veränderlich; Declinabilität, die Fähigkeit für biegen u. beugen. Declination, in der Grammatik die Veränderung der Haupt- und Beiwörter nach dem Fallverhältniß; in der Physik die Abweichung der Magnetnadel von der Richtung gegen Norden; in der Astronomie der Abstand eines Gestirnes vom Aequator. Declinatorium, Instrument zur Messung der Declination. – Declination, das Abnehmen der Krankheit, nachdem sie gleichsam vorher den Höhepunkt erreicht hatte. – Declinatorisch, abweichend, abweisend. Decliv, lat., abhängig; Declivität, Abdachung. Decoct, Abkochung, Absud, nennt man in der Pharmacie die durch Abkochen fester organischer Stoffe mit Wasser erhaltene Auflösung, in welcher alsdann die wirksamen Bestandtheile jener Stoffe enthalten sind. Durch Abkochen ausgezogen werden besonders vegetabilische Stoffe, Wurzeln, Rinden, Hölzer, deren wirksame Bestandtheile aber bei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0300" n="299"/> technischer Ausdruck, z. B. der Jäger deckt ein Schwein durch Hetzhunde u. Hühner durch das Garn; im Deichbau deckt man die Ufer durch Schilf- oder Strohkrampen; ein Kopf u. 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Soldaten“, 2. Aufl. 1845; „Der kleine Krieg etc.“ 1822, 4. Aufl. 1844; „Taktik der 3 Waffen“ 1834; „Schlachten des 7jähr. Krieges“ 1837. Als Belletrist schrieb er unter dem Namen Adalbert vom Thale: „Freie Handzeichnungen“ 1818; „Geburtstagsspiele“ 1821–23 etc.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Deckfarben</hi>, sind solche, welche beim Auftragen auf andere Farben dieselben decken oder nicht durchscheinen lassen, somit aus körperhaftem Material bestehen, während die <hi rendition="#g">Lasurfarben</hi> die unten liegende Farbe durchblicken lassen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Deckflügler</hi>, s. 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Deckfarben, sind solche, welche beim Auftragen auf andere Farben dieselben decken oder nicht durchscheinen lassen, somit aus körperhaftem Material bestehen, während die Lasurfarben die unten liegende Farbe durchblicken lassen.
Deckflügler, s. Käfer.
Deckgarn, großes Jägernetz zum Fange von Rebhühnern, Wachteln, Lerchen etc.
Deckung, militärisch, Schutz gegen den Feind; sie kann sehr verschiedener Art sein, so D. durch die eigene Waffe, das Auslegen zum Pariren oder Hieb; ferner D. im Terrain, durch Hecken, Bäume, Erderhöhungen etc., sowohl für Einzelne als ganze Linien; endlich D. durch Truppen, zum Schutz anderer Truppen oder einer Oertlichkeit.
Declamation, lat., kunstgerechter mündlicher Vortrag eines Werkes der redenden Kunst; bei den alten Römern Uebung in der Beredsamkeit; bei uns wohl auch die rednerische Uebertreibung. Declamator, ein Mann, der aus dem Declamiren ein Gewerbe macht.
Declaration, lat., Erklärung, in der Rechtssprache besonders die Erklärung der Insolvenz von Seiten des Schuldners. Declarationsgesuch, das Gesuch an den Richter um Erläuterung des Erkenntnisses; der Bescheid heißt Declarationsbescheid. – D., im Handel die Angabe der Waaren zum Zwecke der Verzollung; Post-D., dasselbe, insofern die Waare auf der Post versandt wird. Declariren, erklären, bekannt machen, zur Versteuerung anzeigen.
Declaration of right (Dekläreschʼn of reit), s. engl. Verfassung.
Declaratio cleri Gallicani, s. Gallicanismus.
Declinabel, lat.-deutsch, biegsam, veränderlich; Declinabilität, die Fähigkeit für biegen u. beugen. Declination, in der Grammatik die Veränderung der Haupt- und Beiwörter nach dem Fallverhältniß; in der Physik die Abweichung der Magnetnadel von der Richtung gegen Norden; in der Astronomie der Abstand eines Gestirnes vom Aequator. Declinatorium, Instrument zur Messung der Declination. – Declination, das Abnehmen der Krankheit, nachdem sie gleichsam vorher den Höhepunkt erreicht hatte. – Declinatorisch, abweichend, abweisend.
Decliv, lat., abhängig; Declivität, Abdachung.
Decoct, Abkochung, Absud, nennt man in der Pharmacie die durch Abkochen fester organischer Stoffe mit Wasser erhaltene Auflösung, in welcher alsdann die wirksamen Bestandtheile jener Stoffe enthalten sind. Durch Abkochen ausgezogen werden besonders vegetabilische Stoffe, Wurzeln, Rinden, Hölzer, deren wirksame Bestandtheile aber bei
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