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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Prov. Alentejo, mit 6000 E., Tuchfabrikation.


Castellon-de-la-Plana, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz im Norden des Königreichs Valencia, am Monleon, in der Nähe der Küste, mit 16000 E., gutem Hafen, Fabrikation von Leinwand und Segeltuch, beträchtlichem Handel.


Castelnaudary (Kastelnodari), Hptst. des gleichnamigen franz. Arrondissements im Departement Aude, am Südkanal, mit 10000 E.; Kanalhafen, Tribunal erster Instanz, Wollen- und Seidenfabriken, Baumwollenspinnerei, Weinbau und besonders starker Getreidehandel.


Castel nuovo, befestigter Hafenplatz in Dalmatien, Kr. Cattaro, am gleichnamigen Golf, mit 800 E., Mineralquellen; Bergfestung Sulimanega.


Castel-San-Giovanni, Flecken in Parma bei Piacenza, bekannt durch den am 17. Juni 1799 erfochtenen Sieg der Oesterreicher und Russen über die Franzosen.


Castel-Sardo, Hafenstadt an der Nordküste der Insel Sardinien, mit 2000 E., Bischofsitz, einer reichen Kathedrale; Wein- und Getreidebau, Korallenfischerei, Schiffahrt und Handel.


Castel-Sarrasin (Sarrasäng), Arrondissementshauptmannschaft im franz. Depart. des Tarn und der Garonne, an der Songuisine, mit 7200 E., Woll-, Leinwand- und Hutfabrikation, Safranbau.


Castel-vetrano, Stadt in Sicilien, Prov. Trapani, mit 14000 E., welche besonders Korallen- und Alabasterarbeiten fertigen. Die Umgegend ist stark mit Wein, Reis u. Mandeln angebaut.


Castes, span., Südamerikaner von gemischtem Blute.


Casti, Giambattista, ital. Dichter, geb. 1721 zu Prato in Toskana, war zuerst Prof. zu Montefiascone, später Hofdichter bei Kaiser Joseph II., kam während der franz. Revolution nach Paris, wo er 1803 st. Am bekanntesten wurde er durch die mit Geist u. Laune, aber lasciv und schmutzig geschriebenen "Novelle galanti" Paris 1793. Sein gelungenstes Werk ist sein großes didaktisch-satyrisches Gedicht "Gli animali parlanti" 5 Bde. Macl. 1802.


Castification, lat., die Reinigung, besonders die moralische; castificiren, reinigen.


Castigatio, lat., Züchtigung. C. paterna, die väterliche Strafgewalt. Castigiren, züchtigen, strafen.


Castiglione (Kastiljone), Baldasare, Graf, geb. 1478 zu Casatico im Mantuanischen, war zuerst in Diensten des Herzogs Lodovico Sforza, seit 1504 am Hofe des Herzogs von Urbino, der ihn als Gesandten nach England und Frankreich, sowie 1513 und 1523 nach Rom schickte; in den Zerwürfnissen zwischen dem Papste und Kaiser Karl V. war C. vergebens als Vermittler thätig; Karl V. machte ihn zum Grafen und gab ihm das span. Bisthum Avila. C. st. 1529 zu Toledo. Seine berühmteste Schrift ist: "Il libro del Cortegiano", Wien 1528, geistreich und musterhaft geschrieben, von den Italienern das "goldene Buch" genannt. Seine ital. und latein. Gedichte sind sehr geschätzt und seine "Lettere" wichtig für die Zeitgeschichte.


Castiglione, Carlo Ottavio, Graf, bedeutender italienischer Sprachforscher und Orientalist, geboren 1795 zu Mailand, machte sich zuerst bekannt durch sein "Monette cufiche dell' Museo di Milano" Mailand 1819, gab dann mit Angelo Maio die gothische Bibelübersetzung des Ulfilas, der Briefe des Paulus heraus, Mail. 1819, sein Hauptwerk aber ist sein "Memoire geographique et numismatique sur la partie orientale de la Barbarie" Mailand 1826.


Castiglione, Giovanni Benedetto, in Frankreich gewöhnlich Benedette genannt, Maler und Kupferätzer, geb. 1626 zu Genua, Schüler Paggis und van Dycks, trat nach seinen Studien in Rom, Florenz, Venedig in die Dienste des Herzogs von Mantua, wo er 1670 st. Ausgezeichnet ist er besonders als Thiermaler. Auch seine geätzten Blätter sind von großem Werth.


Castiglione-delle-Stiviere, lombard. Flecken, Provinz Mailand, mit 5400 E., einem Schlosse. Sieg Napoleons über Wurmser 5. Aug. 1796;

Prov. Alentejo, mit 6000 E., Tuchfabrikation.


Castellon-de-la-Plana, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz im Norden des Königreichs Valencia, am Monleon, in der Nähe der Küste, mit 16000 E., gutem Hafen, Fabrikation von Leinwand und Segeltuch, beträchtlichem Handel.


Castelnaudary (Kastelnodari), Hptst. des gleichnamigen franz. Arrondissements im Departement Aude, am Südkanal, mit 10000 E.; Kanalhafen, Tribunal erster Instanz, Wollen- und Seidenfabriken, Baumwollenspinnerei, Weinbau und besonders starker Getreidehandel.


Castel nuovo, befestigter Hafenplatz in Dalmatien, Kr. Cattaro, am gleichnamigen Golf, mit 800 E., Mineralquellen; Bergfestung Sulimanega.


Castel-San-Giovanni, Flecken in Parma bei Piacenza, bekannt durch den am 17. Juni 1799 erfochtenen Sieg der Oesterreicher und Russen über die Franzosen.


Castel-Sardo, Hafenstadt an der Nordküste der Insel Sardinien, mit 2000 E., Bischofsitz, einer reichen Kathedrale; Wein- und Getreidebau, Korallenfischerei, Schiffahrt und Handel.


Castel-Sarrasin (Sarrasäng), Arrondissementshauptmannschaft im franz. Depart. des Tarn und der Garonne, an der Songuisine, mit 7200 E., Woll-, Leinwand- und Hutfabrikation, Safranbau.


Castel-vetrano, Stadt in Sicilien, Prov. Trapani, mit 14000 E., welche besonders Korallen- und Alabasterarbeiten fertigen. Die Umgegend ist stark mit Wein, Reis u. Mandeln angebaut.


Castes, span., Südamerikaner von gemischtem Blute.


Casti, Giambattista, ital. Dichter, geb. 1721 zu Prato in Toskana, war zuerst Prof. zu Montefiascone, später Hofdichter bei Kaiser Joseph II., kam während der franz. Revolution nach Paris, wo er 1803 st. Am bekanntesten wurde er durch die mit Geist u. Laune, aber lasciv und schmutzig geschriebenen „Novelle galanti“ Paris 1793. Sein gelungenstes Werk ist sein großes didaktisch-satyrisches Gedicht „Gli animali parlanti“ 5 Bde. Macl. 1802.


Castification, lat., die Reinigung, besonders die moralische; castificiren, reinigen.


Castigatio, lat., Züchtigung. C. paterna, die väterliche Strafgewalt. Castigiren, züchtigen, strafen.


Castiglione (Kastiljone), Baldasare, Graf, geb. 1478 zu Casatico im Mantuanischen, war zuerst in Diensten des Herzogs Lodovico Sforza, seit 1504 am Hofe des Herzogs von Urbino, der ihn als Gesandten nach England und Frankreich, sowie 1513 und 1523 nach Rom schickte; in den Zerwürfnissen zwischen dem Papste und Kaiser Karl V. war C. vergebens als Vermittler thätig; Karl V. machte ihn zum Grafen und gab ihm das span. Bisthum Avila. C. st. 1529 zu Toledo. Seine berühmteste Schrift ist: „Il libro del Cortegiano“, Wien 1528, geistreich und musterhaft geschrieben, von den Italienern das „goldene Buch“ genannt. Seine ital. und latein. Gedichte sind sehr geschätzt und seine „Lettere“ wichtig für die Zeitgeschichte.


Castiglione, Carlo Ottavio, Graf, bedeutender italienischer Sprachforscher und Orientalist, geboren 1795 zu Mailand, machte sich zuerst bekannt durch sein „Monette cufiche dellʼ Museo di Milano“ Mailand 1819, gab dann mit Angelo Maio die gothische Bibelübersetzung des Ulfilas, der Briefe des Paulus heraus, Mail. 1819, sein Hauptwerk aber ist sein „Mémoire géographique et numismatique sur la partie orientale de la Barbarie“ Mailand 1826.


Castiglione, Giovanni Benedetto, in Frankreich gewöhnlich Benedette genannt, Maler und Kupferätzer, geb. 1626 zu Genua, Schüler Paggis und van Dycks, trat nach seinen Studien in Rom, Florenz, Venedig in die Dienste des Herzogs von Mantua, wo er 1670 st. Ausgezeichnet ist er besonders als Thiermaler. Auch seine geätzten Blätter sind von großem Werth.


Castiglione-delle-Stiviere, lombard. Flecken, Provinz Mailand, mit 5400 E., einem Schlosse. Sieg Napoleons über Wurmser 5. Aug. 1796;

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[26/0027] Prov. Alentejo, mit 6000 E., Tuchfabrikation. Castellon-de-la-Plana, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz im Norden des Königreichs Valencia, am Monleon, in der Nähe der Küste, mit 16000 E., gutem Hafen, Fabrikation von Leinwand und Segeltuch, beträchtlichem Handel. Castelnaudary (Kastelnodari), Hptst. des gleichnamigen franz. Arrondissements im Departement Aude, am Südkanal, mit 10000 E.; Kanalhafen, Tribunal erster Instanz, Wollen- und Seidenfabriken, Baumwollenspinnerei, Weinbau und besonders starker Getreidehandel. Castel nuovo, befestigter Hafenplatz in Dalmatien, Kr. Cattaro, am gleichnamigen Golf, mit 800 E., Mineralquellen; Bergfestung Sulimanega. Castel-San-Giovanni, Flecken in Parma bei Piacenza, bekannt durch den am 17. Juni 1799 erfochtenen Sieg der Oesterreicher und Russen über die Franzosen. Castel-Sardo, Hafenstadt an der Nordküste der Insel Sardinien, mit 2000 E., Bischofsitz, einer reichen Kathedrale; Wein- und Getreidebau, Korallenfischerei, Schiffahrt und Handel. Castel-Sarrasin (Sarrasäng), Arrondissementshauptmannschaft im franz. Depart. des Tarn und der Garonne, an der Songuisine, mit 7200 E., Woll-, Leinwand- und Hutfabrikation, Safranbau. Castel-vetrano, Stadt in Sicilien, Prov. Trapani, mit 14000 E., welche besonders Korallen- und Alabasterarbeiten fertigen. Die Umgegend ist stark mit Wein, Reis u. Mandeln angebaut. Castes, span., Südamerikaner von gemischtem Blute. Casti, Giambattista, ital. Dichter, geb. 1721 zu Prato in Toskana, war zuerst Prof. zu Montefiascone, später Hofdichter bei Kaiser Joseph II., kam während der franz. Revolution nach Paris, wo er 1803 st. Am bekanntesten wurde er durch die mit Geist u. Laune, aber lasciv und schmutzig geschriebenen „Novelle galanti“ Paris 1793. Sein gelungenstes Werk ist sein großes didaktisch-satyrisches Gedicht „Gli animali parlanti“ 5 Bde. Macl. 1802. Castification, lat., die Reinigung, besonders die moralische; castificiren, reinigen. Castigatio, lat., Züchtigung. C. paterna, die väterliche Strafgewalt. Castigiren, züchtigen, strafen. Castiglione (Kastiljone), Baldasare, Graf, geb. 1478 zu Casatico im Mantuanischen, war zuerst in Diensten des Herzogs Lodovico Sforza, seit 1504 am Hofe des Herzogs von Urbino, der ihn als Gesandten nach England und Frankreich, sowie 1513 und 1523 nach Rom schickte; in den Zerwürfnissen zwischen dem Papste und Kaiser Karl V. war C. vergebens als Vermittler thätig; Karl V. machte ihn zum Grafen und gab ihm das span. Bisthum Avila. C. st. 1529 zu Toledo. Seine berühmteste Schrift ist: „Il libro del Cortegiano“, Wien 1528, geistreich und musterhaft geschrieben, von den Italienern das „goldene Buch“ genannt. Seine ital. und latein. Gedichte sind sehr geschätzt und seine „Lettere“ wichtig für die Zeitgeschichte. Castiglione, Carlo Ottavio, Graf, bedeutender italienischer Sprachforscher und Orientalist, geboren 1795 zu Mailand, machte sich zuerst bekannt durch sein „Monette cufiche dellʼ Museo di Milano“ Mailand 1819, gab dann mit Angelo Maio die gothische Bibelübersetzung des Ulfilas, der Briefe des Paulus heraus, Mail. 1819, sein Hauptwerk aber ist sein „Mémoire géographique et numismatique sur la partie orientale de la Barbarie“ Mailand 1826. Castiglione, Giovanni Benedetto, in Frankreich gewöhnlich Benedette genannt, Maler und Kupferätzer, geb. 1626 zu Genua, Schüler Paggis und van Dycks, trat nach seinen Studien in Rom, Florenz, Venedig in die Dienste des Herzogs von Mantua, wo er 1670 st. Ausgezeichnet ist er besonders als Thiermaler. Auch seine geätzten Blätter sind von großem Werth. Castiglione-delle-Stiviere, lombard. Flecken, Provinz Mailand, mit 5400 E., einem Schlosse. Sieg Napoleons über Wurmser 5. Aug. 1796;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/27>, abgerufen am 30.04.2024.