Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

Marschall Augereau erhielt von dieser Schlacht den Titel eines Herzogs von C. 9. Sept. 1706 Sieg der Franzosen unter Medavi über die Kaiserlichen unter dem Prinzen von Hessen.


Castilho (Kastilju), Antonio Feliciano, einer der besten neuern Dichter Portugals, geb. 1800 zu Lissabon, studierte die Rechte, trat indeß nicht in Praxis, sondern lebte der Dichtkunst. "Cartas de Echo e Narciso"; "A Primavera" Lissabon 1822; "Amor e melancolia or a novissima Heloisa" Coimbra 1828; "A noite do Castello e os Ciumos do Bordo" Lissabon 1836. - C., Augusto Federigo, Bruder des Vorigen, gest. 1841, war Landpfarrer, übersetzte Lucans "Pharsalia" und gab mit seinem Bruder Antonio Feliciano "Quadros historicos de Portugal" heraus. - C., Joze Feliciano, Bruder der Vorigen, geb. 1810 zu Lissabon, beschäftigte sich in Paris vorzüglich mit Mnemonik und schrieb darüber, zugleich mit einem 4. Bruder, Alexander C. Nach seiner Rückkehr redigirte er das "Jornal da sociedade dos amigos das lettras".


Castilien (Castilla), ehemals 2 Königreiche in Spanien, Alt- und Neucastilien; nach der jetzigen Eintheilung Spaniens enthält Altcastilien die Provinzen: Burgos, Logronno, Santander, Soria, Segovia, Avila, Palencia und Valladolid, 1070 #M. mit 1430000 E.; Neucastilien: Madrid, Toledo, Guadalaxara und Cuenca, 1080 #M. mit 1900000 E. Beide C. werden durch das castilische Scheidegebirge getrennt, das als Altos de Baraona, Somo Sierra, Sierra de Guadarama bis 8000' ansteigt und schwer zu passiren ist. Altcastilien und Neucastilien sind einförmige Hochebenen, fast überall mit Randgebirgen umzogen, von den in tief eingeschnittenen Thälern fließenden Duero und Tajo mit ihren Zuflüssen nur spärlich bewässert. Altcastilien hat in einigen Theilen Wälder, man baut Wein, Obst und Getreide; die neucast. Hochfläche ist waldlos, ausgebrannt, öde, der Ackerboden vielfach zur Schafweide geworden. Der Bergbau liefert Salz, Quecksilber und treffliches Eisen. - Altcastilien entstand wahrscheinlich aus der Grafschaft Burgos im 9. Jahrh. erhielt seinen Namen von den vielen Burgen (Castellen) der Christen, wurde 933 unabhängig, 1036 durch Ferdinand I. Königreich und wuchs durch Eroberungen über die Mauren und durch Heirathen zum mächtigsten Königreich der pyrenäischen Halbinsel an; Alfons VI. eroberte das maurische Königreich Toledo u. nannte es Neucastilien, Ferdinand III. vereinigte beide für die Dauer; mit der Krone C. waren zuletzt vereinigt: die Königreiche Leon, Andalusien, Granada, Murcia, das Fürstenthum Asturien, die Landschaft Estremadura. Durch die Heirath Isabellas von C. mit Ferdinand von Aragonien entstand 1479 das Königreich Spanien. Von diesem bilden die beiden C. den Kern; ihr Schicksal bestimmte von jeher das des Königreichs, z. B. 1521 wurde die castil. Stadtrevolution unter Padilla niedergeschlagen und damit die absolute Monarchie gegründet; im span. Erbfolgekriege entschieden die beiden C. zu Gunsten des Hauses Bourbon; 1808 bewirkte ihre Erhebung den allgemeinen Aufstand gegen die Franzosen und in neuester Zeit haben sie Isabella II. gegen Don Carlos gehalten.


Castillano, span. Goldmünze = 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. = 3 fl. 32 kr. C.-M.


Castillejo (Kastiljecho), Cristoval de, berühmter span. Dichter, geb. 1490 zu Ciudad-Rodrigo, stand über 30 Jahre bei Kaiser Ferdinand I. als Sekretär im Dienste, dem er nach Deutschland folgte; st. 1556 zu Wien, nach andern in einem Cisterzienserkloster bei Toledo. Seine Gedichte, obgleich im Ton der alten Hofpoesie, sind von Werth, besonders ist er Meister in der Satyre. Seine Werke erschienen unter dem Titel "Obras poeticas de Cristoval de C." 1598 und 1615.


Castillo (Kastiljo), Diego Enriguez de, geb. zu Segovia, Kaplan Heinrichs IV. von Castilien, beschrieb in seiner Chronik die Begebenheiten der Regierungszeit desselben; herausgegeben von Miguel de Flores, Madrid 1787. - C., Alonso Solorzano de, fruchtbarer span. Novellen- und Komödiendichter des 17.

Marschall Augereau erhielt von dieser Schlacht den Titel eines Herzogs von C. 9. Sept. 1706 Sieg der Franzosen unter Medavi über die Kaiserlichen unter dem Prinzen von Hessen.


Castilho (Kastilju), Antonio Feliciano, einer der besten neuern Dichter Portugals, geb. 1800 zu Lissabon, studierte die Rechte, trat indeß nicht in Praxis, sondern lebte der Dichtkunst. „Cartas de Echo e Narciso“; „A Primavera“ Lissabon 1822; „Amor e melancolia or a novissima Heloisa“ Coimbra 1828; „A noite do Castello e os Ciumos do Bordo“ Lissabon 1836. – C., Augusto Federigo, Bruder des Vorigen, gest. 1841, war Landpfarrer, übersetzte Lucans „Pharsalia“ und gab mit seinem Bruder Antonio Feliciano „Quadros historicos de Portugal“ heraus. – C., Joze Feliciano, Bruder der Vorigen, geb. 1810 zu Lissabon, beschäftigte sich in Paris vorzüglich mit Mnemonik und schrieb darüber, zugleich mit einem 4. Bruder, Alexander C. Nach seiner Rückkehr redigirte er das „Jornal da sociedade dos amigos das lettras“.


Castilien (Castilla), ehemals 2 Königreiche in Spanien, Alt- und Neucastilien; nach der jetzigen Eintheilung Spaniens enthält Altcastilien die Provinzen: Burgos, Logronno, Santander, Soria, Segovia, Avila, Palencia und Valladolid, 1070 □M. mit 1430000 E.; Neucastilien: Madrid, Toledo, Guadalaxara und Cuenca, 1080 □M. mit 1900000 E. Beide C. werden durch das castilische Scheidegebirge getrennt, das als Altos de Baraona, Somo Sierra, Sierra de Guadarama bis 8000' ansteigt und schwer zu passiren ist. Altcastilien und Neucastilien sind einförmige Hochebenen, fast überall mit Randgebirgen umzogen, von den in tief eingeschnittenen Thälern fließenden Duero und Tajo mit ihren Zuflüssen nur spärlich bewässert. Altcastilien hat in einigen Theilen Wälder, man baut Wein, Obst und Getreide; die neucast. Hochfläche ist waldlos, ausgebrannt, öde, der Ackerboden vielfach zur Schafweide geworden. Der Bergbau liefert Salz, Quecksilber und treffliches Eisen. – Altcastilien entstand wahrscheinlich aus der Grafschaft Burgos im 9. Jahrh. erhielt seinen Namen von den vielen Burgen (Castellen) der Christen, wurde 933 unabhängig, 1036 durch Ferdinand I. Königreich und wuchs durch Eroberungen über die Mauren und durch Heirathen zum mächtigsten Königreich der pyrenäischen Halbinsel an; Alfons VI. eroberte das maurische Königreich Toledo u. nannte es Neucastilien, Ferdinand III. vereinigte beide für die Dauer; mit der Krone C. waren zuletzt vereinigt: die Königreiche Leon, Andalusien, Granada, Murcia, das Fürstenthum Asturien, die Landschaft Estremadura. Durch die Heirath Isabellas von C. mit Ferdinand von Aragonien entstand 1479 das Königreich Spanien. Von diesem bilden die beiden C. den Kern; ihr Schicksal bestimmte von jeher das des Königreichs, z. B. 1521 wurde die castil. Stadtrevolution unter Padilla niedergeschlagen und damit die absolute Monarchie gegründet; im span. Erbfolgekriege entschieden die beiden C. zu Gunsten des Hauses Bourbon; 1808 bewirkte ihre Erhebung den allgemeinen Aufstand gegen die Franzosen und in neuester Zeit haben sie Isabella II. gegen Don Carlos gehalten.


Castillano, span. Goldmünze = 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. = 3 fl. 32 kr. C.-M.


Castillejo (Kastiljecho), Cristoval de, berühmter span. Dichter, geb. 1490 zu Ciudad-Rodrigo, stand über 30 Jahre bei Kaiser Ferdinand I. als Sekretär im Dienste, dem er nach Deutschland folgte; st. 1556 zu Wien, nach andern in einem Cisterzienserkloster bei Toledo. Seine Gedichte, obgleich im Ton der alten Hofpoesie, sind von Werth, besonders ist er Meister in der Satyre. Seine Werke erschienen unter dem Titel „Obras poeticas de Cristóval de C.“ 1598 und 1615.


Castillo (Kastiljo), Diego Enriguez de, geb. zu Segovia, Kaplan Heinrichs IV. von Castilien, beschrieb in seiner Chronik die Begebenheiten der Regierungszeit desselben; herausgegeben von Miguel de Flores, Madrid 1787. – C., Alonso Solórzano de, fruchtbarer span. Novellen- und Komödiendichter des 17.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0028" n="27"/>
Marschall Augereau erhielt von dieser Schlacht den Titel eines Herzogs von C. 9. Sept. 1706 Sieg der Franzosen unter Medavi über die Kaiserlichen unter dem Prinzen von Hessen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castilho</hi> (Kastilju), Antonio Feliciano, einer der besten neuern Dichter Portugals, geb. 1800 zu Lissabon, studierte die Rechte, trat indeß nicht in Praxis, sondern lebte der Dichtkunst. &#x201E;<hi rendition="#i">Cartas de Echo e Narciso</hi>&#x201C;; &#x201E;<hi rendition="#i">A Primavera</hi>&#x201C; Lissabon 1822; &#x201E;<hi rendition="#i">Amor e melancolia or a novissima Heloisa</hi>&#x201C; Coimbra 1828; &#x201E;<hi rendition="#i">A noite do Castello e os Ciumos do Bordo</hi>&#x201C; Lissabon 1836. &#x2013; C., Augusto Federigo, Bruder des Vorigen, gest. 1841, war Landpfarrer, übersetzte Lucans &#x201E;<hi rendition="#i">Pharsalia</hi>&#x201C; und gab mit seinem Bruder Antonio Feliciano &#x201E;<hi rendition="#i">Quadros historicos de Portugal</hi>&#x201C; heraus. &#x2013; C., Joze Feliciano, Bruder der Vorigen, geb. 1810 zu Lissabon, beschäftigte sich in Paris vorzüglich mit Mnemonik und schrieb darüber, zugleich mit einem 4. Bruder, Alexander C. Nach seiner Rückkehr redigirte er das &#x201E;<hi rendition="#i">Jornal da sociedade dos amigos das lettras</hi>&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castilien</hi><hi rendition="#i">(Castilla)</hi>, ehemals 2 Königreiche in Spanien, Alt- und Neucastilien; nach der jetzigen Eintheilung Spaniens enthält Altcastilien die Provinzen: Burgos, Logronno, Santander, Soria, Segovia, Avila, Palencia und Valladolid, 1070 &#x25A1;M. mit 1430000 E.; Neucastilien: Madrid, Toledo, Guadalaxara und Cuenca, 1080 &#x25A1;M. mit 1900000 E. Beide C. werden durch das castilische Scheidegebirge getrennt, das als Altos de Baraona, Somo Sierra, Sierra de Guadarama bis 8000' ansteigt und schwer zu passiren ist. Altcastilien und Neucastilien sind einförmige Hochebenen, fast überall mit Randgebirgen umzogen, von den in tief eingeschnittenen Thälern fließenden Duero und Tajo mit ihren Zuflüssen nur spärlich bewässert. Altcastilien hat in einigen Theilen Wälder, man baut Wein, Obst und Getreide; die neucast. Hochfläche ist waldlos, ausgebrannt, öde, der Ackerboden vielfach zur Schafweide geworden. Der Bergbau liefert Salz, Quecksilber und treffliches Eisen. &#x2013; Altcastilien entstand wahrscheinlich aus der Grafschaft Burgos im 9. Jahrh. erhielt seinen Namen von den vielen Burgen (Castellen) der Christen, wurde 933 unabhängig, 1036 durch Ferdinand I. Königreich und wuchs durch Eroberungen über die Mauren und durch Heirathen zum mächtigsten Königreich der pyrenäischen Halbinsel an; Alfons VI. eroberte das maurische Königreich Toledo u. nannte es Neucastilien, Ferdinand III. vereinigte beide für die Dauer; mit der Krone C. waren zuletzt vereinigt: die Königreiche Leon, Andalusien, Granada, Murcia, das Fürstenthum Asturien, die Landschaft Estremadura. Durch die Heirath Isabellas von C. mit Ferdinand von Aragonien entstand 1479 das Königreich Spanien. Von diesem bilden die beiden C. den Kern; ihr Schicksal bestimmte von jeher das des Königreichs, z. B. 1521 wurde die castil. Stadtrevolution unter Padilla niedergeschlagen und damit die absolute Monarchie gegründet; im span. Erbfolgekriege entschieden die beiden C. zu Gunsten des Hauses Bourbon; 1808 bewirkte ihre Erhebung den allgemeinen Aufstand gegen die Franzosen und in neuester Zeit haben sie Isabella II. gegen Don Carlos gehalten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castillano</hi>, span. Goldmünze = 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. = 3 fl. 32 kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castillejo</hi> (Kastiljecho), Cristoval de, berühmter span. Dichter, geb. 1490 zu Ciudad-Rodrigo, stand über 30 Jahre bei Kaiser Ferdinand I. als Sekretär im Dienste, dem er nach Deutschland folgte; st. 1556 zu Wien, nach andern in einem Cisterzienserkloster bei Toledo. Seine Gedichte, obgleich im Ton der alten Hofpoesie, sind von Werth, besonders ist er Meister in der Satyre. Seine Werke erschienen unter dem Titel &#x201E;<hi rendition="#i">Obras poeticas de Cristóval de C</hi>.&#x201C; 1598 und 1615.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Castillo</hi> (Kastiljo), Diego Enriguez de, geb. zu Segovia, Kaplan Heinrichs IV. von Castilien, beschrieb in seiner Chronik die Begebenheiten der Regierungszeit desselben; herausgegeben von Miguel de Flores, Madrid 1787. &#x2013; C., Alonso Solórzano de, fruchtbarer span. Novellen- und Komödiendichter des 17.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0028] Marschall Augereau erhielt von dieser Schlacht den Titel eines Herzogs von C. 9. Sept. 1706 Sieg der Franzosen unter Medavi über die Kaiserlichen unter dem Prinzen von Hessen. Castilho (Kastilju), Antonio Feliciano, einer der besten neuern Dichter Portugals, geb. 1800 zu Lissabon, studierte die Rechte, trat indeß nicht in Praxis, sondern lebte der Dichtkunst. „Cartas de Echo e Narciso“; „A Primavera“ Lissabon 1822; „Amor e melancolia or a novissima Heloisa“ Coimbra 1828; „A noite do Castello e os Ciumos do Bordo“ Lissabon 1836. – C., Augusto Federigo, Bruder des Vorigen, gest. 1841, war Landpfarrer, übersetzte Lucans „Pharsalia“ und gab mit seinem Bruder Antonio Feliciano „Quadros historicos de Portugal“ heraus. – C., Joze Feliciano, Bruder der Vorigen, geb. 1810 zu Lissabon, beschäftigte sich in Paris vorzüglich mit Mnemonik und schrieb darüber, zugleich mit einem 4. Bruder, Alexander C. Nach seiner Rückkehr redigirte er das „Jornal da sociedade dos amigos das lettras“. Castilien (Castilla), ehemals 2 Königreiche in Spanien, Alt- und Neucastilien; nach der jetzigen Eintheilung Spaniens enthält Altcastilien die Provinzen: Burgos, Logronno, Santander, Soria, Segovia, Avila, Palencia und Valladolid, 1070 □M. mit 1430000 E.; Neucastilien: Madrid, Toledo, Guadalaxara und Cuenca, 1080 □M. mit 1900000 E. Beide C. werden durch das castilische Scheidegebirge getrennt, das als Altos de Baraona, Somo Sierra, Sierra de Guadarama bis 8000' ansteigt und schwer zu passiren ist. Altcastilien und Neucastilien sind einförmige Hochebenen, fast überall mit Randgebirgen umzogen, von den in tief eingeschnittenen Thälern fließenden Duero und Tajo mit ihren Zuflüssen nur spärlich bewässert. Altcastilien hat in einigen Theilen Wälder, man baut Wein, Obst und Getreide; die neucast. Hochfläche ist waldlos, ausgebrannt, öde, der Ackerboden vielfach zur Schafweide geworden. Der Bergbau liefert Salz, Quecksilber und treffliches Eisen. – Altcastilien entstand wahrscheinlich aus der Grafschaft Burgos im 9. Jahrh. erhielt seinen Namen von den vielen Burgen (Castellen) der Christen, wurde 933 unabhängig, 1036 durch Ferdinand I. Königreich und wuchs durch Eroberungen über die Mauren und durch Heirathen zum mächtigsten Königreich der pyrenäischen Halbinsel an; Alfons VI. eroberte das maurische Königreich Toledo u. nannte es Neucastilien, Ferdinand III. vereinigte beide für die Dauer; mit der Krone C. waren zuletzt vereinigt: die Königreiche Leon, Andalusien, Granada, Murcia, das Fürstenthum Asturien, die Landschaft Estremadura. Durch die Heirath Isabellas von C. mit Ferdinand von Aragonien entstand 1479 das Königreich Spanien. Von diesem bilden die beiden C. den Kern; ihr Schicksal bestimmte von jeher das des Königreichs, z. B. 1521 wurde die castil. Stadtrevolution unter Padilla niedergeschlagen und damit die absolute Monarchie gegründet; im span. Erbfolgekriege entschieden die beiden C. zu Gunsten des Hauses Bourbon; 1808 bewirkte ihre Erhebung den allgemeinen Aufstand gegen die Franzosen und in neuester Zeit haben sie Isabella II. gegen Don Carlos gehalten. Castillano, span. Goldmünze = 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. = 3 fl. 32 kr. C.-M. Castillejo (Kastiljecho), Cristoval de, berühmter span. Dichter, geb. 1490 zu Ciudad-Rodrigo, stand über 30 Jahre bei Kaiser Ferdinand I. als Sekretär im Dienste, dem er nach Deutschland folgte; st. 1556 zu Wien, nach andern in einem Cisterzienserkloster bei Toledo. Seine Gedichte, obgleich im Ton der alten Hofpoesie, sind von Werth, besonders ist er Meister in der Satyre. Seine Werke erschienen unter dem Titel „Obras poeticas de Cristóval de C.“ 1598 und 1615. Castillo (Kastiljo), Diego Enriguez de, geb. zu Segovia, Kaplan Heinrichs IV. von Castilien, beschrieb in seiner Chronik die Begebenheiten der Regierungszeit desselben; herausgegeben von Miguel de Flores, Madrid 1787. – C., Alonso Solórzano de, fruchtbarer span. Novellen- und Komödiendichter des 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/28
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/28>, abgerufen am 23.11.2024.