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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Castel-del-Piano, Flecken in Toscana, Prov. Grosseto, mit 2500 E.


Castel-Franco, venet. Flecken, Provinz Treviso, am Musone, in schöner, fruchtbarer Gegend, befestigt, mit 4000 E., Fabrikation von Tuch, Leinwand, Türkischrothfärberei und starkem Handel.


Castel-Gandolfo, Städtchen in der Nähe von Rom, in herrlicher Lage am Albanersee, mit einem päpstlichen Lustschlosse mit reizender Fernsicht, von Papst Urban VIII. erbaut.


Castel-Guelfo, Flecken und Schloß im Herzogthum Parma, am Taro, mit einer Brücke von 22 mächtigen Bogen über den Taro, welche Erzherzogin Marie Louise erbauen ließ.


Casteljaloux (Kastelschaluh), franz. Stadt im Depart. Lot-Garonne, an der Avance, mit 3000 E., Glasfabriken, Hochofen und Kupferhammer; Handel mit Wein, Getreide, Vieh, Wachs.


Castell, altes fränk. Grafengeschlecht, 1168 mit dem Oberschenkenamt in Würzburg belehnt, besteht noch als C.-Remlingen älterer und jüngerer Linie; das Familienhaupt hat den Titel Erlaucht und sitzt als erblicher Reichsrath in der 1. bayer. Kammer. - C. oder Castell Schenk, gräfl. Geschlecht in Württemberg, s. Schenk C.


Castellamare, eigentlich Castello a mare Stabia, neapolit. Stadt in herrlicher Lage, am Südostufer des Golfs von Neapel, auf den Trümmern der alten mit Pompeji verschütteten Stadt Stabiä, mit 18000 E., 2 Kastellen, gutem, befestigtem Hafen, Schiffswerfte und Arsenal, königlichem Lustschlosse, Bischofsitz; Fabrikation von Baumwoll- und Seidewaaren, Maccaroni; Schiffahrt, Handel und Fischerei. Die Stadt wird viel besucht theils der gefunden Luft, theils der nahen Heilquellen wegen.


Castellamare, das alte Emporium oder der Handelshafen von Segesta, Stadt an der Nordküste Siciliens, mit gutem Hafen, 8000 E., Ausfuhr von Getreide, Wein u. Oel, Sardellenfang.


Castellan, im Mittelalter der Befehlshaber eines Schlosses, einer Burg; in Deutschland waren die C.e fürstliche Beamten, die das gleiche Amt mit den Burggrafen versahen; in Polen waren die C. die Befehlshaber des adeligen Aufgebots in einem Kreise und bildeten mit den Bischöfen und Woiwoden den Senat.


Castellana, neapolit. Flecken in der Prov. Terra-di-Bari, mit 7200 E., Gewerben und Handel.


Castellaneta, Stadt in Neapel, Provinz Terra d'Otrante, Sitz eines Bischofs; mit 5500 E., schöner Kathedrale.


Castellanne, Hauptstadt des gleichnamigen franz. Arrondissements im Depart. Niederalpen, am Verdon, mit 2200 E., Fabrikation von Tuch und bedeutendem Pflaumenbau.


Castelli, Ignaz Friedrich, bekannt als gemüthlicher und launiger Dichter, geb. 1781 zu Wien, studierte in seiner Vaterstadt die Rechte, ward 1801 Practikant bei der landwirthschaftlichen Buchhaltung, erwarb sich bald einen Ruf durch seine Dichtungen und 1811 die Stelle eines Hoftheaterdichters. Auf einer Reise durch Deutschland 1839 erhielt er von der Universität Jena den Doctortitel und lebt seit 1840 auf seinem Landgute bei Lilienfeld. Man hat über 100 Bühnenstücke von ihm, theils eigene Arbeiten, theils Bearbeitungen und Uebersetzungen französischer. Besonders mit Beifall wurden seine "Schweizerfamilie" aufgenommen, "die Waise und der Mörder" etc. Außer dramatischen Arbeiten schrieb er noch "Gedichte in niederösterr. Mundart" 1828; "Gedichte" 6 Bde. Berlin 1835; "Wiener Lebensbilder" 2 Bde. 1828; "Bären, eine Sammlung von Wiener Anekdoten" 1825-32; "Erzählungen von allen Farben" 6 Bde. 1840. Zugleich redigirte er mehre Zeitschriften u. Taschenbücher.


Castello, Dorf in Tyrol am Grigno, dessen Einwohner als Bilderhändler in der Welt herumwandern.


Castello, Castello-di-Quarto, Dorf in Toskana, nahe bei Florenz, mit 1400 E., Sommerresidenz des Großherzogs, mit dem Lustschlosse Villa Ambrogiana; trefflicher Muskatwein.


Castello-Branco, Stadt in Portugal, Provinz Beira, an der Liria, befestigt, mit 6000 E.; Bischofsitz.


Castello-de-Vide, portug. Flecken,


Castel-del-Piano, Flecken in Toscana, Prov. Grosseto, mit 2500 E.


Castel-Franco, venet. Flecken, Provinz Treviso, am Musone, in schöner, fruchtbarer Gegend, befestigt, mit 4000 E., Fabrikation von Tuch, Leinwand, Türkischrothfärberei und starkem Handel.


Castel-Gandolfo, Städtchen in der Nähe von Rom, in herrlicher Lage am Albanersee, mit einem päpstlichen Lustschlosse mit reizender Fernsicht, von Papst Urban VIII. erbaut.


Castel-Guelfo, Flecken und Schloß im Herzogthum Parma, am Taro, mit einer Brücke von 22 mächtigen Bogen über den Taro, welche Erzherzogin Marie Louise erbauen ließ.


Casteljaloux (Kastelschaluh), franz. Stadt im Depart. Lot-Garonne, an der Avance, mit 3000 E., Glasfabriken, Hochofen und Kupferhammer; Handel mit Wein, Getreide, Vieh, Wachs.


Castell, altes fränk. Grafengeschlecht, 1168 mit dem Oberschenkenamt in Würzburg belehnt, besteht noch als C.-Remlingen älterer und jüngerer Linie; das Familienhaupt hat den Titel Erlaucht und sitzt als erblicher Reichsrath in der 1. bayer. Kammer. – C. oder Castell Schenk, gräfl. Geschlecht in Württemberg, s. Schenk C.


Castellamare, eigentlich Castello a mare Stabia, neapolit. Stadt in herrlicher Lage, am Südostufer des Golfs von Neapel, auf den Trümmern der alten mit Pompeji verschütteten Stadt Stabiä, mit 18000 E., 2 Kastellen, gutem, befestigtem Hafen, Schiffswerfte und Arsenal, königlichem Lustschlosse, Bischofsitz; Fabrikation von Baumwoll- und Seidewaaren, Maccaroni; Schiffahrt, Handel und Fischerei. Die Stadt wird viel besucht theils der gefunden Luft, theils der nahen Heilquellen wegen.


Castellamare, das alte Emporium oder der Handelshafen von Segesta, Stadt an der Nordküste Siciliens, mit gutem Hafen, 8000 E., Ausfuhr von Getreide, Wein u. Oel, Sardellenfang.


Castellan, im Mittelalter der Befehlshaber eines Schlosses, einer Burg; in Deutschland waren die C.e fürstliche Beamten, die das gleiche Amt mit den Burggrafen versahen; in Polen waren die C. die Befehlshaber des adeligen Aufgebots in einem Kreise und bildeten mit den Bischöfen und Woiwoden den Senat.


Castellana, neapolit. Flecken in der Prov. Terra-di-Bari, mit 7200 E., Gewerben und Handel.


Castellaneta, Stadt in Neapel, Provinz Terra dʼOtrante, Sitz eines Bischofs; mit 5500 E., schöner Kathedrale.


Castellanne, Hauptstadt des gleichnamigen franz. Arrondissements im Depart. Niederalpen, am Verdon, mit 2200 E., Fabrikation von Tuch und bedeutendem Pflaumenbau.


Castelli, Ignaz Friedrich, bekannt als gemüthlicher und launiger Dichter, geb. 1781 zu Wien, studierte in seiner Vaterstadt die Rechte, ward 1801 Practikant bei der landwirthschaftlichen Buchhaltung, erwarb sich bald einen Ruf durch seine Dichtungen und 1811 die Stelle eines Hoftheaterdichters. Auf einer Reise durch Deutschland 1839 erhielt er von der Universität Jena den Doctortitel und lebt seit 1840 auf seinem Landgute bei Lilienfeld. Man hat über 100 Bühnenstücke von ihm, theils eigene Arbeiten, theils Bearbeitungen und Uebersetzungen französischer. Besonders mit Beifall wurden seine „Schweizerfamilie“ aufgenommen, „die Waise und der Mörder“ etc. Außer dramatischen Arbeiten schrieb er noch „Gedichte in niederösterr. Mundart“ 1828; „Gedichte“ 6 Bde. Berlin 1835; „Wiener Lebensbilder“ 2 Bde. 1828; „Bären, eine Sammlung von Wiener Anekdoten“ 1825–32; „Erzählungen von allen Farben“ 6 Bde. 1840. Zugleich redigirte er mehre Zeitschriften u. Taschenbücher.


Castello, Dorf in Tyrol am Grigno, dessen Einwohner als Bilderhändler in der Welt herumwandern.


Castello, Castello-di-Quarto, Dorf in Toskana, nahe bei Florenz, mit 1400 E., Sommerresidenz des Großherzogs, mit dem Lustschlosse Villa Ambrogiana; trefflicher Muskatwein.


Castello-Branco, Stadt in Portugal, Provinz Beira, an der Liria, befestigt, mit 6000 E.; Bischofsitz.


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[25/0026] Castel-del-Piano, Flecken in Toscana, Prov. Grosseto, mit 2500 E. Castel-Franco, venet. Flecken, Provinz Treviso, am Musone, in schöner, fruchtbarer Gegend, befestigt, mit 4000 E., Fabrikation von Tuch, Leinwand, Türkischrothfärberei und starkem Handel. Castel-Gandolfo, Städtchen in der Nähe von Rom, in herrlicher Lage am Albanersee, mit einem päpstlichen Lustschlosse mit reizender Fernsicht, von Papst Urban VIII. erbaut. Castel-Guelfo, Flecken und Schloß im Herzogthum Parma, am Taro, mit einer Brücke von 22 mächtigen Bogen über den Taro, welche Erzherzogin Marie Louise erbauen ließ. Casteljaloux (Kastelschaluh), franz. Stadt im Depart. Lot-Garonne, an der Avance, mit 3000 E., Glasfabriken, Hochofen und Kupferhammer; Handel mit Wein, Getreide, Vieh, Wachs. Castell, altes fränk. Grafengeschlecht, 1168 mit dem Oberschenkenamt in Würzburg belehnt, besteht noch als C.-Remlingen älterer und jüngerer Linie; das Familienhaupt hat den Titel Erlaucht und sitzt als erblicher Reichsrath in der 1. bayer. Kammer. – C. oder Castell Schenk, gräfl. Geschlecht in Württemberg, s. Schenk C. Castellamare, eigentlich Castello a mare Stabia, neapolit. Stadt in herrlicher Lage, am Südostufer des Golfs von Neapel, auf den Trümmern der alten mit Pompeji verschütteten Stadt Stabiä, mit 18000 E., 2 Kastellen, gutem, befestigtem Hafen, Schiffswerfte und Arsenal, königlichem Lustschlosse, Bischofsitz; Fabrikation von Baumwoll- und Seidewaaren, Maccaroni; Schiffahrt, Handel und Fischerei. Die Stadt wird viel besucht theils der gefunden Luft, theils der nahen Heilquellen wegen. Castellamare, das alte Emporium oder der Handelshafen von Segesta, Stadt an der Nordküste Siciliens, mit gutem Hafen, 8000 E., Ausfuhr von Getreide, Wein u. Oel, Sardellenfang. Castellan, im Mittelalter der Befehlshaber eines Schlosses, einer Burg; in Deutschland waren die C.e fürstliche Beamten, die das gleiche Amt mit den Burggrafen versahen; in Polen waren die C. die Befehlshaber des adeligen Aufgebots in einem Kreise und bildeten mit den Bischöfen und Woiwoden den Senat. Castellana, neapolit. Flecken in der Prov. Terra-di-Bari, mit 7200 E., Gewerben und Handel. Castellaneta, Stadt in Neapel, Provinz Terra dʼOtrante, Sitz eines Bischofs; mit 5500 E., schöner Kathedrale. Castellanne, Hauptstadt des gleichnamigen franz. Arrondissements im Depart. Niederalpen, am Verdon, mit 2200 E., Fabrikation von Tuch und bedeutendem Pflaumenbau. Castelli, Ignaz Friedrich, bekannt als gemüthlicher und launiger Dichter, geb. 1781 zu Wien, studierte in seiner Vaterstadt die Rechte, ward 1801 Practikant bei der landwirthschaftlichen Buchhaltung, erwarb sich bald einen Ruf durch seine Dichtungen und 1811 die Stelle eines Hoftheaterdichters. Auf einer Reise durch Deutschland 1839 erhielt er von der Universität Jena den Doctortitel und lebt seit 1840 auf seinem Landgute bei Lilienfeld. Man hat über 100 Bühnenstücke von ihm, theils eigene Arbeiten, theils Bearbeitungen und Uebersetzungen französischer. Besonders mit Beifall wurden seine „Schweizerfamilie“ aufgenommen, „die Waise und der Mörder“ etc. Außer dramatischen Arbeiten schrieb er noch „Gedichte in niederösterr. Mundart“ 1828; „Gedichte“ 6 Bde. Berlin 1835; „Wiener Lebensbilder“ 2 Bde. 1828; „Bären, eine Sammlung von Wiener Anekdoten“ 1825–32; „Erzählungen von allen Farben“ 6 Bde. 1840. Zugleich redigirte er mehre Zeitschriften u. Taschenbücher. Castello, Dorf in Tyrol am Grigno, dessen Einwohner als Bilderhändler in der Welt herumwandern. Castello, Castello-di-Quarto, Dorf in Toskana, nahe bei Florenz, mit 1400 E., Sommerresidenz des Großherzogs, mit dem Lustschlosse Villa Ambrogiana; trefflicher Muskatwein. Castello-Branco, Stadt in Portugal, Provinz Beira, an der Liria, befestigt, mit 6000 E.; Bischofsitz. Castello-de-Vide, portug. Flecken,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/26>, abgerufen am 30.04.2024.