Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Mandeln, Feigen; starker Weinbau (vortreffliche Muskatweine), Fisch- und Korallenfang. Cassius, röm. patric. Geschlecht, aus dem nur Spurius C. Viscellinus, Consul 502 v. Chr., vorkommt, der auf Seite der Plebejer trat und das erste Ackergesetz betrieb; er wurde des Strebens nach der Tyrannei angeklagt und hingerichtet. Die anderen C. mit dem Beinamen Longinus waren plebejisch. Der bekannteste ist C. C. Longinus, tüchtiger Feldherr, schlug nach Crassus Tod die Parther aus Syrien zurück, unterwarf sich Cäsarn nach der Schlacht von Pharsalus, war aber das Haupt der Verschwörung gegen diesen. Nach dessen Ermordung begründete er die Herrschaft seiner Partei im Oriente, führte ein gewaltiges Heer nach Philippi, tödtete sich aber selbst voreilig, als er das Treffen verloren hatte; vergl. Brutus. - C. C. Parmensis, Dichter und Mitverschworner, wurde von Octavian hingerichtet. - C. Chärea, Mörder des Caligula (s. d. A.); Avidius C., Feldherr des M. Aurelius, besiegte die Parther, kam aber in der Rebellion gegen den Kaiser um. Cassok (engl. Kässok), das lange Unterkleid der engl. Geistlichen. Cassolette (frz. Kassolett), das Räucherpfännchen, Riechdose; Birnenart. - Ein Gefäß zu Essig, Oel, Salz, als Tafelaufsatz. - In der Baukunst vasenähnliche Verzierung, aus der eine Flamme steigt. Cassonade, frz., der Farinzucker, Rohzucker. Castagnetten (frz. Kastanjetten, span. Castagnuelas), Daumklappern, Klapperinstrumente, die aus 2 kleinen ausgehöhlten, hölzernen Becken bestehen, von 2-3 Zoll Durchmesser, und an den Daumen befestigt werden. Indem die übrigen Finger taktmäßig darüber weggleiten oder beide Theile durch Schütteln an einander geschlagen werden, wird bei Tanz und Gesang der Rhythmus damit bezeichnet. Besonders in Spanien im Gebrauch. Castamos, Don Francisko Xaver de, Herzog von Baylen, geb. 1753 in Biscaya, zeichnete sich 1794 als Oberster in der Armee von Navarra aus, wurde 1796 Generalmajor, 1798 Generallieutenant, bald darauf durch den Friedensfürsten verbannt. 1808 stand er wieder an der Spitze einer Heerabtheilung in Andalusien und zwang das franz. Armeecorps unter Dupont zur Niederlegung der Waffen (Capitulation von Baylen, daher sein Herzogstitel). 1811 erfocht er als Obergeneral des 4. span. Armeecorps mit Wellington den Sieg bei Vittoria. Zum Generalcapitän von Catalonien ernannt, hatte er 1815 den Oberbefehl des gegen Frankreich bestimmten Heeres, legte aber 1816 seine Stelle nieder und zog sich zurück. 1823 wurde er wieder Geneneralcapitän und kam 1825 in den Staatsrath, wurde 1843 Vormund der Königin Isabella II., 1845 Senator, st. den 24. Sept. 1852. Casteggio, s. Montebello. Castel, Castell, vom latein. castellum, bedeutet eigentlich ein verschanztes Lager, einen befestigten Platz, und ist theils allein, theils in Zusammensetzungen der Name vieler Orte. - C., auch Kassel, die befestigte Vorstadt von Mainz. Castel-bianco, Hauptstadt in der portug. Provinz Oberbeira, Bischofssitz, mit 6000 E., Citadelle. Castel-buono, Stadt in Sicilien, Prov. Palermo, mit 7100 E.; Mineralquellen. Castelcicala (Casteltschikala), Don Fabricio Ruffo, Fürst von, aus einer alten neapolit. Familie, zuerst Advocat, schloß sich später an den Minister Acton an, kam durch diesen 1793 an die Spitze der Staatsjunta bis 1798 und war bei der blutigen Verfolgung der besiegten Republikaner thätig; später wurde er Gesandter in London, dann in Paris, wo er 1832 starb. Castel-Delfino, piemont. Flecken, Prov. Coni, mit 1500 E., in einem Engpaß der Alpen, hat den Namen nach einem festen Bergschlosse, welches im Utrechter Frieden an Sardinien kam. Castel-della-Pietra, Dorf in Tyrol, unweit Roveredo, an der Etsch; Sieg der Tyroler und des Erzherzogs Sigismund über die Venetianer 1487. Mandeln, Feigen; starker Weinbau (vortreffliche Muskatweine), Fisch- und Korallenfang. Cassius, röm. patric. Geschlecht, aus dem nur Spurius C. Viscellinus, Consul 502 v. Chr., vorkommt, der auf Seite der Plebejer trat und das erste Ackergesetz betrieb; er wurde des Strebens nach der Tyrannei angeklagt und hingerichtet. Die anderen C. mit dem Beinamen Longinus waren plebejisch. Der bekannteste ist C. C. Longinus, tüchtiger Feldherr, schlug nach Crassus Tod die Parther aus Syrien zurück, unterwarf sich Cäsarn nach der Schlacht von Pharsalus, war aber das Haupt der Verschwörung gegen diesen. Nach dessen Ermordung begründete er die Herrschaft seiner Partei im Oriente, führte ein gewaltiges Heer nach Philippi, tödtete sich aber selbst voreilig, als er das Treffen verloren hatte; vergl. Brutus. – C. C. Parmensis, Dichter und Mitverschworner, wurde von Octavian hingerichtet. – C. Chärea, Mörder des Caligula (s. d. A.); Avidius C., Feldherr des M. Aurelius, besiegte die Parther, kam aber in der Rebellion gegen den Kaiser um. Cassok (engl. Kässok), das lange Unterkleid der engl. Geistlichen. Cassolette (frz. Kassolett), das Räucherpfännchen, Riechdose; Birnenart. – Ein Gefäß zu Essig, Oel, Salz, als Tafelaufsatz. – In der Baukunst vasenähnliche Verzierung, aus der eine Flamme steigt. Cassonade, frz., der Farinzucker, Rohzucker. Castagnetten (frz. Kastanjetten, span. Castagnuelas), Daumklappern, Klapperinstrumente, die aus 2 kleinen ausgehöhlten, hölzernen Becken bestehen, von 2–3 Zoll Durchmesser, und an den Daumen befestigt werden. Indem die übrigen Finger taktmäßig darüber weggleiten oder beide Theile durch Schütteln an einander geschlagen werden, wird bei Tanz und Gesang der Rhythmus damit bezeichnet. Besonders in Spanien im Gebrauch. Castamos, Don Francisko Xaver de, Herzog von Baylen, geb. 1753 in Biscaya, zeichnete sich 1794 als Oberster in der Armee von Navarra aus, wurde 1796 Generalmajor, 1798 Generallieutenant, bald darauf durch den Friedensfürsten verbannt. 1808 stand er wieder an der Spitze einer Heerabtheilung in Andalusien und zwang das franz. Armeecorps unter Dupont zur Niederlegung der Waffen (Capitulation von Baylen, daher sein Herzogstitel). 1811 erfocht er als Obergeneral des 4. span. Armeecorps mit Wellington den Sieg bei Vittoria. Zum Generalcapitän von Catalonien ernannt, hatte er 1815 den Oberbefehl des gegen Frankreich bestimmten Heeres, legte aber 1816 seine Stelle nieder und zog sich zurück. 1823 wurde er wieder Geneneralcapitän und kam 1825 in den Staatsrath, wurde 1843 Vormund der Königin Isabella II., 1845 Senator, st. den 24. Sept. 1852. Casteggio, s. Montebello. Castel, Castell, vom latein. castellum, bedeutet eigentlich ein verschanztes Lager, einen befestigten Platz, und ist theils allein, theils in Zusammensetzungen der Name vieler Orte. – C., auch Kassel, die befestigte Vorstadt von Mainz. Castel-bianco, Hauptstadt in der portug. Provinz Oberbeira, Bischofssitz, mit 6000 E., Citadelle. Castel-buono, Stadt in Sicilien, Prov. Palermo, mit 7100 E.; Mineralquellen. Castelcicala (Casteltschikala), Don Fabricio Ruffo, Fürst von, aus einer alten neapolit. Familie, zuerst Advocat, schloß sich später an den Minister Acton an, kam durch diesen 1793 an die Spitze der Staatsjunta bis 1798 und war bei der blutigen Verfolgung der besiegten Republikaner thätig; später wurde er Gesandter in London, dann in Paris, wo er 1832 starb. Castel-Delfino, piemont. Flecken, Prov. Coni, mit 1500 E., in einem Engpaß der Alpen, hat den Namen nach einem festen Bergschlosse, welches im Utrechter Frieden an Sardinien kam. 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Nach dessen Ermordung begründete er die Herrschaft seiner Partei im Oriente, führte ein gewaltiges Heer nach Philippi, tödtete sich aber selbst voreilig, als er das Treffen verloren hatte; vergl. Brutus. – C. C. Parmensis, Dichter und Mitverschworner, wurde von Octavian hingerichtet. – C. Chärea, Mörder des Caligula (s. d. A.); Avidius C., Feldherr des M. Aurelius, besiegte die Parther, kam aber in der Rebellion gegen den Kaiser um.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Cassok</hi> (engl. Kässok), das lange Unterkleid der engl. Geistlichen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Cassolette</hi> (frz. 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Mandeln, Feigen; starker Weinbau (vortreffliche Muskatweine), Fisch- und Korallenfang.
Cassius, röm. patric. Geschlecht, aus dem nur Spurius C. Viscellinus, Consul 502 v. Chr., vorkommt, der auf Seite der Plebejer trat und das erste Ackergesetz betrieb; er wurde des Strebens nach der Tyrannei angeklagt und hingerichtet. Die anderen C. mit dem Beinamen Longinus waren plebejisch. Der bekannteste ist C. C. Longinus, tüchtiger Feldherr, schlug nach Crassus Tod die Parther aus Syrien zurück, unterwarf sich Cäsarn nach der Schlacht von Pharsalus, war aber das Haupt der Verschwörung gegen diesen. Nach dessen Ermordung begründete er die Herrschaft seiner Partei im Oriente, führte ein gewaltiges Heer nach Philippi, tödtete sich aber selbst voreilig, als er das Treffen verloren hatte; vergl. Brutus. – C. C. Parmensis, Dichter und Mitverschworner, wurde von Octavian hingerichtet. – C. Chärea, Mörder des Caligula (s. d. A.); Avidius C., Feldherr des M. Aurelius, besiegte die Parther, kam aber in der Rebellion gegen den Kaiser um.
Cassok (engl. Kässok), das lange Unterkleid der engl. Geistlichen.
Cassolette (frz. Kassolett), das Räucherpfännchen, Riechdose; Birnenart. – Ein Gefäß zu Essig, Oel, Salz, als Tafelaufsatz. – In der Baukunst vasenähnliche Verzierung, aus der eine Flamme steigt.
Cassonade, frz., der Farinzucker, Rohzucker.
Castagnetten (frz. Kastanjetten, span. Castagnuelas), Daumklappern, Klapperinstrumente, die aus 2 kleinen ausgehöhlten, hölzernen Becken bestehen, von 2–3 Zoll Durchmesser, und an den Daumen befestigt werden. Indem die übrigen Finger taktmäßig darüber weggleiten oder beide Theile durch Schütteln an einander geschlagen werden, wird bei Tanz und Gesang der Rhythmus damit bezeichnet. Besonders in Spanien im Gebrauch.
Castamos, Don Francisko Xaver de, Herzog von Baylen, geb. 1753 in Biscaya, zeichnete sich 1794 als Oberster in der Armee von Navarra aus, wurde 1796 Generalmajor, 1798 Generallieutenant, bald darauf durch den Friedensfürsten verbannt. 1808 stand er wieder an der Spitze einer Heerabtheilung in Andalusien und zwang das franz. Armeecorps unter Dupont zur Niederlegung der Waffen (Capitulation von Baylen, daher sein Herzogstitel). 1811 erfocht er als Obergeneral des 4. span. Armeecorps mit Wellington den Sieg bei Vittoria. Zum Generalcapitän von Catalonien ernannt, hatte er 1815 den Oberbefehl des gegen Frankreich bestimmten Heeres, legte aber 1816 seine Stelle nieder und zog sich zurück. 1823 wurde er wieder Geneneralcapitän und kam 1825 in den Staatsrath, wurde 1843 Vormund der Königin Isabella II., 1845 Senator, st. den 24. Sept. 1852.
Casteggio, s. Montebello.
Castel, Castell, vom latein. castellum, bedeutet eigentlich ein verschanztes Lager, einen befestigten Platz, und ist theils allein, theils in Zusammensetzungen der Name vieler Orte. – C., auch Kassel, die befestigte Vorstadt von Mainz.
Castel-bianco, Hauptstadt in der portug. Provinz Oberbeira, Bischofssitz, mit 6000 E., Citadelle.
Castel-buono, Stadt in Sicilien, Prov. Palermo, mit 7100 E.; Mineralquellen.
Castelcicala (Casteltschikala), Don Fabricio Ruffo, Fürst von, aus einer alten neapolit. Familie, zuerst Advocat, schloß sich später an den Minister Acton an, kam durch diesen 1793 an die Spitze der Staatsjunta bis 1798 und war bei der blutigen Verfolgung der besiegten Republikaner thätig; später wurde er Gesandter in London, dann in Paris, wo er 1832 starb.
Castel-Delfino, piemont. Flecken, Prov. Coni, mit 1500 E., in einem Engpaß der Alpen, hat den Namen nach einem festen Bergschlosse, welches im Utrechter Frieden an Sardinien kam.
Castel-della-Pietra, Dorf in Tyrol, unweit Roveredo, an der Etsch; Sieg der Tyroler und des Erzherzogs Sigismund über die Venetianer 1487.
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