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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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49 #M. groß, bilden ein Depart. des Königreichs Griechenland mit 140000 E. Man theilt sie in nördl., z. B. Andro, Tino, Mykone, Syra, Thermia, Zea; mittlere, z. B. Paros, Naxos, Kimoli, Sifanto, Polikandro, Nio, Sikino, u. südl. C., z. B. Amorgo, Anasi, Santorin, Stampalia.


Cyklische Dichter, Cykliker, welche den Sagenkreis der hellenischen Götter und Helden behandelten, insbesondere den homerischen ergänzten, wurden von den alexandrin. Grammatikern in mythische und epische eingetheilt, Eumelus, Stasinus, Lesches, Arktinus, Pisander, Panyasis, Epimenides, Stesichorus, Antimachus als die berühmtesten genannt und in einem Cyclus gesammelt. Zumeist sind sie merkwürdig, weil die Tragiker Stoff von ihnen entlehnten; von den theilweise sehr langen Gedichten sind kaum Bruchstücke übrig geblieben.


Cykloide, griech., eine krumme Linie, die durch die Umdrehung eines bestimmten Punktes von einem Kreise auf einer geraden Linie hervorgebracht wird; so beschreibt z. B. jeder Punkt eines Rades, das (nicht gleitend) fortbewegt wird, eine C.


Cykloimber, griech., Circulus imbricatus, lat., Curve mit doppelter Krümmung auf der Oberfläche eines senkrechten Cylinders; der Durchschnitt 2 cylindrischen Flächen, deren Axen zu einander senkrecht stehen, ist ein C.


Cyklopen, d. h. Rundäugige, ungeschlachte Riesen der griech. Volkssage, welche sie mit einem mitten auf der Stirn befindlichen runden Auge ausstattete. Bei Hesiod sind sie Söhne des Uranos und der Gäa, folglich Titanen, und 3 derselben: Brontes, Steropes u. Arges (offenbar der in seine Momente zerlegte Blitzstrahl) helfen dem Vulkan die Donnerkeile des Zeus schmieden. Mit ihrem Meister versetzte sie die spätere Sage in das Innere der feuerspeienden Berge, besonders des Aetna, während die früheren Dichter sie zu Hirten der sicil. Küstengebirge machten, unter welchen namentlich Polyphem durch Theokrit verewigt wurde.


Cyklopischer Bau, bei den Griechen diejenige Bauweise, wo große Steine oder eigentliche Felsstücke in einander gefügt wurden, so daß sie, durch ihre eigene Schwere gehalten, eine Mauer bildeten. Man findet sie in Argolis, Arkadien, Lycien, der Cyrenaica, in Italien etc.; solcher Bau weist auf einen vorhistorischen Culturzustand; C. Bau heißt er nach Strabo, der Cyklopen als lycische Baumeister nach Argolis kommen läßt.


Cyklus, griech., Kreis; eine Reihe zusammengehöriger Schriften; Zusammenstellung von Wissenschaften od. Vorlesungen, die einander gegenseitig ergänzen; in der Zeitrechnung eine bestimmte Periode derselben, z. B. Mond-C., Sonnen-C., Indictions-C. etc.


Cylinder, griech., Walze, in der Mathematik ein fester Körper mit 3 Oberflächen, von denen 2 eben und parallel sind, die 3. kreisförmig ist. Der körperliche Inhalt wird gefunden, wenn man den Flächeninhalt der Grundfläche mit der Höhe multiplicirt; der Flächeninhalt der kreisförmigen Oberfläche ist gleich einem Rechtecke, dessen Grundlinien gleich dem Umfange der Grundfläche und dessen Höhe die Höhe des Rechtecks ist. Die Axe des C. verbindet die Mittelpunkte der beiden Grundflächen. Der C. schnitt parallel mit den Grundflächen ist ein Kreis, in jeder anderen Richtung eine Ellipse.


Cylindroid, Cylinder, dessen Grundflächen keine Kreise sind.


Cylinderuhr, hat statt des Steigrades ein horizontales Rad, dessen Häckchen in den Einschnitt eines kleinen, hohlen Cylinders greifen, auf dessen Achse die Unruhe befestigt ist.


Cylinderepithelium, griech., in der Anatomie eine besondere Art Schleimhaut, welche besonders enge Kanäle, Ausführungsgänge u. dergl. bekleidet.


Cymbel, griech., bei den Alten musikalisches Instrument aus 2 hohlen Metallbecken bestehend, die zusammengeschlagen einen scharfen Ton bewirkten.


Cynanchum, Hundswürger, Pflanzengattung aus der Familie der Asclepiadeen, giftig, am Cap und in dem wärmeren Asien; einige Arten werden bei uns als Zierpflanzen gezogen.


Cyniker, griech. Philosophensecte aus

49 □M. groß, bilden ein Depart. des Königreichs Griechenland mit 140000 E. Man theilt sie in nördl., z. B. Andro, Tino, Mykone, Syra, Thermia, Zea; mittlere, z. B. Paros, Naxos, Kimoli, Sifanto, Polikandro, Nio, Sikino, u. südl. C., z. B. Amorgo, Anasi, Santorin, Stampalia.


Cyklische Dichter, Cykliker, welche den Sagenkreis der hellenischen Götter und Helden behandelten, insbesondere den homerischen ergänzten, wurden von den alexandrin. Grammatikern in mythische und epische eingetheilt, Eumelus, Stasinus, Lesches, Arktinus, Pisander, Panyasis, Epimenides, Stesichorus, Antimachus als die berühmtesten genannt und in einem Cyclus gesammelt. Zumeist sind sie merkwürdig, weil die Tragiker Stoff von ihnen entlehnten; von den theilweise sehr langen Gedichten sind kaum Bruchstücke übrig geblieben.


Cykloide, griech., eine krumme Linie, die durch die Umdrehung eines bestimmten Punktes von einem Kreise auf einer geraden Linie hervorgebracht wird; so beschreibt z. B. jeder Punkt eines Rades, das (nicht gleitend) fortbewegt wird, eine C.


Cykloimber, griech., Circulus imbricatus, lat., Curve mit doppelter Krümmung auf der Oberfläche eines senkrechten Cylinders; der Durchschnitt 2 cylindrischen Flächen, deren Axen zu einander senkrecht stehen, ist ein C.


Cyklopen, d. h. Rundäugige, ungeschlachte Riesen der griech. Volkssage, welche sie mit einem mitten auf der Stirn befindlichen runden Auge ausstattete. Bei Hesiod sind sie Söhne des Uranos und der Gäa, folglich Titanen, und 3 derselben: Brontes, Steropes u. Arges (offenbar der in seine Momente zerlegte Blitzstrahl) helfen dem Vulkan die Donnerkeile des Zeus schmieden. Mit ihrem Meister versetzte sie die spätere Sage in das Innere der feuerspeienden Berge, besonders des Aetna, während die früheren Dichter sie zu Hirten der sicil. Küstengebirge machten, unter welchen namentlich Polyphem durch Theokrit verewigt wurde.


Cyklopischer Bau, bei den Griechen diejenige Bauweise, wo große Steine oder eigentliche Felsstücke in einander gefügt wurden, so daß sie, durch ihre eigene Schwere gehalten, eine Mauer bildeten. Man findet sie in Argolis, Arkadien, Lycien, der Cyrenaica, in Italien etc.; solcher Bau weist auf einen vorhistorischen Culturzustand; C. Bau heißt er nach Strabo, der Cyklopen als lycische Baumeister nach Argolis kommen läßt.


Cyklus, griech., Kreis; eine Reihe zusammengehöriger Schriften; Zusammenstellung von Wissenschaften od. Vorlesungen, die einander gegenseitig ergänzen; in der Zeitrechnung eine bestimmte Periode derselben, z. B. Mond-C., Sonnen-C., Indictions-C. etc.


Cylinder, griech., Walze, in der Mathematik ein fester Körper mit 3 Oberflächen, von denen 2 eben und parallel sind, die 3. kreisförmig ist. Der körperliche Inhalt wird gefunden, wenn man den Flächeninhalt der Grundfläche mit der Höhe multiplicirt; der Flächeninhalt der kreisförmigen Oberfläche ist gleich einem Rechtecke, dessen Grundlinien gleich dem Umfange der Grundfläche und dessen Höhe die Höhe des Rechtecks ist. Die Axe des C. verbindet die Mittelpunkte der beiden Grundflächen. Der C. schnitt parallel mit den Grundflächen ist ein Kreis, in jeder anderen Richtung eine Ellipse.


Cylindroid, Cylinder, dessen Grundflächen keine Kreise sind.


Cylinderuhr, hat statt des Steigrades ein horizontales Rad, dessen Häckchen in den Einschnitt eines kleinen, hohlen Cylinders greifen, auf dessen Achse die Unruhe befestigt ist.


Cylinderepithelium, griech., in der Anatomie eine besondere Art Schleimhaut, welche besonders enge Kanäle, Ausführungsgänge u. dergl. bekleidet.


Cymbel, griech., bei den Alten musikalisches Instrument aus 2 hohlen Metallbecken bestehend, die zusammengeschlagen einen scharfen Ton bewirkten.


Cynanchum, Hundswürger, Pflanzengattung aus der Familie der Asclepiadeen, giftig, am Cap und in dem wärmeren Asien; einige Arten werden bei uns als Zierpflanzen gezogen.


Cyniker, griech. Philosophensecte aus

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[252/0253] 49 □M. groß, bilden ein Depart. des Königreichs Griechenland mit 140000 E. Man theilt sie in nördl., z. B. Andro, Tino, Mykone, Syra, Thermia, Zea; mittlere, z. B. Paros, Naxos, Kimoli, Sifanto, Polikandro, Nio, Sikino, u. südl. C., z. B. Amorgo, Anasi, Santorin, Stampalia. Cyklische Dichter, Cykliker, welche den Sagenkreis der hellenischen Götter und Helden behandelten, insbesondere den homerischen ergänzten, wurden von den alexandrin. Grammatikern in mythische und epische eingetheilt, Eumelus, Stasinus, Lesches, Arktinus, Pisander, Panyasis, Epimenides, Stesichorus, Antimachus als die berühmtesten genannt und in einem Cyclus gesammelt. Zumeist sind sie merkwürdig, weil die Tragiker Stoff von ihnen entlehnten; von den theilweise sehr langen Gedichten sind kaum Bruchstücke übrig geblieben. Cykloide, griech., eine krumme Linie, die durch die Umdrehung eines bestimmten Punktes von einem Kreise auf einer geraden Linie hervorgebracht wird; so beschreibt z. B. jeder Punkt eines Rades, das (nicht gleitend) fortbewegt wird, eine C. Cykloimber, griech., Circulus imbricatus, lat., Curve mit doppelter Krümmung auf der Oberfläche eines senkrechten Cylinders; der Durchschnitt 2 cylindrischen Flächen, deren Axen zu einander senkrecht stehen, ist ein C. Cyklopen, d. h. Rundäugige, ungeschlachte Riesen der griech. Volkssage, welche sie mit einem mitten auf der Stirn befindlichen runden Auge ausstattete. Bei Hesiod sind sie Söhne des Uranos und der Gäa, folglich Titanen, und 3 derselben: Brontes, Steropes u. Arges (offenbar der in seine Momente zerlegte Blitzstrahl) helfen dem Vulkan die Donnerkeile des Zeus schmieden. Mit ihrem Meister versetzte sie die spätere Sage in das Innere der feuerspeienden Berge, besonders des Aetna, während die früheren Dichter sie zu Hirten der sicil. Küstengebirge machten, unter welchen namentlich Polyphem durch Theokrit verewigt wurde. Cyklopischer Bau, bei den Griechen diejenige Bauweise, wo große Steine oder eigentliche Felsstücke in einander gefügt wurden, so daß sie, durch ihre eigene Schwere gehalten, eine Mauer bildeten. Man findet sie in Argolis, Arkadien, Lycien, der Cyrenaica, in Italien etc.; solcher Bau weist auf einen vorhistorischen Culturzustand; C. Bau heißt er nach Strabo, der Cyklopen als lycische Baumeister nach Argolis kommen läßt. Cyklus, griech., Kreis; eine Reihe zusammengehöriger Schriften; Zusammenstellung von Wissenschaften od. Vorlesungen, die einander gegenseitig ergänzen; in der Zeitrechnung eine bestimmte Periode derselben, z. B. Mond-C., Sonnen-C., Indictions-C. etc. Cylinder, griech., Walze, in der Mathematik ein fester Körper mit 3 Oberflächen, von denen 2 eben und parallel sind, die 3. kreisförmig ist. Der körperliche Inhalt wird gefunden, wenn man den Flächeninhalt der Grundfläche mit der Höhe multiplicirt; der Flächeninhalt der kreisförmigen Oberfläche ist gleich einem Rechtecke, dessen Grundlinien gleich dem Umfange der Grundfläche und dessen Höhe die Höhe des Rechtecks ist. Die Axe des C. verbindet die Mittelpunkte der beiden Grundflächen. Der C. schnitt parallel mit den Grundflächen ist ein Kreis, in jeder anderen Richtung eine Ellipse. Cylindroid, Cylinder, dessen Grundflächen keine Kreise sind. Cylinderuhr, hat statt des Steigrades ein horizontales Rad, dessen Häckchen in den Einschnitt eines kleinen, hohlen Cylinders greifen, auf dessen Achse die Unruhe befestigt ist. Cylinderepithelium, griech., in der Anatomie eine besondere Art Schleimhaut, welche besonders enge Kanäle, Ausführungsgänge u. dergl. bekleidet. Cymbel, griech., bei den Alten musikalisches Instrument aus 2 hohlen Metallbecken bestehend, die zusammengeschlagen einen scharfen Ton bewirkten. Cynanchum, Hundswürger, Pflanzengattung aus der Familie der Asclepiadeen, giftig, am Cap und in dem wärmeren Asien; einige Arten werden bei uns als Zierpflanzen gezogen. Cyniker, griech. Philosophensecte aus

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/253>, abgerufen am 23.11.2024.