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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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20000 Indianer; Fabrikation von wollenen und baumwollenen Zeugen, Bijouterie, Gerberei und Lederarbeiten. C. war vor Amerikas Entdeckung die Hauptstadt des Incareichs und soll 1 Mill. E. gezählt haben, hatte jedoch nur 2 steinerne Gebäude, den Incapalast und Sonnentempel. - Das von C. benannte peruanische Departem. hat 2120 #M. mit 217000 E.


Cwierc (Zwierz), poln. Getreidemaß, in Warschau = 16131/5, in Krakau 15133/5 par. Kubikzoll.


Cyan, Cyanogen, Blaustoff, das von Gay-Lußac im Jahr 1815 entdeckte Radical der Blausäure (s. diese). Man erhält das C. als eine gasförmige, bei hohem Druck tropfbare flüssige Substanz, und bei deren Verdampfen als eine feste Substanz, wenn C.quecksilber in einer Glasröhre erhitzt wird. Es ist eine Verbindung von zwei Atomen Kohlenstoff mit einem Atom Stickstoff. Mit Kalium bildet es das C.kalium, mit Zink den C.zink, mit Quecksilber das C.quecksilber, mit Eisen das C.eisen od. Berlinerblau (s. dieses) und mit Eisen und Kalium das Eisencyankalium oder Blutlaugensalz, sowohl rothes als gelbes, welch letzteres zur Darstellung der Blausäure, u. in der Technik zum Blaufärben wollener und seidener Zeuge und zum Härten des Eisens verwendet wird.


Cyanit, Rhäticit, Disthen, ein Mineral aus halb kieselsaurer Thonerde bestehend; von 3,5. bis 3,7. spec. Gewicht; farbelos u. gefärbt. Den milchweißen, bläulichgrauen, himmelblauen, berlinerblauen, seladongrünen nennt man C.; den graulich gelbweißen, ockergelben, ziegelrothen Rhäticit, und den, dessen Krystalle durch Reiben theilweise positiv-, theilweise negativ-electrisch werden, Disthen. Er findet sich im Glimmer-, Talk- u. Thonschiefer der Alpen, in der Schweiz, Tyrol, Steiermark etc.


Cyanometer, von Saussure angegebenes Instrument, um die Bläue des Himmels zu messen; es besteht aus verschiedenen mehr oder weniger intensiv blau gefärbten Feldern, durch deren Vergleichung mit der Bläue des Himmels die Intensität des Himmelblaus bestimmt wird.


Cyanose, Blausucht, s. d. Art.


Cybele, phrygische Landesgöttin, auch Agdystis genannt, wurde besonders auf Bergen verehrt; im Tempel zu Pessinus war ihr Bild, ein unförmlicher Stein, 204 v. Chr. nach Rom versetzt. Sie ist die empfangende und gebärende Naturkraft wie die syrische Aschera, man opferte ihr Stiere, Widder, Ziegenböcke, Thiere mit starker Zeugungskraft, und Jünglinge entmannten sich ihr zum Opfer mit scharfen Muscheln. In den Kreis der griech. Mythe aufgenommen wird sie dargestellt auf einem Löwen reitend oder auf einem von Löwen gezogenen Gespanne sitzend, die Mauerkrone auf dem Haupte, zuweilen eine Handpauke in der Hand.


Cycadeae, Sagobäume, kleine, aber merkwürdige Pflanzenfamilie, gewissermaßen in der Mitte stehend zwischen den Baumfarren, den Palmen und den Nadelhölzern. Sie haben palmenartigen Habitus mit baumartigem, einfachem, von einer Krone großer fiedertheiliger Blätter besetztem Stamme von ganz eigenthümlichem Bau. Es durchzieht denselben eine weite, oft mit stärkmehlhaltigem Zellgewebe erfüllte Markröhre, die von einem aus großen, mehrreihig getüpfelten Holzzellen u. Gefäßen zusammengesetzten Holzkörper umschlossen ist, der aber keine Jahresringe hat, wie andere Bäume, sondern nur eine Scheidung in Bast- und Holztheil erkennen läßt. - Die C. sind meist in den Tropen einheimisch, und Cycas circinnalis, der ostind. Sagobaum, liefert aus seinem Marke, das in der Hitze gekörnt wird, den ächten Sago. - In unseren Warmhäusern werden mehrere Cycas- und auch Zamia-Arten, die 2 Gattungen dieser Familie, zugleich mit Palmen u. großen Farren gezogen.


Cyclamen, s. Primulaceae.


Cydonia, Quitte; s. d. Art. Cydoniae semina, die Quittenkörner, werden zur Bereitung schleimiger Heilmittel u. als leichtes Klebmittel benutzt.


Cykladen, d. h. Ringinseln, weil sie um das heilige Delos einen Ring bilden sollten, Inselgruppe im Archipel aus 60 Inseln bestehend, zum Theil fruchtbar, zum Theil entblößte Felsen,

20000 Indianer; Fabrikation von wollenen und baumwollenen Zeugen, Bijouterie, Gerberei und Lederarbeiten. C. war vor Amerikas Entdeckung die Hauptstadt des Incareichs und soll 1 Mill. E. gezählt haben, hatte jedoch nur 2 steinerne Gebäude, den Incapalast und Sonnentempel. – Das von C. benannte peruanische Departem. hat 2120 □M. mit 217000 E.


Cwierc (Zwierz), poln. Getreidemaß, in Warschau = 16131/5, in Krakau 15133/5 par. Kubikzoll.


Cyan, Cyanogen, Blaustoff, das von Gay-Lußac im Jahr 1815 entdeckte Radical der Blausäure (s. diese). Man erhält das C. als eine gasförmige, bei hohem Druck tropfbare flüssige Substanz, und bei deren Verdampfen als eine feste Substanz, wenn C.quecksilber in einer Glasröhre erhitzt wird. Es ist eine Verbindung von zwei Atomen Kohlenstoff mit einem Atom Stickstoff. Mit Kalium bildet es das C.kalium, mit Zink den C.zink, mit Quecksilber das C.quecksilber, mit Eisen das C.eisen od. Berlinerblau (s. dieses) und mit Eisen und Kalium das Eisencyankalium oder Blutlaugensalz, sowohl rothes als gelbes, welch letzteres zur Darstellung der Blausäure, u. in der Technik zum Blaufärben wollener und seidener Zeuge und zum Härten des Eisens verwendet wird.


Cyanit, Rhäticit, Disthen, ein Mineral aus halb kieselsaurer Thonerde bestehend; von 3,5. bis 3,7. spec. Gewicht; farbelos u. gefärbt. Den milchweißen, bläulichgrauen, himmelblauen, berlinerblauen, seladongrünen nennt man C.; den graulich gelbweißen, ockergelben, ziegelrothen Rhäticit, und den, dessen Krystalle durch Reiben theilweise positiv-, theilweise negativ-electrisch werden, Disthen. Er findet sich im Glimmer-, Talk- u. Thonschiefer der Alpen, in der Schweiz, Tyrol, Steiermark etc.


Cyanometer, von Saussure angegebenes Instrument, um die Bläue des Himmels zu messen; es besteht aus verschiedenen mehr oder weniger intensiv blau gefärbten Feldern, durch deren Vergleichung mit der Bläue des Himmels die Intensität des Himmelblaus bestimmt wird.


Cyanose, Blausucht, s. d. Art.


Cybele, phrygische Landesgöttin, auch Agdystis genannt, wurde besonders auf Bergen verehrt; im Tempel zu Pessinus war ihr Bild, ein unförmlicher Stein, 204 v. Chr. nach Rom versetzt. Sie ist die empfangende und gebärende Naturkraft wie die syrische Aschera, man opferte ihr Stiere, Widder, Ziegenböcke, Thiere mit starker Zeugungskraft, und Jünglinge entmannten sich ihr zum Opfer mit scharfen Muscheln. In den Kreis der griech. Mythe aufgenommen wird sie dargestellt auf einem Löwen reitend oder auf einem von Löwen gezogenen Gespanne sitzend, die Mauerkrone auf dem Haupte, zuweilen eine Handpauke in der Hand.


Cycadeae, Sagobäume, kleine, aber merkwürdige Pflanzenfamilie, gewissermaßen in der Mitte stehend zwischen den Baumfarren, den Palmen und den Nadelhölzern. Sie haben palmenartigen Habitus mit baumartigem, einfachem, von einer Krone großer fiedertheiliger Blätter besetztem Stamme von ganz eigenthümlichem Bau. Es durchzieht denselben eine weite, oft mit stärkmehlhaltigem Zellgewebe erfüllte Markröhre, die von einem aus großen, mehrreihig getüpfelten Holzzellen u. Gefäßen zusammengesetzten Holzkörper umschlossen ist, der aber keine Jahresringe hat, wie andere Bäume, sondern nur eine Scheidung in Bast- und Holztheil erkennen läßt. – Die C. sind meist in den Tropen einheimisch, und Cycas circinnalis, der ostind. Sagobaum, liefert aus seinem Marke, das in der Hitze gekörnt wird, den ächten Sago. – In unseren Warmhäusern werden mehrere Cycas- und auch Zamia-Arten, die 2 Gattungen dieser Familie, zugleich mit Palmen u. großen Farren gezogen.


Cyclamen, s. Primulaceae.


Cydonia, Quitte; s. d. Art. Cydoniae semina, die Quittenkörner, werden zur Bereitung schleimiger Heilmittel u. als leichtes Klebmittel benutzt.


Cykladen, d. h. Ringinseln, weil sie um das heilige Delos einen Ring bilden sollten, Inselgruppe im Archipel aus 60 Inseln bestehend, zum Theil fruchtbar, zum Theil entblößte Felsen,

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[251/0252] 20000 Indianer; Fabrikation von wollenen und baumwollenen Zeugen, Bijouterie, Gerberei und Lederarbeiten. C. war vor Amerikas Entdeckung die Hauptstadt des Incareichs und soll 1 Mill. E. gezählt haben, hatte jedoch nur 2 steinerne Gebäude, den Incapalast und Sonnentempel. – Das von C. benannte peruanische Departem. hat 2120 □M. mit 217000 E. Cwierc (Zwierz), poln. Getreidemaß, in Warschau = 16131/5, in Krakau 15133/5 par. Kubikzoll. Cyan, Cyanogen, Blaustoff, das von Gay-Lußac im Jahr 1815 entdeckte Radical der Blausäure (s. diese). Man erhält das C. als eine gasförmige, bei hohem Druck tropfbare flüssige Substanz, und bei deren Verdampfen als eine feste Substanz, wenn C.quecksilber in einer Glasröhre erhitzt wird. Es ist eine Verbindung von zwei Atomen Kohlenstoff mit einem Atom Stickstoff. Mit Kalium bildet es das C.kalium, mit Zink den C.zink, mit Quecksilber das C.quecksilber, mit Eisen das C.eisen od. Berlinerblau (s. dieses) und mit Eisen und Kalium das Eisencyankalium oder Blutlaugensalz, sowohl rothes als gelbes, welch letzteres zur Darstellung der Blausäure, u. in der Technik zum Blaufärben wollener und seidener Zeuge und zum Härten des Eisens verwendet wird. Cyanit, Rhäticit, Disthen, ein Mineral aus halb kieselsaurer Thonerde bestehend; von 3,5. bis 3,7. spec. Gewicht; farbelos u. gefärbt. Den milchweißen, bläulichgrauen, himmelblauen, berlinerblauen, seladongrünen nennt man C.; den graulich gelbweißen, ockergelben, ziegelrothen Rhäticit, und den, dessen Krystalle durch Reiben theilweise positiv-, theilweise negativ-electrisch werden, Disthen. Er findet sich im Glimmer-, Talk- u. Thonschiefer der Alpen, in der Schweiz, Tyrol, Steiermark etc. Cyanometer, von Saussure angegebenes Instrument, um die Bläue des Himmels zu messen; es besteht aus verschiedenen mehr oder weniger intensiv blau gefärbten Feldern, durch deren Vergleichung mit der Bläue des Himmels die Intensität des Himmelblaus bestimmt wird. Cyanose, Blausucht, s. d. Art. Cybele, phrygische Landesgöttin, auch Agdystis genannt, wurde besonders auf Bergen verehrt; im Tempel zu Pessinus war ihr Bild, ein unförmlicher Stein, 204 v. Chr. nach Rom versetzt. Sie ist die empfangende und gebärende Naturkraft wie die syrische Aschera, man opferte ihr Stiere, Widder, Ziegenböcke, Thiere mit starker Zeugungskraft, und Jünglinge entmannten sich ihr zum Opfer mit scharfen Muscheln. In den Kreis der griech. Mythe aufgenommen wird sie dargestellt auf einem Löwen reitend oder auf einem von Löwen gezogenen Gespanne sitzend, die Mauerkrone auf dem Haupte, zuweilen eine Handpauke in der Hand. Cycadeae, Sagobäume, kleine, aber merkwürdige Pflanzenfamilie, gewissermaßen in der Mitte stehend zwischen den Baumfarren, den Palmen und den Nadelhölzern. Sie haben palmenartigen Habitus mit baumartigem, einfachem, von einer Krone großer fiedertheiliger Blätter besetztem Stamme von ganz eigenthümlichem Bau. Es durchzieht denselben eine weite, oft mit stärkmehlhaltigem Zellgewebe erfüllte Markröhre, die von einem aus großen, mehrreihig getüpfelten Holzzellen u. Gefäßen zusammengesetzten Holzkörper umschlossen ist, der aber keine Jahresringe hat, wie andere Bäume, sondern nur eine Scheidung in Bast- und Holztheil erkennen läßt. – Die C. sind meist in den Tropen einheimisch, und Cycas circinnalis, der ostind. Sagobaum, liefert aus seinem Marke, das in der Hitze gekörnt wird, den ächten Sago. – In unseren Warmhäusern werden mehrere Cycas- und auch Zamia-Arten, die 2 Gattungen dieser Familie, zugleich mit Palmen u. großen Farren gezogen. Cyclamen, s. Primulaceae. Cydonia, Quitte; s. d. Art. Cydoniae semina, die Quittenkörner, werden zur Bereitung schleimiger Heilmittel u. als leichtes Klebmittel benutzt. Cykladen, d. h. Ringinseln, weil sie um das heilige Delos einen Ring bilden sollten, Inselgruppe im Archipel aus 60 Inseln bestehend, zum Theil fruchtbar, zum Theil entblößte Felsen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/252>, abgerufen am 23.11.2024.