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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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und mit ihr nach England zog, wo er 1806 st.; sie lebte bis 1828. Sie ist bekannt durch ihre Memoiren, in denen sich einige interessante Notizen über die Höfe unmittelbar vor dem Ausbruche der franz. Revolution vorfinden.


Crawford (Krahförrd), William Henry, nordamerikanischer Staatsmann, Virginier, geb. 1772, der sich vom Schulmeister zum Advokaten, Senator, 1813 zum Gesandten in Paris, 1815 bis 25 zum Finanzminister emporarbeitete; st. 1834. C. William, des Vorigen Neffe, Advocat, 1849 Kriegsminister, in welchem Amte er den Staat großartig prellen half.


Crayer (Krajeh), geb. 1582 zu Antwerpen, gest. 1669, Maler aus der flandrischen Schule, als Porträt- und Historienmaler hochgeschätzt.


Crayon (frz. Krejong), farbige Stifte zum Zeichnen; die C.zeichnungen, gewöhnlich mit Kreide auf Papier und mit Silberstift auf Pergament ausgeführt, müssen mit Milch oder einer dünnen Auflösung von Hausenblase fixirt werden.


Crazia, Cracia (Kratscha), toscan. Scheidemünze 51/2 Pfg.; toscan. Längenmaß = 221/2 par. Linien.


Crea, span., weißgarnige Doppelleinwand.


Creation, lat., Schöpfung; Ernennung von Ordensrittern u. Graduirten. Creator, Schöpfer, Creatur, Geschöpf; creiren, schaffen; ernennen.


Crebillon (Krebillijong), Prosper Jolyot de, geb. 1674 zu Dijon, zeichnete sich im College Mazarin durch Talente und Starrsinn aus, wurde vom Vater enterbt und vertauschte die Laufbahn eines Advokaten mit der eines Trauerspieldichters. Als die Schauspieler sein erstes Stück zurückgewiesen, vermochte nur sein Freund Prieur ihn zum "Idomenee" zu bewegen, welcher 1705 Glück machte. Nun folgte eine Menge von Stücken nach dem Muster Corneilles, die ihm jedoch den Beinamen des "Schrecklichen" und keineswegs mit Unrecht des Schwülstigen zuzogen, weil er das Grausenhafte häufte und nichts weniger als einen guten Styl besaß. Nachdem Eigensinn seine Nahrungssorgen vermehrt und ihn zum Menschenfeinde gemacht, der eine seltene Manie für Katzen und Hunde zur Schau trug, verschaffte ihm die Pompadour 1731 eine Pension, das Amt eines Bibliothekars und 1735 das eines Censor und er lieferte den Catilina, neben "Rhadamiste" sein bestes Stück. Ludwig XV. ließ 1750 die Werke C.s, welche von Franzosen noch heute oft mit denen der Griechen zusammengestellt werden, drucken und zu dessen Besten verkaufen. C. st. 1762, nachdem er trotz eines sehr unregelmäßigen Lebens 88 I. alt geworden und im 81. noch das "Triumvirat" auf die Bühne gebracht hatte u. erhielt ein Denkmal in der Kirche St. Gervais. Beste Gesammtausgabe von Renouard, Paris 1818. - Sein Sohn Claude, gewöhnlich C. der jüngere genannt, wurde 1707 zu Paris geb. u. st. 1777 als Censor daselbst. Er wurde "der Abschaum vom Geiste seines Vaters" genannt und seine meisten satyrischen Romane und sogen. moralischen Erzählungen tragen die Frivolität seiner Zeit in hohem Grade zur Schau, gingen aber gerade deßhalb reißend ab. Als das erträglichste gelten "les egarements du coeur et de l'esprit", Paris 1736; die "lettres de Madame la marquise de Pompadour", London 1772, 3 Bde., ein Roman in Briefen, wurden lange für ächt gehalten. Gesammtausgabe Mastricht 1782, 7 Bde., theilweise übersetzt von Mylius, Berlin 1782-86, 3 Bde.


Crecy, Cressy, franz. Marktflecken 2 M. nördl. von Abbeville mit 1800 E.; Sieg der Engländer d. 26. Aug. 1346. C., Stadt unweit Meaux mit 1200 E.; C. sur Serre (sür Särr), Flecken unweit Laon mit 2300 E.


Credat Judaeus Apella, classisches Sprichwort: "das mag der Jude Apella glauben!"


Credenzen, Speisen oder Getränke, die für einen andern aufgetragen werden, vorher kosten (zum Beweis, sie seien nicht vergiftet; alter und mittelalterlicher Gebrauch).


Credi, Lorenzo, geb. 1452, Florentiner, bildete sich ganz nach Leonardo da Vinci und wird als graziöser

und mit ihr nach England zog, wo er 1806 st.; sie lebte bis 1828. Sie ist bekannt durch ihre Memoiren, in denen sich einige interessante Notizen über die Höfe unmittelbar vor dem Ausbruche der franz. Revolution vorfinden.


Crawford (Krahförrd), William Henry, nordamerikanischer Staatsmann, Virginier, geb. 1772, der sich vom Schulmeister zum Advokaten, Senator, 1813 zum Gesandten in Paris, 1815 bis 25 zum Finanzminister emporarbeitete; st. 1834. C. William, des Vorigen Neffe, Advocat, 1849 Kriegsminister, in welchem Amte er den Staat großartig prellen half.


Crayer (Krajeh), geb. 1582 zu Antwerpen, gest. 1669, Maler aus der flandrischen Schule, als Porträt- und Historienmaler hochgeschätzt.


Crayon (frz. Krejong), farbige Stifte zum Zeichnen; die C.zeichnungen, gewöhnlich mit Kreide auf Papier und mit Silberstift auf Pergament ausgeführt, müssen mit Milch oder einer dünnen Auflösung von Hausenblase fixirt werden.


Crazia, Cracia (Kratscha), toscan. Scheidemünze 51/2 Pfg.; toscan. Längenmaß = 221/2 par. Linien.


Crea, span., weißgarnige Doppelleinwand.


Creation, lat., Schöpfung; Ernennung von Ordensrittern u. Graduirten. Creator, Schöpfer, Creatur, Geschöpf; creiren, schaffen; ernennen.


Crebillon (Krebillijong), Prosper Jolyot de, geb. 1674 zu Dijon, zeichnete sich im College Mazarin durch Talente und Starrsinn aus, wurde vom Vater enterbt und vertauschte die Laufbahn eines Advokaten mit der eines Trauerspieldichters. Als die Schauspieler sein erstes Stück zurückgewiesen, vermochte nur sein Freund Prieur ihn zum „Idomenée“ zu bewegen, welcher 1705 Glück machte. Nun folgte eine Menge von Stücken nach dem Muster Corneilles, die ihm jedoch den Beinamen des „Schrecklichen“ und keineswegs mit Unrecht des Schwülstigen zuzogen, weil er das Grausenhafte häufte und nichts weniger als einen guten Styl besaß. Nachdem Eigensinn seine Nahrungssorgen vermehrt und ihn zum Menschenfeinde gemacht, der eine seltene Manie für Katzen und Hunde zur Schau trug, verschaffte ihm die Pompadour 1731 eine Pension, das Amt eines Bibliothekars und 1735 das eines Censor und er lieferte den Catilina, neben „Rhadamiste“ sein bestes Stück. Ludwig XV. ließ 1750 die Werke C.s, welche von Franzosen noch heute oft mit denen der Griechen zusammengestellt werden, drucken und zu dessen Besten verkaufen. C. st. 1762, nachdem er trotz eines sehr unregelmäßigen Lebens 88 I. alt geworden und im 81. noch das „Triumvirat“ auf die Bühne gebracht hatte u. erhielt ein Denkmal in der Kirche St. Gervais. Beste Gesammtausgabe von Renouard, Paris 1818. – Sein Sohn Claude, gewöhnlich C. der jüngere genannt, wurde 1707 zu Paris geb. u. st. 1777 als Censor daselbst. Er wurde „der Abschaum vom Geiste seines Vaters“ genannt und seine meisten satyrischen Romane und sogen. moralischen Erzählungen tragen die Frivolität seiner Zeit in hohem Grade zur Schau, gingen aber gerade deßhalb reißend ab. Als das erträglichste gelten „les égarements du coeur et de lʼesprit“, Paris 1736; die „lettres de Madame la marquise de Pompadour“, London 1772, 3 Bde., ein Roman in Briefen, wurden lange für ächt gehalten. Gesammtausgabe Mastricht 1782, 7 Bde., theilweise übersetzt von Mylius, Berlin 1782–86, 3 Bde.


Crecy, Cressy, franz. Marktflecken 2 M. nördl. von Abbeville mit 1800 E.; Sieg der Engländer d. 26. Aug. 1346. C., Stadt unweit Meaux mit 1200 E.; C. sur Serre (sür Särr), Flecken unweit Laon mit 2300 E.


Credat Judaeus Apella, classisches Sprichwort: „das mag der Jude Apella glauben!“


Credenzen, Speisen oder Getränke, die für einen andern aufgetragen werden, vorher kosten (zum Beweis, sie seien nicht vergiftet; alter und mittelalterlicher Gebrauch).


Credi, Lorenzo, geb. 1452, Florentiner, bildete sich ganz nach Leonardo da Vinci und wird als graziöser

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[231/0232] und mit ihr nach England zog, wo er 1806 st.; sie lebte bis 1828. Sie ist bekannt durch ihre Memoiren, in denen sich einige interessante Notizen über die Höfe unmittelbar vor dem Ausbruche der franz. Revolution vorfinden. Crawford (Krahförrd), William Henry, nordamerikanischer Staatsmann, Virginier, geb. 1772, der sich vom Schulmeister zum Advokaten, Senator, 1813 zum Gesandten in Paris, 1815 bis 25 zum Finanzminister emporarbeitete; st. 1834. C. William, des Vorigen Neffe, Advocat, 1849 Kriegsminister, in welchem Amte er den Staat großartig prellen half. Crayer (Krajeh), geb. 1582 zu Antwerpen, gest. 1669, Maler aus der flandrischen Schule, als Porträt- und Historienmaler hochgeschätzt. Crayon (frz. Krejong), farbige Stifte zum Zeichnen; die C.zeichnungen, gewöhnlich mit Kreide auf Papier und mit Silberstift auf Pergament ausgeführt, müssen mit Milch oder einer dünnen Auflösung von Hausenblase fixirt werden. Crazia, Cracia (Kratscha), toscan. Scheidemünze 51/2 Pfg.; toscan. Längenmaß = 221/2 par. Linien. Crea, span., weißgarnige Doppelleinwand. Creation, lat., Schöpfung; Ernennung von Ordensrittern u. Graduirten. Creator, Schöpfer, Creatur, Geschöpf; creiren, schaffen; ernennen. Crebillon (Krebillijong), Prosper Jolyot de, geb. 1674 zu Dijon, zeichnete sich im College Mazarin durch Talente und Starrsinn aus, wurde vom Vater enterbt und vertauschte die Laufbahn eines Advokaten mit der eines Trauerspieldichters. Als die Schauspieler sein erstes Stück zurückgewiesen, vermochte nur sein Freund Prieur ihn zum „Idomenée“ zu bewegen, welcher 1705 Glück machte. Nun folgte eine Menge von Stücken nach dem Muster Corneilles, die ihm jedoch den Beinamen des „Schrecklichen“ und keineswegs mit Unrecht des Schwülstigen zuzogen, weil er das Grausenhafte häufte und nichts weniger als einen guten Styl besaß. Nachdem Eigensinn seine Nahrungssorgen vermehrt und ihn zum Menschenfeinde gemacht, der eine seltene Manie für Katzen und Hunde zur Schau trug, verschaffte ihm die Pompadour 1731 eine Pension, das Amt eines Bibliothekars und 1735 das eines Censor und er lieferte den Catilina, neben „Rhadamiste“ sein bestes Stück. Ludwig XV. ließ 1750 die Werke C.s, welche von Franzosen noch heute oft mit denen der Griechen zusammengestellt werden, drucken und zu dessen Besten verkaufen. C. st. 1762, nachdem er trotz eines sehr unregelmäßigen Lebens 88 I. alt geworden und im 81. noch das „Triumvirat“ auf die Bühne gebracht hatte u. erhielt ein Denkmal in der Kirche St. Gervais. Beste Gesammtausgabe von Renouard, Paris 1818. – Sein Sohn Claude, gewöhnlich C. der jüngere genannt, wurde 1707 zu Paris geb. u. st. 1777 als Censor daselbst. Er wurde „der Abschaum vom Geiste seines Vaters“ genannt und seine meisten satyrischen Romane und sogen. moralischen Erzählungen tragen die Frivolität seiner Zeit in hohem Grade zur Schau, gingen aber gerade deßhalb reißend ab. Als das erträglichste gelten „les égarements du coeur et de lʼesprit“, Paris 1736; die „lettres de Madame la marquise de Pompadour“, London 1772, 3 Bde., ein Roman in Briefen, wurden lange für ächt gehalten. Gesammtausgabe Mastricht 1782, 7 Bde., theilweise übersetzt von Mylius, Berlin 1782–86, 3 Bde. Crecy, Cressy, franz. Marktflecken 2 M. nördl. von Abbeville mit 1800 E.; Sieg der Engländer d. 26. Aug. 1346. C., Stadt unweit Meaux mit 1200 E.; C. sur Serre (sür Särr), Flecken unweit Laon mit 2300 E. Credat Judaeus Apella, classisches Sprichwort: „das mag der Jude Apella glauben!“ Credenzen, Speisen oder Getränke, die für einen andern aufgetragen werden, vorher kosten (zum Beweis, sie seien nicht vergiftet; alter und mittelalterlicher Gebrauch). Credi, Lorenzo, geb. 1452, Florentiner, bildete sich ganz nach Leonardo da Vinci und wird als graziöser

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/232>, abgerufen am 23.11.2024.