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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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chirurgiae hodiernae" erschienen. - C., Adolf Karl Peter, Neffe des Vorigen, geb. 1786 zu Glückstadt, Privatgelehrter in Altona, schrieb: "Medicin. Schriftstellerlexikon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker aller gebildeten Völker", 25 Bde. mit 8 Bden. Nachträgen.


Calliteis, Cypressenart, s. Coniferae und Cypresse.


Callomys, Hasenmaus, verwandt mit Chinchilla und Viscacha, aber nicht so feinhaarig, lebt in den Pampas und gräbt sich weitläufige Baue.


Callot (frz. Callo), Jaques, geb. 1592 zu Nancy, gest. 1635, origineller franz. Kupferstecher, von lebendiger, oft komischer, selbst abenteuerlicher Composition, stach biblische Bilder, besonders aber Schlachten, Bälle, Aufzüge u. dgl.; seine bekannteste Darstellung ist die "Miseres et malheurs de la Guerre" in 18 Blättern.


Callus, s. Bruch (fractura). Callosität, in der pathologischen Anatomie jede Verdickung: der Knochen, Darmwände, Wundränder, Haut.


Calmandars, gedruckte ostind. Zeuge zu Taschentüchern u. dgl.


Calmang, Calmank, Wollenzeug, auf einer Seite recht, ist einfarbig, gestreift, geblümt; geglättet heißt es wollener Atlas.


Calmant (frz. calmang), besänftigend, lindernd. Calmato in der Musik: sanft, ruhig.


Calmet (frz. Calmeh), franz. Benedictiner, geb. 1672 zu Mesnil la Horgne, 1728 Abt zu Senones in Lothringen, gest. 25. October 1757 einer der bedeutendsten Orientalisten seiner Zeit, als Exegete dadurch sehr verdient, daß er den wörtlichen Sinn der biblischen Texte zu erforschen suchte, mit Vermeidung der allegorischen und typologischen Erklärungen. Schriften: "Commentaire litteral sur tous les livres de l'ancien et du nouveau testament", Paris 1707-16; "Dictionnaire historique, critique et chronologique de la bible", Paris 1730. Als Geschichtsforscher zeigte er sich in seiner "Histoire ecclesiastique et civile de la Lorraine", Nancy 1728; die 2. revidirte Aufl. ist unvollendet geblieben.


Calminaken, russ. hanfene Zwilchleinwand.


Calmiren, frz.-deutsch, beruhigen; in der Medicin sind calmirende Mittel solche, welche Schmerzen u. heftige Zufälle mildern sollen.


Calmus, s. Kalmus.


Calo, ital., der Abgang bei einem Rohstoffe; C. de peso, Mangel in dem Gewichte; C. de prezzo, Fallen der Preise.


Calomarde, Don Francisco Tadeo, Graf. geb. zu Villel in Aragonien 1775, Advocat, von 1810-14 im Justizministerium der Cortes; 1814 ging er zu König Ferdinand nach Valencia, der die absolute Gewalt wiederherstellte, u. ward dafür mit höheren Aemtern belohnt. aber wegen Bestechung verwiesen. 1820 wollte er in das Lager der damals siegreichen Liberalen übergehen, wurde aber zurückgewiesen und flüchtete deßwegen zu der Glaubensarmee von St. d'Urgel. Nach dem Sturze der Cortes erhielt er wieder hohe Aemter, wurde 1824 Justizminister und die rechte Hand Ferdinands VII.; 1832 erklärte er sich bei dem Scheintode des Königs für Don Carlos, bewog den König zur Unterzeichnung eines Documentes, durch welches er die Aufhebung des salischen Erbfolgegesetzes (dadurch war Ferdinands Vll. Tochter Isabella statt des Don Carlos zur Nachfolge berechtigt worden) wieder anullirte; als aber der König seiner Besinnung wieder mächtig wurde, widerrief er jenes Document und verbannte C. nach Aragonien, von wo er verkleidet nach Frankreich entwich und 1842 zu Toulouse st.


Caloniere, frz., Knallbüchse für Kinder.


Calonne, Charles Alexandre de, geb. 1734 zu Douai, Jurist. gewandter Hofmann, wurde 1783 nach Neckers Sturz Finanzminister, benutzte den durch seinen Vorgänger geschaffenen Credit zu Anlehen, mit denen er die Zinsen der alten zahlte und scheinbar den Staatshaushalt in den besten Gang brachte, bis das Deficit sammt den neuen Schulden zu Tage kam. Er konnte sich nicht anders als durch neue Auflagen, eine allgemeine und Grundsteuer und Stempeltaxe

chirurgiae hodiernae“ erschienen. – C., Adolf Karl Peter, Neffe des Vorigen, geb. 1786 zu Glückstadt, Privatgelehrter in Altona, schrieb: „Medicin. Schriftstellerlexikon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker aller gebildeten Völker“, 25 Bde. mit 8 Bden. Nachträgen.


Calliteis, Cypressenart, s. Coniferae und Cypresse.


Callomys, Hasenmaus, verwandt mit Chinchilla und Viscacha, aber nicht so feinhaarig, lebt in den Pampas und gräbt sich weitläufige Baue.


Callot (frz. Callo), Jaques, geb. 1592 zu Nancy, gest. 1635, origineller franz. Kupferstecher, von lebendiger, oft komischer, selbst abenteuerlicher Composition, stach biblische Bilder, besonders aber Schlachten, Bälle, Aufzüge u. dgl.; seine bekannteste Darstellung ist die „Misères et malheurs de la Guerre“ in 18 Blättern.


Callus, s. Bruch (fractura). Callosität, in der pathologischen Anatomie jede Verdickung: der Knochen, Darmwände, Wundränder, Haut.


Calmandars, gedruckte ostind. Zeuge zu Taschentüchern u. dgl.


Calmang, Calmank, Wollenzeug, auf einer Seite recht, ist einfarbig, gestreift, geblümt; geglättet heißt es wollener Atlas.


Calmant (frz. calmang), besänftigend, lindernd. Calmato in der Musik: sanft, ruhig.


Calmet (frz. Calmeh), franz. Benedictiner, geb. 1672 zu Mesnil la Horgne, 1728 Abt zu Senones in Lothringen, gest. 25. October 1757 einer der bedeutendsten Orientalisten seiner Zeit, als Exegete dadurch sehr verdient, daß er den wörtlichen Sinn der biblischen Texte zu erforschen suchte, mit Vermeidung der allegorischen und typologischen Erklärungen. Schriften: „Commentaire littéral sur tous les livres de lʼancien et du nouveau testament“, Paris 1707–16; „Dictionnaire historique, critique et chronologique de la bible“, Paris 1730. Als Geschichtsforscher zeigte er sich in seiner „Histoire ecclésiastique et civile de la Lorraine“, Nancy 1728; die 2. revidirte Aufl. ist unvollendet geblieben.


Calminaken, russ. hanfene Zwilchleinwand.


Calmiren, frz.-deutsch, beruhigen; in der Medicin sind calmirende Mittel solche, welche Schmerzen u. heftige Zufälle mildern sollen.


Calmus, s. Kalmus.


Calo, ital., der Abgang bei einem Rohstoffe; C. de peso, Mangel in dem Gewichte; C. de prezzo, Fallen der Preise.


Calomarde, Don Francisco Tadeo, Graf. geb. zu Villel in Aragonien 1775, Advocat, von 1810–14 im Justizministerium der Cortes; 1814 ging er zu König Ferdinand nach Valencia, der die absolute Gewalt wiederherstellte, u. ward dafür mit höheren Aemtern belohnt. aber wegen Bestechung verwiesen. 1820 wollte er in das Lager der damals siegreichen Liberalen übergehen, wurde aber zurückgewiesen und flüchtete deßwegen zu der Glaubensarmee von St. dʼUrgel. Nach dem Sturze der Cortes erhielt er wieder hohe Aemter, wurde 1824 Justizminister und die rechte Hand Ferdinands VII.; 1832 erklärte er sich bei dem Scheintode des Königs für Don Carlos, bewog den König zur Unterzeichnung eines Documentes, durch welches er die Aufhebung des salischen Erbfolgegesetzes (dadurch war Ferdinands Vll. Tochter Isabella statt des Don Carlos zur Nachfolge berechtigt worden) wieder anullirte; als aber der König seiner Besinnung wieder mächtig wurde, widerrief er jenes Document und verbannte C. nach Aragonien, von wo er verkleidet nach Frankreich entwich und 1842 zu Toulouse st.


Calonière, frz., Knallbüchse für Kinder.


Calonne, Charles Alexandre de, geb. 1734 zu Douai, Jurist. gewandter Hofmann, wurde 1783 nach Neckers Sturz Finanzminister, benutzte den durch seinen Vorgänger geschaffenen Credit zu Anlehen, mit denen er die Zinsen der alten zahlte und scheinbar den Staatshaushalt in den besten Gang brachte, bis das Deficit sammt den neuen Schulden zu Tage kam. Er konnte sich nicht anders als durch neue Auflagen, eine allgemeine und Grundsteuer und Stempeltaxe

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[762/0763] chirurgiae hodiernae“ erschienen. – C., Adolf Karl Peter, Neffe des Vorigen, geb. 1786 zu Glückstadt, Privatgelehrter in Altona, schrieb: „Medicin. Schriftstellerlexikon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker aller gebildeten Völker“, 25 Bde. mit 8 Bden. Nachträgen. Calliteis, Cypressenart, s. Coniferae und Cypresse. Callomys, Hasenmaus, verwandt mit Chinchilla und Viscacha, aber nicht so feinhaarig, lebt in den Pampas und gräbt sich weitläufige Baue. Callot (frz. Callo), Jaques, geb. 1592 zu Nancy, gest. 1635, origineller franz. Kupferstecher, von lebendiger, oft komischer, selbst abenteuerlicher Composition, stach biblische Bilder, besonders aber Schlachten, Bälle, Aufzüge u. dgl.; seine bekannteste Darstellung ist die „Misères et malheurs de la Guerre“ in 18 Blättern. Callus, s. Bruch (fractura). Callosität, in der pathologischen Anatomie jede Verdickung: der Knochen, Darmwände, Wundränder, Haut. Calmandars, gedruckte ostind. Zeuge zu Taschentüchern u. dgl. Calmang, Calmank, Wollenzeug, auf einer Seite recht, ist einfarbig, gestreift, geblümt; geglättet heißt es wollener Atlas. Calmant (frz. calmang), besänftigend, lindernd. Calmato in der Musik: sanft, ruhig. Calmet (frz. Calmeh), franz. Benedictiner, geb. 1672 zu Mesnil la Horgne, 1728 Abt zu Senones in Lothringen, gest. 25. October 1757 einer der bedeutendsten Orientalisten seiner Zeit, als Exegete dadurch sehr verdient, daß er den wörtlichen Sinn der biblischen Texte zu erforschen suchte, mit Vermeidung der allegorischen und typologischen Erklärungen. Schriften: „Commentaire littéral sur tous les livres de lʼancien et du nouveau testament“, Paris 1707–16; „Dictionnaire historique, critique et chronologique de la bible“, Paris 1730. Als Geschichtsforscher zeigte er sich in seiner „Histoire ecclésiastique et civile de la Lorraine“, Nancy 1728; die 2. revidirte Aufl. ist unvollendet geblieben. Calminaken, russ. hanfene Zwilchleinwand. Calmiren, frz.-deutsch, beruhigen; in der Medicin sind calmirende Mittel solche, welche Schmerzen u. heftige Zufälle mildern sollen. Calmus, s. Kalmus. Calo, ital., der Abgang bei einem Rohstoffe; C. de peso, Mangel in dem Gewichte; C. de prezzo, Fallen der Preise. Calomarde, Don Francisco Tadeo, Graf. geb. zu Villel in Aragonien 1775, Advocat, von 1810–14 im Justizministerium der Cortes; 1814 ging er zu König Ferdinand nach Valencia, der die absolute Gewalt wiederherstellte, u. ward dafür mit höheren Aemtern belohnt. aber wegen Bestechung verwiesen. 1820 wollte er in das Lager der damals siegreichen Liberalen übergehen, wurde aber zurückgewiesen und flüchtete deßwegen zu der Glaubensarmee von St. dʼUrgel. Nach dem Sturze der Cortes erhielt er wieder hohe Aemter, wurde 1824 Justizminister und die rechte Hand Ferdinands VII.; 1832 erklärte er sich bei dem Scheintode des Königs für Don Carlos, bewog den König zur Unterzeichnung eines Documentes, durch welches er die Aufhebung des salischen Erbfolgegesetzes (dadurch war Ferdinands Vll. Tochter Isabella statt des Don Carlos zur Nachfolge berechtigt worden) wieder anullirte; als aber der König seiner Besinnung wieder mächtig wurde, widerrief er jenes Document und verbannte C. nach Aragonien, von wo er verkleidet nach Frankreich entwich und 1842 zu Toulouse st. Calonière, frz., Knallbüchse für Kinder. Calonne, Charles Alexandre de, geb. 1734 zu Douai, Jurist. gewandter Hofmann, wurde 1783 nach Neckers Sturz Finanzminister, benutzte den durch seinen Vorgänger geschaffenen Credit zu Anlehen, mit denen er die Zinsen der alten zahlte und scheinbar den Staatshaushalt in den besten Gang brachte, bis das Deficit sammt den neuen Schulden zu Tage kam. Er konnte sich nicht anders als durch neue Auflagen, eine allgemeine und Grundsteuer und Stempeltaxe

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/763>, abgerufen am 14.06.2024.