Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

A. der blauen, der dritte im Kommando A. der weißen Flagge, letzterer auch Rear admiral, d. h. Admiral der Nachhut. Bei den Franzosen folgt auf den A. der Vice- und Contreadmiral, bei den Holländern der Schout by Nacht (Nachkommandant.)


Admiral, der Name eines schönen Tagsalters aus der Familie der Eckfalter; 2. einiger seltenen Kegelschnecken in den tropischen Meeren.


Admiralität (boardof-) in England ein aus Seeoffizieren bestehendes Collegium, welche die Aufsicht über die Kriegsflotte und die höchste Gerichtsbarkeit über alle Seeleute hat.


Admiralschaft machen Handelsschiffe, die mit einander segeln und sich gegenseitig jede Unterstützung leisten.


Admiralsinseln, (Admiranten, Amiranten) portug. Inseln im indischen Meere, nordöstlich von Madagaskar.


Admirateur (franz. spr. -ör), Bewunderer.


admissibel = zulässig.


admittitur, Censurformel bei Druckerlaubniß; "wird zugelassen".


ad modum - nach der Art.


Admonition, Ermahnung, admoniren, ermahnen.


Admont, Mrktfl. in Steyermark, Judenburger Kreis. Eisenbergwerke, Sensenschmieden, Vitriolbereitung, 1100 E.


ad normam, nach Vorschrift.


ad notam, zur Bemerkung, zur Erinnerung.


Ado, St., Benediktiner, gelehrt, in den kirchlichen und politischen Angelegenheiten seiner Zeit wirksam, starb als Erzbischof von Vienne 875. Gedächtnißtag 16. Dez.


ad oculos, vor Augen, z. B. demonstriren.


Adolf (der edle Helfer) von Nassau, zweiter Sohn des Grafen Walram, von 1292-98 deutscher König, von den Fürsten gewählt, weil er eine sehr unbedeutende Hausmacht hatte. Adolf wollte aber die Königswürde benützen, um eine Hausmacht zu gründen und kaufte von Albrecht dem Unartigen, der seine Söhne enterbte, Thüringen, das er jedoch nicht ganz erobern konnte. Mit König Eduard I. von England verbündete er sich gegen Philipp den Schönen von Frankreich und ließ sich von ihm Subsidien bezahlen; dies nebst dem Angriff auf Thüringen gab den Vorwand, ihn vor das Kurfürstencollegium zu laden, und da er nicht erschien, wurde er abgesetzt. Er fiel 1298, den 2. Juli unweit Worms gegen Albrecht von Oesterreich, mit dem er schon länger in Krieg verwickelt war. 2. Adolf von Nassau kriegte mit dem gebannten Erzbischof Diether von Mainz um das Erzbisthum, eroberte 1462 Mainz durch Ueberfall und behauptete sich durch den Vergleich von Frankfurt 1463.


Adonai, Herr, im A. T. ausschließlich von Gott gebraucht; jetzt auch nennen die Juden Jehova, welchen Namen sie nicht aussprechen dürfen, Adonai.


Adonia, Sohn Davids, wollte statt Salomos König werden, und wurde hingerichtet, als er nach Salomos Thronbesteigung ähnliche Absichten verrieth.


Adonis, nach der griechischen Mythe von der Venus geliebt, aber von dem eifersüchtigen Mars durch einen Eber auf der Jagd getödtet; es wurde ihm jedoch gewährt 8 Monate auf der Oberwelt zu weilen und nur 4 in der Unterwelt. Der Ursprung der Mythe ist jedenfalls phönicisch und Adonis der Sonnengott, der im Winter stirbt, aber im Frühjahre wieder aus der Unterwelt in verjüngter Macht hervorgeht.


Adonis, Blutströpfchen, A. vernalis L. ist eine ausdauernde Rabattenpflanze, die aus Samen gezogen oder mittelst Wurzeltheilchen vermehrt werden kann; will sonnigen Standort und etwas sandigen Boden haben. - A. aestivalis L. die unter dem Getreide im Sommer blühende einjährige Art.


Adonischer Vers, der Ausgang des Hexameter: -BreveBreve-Breve, gewöhnlich als Schluß anderer Versarten gebraucht, so in Platens Wiege des Königs von Rom.


Adoptianer, die Anhänger der häretischen Lehre, daß Christus seiner Menschheit nach nur der Adoptivsohn Gottes sei. Diese Häresie brachte Elipandus, Erzbischof von Toledo, im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts auf und fand an dem Bischofe Felix von Urgel einen Anhänger und Verbreiter derselben.

A. der blauen, der dritte im Kommando A. der weißen Flagge, letzterer auch Rear admiral, d. h. Admiral der Nachhut. Bei den Franzosen folgt auf den A. der Vice- und Contreadmiral, bei den Holländern der Schout by Nacht (Nachkommandant.)


Admiral, der Name eines schönen Tagsalters aus der Familie der Eckfalter; 2. einiger seltenen Kegelschnecken in den tropischen Meeren.


Admiralität (boardof–) in England ein aus Seeoffizieren bestehendes Collegium, welche die Aufsicht über die Kriegsflotte und die höchste Gerichtsbarkeit über alle Seeleute hat.


Admiralschaft machen Handelsschiffe, die mit einander segeln und sich gegenseitig jede Unterstützung leisten.


Admiralsinseln, (Admiranten, Amiranten) portug. Inseln im indischen Meere, nordöstlich von Madagaskar.


Admirateur (franz. spr. –ör), Bewunderer.


admissibel = zulässig.


admittitur, Censurformel bei Druckerlaubniß; „wird zugelassen“.


ad modum – nach der Art.


Admonition, Ermahnung, admoniren, ermahnen.


Admont, Mrktfl. in Steyermark, Judenburger Kreis. Eisenbergwerke, Sensenschmieden, Vitriolbereitung, 1100 E.


ad normam, nach Vorschrift.


ad notam, zur Bemerkung, zur Erinnerung.


Ado, St., Benediktiner, gelehrt, in den kirchlichen und politischen Angelegenheiten seiner Zeit wirksam, starb als Erzbischof von Vienne 875. Gedächtnißtag 16. Dez.


ad oculos, vor Augen, z. B. demonstriren.


Adolf (der edle Helfer) von Nassau, zweiter Sohn des Grafen Walram, von 1292–98 deutscher König, von den Fürsten gewählt, weil er eine sehr unbedeutende Hausmacht hatte. Adolf wollte aber die Königswürde benützen, um eine Hausmacht zu gründen und kaufte von Albrecht dem Unartigen, der seine Söhne enterbte, Thüringen, das er jedoch nicht ganz erobern konnte. Mit König Eduard I. von England verbündete er sich gegen Philipp den Schönen von Frankreich und ließ sich von ihm Subsidien bezahlen; dies nebst dem Angriff auf Thüringen gab den Vorwand, ihn vor das Kurfürstencollegium zu laden, und da er nicht erschien, wurde er abgesetzt. Er fiel 1298, den 2. Juli unweit Worms gegen Albrecht von Oesterreich, mit dem er schon länger in Krieg verwickelt war. 2. Adolf von Nassau kriegte mit dem gebannten Erzbischof Diether von Mainz um das Erzbisthum, eroberte 1462 Mainz durch Ueberfall und behauptete sich durch den Vergleich von Frankfurt 1463.


Adonai, Herr, im A. T. ausschließlich von Gott gebraucht; jetzt auch nennen die Juden Jehova, welchen Namen sie nicht aussprechen dürfen, Adonai.


Adonia, Sohn Davids, wollte statt Salomos König werden, und wurde hingerichtet, als er nach Salomos Thronbesteigung ähnliche Absichten verrieth.


Adonis, nach der griechischen Mythe von der Venus geliebt, aber von dem eifersüchtigen Mars durch einen Eber auf der Jagd getödtet; es wurde ihm jedoch gewährt 8 Monate auf der Oberwelt zu weilen und nur 4 in der Unterwelt. Der Ursprung der Mythe ist jedenfalls phönicisch und Adonis der Sonnengott, der im Winter stirbt, aber im Frühjahre wieder aus der Unterwelt in verjüngter Macht hervorgeht.


Adonis, Blutströpfchen, A. vernalis L. ist eine ausdauernde Rabattenpflanze, die aus Samen gezogen oder mittelst Wurzeltheilchen vermehrt werden kann; will sonnigen Standort und etwas sandigen Boden haben. – A. aestivalis L. die unter dem Getreide im Sommer blühende einjährige Art.


Adonischer Vers, der Ausgang des Hexameter: –⏑⏑–⏑, gewöhnlich als Schluß anderer Versarten gebraucht, so in Platens Wiege des Königs von Rom.


Adoptianer, die Anhänger der häretischen Lehre, daß Christus seiner Menschheit nach nur der Adoptivsohn Gottes sei. Diese Häresie brachte Elipandus, Erzbischof von Toledo, im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts auf und fand an dem Bischofe Felix von Urgel einen Anhänger und Verbreiter derselben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0043" n="42"/>
A. der blauen, der dritte im Kommando A. der weißen Flagge, letzterer auch <hi rendition="#i">Rear admiral</hi>, d. h. Admiral der Nachhut. Bei den Franzosen folgt auf den A. der Vice- und Contreadmiral, bei den Holländern der <hi rendition="#i">Schout by Nacht</hi> (Nachkommandant.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Admiral</hi>, der Name eines schönen Tagsalters aus der Familie der Eckfalter; 2. einiger seltenen Kegelschnecken in den tropischen Meeren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Admiralität</hi> (<hi rendition="#i">boardof</hi>&#x2013;) in England ein aus Seeoffizieren bestehendes Collegium, welche die Aufsicht über die Kriegsflotte und die höchste Gerichtsbarkeit über alle Seeleute hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Admiralschaft</hi> machen Handelsschiffe, die mit einander segeln und sich gegenseitig jede Unterstützung leisten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Admiralsinseln</hi>, (Admiranten, Amiranten) portug. Inseln im indischen Meere, nordöstlich von Madagaskar.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Admirateur</hi> (franz. spr. &#x2013;ör), Bewunderer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">admissibel</hi> = zulässig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">admittitur</hi>, Censurformel bei Druckerlaubniß; &#x201E;wird zugelassen&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">ad modum</hi> &#x2013; nach der Art.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Admonition</hi>, Ermahnung, admoniren, ermahnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Admont</hi>, Mrktfl. in Steyermark, Judenburger Kreis. Eisenbergwerke, Sensenschmieden, Vitriolbereitung, 1100 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">ad normam</hi>, nach Vorschrift.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">ad notam</hi>, zur Bemerkung, zur Erinnerung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ado, St.</hi>, Benediktiner, gelehrt, in den kirchlichen und politischen Angelegenheiten seiner Zeit wirksam, starb als Erzbischof von Vienne 875. Gedächtnißtag 16. Dez.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">ad oculos</hi>, vor Augen, z. B. demonstriren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adolf</hi> (der edle Helfer) von Nassau, zweiter Sohn des Grafen Walram, von 1292&#x2013;98 deutscher König, von den Fürsten gewählt, weil er eine sehr unbedeutende Hausmacht hatte. Adolf wollte aber die Königswürde benützen, um eine Hausmacht zu gründen und kaufte von Albrecht dem Unartigen, der seine Söhne enterbte, Thüringen, das er jedoch nicht ganz erobern konnte. Mit König Eduard I. von England verbündete er sich gegen Philipp den Schönen von Frankreich und ließ sich von ihm Subsidien bezahlen; dies nebst dem Angriff auf Thüringen gab den Vorwand, ihn vor das Kurfürstencollegium zu laden, und da er nicht erschien, wurde er abgesetzt. Er fiel 1298, den 2. Juli unweit Worms gegen Albrecht von Oesterreich, mit dem er schon länger in Krieg verwickelt war. 2. Adolf von Nassau kriegte mit dem gebannten Erzbischof Diether von Mainz um das Erzbisthum, eroberte 1462 Mainz durch Ueberfall und behauptete sich durch den Vergleich von Frankfurt 1463.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adonai</hi>, Herr, im A. T. ausschließlich von Gott gebraucht; jetzt auch nennen die Juden Jehova, welchen Namen sie nicht aussprechen dürfen, Adonai.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adonia</hi>, Sohn Davids, wollte statt Salomos König werden, und wurde hingerichtet, als er nach Salomos Thronbesteigung ähnliche Absichten verrieth.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adonis</hi>, nach der griechischen Mythe von der Venus geliebt, aber von dem eifersüchtigen Mars durch einen Eber auf der Jagd getödtet; es wurde ihm jedoch gewährt 8 Monate auf der Oberwelt zu weilen und nur 4 in der Unterwelt. Der Ursprung der Mythe ist jedenfalls phönicisch und Adonis der Sonnengott, der im Winter stirbt, aber im Frühjahre wieder aus der Unterwelt in verjüngter Macht hervorgeht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adonis</hi>, <hi rendition="#g">Blutströpfchen</hi>, <hi rendition="#i">A. vernalis L</hi>. ist eine ausdauernde Rabattenpflanze, die aus Samen gezogen oder mittelst Wurzeltheilchen vermehrt werden kann; will sonnigen Standort und etwas sandigen Boden haben. &#x2013; <hi rendition="#i">A. aestivalis L</hi>. die unter dem Getreide im Sommer blühende einjährige Art.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adonischer Vers</hi>, der Ausgang des Hexameter: &#x2013;&#x23D1;&#x23D1;&#x2013;&#x23D1;, gewöhnlich als Schluß anderer Versarten gebraucht, so in Platens Wiege des Königs von Rom.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adoptianer</hi>, die Anhänger der häretischen Lehre, daß Christus seiner Menschheit nach nur der Adoptivsohn Gottes sei. Diese Häresie brachte Elipandus, Erzbischof von Toledo, im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts auf und fand an dem Bischofe Felix von Urgel einen Anhänger und Verbreiter derselben.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0043] A. der blauen, der dritte im Kommando A. der weißen Flagge, letzterer auch Rear admiral, d. h. Admiral der Nachhut. Bei den Franzosen folgt auf den A. der Vice- und Contreadmiral, bei den Holländern der Schout by Nacht (Nachkommandant.) Admiral, der Name eines schönen Tagsalters aus der Familie der Eckfalter; 2. einiger seltenen Kegelschnecken in den tropischen Meeren. Admiralität (boardof–) in England ein aus Seeoffizieren bestehendes Collegium, welche die Aufsicht über die Kriegsflotte und die höchste Gerichtsbarkeit über alle Seeleute hat. Admiralschaft machen Handelsschiffe, die mit einander segeln und sich gegenseitig jede Unterstützung leisten. Admiralsinseln, (Admiranten, Amiranten) portug. Inseln im indischen Meere, nordöstlich von Madagaskar. Admirateur (franz. spr. –ör), Bewunderer. admissibel = zulässig. admittitur, Censurformel bei Druckerlaubniß; „wird zugelassen“. ad modum – nach der Art. Admonition, Ermahnung, admoniren, ermahnen. Admont, Mrktfl. in Steyermark, Judenburger Kreis. Eisenbergwerke, Sensenschmieden, Vitriolbereitung, 1100 E. ad normam, nach Vorschrift. ad notam, zur Bemerkung, zur Erinnerung. Ado, St., Benediktiner, gelehrt, in den kirchlichen und politischen Angelegenheiten seiner Zeit wirksam, starb als Erzbischof von Vienne 875. Gedächtnißtag 16. Dez. ad oculos, vor Augen, z. B. demonstriren. Adolf (der edle Helfer) von Nassau, zweiter Sohn des Grafen Walram, von 1292–98 deutscher König, von den Fürsten gewählt, weil er eine sehr unbedeutende Hausmacht hatte. Adolf wollte aber die Königswürde benützen, um eine Hausmacht zu gründen und kaufte von Albrecht dem Unartigen, der seine Söhne enterbte, Thüringen, das er jedoch nicht ganz erobern konnte. Mit König Eduard I. von England verbündete er sich gegen Philipp den Schönen von Frankreich und ließ sich von ihm Subsidien bezahlen; dies nebst dem Angriff auf Thüringen gab den Vorwand, ihn vor das Kurfürstencollegium zu laden, und da er nicht erschien, wurde er abgesetzt. Er fiel 1298, den 2. Juli unweit Worms gegen Albrecht von Oesterreich, mit dem er schon länger in Krieg verwickelt war. 2. Adolf von Nassau kriegte mit dem gebannten Erzbischof Diether von Mainz um das Erzbisthum, eroberte 1462 Mainz durch Ueberfall und behauptete sich durch den Vergleich von Frankfurt 1463. Adonai, Herr, im A. T. ausschließlich von Gott gebraucht; jetzt auch nennen die Juden Jehova, welchen Namen sie nicht aussprechen dürfen, Adonai. Adonia, Sohn Davids, wollte statt Salomos König werden, und wurde hingerichtet, als er nach Salomos Thronbesteigung ähnliche Absichten verrieth. Adonis, nach der griechischen Mythe von der Venus geliebt, aber von dem eifersüchtigen Mars durch einen Eber auf der Jagd getödtet; es wurde ihm jedoch gewährt 8 Monate auf der Oberwelt zu weilen und nur 4 in der Unterwelt. Der Ursprung der Mythe ist jedenfalls phönicisch und Adonis der Sonnengott, der im Winter stirbt, aber im Frühjahre wieder aus der Unterwelt in verjüngter Macht hervorgeht. Adonis, Blutströpfchen, A. vernalis L. ist eine ausdauernde Rabattenpflanze, die aus Samen gezogen oder mittelst Wurzeltheilchen vermehrt werden kann; will sonnigen Standort und etwas sandigen Boden haben. – A. aestivalis L. die unter dem Getreide im Sommer blühende einjährige Art. Adonischer Vers, der Ausgang des Hexameter: –⏑⏑–⏑, gewöhnlich als Schluß anderer Versarten gebraucht, so in Platens Wiege des Königs von Rom. Adoptianer, die Anhänger der häretischen Lehre, daß Christus seiner Menschheit nach nur der Adoptivsohn Gottes sei. Diese Häresie brachte Elipandus, Erzbischof von Toledo, im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts auf und fand an dem Bischofe Felix von Urgel einen Anhänger und Verbreiter derselben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/43
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/43>, abgerufen am 21.11.2024.