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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Barattohandel, Tauschhandel von Waare gegen Waare; davon barattiren, dafür auch trocquiren und changiren.


Baratynski, Iewgennij Abram, russ. Dichter, Freund Puschkins, früher Offizier, jetzt privatisirend; sein bedeutendstes Werk ist "die Zigeunerin"; seine gesammelten Dichtungen erschienen 1833.


Barbacane oder Barbacanone, die Zwingermauer, die Schießlöcher in derselben; eine mit Schießlücken versehene Mauer vor dem Hauptwalle; Mauerloch zum Abfluß des Wassers.


Barbados (Barbehdos), die östlichste der westind. Inseln, seit 1624 englisch, 8 #M. groß mit 130000 E., gesund, wohl angebaut, fruchtbar, doch periodisch von Orkanen verwüstet; Hauptst. Bridgetown, regelmäßige Dampfschifffahrts-Verbindung mit Europa.


Barbar, bei den Griechen jeder Ausländer, später mit dem Nebenbegriffe der Dummheit und Rohheit; bei uns bezeichnet Barbar, Barbarei, barbarisch die zur Grausamkeit gesteigerte Rohheit; in der Sprache ist Barbarismus ein grober Verstoß gegen die Regeln derselben.


Barbara, St., Jungfrau und Martyrerin, von der die genaueren Daten fehlen; wird um ihre Fürbitte bei Gewitter und Feuergefahr angerufen, Schutzpatronin der Artilleristen; auf den franz. Kriegsschiffen heißt die Pulverkammer noch St. Barbe. Gedächtnißtag den 4. Dec.


Barbarelli, s. Giorgione.


Barbaresco, der Centner auf Mayorca = 26,28 Zollpfund.


Barbaresken, die Staaten der Nordküste Afrikas, Tunis, Tripolis, Algier, Marokko, so genannt von den Ureinwohnern, den Berbern, s. d.


Barbari, in der Numismatik antike Münzen, welche nicht griech. oder röm. sind.


Barbarossa, d. h. Rothbart, siehe Friedrich I.


Barbarossa, der Beiname zweier Brüder, Horuk und Haireddein, Söhne eines Renegaten aus Lemnos, s. Algier S. 117; Haireddin wurde türk. Admiral, dann von Soliman dem Könige von Frankreich Franz I. gegen Kaiser Karl V. 1543 zu Hilfe gesandt und eroberte Nizza bis auf die Citadelle; st. in Constantinopel 1547, 88 J. alt.


Barbaroux (Barbaruh), geb. 1767 zu Marseille, war bei dem Ausbruche der Revolution für dieselbe sehr thätig; als Mitglied des Convents einer der feurigsten Redner der Girondisten; nach dem 31. Mai 1793 wurde er als Royalist geächtet, endlich auf der Flucht gefangen und den 25. Juni in Bordeaux guillotinirt.


Barbastro, Stadt in Aragonien, Provinz Huesca, 6000 E., Bischofssitz, im Karlistenkriege oft genannt.


Barbauld (Barbol), Anna Lätitia, geb. 1743, gest. 1825, engl. Schriftstellerin in Versen und Prosa besonders für Kinder; Gesammtausgabe ihrer Werke London 1825.


Barbe, Saoneinsel bei Lyon, öffentlicher Vergnügungsplatz; am Oster- und Pfingstmontag von unzähligen Nachen besucht.


Barbe (Cyprinus Barbus), ein Fisch aus der Ordnung der Bauchflößer und der Gattung Karpfen, ausgezeichnet durch langen Kopf, Stacheln und vier längere Bartfäden. Oben dunkelgrün, an den Seiten weißlich, wird 2-4 Fuß lang. Die B. liebt schnellfließende Gewässer, und ihr Rogen soll, wie neuerdings wieder behauptet wird, giftige Eigenschaften haben.


Barbenkraut, Barbarea, aus der Familie der Kreuzblütigen, auf feuchten Wiesen und an Flüssen, wird als Salat gegessen; antiscorbutisch.


Barberie, Mineralbad unweit Nantes.


Barberini, ehedem ein sehr reiches fürstliches Geschlecht in Rom, aus Semifonte stammend; Maffeo B. wurde als Urban VIII. Papst (1623-1644); Francesco B., Cardinal (1623), gründete die berühmte barberinische Bibliothek; Thaddeo B. erheirathete die Besitzungen der Colonna, kam aber in Fehde mit den Este, Medici und Farnese, wurde 1644 nach Frankreich verbannt, die Familie jedoch bald wieder zurückgerufen. 1738 erlosch der Mannsstamm; Cornelia Constantia B. ward die Stammmutter


Barattohandel, Tauschhandel von Waare gegen Waare; davon barattiren, dafür auch trocquiren und changiren.


Baratynski, Iewgennij Abram, russ. Dichter, Freund Puschkins, früher Offizier, jetzt privatisirend; sein bedeutendstes Werk ist „die Zigeunerin“; seine gesammelten Dichtungen erschienen 1833.


Barbacane oder Barbacanone, die Zwingermauer, die Schießlöcher in derselben; eine mit Schießlücken versehene Mauer vor dem Hauptwalle; Mauerloch zum Abfluß des Wassers.


Barbados (Barbehdos), die östlichste der westind. Inseln, seit 1624 englisch, 8 □M. groß mit 130000 E., gesund, wohl angebaut, fruchtbar, doch periodisch von Orkanen verwüstet; Hauptst. Bridgetown, regelmäßige Dampfschifffahrts-Verbindung mit Europa.


Barbar, bei den Griechen jeder Ausländer, später mit dem Nebenbegriffe der Dummheit und Rohheit; bei uns bezeichnet Barbar, Barbarei, barbarisch die zur Grausamkeit gesteigerte Rohheit; in der Sprache ist Barbarismus ein grober Verstoß gegen die Regeln derselben.


Barbara, St., Jungfrau und Martyrerin, von der die genaueren Daten fehlen; wird um ihre Fürbitte bei Gewitter und Feuergefahr angerufen, Schutzpatronin der Artilleristen; auf den franz. Kriegsschiffen heißt die Pulverkammer noch St. Barbe. Gedächtnißtag den 4. Dec.


Barbarelli, s. Giorgione.


Barbaresco, der Centner auf Mayorca = 26,28 Zollpfund.


Barbaresken, die Staaten der Nordküste Afrikas, Tunis, Tripolis, Algier, Marokko, so genannt von den Ureinwohnern, den Berbern, s. d.


Barbari, in der Numismatik antike Münzen, welche nicht griech. oder röm. sind.


Barbarossa, d. h. Rothbart, siehe Friedrich I.


Barbarossa, der Beiname zweier Brüder, Horuk und Haireddîn, Söhne eines Renegaten aus Lemnos, s. Algier S. 117; Haireddin wurde türk. Admiral, dann von Soliman dem Könige von Frankreich Franz I. gegen Kaiser Karl V. 1543 zu Hilfe gesandt und eroberte Nizza bis auf die Citadelle; st. in Constantinopel 1547, 88 J. alt.


Barbaroux (Barbaruh), geb. 1767 zu Marseille, war bei dem Ausbruche der Revolution für dieselbe sehr thätig; als Mitglied des Convents einer der feurigsten Redner der Girondisten; nach dem 31. Mai 1793 wurde er als Royalist geächtet, endlich auf der Flucht gefangen und den 25. Juni in Bordeaux guillotinirt.


Barbastro, Stadt in Aragonien, Provinz Huesca, 6000 E., Bischofssitz, im Karlistenkriege oft genannt.


Barbauld (Barbol), Anna Lätitia, geb. 1743, gest. 1825, engl. Schriftstellerin in Versen und Prosa besonders für Kinder; Gesammtausgabe ihrer Werke London 1825.


Barbe, Saoneinsel bei Lyon, öffentlicher Vergnügungsplatz; am Oster- und Pfingstmontag von unzähligen Nachen besucht.


Barbe (Cyprinus Barbus), ein Fisch aus der Ordnung der Bauchflößer und der Gattung Karpfen, ausgezeichnet durch langen Kopf, Stacheln und vier längere Bartfäden. Oben dunkelgrün, an den Seiten weißlich, wird 2–4 Fuß lang. Die B. liebt schnellfließende Gewässer, und ihr Rogen soll, wie neuerdings wieder behauptet wird, giftige Eigenschaften haben.


Barbenkraut, Barbarea, aus der Familie der Kreuzblütigen, auf feuchten Wiesen und an Flüssen, wird als Salat gegessen; antiscorbutisch.


Barberie, Mineralbad unweit Nantes.


Barberini, ehedem ein sehr reiches fürstliches Geschlecht in Rom, aus Semifonte stammend; Maffeo B. wurde als Urban VIII. Papst (1623–1644); Francesco B., Cardinal (1623), gründete die berühmte barberinische Bibliothek; Thaddeo B. erheirathete die Besitzungen der Colonna, kam aber in Fehde mit den Este, Medici und Farnese, wurde 1644 nach Frankreich verbannt, die Familie jedoch bald wieder zurückgerufen. 1738 erlosch der Mannsstamm; Cornelia Constantia B. ward die Stammmutter

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[404/0405] Barattohandel, Tauschhandel von Waare gegen Waare; davon barattiren, dafür auch trocquiren und changiren. Baratynski, Iewgennij Abram, russ. Dichter, Freund Puschkins, früher Offizier, jetzt privatisirend; sein bedeutendstes Werk ist „die Zigeunerin“; seine gesammelten Dichtungen erschienen 1833. Barbacane oder Barbacanone, die Zwingermauer, die Schießlöcher in derselben; eine mit Schießlücken versehene Mauer vor dem Hauptwalle; Mauerloch zum Abfluß des Wassers. Barbados (Barbehdos), die östlichste der westind. Inseln, seit 1624 englisch, 8 □M. groß mit 130000 E., gesund, wohl angebaut, fruchtbar, doch periodisch von Orkanen verwüstet; Hauptst. Bridgetown, regelmäßige Dampfschifffahrts-Verbindung mit Europa. Barbar, bei den Griechen jeder Ausländer, später mit dem Nebenbegriffe der Dummheit und Rohheit; bei uns bezeichnet Barbar, Barbarei, barbarisch die zur Grausamkeit gesteigerte Rohheit; in der Sprache ist Barbarismus ein grober Verstoß gegen die Regeln derselben. Barbara, St., Jungfrau und Martyrerin, von der die genaueren Daten fehlen; wird um ihre Fürbitte bei Gewitter und Feuergefahr angerufen, Schutzpatronin der Artilleristen; auf den franz. Kriegsschiffen heißt die Pulverkammer noch St. Barbe. Gedächtnißtag den 4. Dec. Barbarelli, s. Giorgione. Barbaresco, der Centner auf Mayorca = 26,28 Zollpfund. Barbaresken, die Staaten der Nordküste Afrikas, Tunis, Tripolis, Algier, Marokko, so genannt von den Ureinwohnern, den Berbern, s. d. Barbari, in der Numismatik antike Münzen, welche nicht griech. oder röm. sind. Barbarossa, d. h. Rothbart, siehe Friedrich I. Barbarossa, der Beiname zweier Brüder, Horuk und Haireddîn, Söhne eines Renegaten aus Lemnos, s. Algier S. 117; Haireddin wurde türk. Admiral, dann von Soliman dem Könige von Frankreich Franz I. gegen Kaiser Karl V. 1543 zu Hilfe gesandt und eroberte Nizza bis auf die Citadelle; st. in Constantinopel 1547, 88 J. alt. Barbaroux (Barbaruh), geb. 1767 zu Marseille, war bei dem Ausbruche der Revolution für dieselbe sehr thätig; als Mitglied des Convents einer der feurigsten Redner der Girondisten; nach dem 31. Mai 1793 wurde er als Royalist geächtet, endlich auf der Flucht gefangen und den 25. Juni in Bordeaux guillotinirt. Barbastro, Stadt in Aragonien, Provinz Huesca, 6000 E., Bischofssitz, im Karlistenkriege oft genannt. Barbauld (Barbol), Anna Lätitia, geb. 1743, gest. 1825, engl. Schriftstellerin in Versen und Prosa besonders für Kinder; Gesammtausgabe ihrer Werke London 1825. Barbe, Saoneinsel bei Lyon, öffentlicher Vergnügungsplatz; am Oster- und Pfingstmontag von unzähligen Nachen besucht. Barbe (Cyprinus Barbus), ein Fisch aus der Ordnung der Bauchflößer und der Gattung Karpfen, ausgezeichnet durch langen Kopf, Stacheln und vier längere Bartfäden. Oben dunkelgrün, an den Seiten weißlich, wird 2–4 Fuß lang. Die B. liebt schnellfließende Gewässer, und ihr Rogen soll, wie neuerdings wieder behauptet wird, giftige Eigenschaften haben. Barbenkraut, Barbarea, aus der Familie der Kreuzblütigen, auf feuchten Wiesen und an Flüssen, wird als Salat gegessen; antiscorbutisch. Barberie, Mineralbad unweit Nantes. Barberini, ehedem ein sehr reiches fürstliches Geschlecht in Rom, aus Semifonte stammend; Maffeo B. wurde als Urban VIII. Papst (1623–1644); Francesco B., Cardinal (1623), gründete die berühmte barberinische Bibliothek; Thaddeo B. erheirathete die Besitzungen der Colonna, kam aber in Fehde mit den Este, Medici und Farnese, wurde 1644 nach Frankreich verbannt, die Familie jedoch bald wieder zurückgerufen. 1738 erlosch der Mannsstamm; Cornelia Constantia B. ward die Stammmutter

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/405>, abgerufen am 22.11.2024.