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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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werden; seit dem J. 1767 sind Russen als Kolonisten eingewandert und die Barabinsken, ein schwacher tatarischer Stamm, Mohammedaner, haben sich nördlicher gezogen.


Barabas (Barabasch), Nikolaus, geb. 1810 im siebenbürg. Szeklerlande, erhielt seine erste Bildung als Maler in Wien, lebte längere Zeit in Rom, gilt als der erste Meister in der Porträtmalerei.


Barabras, Volk in Nubien bis an die ägypt. Gränze, schwarz, mit langem krausem aber nicht wolligem Haare, feingebildeten Gesichtern, nicht negerartig; sie sind stark, fleißig und ehrlich und werden deßwegen gern in Dienst genommen.


Baracken, Hütten von Holz und Stroh, in den Standlagern seit dem Revolutionskriege statt der Zelte üblich.


Baradäus, (d. h. der mit Lumpen bedeckte) Jakob, monophysitisch. Priester im Kloster Phasitla bei Nisibis, wurde während der Verfolgung der Monophysiten durch Kaiser Justinian 541 durch gefangene Bischöfe zum Bischof geweiht und durchwanderte nun als Bettler verkleidet 33 J. lang Kleinasien, ordinirte Bischöfe, Priester und Diakonen, und endigte den Zwiespalt der Monophysiten; ihm zu Ehren nannten sich diese in Syrien Jakobiten, welcher Name später allgemein wurde.


Baraguay d'Hilliers (Barageh d'Ilieh), Louis, geb. 1764, diente seit 1785 in der franz. Armee, rückte zum Divisionsgeneral vor und starb auf der Rückkehr aus dem russ. Feldzuge 1813 zu Berlin. - Sein Sohn, geb. 1795, Divisionsgeneral, bewies sich als abgesagter Feind der Februarrevolution und schloß sich dem Kaiser Louis Napoleon an.


Barak, Richter über Israel im 13. Jahrh. vor Chr., besiegte die Kananiter am Berge Tabor und schaffte Israel für 40 Jahre Ruhe; s. Deborah.


Baral, Weinmaß in Montpellier = 958 par. Kubikzoll.


Barancas nennen die Mexikaner die tief eingerissenen Schluchten ihrer Hochflächen.


Baranken (russ. Schaffelle), graue und schwarze Lämmerfelle mit kurzer, krauser, seiner Wolle, aus der Bucharei, der Krim und Persien kommend, dienen zu Pelzen, Mützen u. s. w.


Barante (Barangt), Baron v. geb. 1782, franz. Staatsmann und Schriftsteller; in erster Eigenschaft diente er unter Napoleon als Präfekt, stieg unter der Restauration zum Generalsekretär des Ministeriums des Innern, zum Staatsrath und Pair, opponirte in der Deputirten- und seit 1819 in der Pairskammer gegen die sogen. Ultra und bekämpfte das Ministerium Villele; unter Louis Philipp war er bis 1840 Gesandter in Turin oder Petersburg. - Als Schriftsteller lieferte er: Geschichte der Herzoge von Burg und aus dem Hause Valois; die franz. Literatur während des 18. Jahrh.; die verschiedenen Fortschritte der Constitution für Frankreich; die Gemeinen und die Aristokratie; historische und literarische Miscellen; in neuester Zeit: Constitutionelle Fragen; Geschichte des Nationalconvents.


Baranya, ungar. Gespanschaft zwischen der Donau und Drau, 91 #M. groß mit 260000 E., Magyaren, Serben Deutschen, Slavoniern; B. ist sehr fruchtbar, einige Sumpfgegenden abgerechnet gesund, gehört zu den bevölkertsten Gegenden Ungarns. Seinen Namen hat es von dem Schlosse Baranyavar; Hauptst. ist Fünfkirchen; geschichtlich berühmt ist Mohacz durch die Schlachten vom 28. Aug. 1526 und 1687; s. d.


Baras, bei den Arabern der schuppige Aussatz.


Baras, grobe Packleinwand, in der im südwestl. Deutschland Rupfen.


Baratier, 1721-1740, gelehrtes Wunderkind, das in Deutschland bis zu seinem Tode vorgezeigt wurde.


Baratterie, im Seerechte die Schädigung des Rheders durch Unachtsamkeit oder Betrügerei des Kapitäns oder der Schiffsmannschaft.


Barattes (frz. Baratt), Schutzbriefe der christlichen Gesandten in Constantinopel für Kaufleute und Fremde anderer Nationen.

werden; seit dem J. 1767 sind Russen als Kolonisten eingewandert und die Barabinsken, ein schwacher tatarischer Stamm, Mohammedaner, haben sich nördlicher gezogen.


Barabas (Barabasch), Nikolaus, geb. 1810 im siebenbürg. Szeklerlande, erhielt seine erste Bildung als Maler in Wien, lebte längere Zeit in Rom, gilt als der erste Meister in der Porträtmalerei.


Barabras, Volk in Nubien bis an die ägypt. Gränze, schwarz, mit langem krausem aber nicht wolligem Haare, feingebildeten Gesichtern, nicht negerartig; sie sind stark, fleißig und ehrlich und werden deßwegen gern in Dienst genommen.


Baracken, Hütten von Holz und Stroh, in den Standlagern seit dem Revolutionskriege statt der Zelte üblich.


Baradäus, (d. h. der mit Lumpen bedeckte) Jakob, monophysitisch. Priester im Kloster Phasitla bei Nisibis, wurde während der Verfolgung der Monophysiten durch Kaiser Justinian 541 durch gefangene Bischöfe zum Bischof geweiht und durchwanderte nun als Bettler verkleidet 33 J. lang Kleinasien, ordinirte Bischöfe, Priester und Diakonen, und endigte den Zwiespalt der Monophysiten; ihm zu Ehren nannten sich diese in Syrien Jakobiten, welcher Name später allgemein wurde.


Baraguay d'Hilliers (Barageh dʼIlieh), Louis, geb. 1764, diente seit 1785 in der franz. Armee, rückte zum Divisionsgeneral vor und starb auf der Rückkehr aus dem russ. Feldzuge 1813 zu Berlin. – Sein Sohn, geb. 1795, Divisionsgeneral, bewies sich als abgesagter Feind der Februarrevolution und schloß sich dem Kaiser Louis Napoleon an.


Barak, Richter über Israel im 13. Jahrh. vor Chr., besiegte die Kananiter am Berge Tabor und schaffte Israel für 40 Jahre Ruhe; s. Deborah.


Baral, Weinmaß in Montpellier = 958 par. Kubikzoll.


Barancas nennen die Mexikaner die tief eingerissenen Schluchten ihrer Hochflächen.


Baranken (russ. Schaffelle), graue und schwarze Lämmerfelle mit kurzer, krauser, seiner Wolle, aus der Bucharei, der Krim und Persien kommend, dienen zu Pelzen, Mützen u. s. w.


Barante (Barangt), Baron v. geb. 1782, franz. Staatsmann und Schriftsteller; in erster Eigenschaft diente er unter Napoleon als Präfekt, stieg unter der Restauration zum Generalsekretär des Ministeriums des Innern, zum Staatsrath und Pair, opponirte in der Deputirten- und seit 1819 in der Pairskammer gegen die sogen. Ultra und bekämpfte das Ministerium Villèle; unter Louis Philipp war er bis 1840 Gesandter in Turin oder Petersburg. – Als Schriftsteller lieferte er: Geschichte der Herzoge von Burg und aus dem Hause Valois; die franz. Literatur während des 18. Jahrh.; die verschiedenen Fortschritte der Constitution für Frankreich; die Gemeinen und die Aristokratie; historische und literarische Miscellen; in neuester Zeit: Constitutionelle Fragen; Geschichte des Nationalconvents.


Baranya, ungar. Gespanschaft zwischen der Donau und Drau, 91 □M. groß mit 260000 E., Magyaren, Serben Deutschen, Slavoniern; B. ist sehr fruchtbar, einige Sumpfgegenden abgerechnet gesund, gehört zu den bevölkertsten Gegenden Ungarns. Seinen Namen hat es von dem Schlosse Baranyavar; Hauptst. ist Fünfkirchen; geschichtlich berühmt ist Mohacz durch die Schlachten vom 28. Aug. 1526 und 1687; s. d.


Baras, bei den Arabern der schuppige Aussatz.


Baras, grobe Packleinwand, in der im südwestl. Deutschland Rupfen.


Baratier, 1721–1740, gelehrtes Wunderkind, das in Deutschland bis zu seinem Tode vorgezeigt wurde.


Baratterie, im Seerechte die Schädigung des Rheders durch Unachtsamkeit oder Betrügerei des Kapitäns oder der Schiffsmannschaft.


Barattes (frz. Baratt), Schutzbriefe der christlichen Gesandten in Constantinopel für Kaufleute und Fremde anderer Nationen.

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[403/0404] werden; seit dem J. 1767 sind Russen als Kolonisten eingewandert und die Barabinsken, ein schwacher tatarischer Stamm, Mohammedaner, haben sich nördlicher gezogen. Barabas (Barabasch), Nikolaus, geb. 1810 im siebenbürg. Szeklerlande, erhielt seine erste Bildung als Maler in Wien, lebte längere Zeit in Rom, gilt als der erste Meister in der Porträtmalerei. Barabras, Volk in Nubien bis an die ägypt. Gränze, schwarz, mit langem krausem aber nicht wolligem Haare, feingebildeten Gesichtern, nicht negerartig; sie sind stark, fleißig und ehrlich und werden deßwegen gern in Dienst genommen. Baracken, Hütten von Holz und Stroh, in den Standlagern seit dem Revolutionskriege statt der Zelte üblich. Baradäus, (d. h. der mit Lumpen bedeckte) Jakob, monophysitisch. Priester im Kloster Phasitla bei Nisibis, wurde während der Verfolgung der Monophysiten durch Kaiser Justinian 541 durch gefangene Bischöfe zum Bischof geweiht und durchwanderte nun als Bettler verkleidet 33 J. lang Kleinasien, ordinirte Bischöfe, Priester und Diakonen, und endigte den Zwiespalt der Monophysiten; ihm zu Ehren nannten sich diese in Syrien Jakobiten, welcher Name später allgemein wurde. Baraguay d'Hilliers (Barageh dʼIlieh), Louis, geb. 1764, diente seit 1785 in der franz. Armee, rückte zum Divisionsgeneral vor und starb auf der Rückkehr aus dem russ. Feldzuge 1813 zu Berlin. – Sein Sohn, geb. 1795, Divisionsgeneral, bewies sich als abgesagter Feind der Februarrevolution und schloß sich dem Kaiser Louis Napoleon an. Barak, Richter über Israel im 13. Jahrh. vor Chr., besiegte die Kananiter am Berge Tabor und schaffte Israel für 40 Jahre Ruhe; s. Deborah. Baral, Weinmaß in Montpellier = 958 par. Kubikzoll. Barancas nennen die Mexikaner die tief eingerissenen Schluchten ihrer Hochflächen. Baranken (russ. Schaffelle), graue und schwarze Lämmerfelle mit kurzer, krauser, seiner Wolle, aus der Bucharei, der Krim und Persien kommend, dienen zu Pelzen, Mützen u. s. w. Barante (Barangt), Baron v. geb. 1782, franz. Staatsmann und Schriftsteller; in erster Eigenschaft diente er unter Napoleon als Präfekt, stieg unter der Restauration zum Generalsekretär des Ministeriums des Innern, zum Staatsrath und Pair, opponirte in der Deputirten- und seit 1819 in der Pairskammer gegen die sogen. Ultra und bekämpfte das Ministerium Villèle; unter Louis Philipp war er bis 1840 Gesandter in Turin oder Petersburg. – Als Schriftsteller lieferte er: Geschichte der Herzoge von Burg und aus dem Hause Valois; die franz. Literatur während des 18. Jahrh.; die verschiedenen Fortschritte der Constitution für Frankreich; die Gemeinen und die Aristokratie; historische und literarische Miscellen; in neuester Zeit: Constitutionelle Fragen; Geschichte des Nationalconvents. Baranya, ungar. Gespanschaft zwischen der Donau und Drau, 91 □M. groß mit 260000 E., Magyaren, Serben Deutschen, Slavoniern; B. ist sehr fruchtbar, einige Sumpfgegenden abgerechnet gesund, gehört zu den bevölkertsten Gegenden Ungarns. Seinen Namen hat es von dem Schlosse Baranyavar; Hauptst. ist Fünfkirchen; geschichtlich berühmt ist Mohacz durch die Schlachten vom 28. Aug. 1526 und 1687; s. d. Baras, bei den Arabern der schuppige Aussatz. Baras, grobe Packleinwand, in der im südwestl. Deutschland Rupfen. Baratier, 1721–1740, gelehrtes Wunderkind, das in Deutschland bis zu seinem Tode vorgezeigt wurde. Baratterie, im Seerechte die Schädigung des Rheders durch Unachtsamkeit oder Betrügerei des Kapitäns oder der Schiffsmannschaft. Barattes (frz. Baratt), Schutzbriefe der christlichen Gesandten in Constantinopel für Kaufleute und Fremde anderer Nationen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/404>, abgerufen am 22.11.2024.