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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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das Athenäum, die ausländische Bühne und den Beobachter heraus, übersetzte Geschichtswerke ("histor. Bibliothek") und lieferte selbst einige histor. Arbeiten.


Baka-Banya (Puganz), Fluß und Bergstadt im ungar. Honter Comitate, am Fuße eines gold- und silberhaltigen Gebirges, dessen Ausbeute aber nicht mehr so bedeutend ist als früher; die 2700 E. sind meistens Slowaken, welche Berg-, Wein-, Garten- und Ackerbau treiben.


Bakacz, Thomas v., Cardinalpriester, Primas von Ungarn und päpstl. Legat, eines leibeigenen Bauern Sohn aus Erdöd, war Sekretär des Mathias Corvinus und wurde von ihm geadelt, betrieb die Wahl des Polenkönigs Vladislaus II. zum König von Ungarn, wurde Reichskanzler, 1513 brachte er durch seine Kreuzpredigten gegen die Türken ein bedeutendes Heer zusammen, das aber statt gegen die Türken gegen den Adel losbrach und mit Waffengewalt bezwungen werden mußte, B. st. 1521.


Bake, s. Baake.


Bake, Jan, geb. zu Leyden 1787, Professor der röm. und griech. Literatur in Leyden, reiht sich würdig den großen niederl. Philologen an; von ihm haben wir Ausgaben des Posidonius (1810), Kleomedes (1820), Cicero de legibus (1842), überdieß treffliche philologische Aufsätze und Kritiken.


Bakewel (Behkuell), Robert, geb. 1726 zu Dishley, berühmter Landwirth und Viehzüchter (von ihm ist eine Rindviehrace Bakewelrace genannt); seine Erfahrungen legte er in einer domestical Encyclopaedia nieder; st. 1793.


Bakhschisch, Geschenk, im Orient das Trinkgeld.


Bakonyerwald, niedriges Waldgebirge in der ungar. Gespanschaft Wesprim, 12 M. lang, 2-5 M. breit, mit den schönsten Eichen, Buchen und Linden; bedeutende Waldmast für Schweinherden, viel Wild.


Baktrien, das jetzige Balk, Hochland im Flußgebiet des Oxus, im vorgeschichtl. Alterthum ein mächtiges Reich, wahrscheinlich der Ursitz der Zendreligion, später die nordöstlichste Provinz des pers. Reichs. Alexander der Gr. gründete hier 12 Städte und ließ 14000 Griechen zurück; um 256 v. Chr. machte sich der Statthalter Diodotus von dem syr. Seleucidenreiche unabhängig und gründete ein baktr.-griech. Reich, das zur Zeit seiner Blüthe Kabul und das Pendschab umfaßte und nach Justin 1000 Städte zählte. Durch das Partherreich von dem griech. und röm. Europa abgeschlossen, blieb das baktr. Reich außer dem europ. Gesichtskreise; dies verlautete jedoch, daß 126 von den Parthern und 25 v. Chr. Baktra und die Indusländer von scyth. Stämmen erobert worden seien. Später wurde Baktra ein Theil des neupers. Reichs, dann des Khalifats, bei dessen Verfall kam es an türk, Dynastien, wurde von Dschingiskhan und Timur verwüstet und im 16. Jahrh, setzten sich die Usbeken fest, die es bis jetzt behauptet haben. Seit die Engländer zuerst reisend und dann erobernd gegen Nordindien vorgedrungen sind, har die Geschichte des baktr.-griech. Reiches durch den Fund zahlreicher Münzen aus jener Periode eine wenn auch noch immer lückenhafte Ergänzung gefunden. (Raoul Rochette, Prinsep, Wilson, Lassen: indische Alterthumskunde, Bonn 1844-52.)


Baktschi-Serai, d. h. Gartenschloß, blühende Stadt in einer Thalschlucht der russ. Halbinsel Krim, 11000 E., Tataren, Griechen, Armenier, Russen, Juden, (Karaiten, durch Fleiß und Redlichkeit ausgezeichnet, daher von der russ. Regierung sorgfältig geschützt). B. war ehemals Residenz der Khane; deren Residenzschloß mit allem weitläufigen Zubehör ist wohlerhalten und orientalisch eingerichtet, ein Seitenstück zur span. Alhambra.


Baku, feste Stadt im russ. Kaukasien, auf der kaspischen Halbinsel Ascheron, 7000 E., Hafen und Rhede, beträchtlicher Handel. Bekannt ist B. durch die Naphtaquellen in seiner Umgegend und die aus der Erde emporlodernden Feuer, zu welchen Parsen und selbst Hindu wallfahrten. Russisch seit 1805.


Bakunin, geb. 1814 in Torschek bei Twer, diente kurze Zeit im russ. Militär, nahm dann seinen Abschied, hielt sich 1841 in Berlin, 1842 in Dresden,

das Athenäum, die ausländische Bühne und den Beobachter heraus, übersetzte Geschichtswerke („histor. Bibliothek“) und lieferte selbst einige histor. Arbeiten.


Baka-Banya (Puganz), Fluß und Bergstadt im ungar. Honter Comitate, am Fuße eines gold- und silberhaltigen Gebirges, dessen Ausbeute aber nicht mehr so bedeutend ist als früher; die 2700 E. sind meistens Slowaken, welche Berg-, Wein-, Garten- und Ackerbau treiben.


Bakacz, Thomas v., Cardinalpriester, Primas von Ungarn und päpstl. Legat, eines leibeigenen Bauern Sohn aus Erdöd, war Sekretär des Mathias Corvinus und wurde von ihm geadelt, betrieb die Wahl des Polenkönigs Vladislaus II. zum König von Ungarn, wurde Reichskanzler, 1513 brachte er durch seine Kreuzpredigten gegen die Türken ein bedeutendes Heer zusammen, das aber statt gegen die Türken gegen den Adel losbrach und mit Waffengewalt bezwungen werden mußte, B. st. 1521.


Bake, s. Baake.


Bake, Jan, geb. zu Leyden 1787, Professor der röm. und griech. Literatur in Leyden, reiht sich würdig den großen niederl. Philologen an; von ihm haben wir Ausgaben des Posidonius (1810), Kleomedes (1820), Cicero de legibus (1842), überdieß treffliche philologische Aufsätze und Kritiken.


Bakewel (Behkuell), Robert, geb. 1726 zu Dishley, berühmter Landwirth und Viehzüchter (von ihm ist eine Rindviehrace Bakewelrace genannt); seine Erfahrungen legte er in einer domestical Encyclopaedia nieder; st. 1793.


Bakhschisch, Geschenk, im Orient das Trinkgeld.


Bakonyerwald, niedriges Waldgebirge in der ungar. Gespanschaft Wesprim, 12 M. lang, 2–5 M. breit, mit den schönsten Eichen, Buchen und Linden; bedeutende Waldmast für Schweinherden, viel Wild.


Baktrien, das jetzige Balk, Hochland im Flußgebiet des Oxus, im vorgeschichtl. Alterthum ein mächtiges Reich, wahrscheinlich der Ursitz der Zendreligion, später die nordöstlichste Provinz des pers. Reichs. Alexander der Gr. gründete hier 12 Städte und ließ 14000 Griechen zurück; um 256 v. Chr. machte sich der Statthalter Diodotus von dem syr. Seleucidenreiche unabhängig und gründete ein baktr.-griech. Reich, das zur Zeit seiner Blüthe Kabul und das Pendschab umfaßte und nach Justin 1000 Städte zählte. Durch das Partherreich von dem griech. und röm. Europa abgeschlossen, blieb das baktr. Reich außer dem europ. Gesichtskreise; dies verlautete jedoch, daß 126 von den Parthern und 25 v. Chr. Baktra und die Indusländer von scyth. Stämmen erobert worden seien. Später wurde Baktra ein Theil des neupers. Reichs, dann des Khalifats, bei dessen Verfall kam es an türk, Dynastien, wurde von Dschingiskhan und Timur verwüstet und im 16. Jahrh, setzten sich die Usbeken fest, die es bis jetzt behauptet haben. Seit die Engländer zuerst reisend und dann erobernd gegen Nordindien vorgedrungen sind, har die Geschichte des baktr.-griech. Reiches durch den Fund zahlreicher Münzen aus jener Periode eine wenn auch noch immer lückenhafte Ergänzung gefunden. (Raoul Rochette, Prinsep, Wilson, Lassen: indische Alterthumskunde, Bonn 1844–52.)


Baktschi-Serai, d. h. Gartenschloß, blühende Stadt in einer Thalschlucht der russ. Halbinsel Krim, 11000 E., Tataren, Griechen, Armenier, Russen, Juden, (Karaiten, durch Fleiß und Redlichkeit ausgezeichnet, daher von der russ. Regierung sorgfältig geschützt). B. war ehemals Residenz der Khane; deren Residenzschloß mit allem weitläufigen Zubehör ist wohlerhalten und orientalisch eingerichtet, ein Seitenstück zur span. Alhambra.


Baku, feste Stadt im russ. Kaukasien, auf der kaspischen Halbinsel Ascheron, 7000 E., Hafen und Rhede, beträchtlicher Handel. Bekannt ist B. durch die Naphtaquellen in seiner Umgegend und die aus der Erde emporlodernden Feuer, zu welchen Parsen und selbst Hindu wallfahrten. Russisch seit 1805.


Bakunin, geb. 1814 in Torschek bei Twer, diente kurze Zeit im russ. Militär, nahm dann seinen Abschied, hielt sich 1841 in Berlin, 1842 in Dresden,

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[387/0388] das Athenäum, die ausländische Bühne und den Beobachter heraus, übersetzte Geschichtswerke („histor. Bibliothek“) und lieferte selbst einige histor. Arbeiten. Baka-Banya (Puganz), Fluß und Bergstadt im ungar. Honter Comitate, am Fuße eines gold- und silberhaltigen Gebirges, dessen Ausbeute aber nicht mehr so bedeutend ist als früher; die 2700 E. sind meistens Slowaken, welche Berg-, Wein-, Garten- und Ackerbau treiben. Bakacz, Thomas v., Cardinalpriester, Primas von Ungarn und päpstl. Legat, eines leibeigenen Bauern Sohn aus Erdöd, war Sekretär des Mathias Corvinus und wurde von ihm geadelt, betrieb die Wahl des Polenkönigs Vladislaus II. zum König von Ungarn, wurde Reichskanzler, 1513 brachte er durch seine Kreuzpredigten gegen die Türken ein bedeutendes Heer zusammen, das aber statt gegen die Türken gegen den Adel losbrach und mit Waffengewalt bezwungen werden mußte, B. st. 1521. Bake, s. Baake. Bake, Jan, geb. zu Leyden 1787, Professor der röm. und griech. Literatur in Leyden, reiht sich würdig den großen niederl. Philologen an; von ihm haben wir Ausgaben des Posidonius (1810), Kleomedes (1820), Cicero de legibus (1842), überdieß treffliche philologische Aufsätze und Kritiken. Bakewel (Behkuell), Robert, geb. 1726 zu Dishley, berühmter Landwirth und Viehzüchter (von ihm ist eine Rindviehrace Bakewelrace genannt); seine Erfahrungen legte er in einer domestical Encyclopaedia nieder; st. 1793. Bakhschisch, Geschenk, im Orient das Trinkgeld. Bakonyerwald, niedriges Waldgebirge in der ungar. Gespanschaft Wesprim, 12 M. lang, 2–5 M. breit, mit den schönsten Eichen, Buchen und Linden; bedeutende Waldmast für Schweinherden, viel Wild. Baktrien, das jetzige Balk, Hochland im Flußgebiet des Oxus, im vorgeschichtl. Alterthum ein mächtiges Reich, wahrscheinlich der Ursitz der Zendreligion, später die nordöstlichste Provinz des pers. Reichs. Alexander der Gr. gründete hier 12 Städte und ließ 14000 Griechen zurück; um 256 v. Chr. machte sich der Statthalter Diodotus von dem syr. Seleucidenreiche unabhängig und gründete ein baktr.-griech. Reich, das zur Zeit seiner Blüthe Kabul und das Pendschab umfaßte und nach Justin 1000 Städte zählte. Durch das Partherreich von dem griech. und röm. Europa abgeschlossen, blieb das baktr. Reich außer dem europ. Gesichtskreise; dies verlautete jedoch, daß 126 von den Parthern und 25 v. Chr. Baktra und die Indusländer von scyth. Stämmen erobert worden seien. Später wurde Baktra ein Theil des neupers. Reichs, dann des Khalifats, bei dessen Verfall kam es an türk, Dynastien, wurde von Dschingiskhan und Timur verwüstet und im 16. Jahrh, setzten sich die Usbeken fest, die es bis jetzt behauptet haben. Seit die Engländer zuerst reisend und dann erobernd gegen Nordindien vorgedrungen sind, har die Geschichte des baktr.-griech. Reiches durch den Fund zahlreicher Münzen aus jener Periode eine wenn auch noch immer lückenhafte Ergänzung gefunden. (Raoul Rochette, Prinsep, Wilson, Lassen: indische Alterthumskunde, Bonn 1844–52.) Baktschi-Serai, d. h. Gartenschloß, blühende Stadt in einer Thalschlucht der russ. Halbinsel Krim, 11000 E., Tataren, Griechen, Armenier, Russen, Juden, (Karaiten, durch Fleiß und Redlichkeit ausgezeichnet, daher von der russ. Regierung sorgfältig geschützt). B. war ehemals Residenz der Khane; deren Residenzschloß mit allem weitläufigen Zubehör ist wohlerhalten und orientalisch eingerichtet, ein Seitenstück zur span. Alhambra. Baku, feste Stadt im russ. Kaukasien, auf der kaspischen Halbinsel Ascheron, 7000 E., Hafen und Rhede, beträchtlicher Handel. Bekannt ist B. durch die Naphtaquellen in seiner Umgegend und die aus der Erde emporlodernden Feuer, zu welchen Parsen und selbst Hindu wallfahrten. Russisch seit 1805. Bakunin, geb. 1814 in Torschek bei Twer, diente kurze Zeit im russ. Militär, nahm dann seinen Abschied, hielt sich 1841 in Berlin, 1842 in Dresden,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/388>, abgerufen am 24.11.2024.