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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Rahm und Eierschnee gefülltes Backwerk.


Baisse (frz. Bäß), auf der Börse das Sinken der Werthpapiere; die Speculation darauf heißt Sp. a la baisse und der Speculant baissier.


Baissiren, frz.-deutsch, senken, fallen lassen, ein Geschütz tiefer richten.


Baiter, Joh. Georg, geb. 1801 zu Zürich, Professor an dem Gymnasium daselbst, verdienter Philolog; gab heraus: den Panegyricus des Isokrates, 1831, mit Sauppe die "oratores attici" (1839-50), in besondern Ausgaben den Lykurg und Isokrates, mit Orelli und Winkelmann den Plato (1839-42), die "fabellae jambicae" des Babrius u. s. w.


Baizen oder beizen, mit abgerichteten Raubvögeln jagen.


Baja, großer Marktflecken in der österr. Woiwodina Serbien mit 15800 E. sehr gemischter Abkunft, Deutsche, Ungarn, Serben, Juden. Dampfschiffstation und sehr bedeutender Getreidehandel, 4 große Jahrmärkte, katholische, griechische, reformirte Kirche, Synagoge.


Bajaderen (vom portug. baladeira, Tänzerin), ostindische Tänzerinen in 4 Klassen eingetheilt, die entweder ihre Tänze als Theil religiöser Feste oder zur Unterhaltung von Privatpersonen aufführen. Die der ersten Klasse (Devadasi, Göttersklavinnen, Hierodulen) werden aus den mittleren Kasten in früher Jugend genommen, wohnen innerhalb des Tempels und dürfen sich nur einem Manne der obersten Kasten preisgeben; außer den feierlichen Tänzen und Gesängen werden sie zum niederen Tempeldienste, z. B. Kränzeflechten u. dergl. verwendet. Die frei im Lande herumziehenden B. stehen gewöhnlich unter einer Daja u. dienen ausschließlich der Privatbelustigung. 1835 führte ein speculativer Franzose 5 B. und 3 Musiker auf den europ. Theatern umher.


Bajä, Städtchen an der Küste unweit Neapel, einst berühmter Badeort mit heißen Quellen und dampfenden Höhlen zu Schwitzbädern; im letzten Jahrh. der Republik u. in der Kaiserzeit der Lieblingsaufenthalt der vornehmen Römer u. der Schauplatz des feinsten u. gröbsten Genußlebens, Der größte Theil des alten B. ist vom Meere verschlungen; die Ruinen dreier Tempel, Trümmer von Bädern und Landhäusern u. s. w. beschäftigen die Archäologen. Die Gegend ist versumpft und ungesund, daher fast unbewohnt.


Bajasid, Festung im Paschalik Erzerum, an der pers. Gränze, 18000 E., meist Armenier, 1828 von den Russen erobert.


Bajazet oder Bajasid I., geb. 1347, Dschilderim, Blitz genannt, folgte seinem Vater Murad I. 1389, unterwarf den größten Theil Kleinasiens, die Bulgarei, Macedonien, Thessalien u. einen Theil von Serbien. Den ungar. König Sigismund (später Kaiser Sigismund) überwand er den 28. Sept. 1396 bei Nikopolis in einer mörderischen Schlacht u. ließ nach derselben 10000 Gefangene köpfen; 1401 aber erlitt er selbst den 16. Juni durch den Weltstürmer Timur eine Niederlage u. fiel in die Gefangenschaft, in welcher er 1403 st. - B. II., Sohn Mohammeds II., Sultan von 1481-1512, kriegerisch u. allen Nachbarn furchtbar, dankte zu Gunsten seines jüngsten Sohnes Selim ab u. st. 1513 bei Adrianopel.


Bajazzo, italien., der Possenreißer, Hanswurst bei Seiltänzern, Kunstreitern u. s. w.


Bajmocz (Bojniz), ungar. Marktflecken im Neutraer Comitate, mit befestigtem Schlosse des Grafen Palffy, warmen Bädern; die deutschen Kolonisten verfertigen mehrere tausend Sattelbäume für die Reiterei und liefern sonst viele gemeine Holzarbeiten.


Bajocco (Mehrzahl Bajochi), kupferne Scheidemünze im Kirchenstaate, 100 B. = 1 Scudo, 1 Thlr. 13 Gr. 1 Pfg., der B. also = 51/6, Pfg.; der sicilische B. = 41/8, Pf. = 11/5 kr. C.-M.


Bajoire (frz. Baschoar), Münzen, auf denen 2 Profilköpfe sich fast decken, meistens Vermählungsmünzen, (soll von baisoires, Kußmünzen, gebildet sein).


Bajus, s. Bay.


Bajza, Anton, geb. 1804, ungar. Dichterund Schriftsteller, Freund Karl Kisfaludis; seine Gedichte erschienen zu Pesth 1835, außerdem gab er das Taschenbuch Aurora, die krit. Blätter,

Rahm und Eierschnee gefülltes Backwerk.


Baisse (frz. Bäß), auf der Börse das Sinken der Werthpapiere; die Speculation darauf heißt Sp. à la baisse und der Speculant baissier.


Baissiren, frz.-deutsch, senken, fallen lassen, ein Geschütz tiefer richten.


Baiter, Joh. Georg, geb. 1801 zu Zürich, Professor an dem Gymnasium daselbst, verdienter Philolog; gab heraus: den Panegyricus des Isokrates, 1831, mit Sauppe die „oratores attici“ (1839–50), in besondern Ausgaben den Lykurg und Isokrates, mit Orelli und Winkelmann den Plato (1839–42), die „fabellae jambicae“ des Babrius u. s. w.


Baizen oder beizen, mit abgerichteten Raubvögeln jagen.


Baja, großer Marktflecken in der österr. Woiwodina Serbien mit 15800 E. sehr gemischter Abkunft, Deutsche, Ungarn, Serben, Juden. Dampfschiffstation und sehr bedeutender Getreidehandel, 4 große Jahrmärkte, katholische, griechische, reformirte Kirche, Synagoge.


Bajaderen (vom portug. baladeira, Tänzerin), ostindische Tänzerinen in 4 Klassen eingetheilt, die entweder ihre Tänze als Theil religiöser Feste oder zur Unterhaltung von Privatpersonen aufführen. Die der ersten Klasse (Devadasi, Göttersklavinnen, Hierodulen) werden aus den mittleren Kasten in früher Jugend genommen, wohnen innerhalb des Tempels und dürfen sich nur einem Manne der obersten Kasten preisgeben; außer den feierlichen Tänzen und Gesängen werden sie zum niederen Tempeldienste, z. B. Kränzeflechten u. dergl. verwendet. Die frei im Lande herumziehenden B. stehen gewöhnlich unter einer Daja u. dienen ausschließlich der Privatbelustigung. 1835 führte ein speculativer Franzose 5 B. und 3 Musiker auf den europ. Theatern umher.


Bajä, Städtchen an der Küste unweit Neapel, einst berühmter Badeort mit heißen Quellen und dampfenden Höhlen zu Schwitzbädern; im letzten Jahrh. der Republik u. in der Kaiserzeit der Lieblingsaufenthalt der vornehmen Römer u. der Schauplatz des feinsten u. gröbsten Genußlebens, Der größte Theil des alten B. ist vom Meere verschlungen; die Ruinen dreier Tempel, Trümmer von Bädern und Landhäusern u. s. w. beschäftigen die Archäologen. Die Gegend ist versumpft und ungesund, daher fast unbewohnt.


Bajasid, Festung im Paschalik Erzerum, an der pers. Gränze, 18000 E., meist Armenier, 1828 von den Russen erobert.


Bajazet oder Bajasid I., geb. 1347, Dschilderim, Blitz genannt, folgte seinem Vater Murad I. 1389, unterwarf den größten Theil Kleinasiens, die Bulgarei, Macedonien, Thessalien u. einen Theil von Serbien. Den ungar. König Sigismund (später Kaiser Sigismund) überwand er den 28. Sept. 1396 bei Nikopolis in einer mörderischen Schlacht u. ließ nach derselben 10000 Gefangene köpfen; 1401 aber erlitt er selbst den 16. Juni durch den Weltstürmer Timur eine Niederlage u. fiel in die Gefangenschaft, in welcher er 1403 st. – B. II., Sohn Mohammeds II., Sultan von 1481–1512, kriegerisch u. allen Nachbarn furchtbar, dankte zu Gunsten seines jüngsten Sohnes Selim ab u. st. 1513 bei Adrianopel.


Bajazzo, italien., der Possenreißer, Hanswurst bei Seiltänzern, Kunstreitern u. s. w.


Bajmocz (Bojniz), ungar. Marktflecken im Neutraer Comitate, mit befestigtem Schlosse des Grafen Palffy, warmen Bädern; die deutschen Kolonisten verfertigen mehrere tausend Sattelbäume für die Reiterei und liefern sonst viele gemeine Holzarbeiten.


Bajocco (Mehrzahl Bajochi), kupferne Scheidemünze im Kirchenstaate, 100 B. = 1 Scudo, 1 Thlr. 13 Gr. 1 Pfg., der B. also = 51/6, Pfg.; der sicilische B. = 41/8, Pf. = 11/5 kr. C.-M.


Bajoire (frz. Baschoar), Münzen, auf denen 2 Profilköpfe sich fast decken, meistens Vermählungsmünzen, (soll von baisoires, Kußmünzen, gebildet sein).


Bajus, s. Bay.


Bajza, Anton, geb. 1804, ungar. Dichterund Schriftsteller, Freund Karl Kisfaludis; seine Gedichte erschienen zu Pesth 1835, außerdem gab er das Taschenbuch Aurora, die krit. Blätter,

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[386/0387] Rahm und Eierschnee gefülltes Backwerk. Baisse (frz. Bäß), auf der Börse das Sinken der Werthpapiere; die Speculation darauf heißt Sp. à la baisse und der Speculant baissier. Baissiren, frz.-deutsch, senken, fallen lassen, ein Geschütz tiefer richten. Baiter, Joh. Georg, geb. 1801 zu Zürich, Professor an dem Gymnasium daselbst, verdienter Philolog; gab heraus: den Panegyricus des Isokrates, 1831, mit Sauppe die „oratores attici“ (1839–50), in besondern Ausgaben den Lykurg und Isokrates, mit Orelli und Winkelmann den Plato (1839–42), die „fabellae jambicae“ des Babrius u. s. w. Baizen oder beizen, mit abgerichteten Raubvögeln jagen. Baja, großer Marktflecken in der österr. Woiwodina Serbien mit 15800 E. sehr gemischter Abkunft, Deutsche, Ungarn, Serben, Juden. Dampfschiffstation und sehr bedeutender Getreidehandel, 4 große Jahrmärkte, katholische, griechische, reformirte Kirche, Synagoge. Bajaderen (vom portug. baladeira, Tänzerin), ostindische Tänzerinen in 4 Klassen eingetheilt, die entweder ihre Tänze als Theil religiöser Feste oder zur Unterhaltung von Privatpersonen aufführen. Die der ersten Klasse (Devadasi, Göttersklavinnen, Hierodulen) werden aus den mittleren Kasten in früher Jugend genommen, wohnen innerhalb des Tempels und dürfen sich nur einem Manne der obersten Kasten preisgeben; außer den feierlichen Tänzen und Gesängen werden sie zum niederen Tempeldienste, z. B. Kränzeflechten u. dergl. verwendet. Die frei im Lande herumziehenden B. stehen gewöhnlich unter einer Daja u. dienen ausschließlich der Privatbelustigung. 1835 führte ein speculativer Franzose 5 B. und 3 Musiker auf den europ. Theatern umher. Bajä, Städtchen an der Küste unweit Neapel, einst berühmter Badeort mit heißen Quellen und dampfenden Höhlen zu Schwitzbädern; im letzten Jahrh. der Republik u. in der Kaiserzeit der Lieblingsaufenthalt der vornehmen Römer u. der Schauplatz des feinsten u. gröbsten Genußlebens, Der größte Theil des alten B. ist vom Meere verschlungen; die Ruinen dreier Tempel, Trümmer von Bädern und Landhäusern u. s. w. beschäftigen die Archäologen. Die Gegend ist versumpft und ungesund, daher fast unbewohnt. Bajasid, Festung im Paschalik Erzerum, an der pers. Gränze, 18000 E., meist Armenier, 1828 von den Russen erobert. Bajazet oder Bajasid I., geb. 1347, Dschilderim, Blitz genannt, folgte seinem Vater Murad I. 1389, unterwarf den größten Theil Kleinasiens, die Bulgarei, Macedonien, Thessalien u. einen Theil von Serbien. Den ungar. König Sigismund (später Kaiser Sigismund) überwand er den 28. Sept. 1396 bei Nikopolis in einer mörderischen Schlacht u. ließ nach derselben 10000 Gefangene köpfen; 1401 aber erlitt er selbst den 16. Juni durch den Weltstürmer Timur eine Niederlage u. fiel in die Gefangenschaft, in welcher er 1403 st. – B. II., Sohn Mohammeds II., Sultan von 1481–1512, kriegerisch u. allen Nachbarn furchtbar, dankte zu Gunsten seines jüngsten Sohnes Selim ab u. st. 1513 bei Adrianopel. Bajazzo, italien., der Possenreißer, Hanswurst bei Seiltänzern, Kunstreitern u. s. w. Bajmocz (Bojniz), ungar. Marktflecken im Neutraer Comitate, mit befestigtem Schlosse des Grafen Palffy, warmen Bädern; die deutschen Kolonisten verfertigen mehrere tausend Sattelbäume für die Reiterei und liefern sonst viele gemeine Holzarbeiten. Bajocco (Mehrzahl Bajochi), kupferne Scheidemünze im Kirchenstaate, 100 B. = 1 Scudo, 1 Thlr. 13 Gr. 1 Pfg., der B. also = 51/6, Pfg.; der sicilische B. = 41/8, Pf. = 11/5 kr. C.-M. Bajoire (frz. Baschoar), Münzen, auf denen 2 Profilköpfe sich fast decken, meistens Vermählungsmünzen, (soll von baisoires, Kußmünzen, gebildet sein). Bajus, s. Bay. Bajza, Anton, geb. 1804, ungar. Dichterund Schriftsteller, Freund Karl Kisfaludis; seine Gedichte erschienen zu Pesth 1835, außerdem gab er das Taschenbuch Aurora, die krit. Blätter,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/387>, abgerufen am 25.08.2024.