Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Ashbey de la Zouch (Aeschby d'la Sotsch), engl. Marktflecken in der Grafschaft Leicester, 6000 E.; Seiden- und Linnenweberei, Hutfabrikation, bedeutender Handelsverkehr; A.-Kanal, 11 engl. M. lang. Ashley Cooper, s. Shaftesbury. Ashmol (Aeschmol), Elias, geb. 1617, engl. Philosoph, Chemiker und Alchemist, Astronom und Astrolog, Alterthumskenner, Freimaurer, für die neue Organisation des Ordens sehr thätig; st. 1692; schrieb unter anderem auch eine Geschichte des Hosenbandordens. Ashton under Line (Aeschtn onder Leine), engl. Stadt in der Grafschaft Lancaster, sehr bedeutende Industrie in Wolle und Baumwolle, 22000 E.; im nahen Faihrfield eine mährische Brüdergemeinde; Kanal von A. nach Manchester. - A. bei Wakefield, 6000 E., Nagelfabriken. Asiago, Flecken im Venetianischen, im Gebirge oberhalb Vicenza, 5000 E., Strohhüte und Strohbänder für jährlich 3 Mill. Lire, Hauptort der 7 deutschen Gemeinden; vergl. Sette Communi. Asiatische Gesellschaften, d. h. Vereine zur Erforschung Asiens in Beziehung auf Geographie und Völkerkunde, Sprachen, Literatur, Geschichte, Religion u. s. w. gibt es in neuerer Zeit in Europa, Asien und Amerika. Die älteste ist die 1781 von den Holländern zu Batavia gegründete Gesellschaft; dann die "bengalische" in Calcutta seit 1784, die von Bombay und Madras. In Paris entstand 1822 die "Societe asiatique", 1823 die "königl. asiat. Gesellschaft von Großbritannien und Irland", 1845 in Halle die "deutsche morgenländ. Gesellschaft", 1842 zu Boston in Nordamerika die "amerik. morgenländ. Gesellschaft", in London 1842 die syrisch-ägypt. Gesellschaft, endlich 1852 zu Constantinopel die "Societe asiatique". Asien, die alte Welt, wenn Amerika die neue genannt wird, reicht von Ost nach West 1528 M., von Nord nach Süd 945 M.; seine Oberfläche wird mit den Inseln von K. Ritter auf 883000 #M. berechnet. Auf der Ostseite begränzt es der große oder Australocean, im Norden das Eismeer, im Süden der indische Ocean, im Westen lehnt sich Europa in seiner größten Breitenausdehnung an A., sodaß es nur als eine Fortsetzung von diesem erscheint. Dann berührt A. das Mittelmeer vom Asow'schen Meere bis Gaza, und verbindet sich durch die 15 #M. breite Landenge von Suez mit Afrika; von diesem trennt es in südlicher Richtung der schmale Meeresstreifen, der arab. Busen, ohne jedoch in Klima und Terrainbildung eine Veränderung zu bewirken. Von Amerika trennt A. zwar nur die schmale Behringsstraße, da aber an dieser Straße die unwirthbarsten Landstrecken beider Erdtheile liegen, so ist Amerika eigentlich A. am fernsten, da dieses mit den Inseln Australiens durch eine Brücke großer und kleiner Inseln zusammenhängt. Die Küstenlänge des asiatischen Festlandes beträgt 7700 M., die Inseln nehmen 73000 #M. ein; die Küstenlänge verhält sich demnach wie 1: 105, bei Europa wie 1: 37; die Inseln kommen dem 16. Theile des Festlandes gleich, bei Europa dem 9. Theile. Von A. liegt 1/7 in der heißen, 1/7 in der kalten, die andern 5/7 in der nördlich gemäßigten Zone. Betrachtet man auf der Karte das Bild des massenhaften asiatischen Continents, so erkennt man ein gewaltiges Hochland als den eigentlichen Kern desselben. Es liegt zwischen dem sibirischen Tiefland, dem tatarischen Golf oder Sund, dem japanischen und chinesischen Meere, dem Küstenlande von Tonkin, den hinterindischen Kettengebirgen, Arracan und Hindustan, zwischen der Nordostecke von Vorderasien und dem Tieflande von Turan, von Nord nach Süd 470 M., von Ost nach West 750 M. weit, mit einem Flächeninhalt von 281000 #M. Dieses größte Hochland unseres Planeten ist nach allen Weltgegenden von Randgebirgen eingefaßt; das südliche, vom Indus bis zu der Irawaddi, über 350 M. weit, heißt Himalaja, (Wohnung des Schnees) erhebt sich in 3 bis 8 parallelen Ketten, die immer an Höhe zunehmen, je mehr sie sich dem Hochlande nähern; im Dhawala-Dschiri übersteigt die Erhebung 28000', die größte Ashbey de la Zouch (Aeschby dʼla Sotsch), engl. Marktflecken in der Grafschaft Leicester, 6000 E.; Seiden- und Linnenweberei, Hutfabrikation, bedeutender Handelsverkehr; A.-Kanal, 11 engl. M. lang. Ashley Cooper, s. Shaftesbury. Ashmol (Aeschmol), Elias, geb. 1617, engl. Philosoph, Chemiker und Alchemist, Astronom und Astrolog, Alterthumskenner, Freimaurer, für die neue Organisation des Ordens sehr thätig; st. 1692; schrieb unter anderem auch eine Geschichte des Hosenbandordens. Ashton under Line (Aeschtn onder Leine), engl. Stadt in der Grafschaft Lancaster, sehr bedeutende Industrie in Wolle und Baumwolle, 22000 E.; im nahen Faihrfield eine mährische Brüdergemeinde; Kanal von A. nach Manchester. – A. bei Wakefield, 6000 E., Nagelfabriken. Asiago, Flecken im Venetianischen, im Gebirge oberhalb Vicenza, 5000 E., Strohhüte und Strohbänder für jährlich 3 Mill. Lire, Hauptort der 7 deutschen Gemeinden; vergl. Sette Communi. Asiatische Gesellschaften, d. h. Vereine zur Erforschung Asiens in Beziehung auf Geographie und Völkerkunde, Sprachen, Literatur, Geschichte, Religion u. s. w. gibt es in neuerer Zeit in Europa, Asien und Amerika. Die älteste ist die 1781 von den Holländern zu Batavia gegründete Gesellschaft; dann die „bengalische“ in Calcutta seit 1784, die von Bombay und Madras. In Paris entstand 1822 die „Societé asiatique“, 1823 die „königl. asiat. Gesellschaft von Großbritannien und Irland“, 1845 in Halle die „deutsche morgenländ. Gesellschaft“, 1842 zu Boston in Nordamerika die „amerik. morgenländ. Gesellschaft“, in London 1842 die syrisch-ägypt. Gesellschaft, endlich 1852 zu Constantinopel die „Societé asiatique“. Asien, die alte Welt, wenn Amerika die neue genannt wird, reicht von Ost nach West 1528 M., von Nord nach Süd 945 M.; seine Oberfläche wird mit den Inseln von K. Ritter auf 883000 □M. berechnet. Auf der Ostseite begränzt es der große oder Australocean, im Norden das Eismeer, im Süden der indische Ocean, im Westen lehnt sich Europa in seiner größten Breitenausdehnung an A., sodaß es nur als eine Fortsetzung von diesem erscheint. Dann berührt A. das Mittelmeer vom Asowʼschen Meere bis Gaza, und verbindet sich durch die 15 □M. breite Landenge von Suez mit Afrika; von diesem trennt es in südlicher Richtung der schmale Meeresstreifen, der arab. Busen, ohne jedoch in Klima und Terrainbildung eine Veränderung zu bewirken. Von Amerika trennt A. zwar nur die schmale Behringsstraße, da aber an dieser Straße die unwirthbarsten Landstrecken beider Erdtheile liegen, so ist Amerika eigentlich A. am fernsten, da dieses mit den Inseln Australiens durch eine Brücke großer und kleiner Inseln zusammenhängt. Die Küstenlänge des asiatischen Festlandes beträgt 7700 M., die Inseln nehmen 73000 □M. ein; die Küstenlänge verhält sich demnach wie 1: 105, bei Europa wie 1: 37; die Inseln kommen dem 16. Theile des Festlandes gleich, bei Europa dem 9. Theile. Von A. liegt 1/7 in der heißen, 1/7 in der kalten, die andern 5/7 in der nördlich gemäßigten Zone. Betrachtet man auf der Karte das Bild des massenhaften asiatischen Continents, so erkennt man ein gewaltiges Hochland als den eigentlichen Kern desselben. Es liegt zwischen dem sibirischen Tiefland, dem tatarischen Golf oder Sund, dem japanischen und chinesischen Meere, dem Küstenlande von Tonkin, den hinterindischen Kettengebirgen, Arracan und Hindustan, zwischen der Nordostecke von Vorderasien und dem Tieflande von Turan, von Nord nach Süd 470 M., von Ost nach West 750 M. weit, mit einem Flächeninhalt von 281000 □M. Dieses größte Hochland unseres Planeten ist nach allen Weltgegenden von Randgebirgen eingefaßt; das südliche, vom Indus bis zu der Irawaddi, über 350 M. weit, heißt Himalaja, (Wohnung des Schnees) erhebt sich in 3 bis 8 parallelen Ketten, die immer an Höhe zunehmen, je mehr sie sich dem Hochlande nähern; im Dhawala-Dschiri übersteigt die Erhebung 28000', die größte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0285" n="284"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ashbey de la Zouch</hi> (Aeschby dʼla Sotsch), engl. 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Dann berührt A. das Mittelmeer vom Asowʼschen Meere bis Gaza, und verbindet sich durch die 15 □M. breite Landenge von Suez mit Afrika; von diesem trennt es in südlicher Richtung der schmale Meeresstreifen, der arab. Busen, ohne jedoch in Klima und Terrainbildung eine Veränderung zu bewirken. Von Amerika trennt A. zwar nur die schmale Behringsstraße, da aber an dieser Straße die unwirthbarsten Landstrecken beider Erdtheile liegen, so ist Amerika eigentlich A. am fernsten, da dieses mit den Inseln Australiens durch eine Brücke großer und kleiner Inseln zusammenhängt. Die Küstenlänge des asiatischen Festlandes beträgt 7700 M., die Inseln nehmen 73000 □M. ein; die Küstenlänge verhält sich demnach wie 1: 105, bei Europa wie 1: 37; die Inseln kommen dem 16. Theile des Festlandes gleich, bei Europa dem 9. Theile. 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Ashbey de la Zouch (Aeschby dʼla Sotsch), engl. Marktflecken in der Grafschaft Leicester, 6000 E.; Seiden- und Linnenweberei, Hutfabrikation, bedeutender Handelsverkehr; A.-Kanal, 11 engl. M. lang.
Ashley Cooper, s. Shaftesbury.
Ashmol (Aeschmol), Elias, geb. 1617, engl. Philosoph, Chemiker und Alchemist, Astronom und Astrolog, Alterthumskenner, Freimaurer, für die neue Organisation des Ordens sehr thätig; st. 1692; schrieb unter anderem auch eine Geschichte des Hosenbandordens.
Ashton under Line (Aeschtn onder Leine), engl. Stadt in der Grafschaft Lancaster, sehr bedeutende Industrie in Wolle und Baumwolle, 22000 E.; im nahen Faihrfield eine mährische Brüdergemeinde; Kanal von A. nach Manchester. – A. bei Wakefield, 6000 E., Nagelfabriken.
Asiago, Flecken im Venetianischen, im Gebirge oberhalb Vicenza, 5000 E., Strohhüte und Strohbänder für jährlich 3 Mill. Lire, Hauptort der 7 deutschen Gemeinden; vergl. Sette Communi.
Asiatische Gesellschaften, d. h. Vereine zur Erforschung Asiens in Beziehung auf Geographie und Völkerkunde, Sprachen, Literatur, Geschichte, Religion u. s. w. gibt es in neuerer Zeit in Europa, Asien und Amerika. Die älteste ist die 1781 von den Holländern zu Batavia gegründete Gesellschaft; dann die „bengalische“ in Calcutta seit 1784, die von Bombay und Madras. In Paris entstand 1822 die „Societé asiatique“, 1823 die „königl. asiat. Gesellschaft von Großbritannien und Irland“, 1845 in Halle die „deutsche morgenländ. Gesellschaft“, 1842 zu Boston in Nordamerika die „amerik. morgenländ. Gesellschaft“, in London 1842 die syrisch-ägypt. Gesellschaft, endlich 1852 zu Constantinopel die „Societé asiatique“.
Asien, die alte Welt, wenn Amerika die neue genannt wird, reicht von Ost nach West 1528 M., von Nord nach Süd 945 M.; seine Oberfläche wird mit den Inseln von K. Ritter auf 883000 □M. berechnet. Auf der Ostseite begränzt es der große oder Australocean, im Norden das Eismeer, im Süden der indische Ocean, im Westen lehnt sich Europa in seiner größten Breitenausdehnung an A., sodaß es nur als eine Fortsetzung von diesem erscheint. Dann berührt A. das Mittelmeer vom Asowʼschen Meere bis Gaza, und verbindet sich durch die 15 □M. breite Landenge von Suez mit Afrika; von diesem trennt es in südlicher Richtung der schmale Meeresstreifen, der arab. Busen, ohne jedoch in Klima und Terrainbildung eine Veränderung zu bewirken. Von Amerika trennt A. zwar nur die schmale Behringsstraße, da aber an dieser Straße die unwirthbarsten Landstrecken beider Erdtheile liegen, so ist Amerika eigentlich A. am fernsten, da dieses mit den Inseln Australiens durch eine Brücke großer und kleiner Inseln zusammenhängt. Die Küstenlänge des asiatischen Festlandes beträgt 7700 M., die Inseln nehmen 73000 □M. ein; die Küstenlänge verhält sich demnach wie 1: 105, bei Europa wie 1: 37; die Inseln kommen dem 16. Theile des Festlandes gleich, bei Europa dem 9. Theile. Von A. liegt 1/7 in der heißen, 1/7 in der kalten, die andern 5/7 in der nördlich gemäßigten Zone. Betrachtet man auf der Karte das Bild des massenhaften asiatischen Continents, so erkennt man ein gewaltiges Hochland als den eigentlichen Kern desselben. Es liegt zwischen dem sibirischen Tiefland, dem tatarischen Golf oder Sund, dem japanischen und chinesischen Meere, dem Küstenlande von Tonkin, den hinterindischen Kettengebirgen, Arracan und Hindustan, zwischen der Nordostecke von Vorderasien und dem Tieflande von Turan, von Nord nach Süd 470 M., von Ost nach West 750 M. weit, mit einem Flächeninhalt von 281000 □M. Dieses größte Hochland unseres Planeten ist nach allen Weltgegenden von Randgebirgen eingefaßt; das südliche, vom Indus bis zu der Irawaddi, über 350 M. weit, heißt Himalaja, (Wohnung des Schnees) erhebt sich in 3 bis 8 parallelen Ketten, die immer an Höhe zunehmen, je mehr sie sich dem Hochlande nähern; im Dhawala-Dschiri übersteigt die Erhebung 28000', die größte
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