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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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im Serail (er hatte 115 Söhne von den Beischläferinen), erlebte, daß sein legitimer Sohn Darius, den er zum Nachfolger bestimmt hatte, wegen eines Weibes mit ihm zerfiel und sich zur Verschwörung verleiten ließ; Darius wurde getödtet, der andere legitime Sohn Ariaspes wurde durch Intriken zum Selbstmord getrieben, so daß der wilde Ochus allein übrig blieb; der Schmerz tödtete den greisen König. - A. III., Ochus, 362-339 vor Chr., räumte zuerst alle Verwandte aus dem Wege, schlug die Empörer in Aegypten und Vorderasien nieder, wüthete nach seiner Heimkehr durch Blutbefehle aus dem Serail und wurde endlich von den Eunuchen Bogoas vergiftet.


Artaxerxes hieß auch der Stifter der neupersischen Dynastie der Sassaniden, Sieger über die Parther 225 n. Chr., der auch den Angriff des röm. Kaisers Alexander Severus zurückschlug; regierte 14 Jahre und 8 Mon.


Artefakt, Kunstwerk, im Gegensatz zu dem Naturerzeugnisse.


Artemidor, von den vielen Schriftstellern dieses Namens nennen wir: A. von Daldia in Lydien, lebte um die Mitte des 2. Jahrh., schrieb "Oneurocritika", in welchen er die Traumwahrsagerei vertheidigte und zwar durch eine auf seinen Reisen gemachte Sammlung von Thatsachen; für die Kunde der alten Mythen und Symbole von Bedeutung. - A. von Ephesus, um 100 v. Chr., Geograph; wir besitzen Bruchstücke seines Periplus, Beschreibungen der Küsten des mittelländ., roth. und atlant. Meeres. - A., Grammatiker aus der alexandr. Schule; ihm wird die Sammlung der Idyllen Theokrits zugeschrieben.


Artemis, s. Diana.


Artemisia , Königin von Karien, folgte dem Xerxes auf seinem Zuge gegen Griechenland und zeichnete sich durch Klugheit und bei Salamis durch Tapferkeit aus. Unter ihrer Regierung wurde Herodot in Halikarnaß geboren. - A., Schwester, Gemahlin und Nachfolgerin des karischen Dynasten Mausolus, 352-350 v. Chr., eroberte das parteite Rhodus, trank die Asche ihres Gemahls, indem sie von derselben kleine Dosen in ihren Becher mischte, und erbaute demselben das Mausoleum, jenes Grabmal, das unter die sieben Weltwunder gerechnet wurde. Es ist ganz verschwunden, da die Rhodiser Ritter im 16. Jahrh. seine Reste zu einem Festungsbau verwandten.


Artemisia, Beifuß, A. arborescens L., der sogen. portugies. Wermuth, welcher bei den Griechen als Heilpflanze der Artemis Eileithyja (Schutzgöttin der Gebärenden, woher auch der Name) geweiht war; A. maritima, bei den Aegyptern Heilkraut der Isis. Das Stabkraut, A. Abrotanum, galt für eine Zauberpflanze, ein Glauben, der noch nicht ganz bei unserm Landvolke erloschen ist, so wie noch jetzt Manche Zweige vom gemeinen Beifuß in die Schuhe legen, um weniger schnell zu ermüden. - Officinell ist hauptsächlich A. absynthium, ächter Wermuth, übrigens mehr zur Bereitung von Liqueurs u. dgl. m. verwendet; der Wurmsamen kommt ebenfalls von einer A. (judaica oder Contra), und A. vulgaris, gemeiner Beifuß, wird zuweilen in der Küche als Gewürzkraut verwendet. A. Dracunculus ist der als Salatgewürzpflanze bekannte Dragun oder Esdragon, und die Eberräute (A. Abrotanum, Stabwurz), und A. pontica wurden ihrer aromatischen Blätter wegen sonst in den Gärten gebaut.


Artemon, Häretiker aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhund., leugnete die Gottheit Christi, wird also den Antitrinitariern beigezählt. Von seinen Schicksalen und Lehren ist wenig bekannt; sein Anhang verschwand bald, lebte aber bekanntlich unter andern Häretikern vielmal wieder auf.


Arte peritus, ein Kunst-, Sachverständiger.


Arterien, Pulsadern, nennt man diejenigen Blutgefäße, welche das Blut aus dem Herzen weg und in die verschiedenen Organe des Körpers überzuführen bestimmt sind. Es sind häutige Röhren von großer Elasticität, die auch im leeren Zustande nicht zusammenfallen. In den stärkeren, mehr oberflächlich gelegenen Arterien ist die stoßweise Wellenbewegung des Blutes theils

im Serail (er hatte 115 Söhne von den Beischläferinen), erlebte, daß sein legitimer Sohn Darius, den er zum Nachfolger bestimmt hatte, wegen eines Weibes mit ihm zerfiel und sich zur Verschwörung verleiten ließ; Darius wurde getödtet, der andere legitime Sohn Ariaspes wurde durch Intriken zum Selbstmord getrieben, so daß der wilde Ochus allein übrig blieb; der Schmerz tödtete den greisen König. – A. III., Ochus, 362–339 vor Chr., räumte zuerst alle Verwandte aus dem Wege, schlug die Empörer in Aegypten und Vorderasien nieder, wüthete nach seiner Heimkehr durch Blutbefehle aus dem Serail und wurde endlich von den Eunuchen Bogoas vergiftet.


Artaxerxes hieß auch der Stifter der neupersischen Dynastie der Sassaniden, Sieger über die Parther 225 n. Chr., der auch den Angriff des röm. Kaisers Alexander Severus zurückschlug; regierte 14 Jahre und 8 Mon.


Artefakt, Kunstwerk, im Gegensatz zu dem Naturerzeugnisse.


Artemidor, von den vielen Schriftstellern dieses Namens nennen wir: A. von Daldia in Lydien, lebte um die Mitte des 2. Jahrh., schrieb „Oneurocritika“, in welchen er die Traumwahrsagerei vertheidigte und zwar durch eine auf seinen Reisen gemachte Sammlung von Thatsachen; für die Kunde der alten Mythen und Symbole von Bedeutung. – A. von Ephesus, um 100 v. Chr., Geograph; wir besitzen Bruchstücke seines Periplus, Beschreibungen der Küsten des mittelländ., roth. und atlant. Meeres. – A., Grammatiker aus der alexandr. Schule; ihm wird die Sammlung der Idyllen Theokrits zugeschrieben.


Artemis, s. Diana.


Artemisia , Königin von Karien, folgte dem Xerxes auf seinem Zuge gegen Griechenland und zeichnete sich durch Klugheit und bei Salamis durch Tapferkeit aus. Unter ihrer Regierung wurde Herodot in Halikarnaß geboren. – A., Schwester, Gemahlin und Nachfolgerin des karischen Dynasten Mausolus, 352–350 v. Chr., eroberte das parteite Rhodus, trank die Asche ihres Gemahls, indem sie von derselben kleine Dosen in ihren Becher mischte, und erbaute demselben das Mausoleum, jenes Grabmal, das unter die sieben Weltwunder gerechnet wurde. Es ist ganz verschwunden, da die Rhodiser Ritter im 16. Jahrh. seine Reste zu einem Festungsbau verwandten.


Artemisia, Beifuß, A. arborescens L., der sogen. portugies. Wermuth, welcher bei den Griechen als Heilpflanze der Artemis Eileithyja (Schutzgöttin der Gebärenden, woher auch der Name) geweiht war; A. maritima, bei den Aegyptern Heilkraut der Isis. Das Stabkraut, A. Abrotanum, galt für eine Zauberpflanze, ein Glauben, der noch nicht ganz bei unserm Landvolke erloschen ist, so wie noch jetzt Manche Zweige vom gemeinen Beifuß in die Schuhe legen, um weniger schnell zu ermüden. – Officinell ist hauptsächlich A. absynthium, ächter Wermuth, übrigens mehr zur Bereitung von Liqueurs u. dgl. m. verwendet; der Wurmsamen kommt ebenfalls von einer A. (judaica oder Contra), und A. vulgaris, gemeiner Beifuß, wird zuweilen in der Küche als Gewürzkraut verwendet. A. Dracunculus ist der als Salatgewürzpflanze bekannte Dragun oder Esdragon, und die Eberräute (A. Abrotanum, Stabwurz), und A. pontica wurden ihrer aromatischen Blätter wegen sonst in den Gärten gebaut.


Artemon, Häretiker aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhund., leugnete die Gottheit Christi, wird also den Antitrinitariern beigezählt. Von seinen Schicksalen und Lehren ist wenig bekannt; sein Anhang verschwand bald, lebte aber bekanntlich unter andern Häretikern vielmal wieder auf.


Arte peritus, ein Kunst-, Sachverständiger.


Arterien, Pulsadern, nennt man diejenigen Blutgefäße, welche das Blut aus dem Herzen weg und in die verschiedenen Organe des Körpers überzuführen bestimmt sind. Es sind häutige Röhren von großer Elasticität, die auch im leeren Zustande nicht zusammenfallen. In den stärkeren, mehr oberflächlich gelegenen Arterien ist die stoßweise Wellenbewegung des Blutes theils

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[273/0274] im Serail (er hatte 115 Söhne von den Beischläferinen), erlebte, daß sein legitimer Sohn Darius, den er zum Nachfolger bestimmt hatte, wegen eines Weibes mit ihm zerfiel und sich zur Verschwörung verleiten ließ; Darius wurde getödtet, der andere legitime Sohn Ariaspes wurde durch Intriken zum Selbstmord getrieben, so daß der wilde Ochus allein übrig blieb; der Schmerz tödtete den greisen König. – A. III., Ochus, 362–339 vor Chr., räumte zuerst alle Verwandte aus dem Wege, schlug die Empörer in Aegypten und Vorderasien nieder, wüthete nach seiner Heimkehr durch Blutbefehle aus dem Serail und wurde endlich von den Eunuchen Bogoas vergiftet. Artaxerxes hieß auch der Stifter der neupersischen Dynastie der Sassaniden, Sieger über die Parther 225 n. Chr., der auch den Angriff des röm. Kaisers Alexander Severus zurückschlug; regierte 14 Jahre und 8 Mon. Artefakt, Kunstwerk, im Gegensatz zu dem Naturerzeugnisse. Artemidor, von den vielen Schriftstellern dieses Namens nennen wir: A. von Daldia in Lydien, lebte um die Mitte des 2. Jahrh., schrieb „Oneurocritika“, in welchen er die Traumwahrsagerei vertheidigte und zwar durch eine auf seinen Reisen gemachte Sammlung von Thatsachen; für die Kunde der alten Mythen und Symbole von Bedeutung. – A. von Ephesus, um 100 v. Chr., Geograph; wir besitzen Bruchstücke seines Periplus, Beschreibungen der Küsten des mittelländ., roth. und atlant. Meeres. – A., Grammatiker aus der alexandr. Schule; ihm wird die Sammlung der Idyllen Theokrits zugeschrieben. Artemis, s. Diana. Artemisia , Königin von Karien, folgte dem Xerxes auf seinem Zuge gegen Griechenland und zeichnete sich durch Klugheit und bei Salamis durch Tapferkeit aus. Unter ihrer Regierung wurde Herodot in Halikarnaß geboren. – A., Schwester, Gemahlin und Nachfolgerin des karischen Dynasten Mausolus, 352–350 v. Chr., eroberte das parteite Rhodus, trank die Asche ihres Gemahls, indem sie von derselben kleine Dosen in ihren Becher mischte, und erbaute demselben das Mausoleum, jenes Grabmal, das unter die sieben Weltwunder gerechnet wurde. Es ist ganz verschwunden, da die Rhodiser Ritter im 16. Jahrh. seine Reste zu einem Festungsbau verwandten. Artemisia, Beifuß, A. arborescens L., der sogen. portugies. Wermuth, welcher bei den Griechen als Heilpflanze der Artemis Eileithyja (Schutzgöttin der Gebärenden, woher auch der Name) geweiht war; A. maritima, bei den Aegyptern Heilkraut der Isis. Das Stabkraut, A. Abrotanum, galt für eine Zauberpflanze, ein Glauben, der noch nicht ganz bei unserm Landvolke erloschen ist, so wie noch jetzt Manche Zweige vom gemeinen Beifuß in die Schuhe legen, um weniger schnell zu ermüden. – Officinell ist hauptsächlich A. absynthium, ächter Wermuth, übrigens mehr zur Bereitung von Liqueurs u. dgl. m. verwendet; der Wurmsamen kommt ebenfalls von einer A. (judaica oder Contra), und A. vulgaris, gemeiner Beifuß, wird zuweilen in der Küche als Gewürzkraut verwendet. A. Dracunculus ist der als Salatgewürzpflanze bekannte Dragun oder Esdragon, und die Eberräute (A. Abrotanum, Stabwurz), und A. pontica wurden ihrer aromatischen Blätter wegen sonst in den Gärten gebaut. Artemon, Häretiker aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhund., leugnete die Gottheit Christi, wird also den Antitrinitariern beigezählt. Von seinen Schicksalen und Lehren ist wenig bekannt; sein Anhang verschwand bald, lebte aber bekanntlich unter andern Häretikern vielmal wieder auf. Arte peritus, ein Kunst-, Sachverständiger. Arterien, Pulsadern, nennt man diejenigen Blutgefäße, welche das Blut aus dem Herzen weg und in die verschiedenen Organe des Körpers überzuführen bestimmt sind. Es sind häutige Röhren von großer Elasticität, die auch im leeren Zustande nicht zusammenfallen. In den stärkeren, mehr oberflächlich gelegenen Arterien ist die stoßweise Wellenbewegung des Blutes theils

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/274>, abgerufen am 01.06.2024.