[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.mühung, mit diesem kleinen Andencken Der Bräutigam muß sich wol in acht Mancher Orten ist es gebräuchlich, daß Wenn sich die Hochzeit-Gäste nun ent- ret E 6
muͤhung, mit dieſem kleinen Andencken Der Braͤutigam muß ſich wol in acht Mancher Orten iſt es gebraͤuchlich, daß Wenn ſich die Hochzeit-Gaͤſte nun ent- ret E 6
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="107"/> muͤhung, mit dieſem kleinen Andencken<lb/> vorlieb, biß ihnen vielleicht zur andern<lb/> Zeit was beſſers und angenehmers ſchen-<lb/> cken kan.</p><lb/> <p>Der Braͤutigam muß ſich wol in acht<lb/> nehmen, daß er das Tranck-Geld nicht<lb/> zu klein beſchneide; ſintemal er daruͤber<lb/> von dergleichen Menſchern greulich durch<lb/> die Hechel der Lauferey gezogen wird. Es<lb/> doͤrfte ſolches die Braut auch ſelbſt uͤbel<lb/> aufnehmen, und dencken, die Braut-<lb/> Waͤſche waͤre ihm nicht ſchoͤn und koſtbar<lb/> genug, weil er die Muͤhe mit ſo ſchlechten<lb/><hi rendition="#aq">Præſent</hi> belohnet.</p><lb/> <p>Mancher Orten iſt es gebraͤuchlich, daß<lb/> der Braͤutigam ſeiner Braut einen raren<lb/> Blumen-Strauß, Vornehmere aber, ei-<lb/> nen koſtbaren Schmuck zum <hi rendition="#aq">Præſent</hi> uͤber-<lb/> ſendet: Da denn das Uberreichungs-<lb/> Compliment eben auf die Art, nur mit<lb/> Veraͤnderung in Benennung des koſt-<lb/> baren Schmucks, gebrauchet werden<lb/> kan.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Wenn ſich die Hochzeit-Gaͤſte nun ent-<lb/> weder vor der Trauung, oder nach der-<lb/> ſelben im Gaſt-Hauſe einſtellen, da hoͤ-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 6</fw><fw place="bottom" type="catch">ret</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0113]
muͤhung, mit dieſem kleinen Andencken
vorlieb, biß ihnen vielleicht zur andern
Zeit was beſſers und angenehmers ſchen-
cken kan.
Der Braͤutigam muß ſich wol in acht
nehmen, daß er das Tranck-Geld nicht
zu klein beſchneide; ſintemal er daruͤber
von dergleichen Menſchern greulich durch
die Hechel der Lauferey gezogen wird. Es
doͤrfte ſolches die Braut auch ſelbſt uͤbel
aufnehmen, und dencken, die Braut-
Waͤſche waͤre ihm nicht ſchoͤn und koſtbar
genug, weil er die Muͤhe mit ſo ſchlechten
Præſent belohnet.
Mancher Orten iſt es gebraͤuchlich, daß
der Braͤutigam ſeiner Braut einen raren
Blumen-Strauß, Vornehmere aber, ei-
nen koſtbaren Schmuck zum Præſent uͤber-
ſendet: Da denn das Uberreichungs-
Compliment eben auf die Art, nur mit
Veraͤnderung in Benennung des koſt-
baren Schmucks, gebrauchet werden
kan.
Wenn ſich die Hochzeit-Gaͤſte nun ent-
weder vor der Trauung, oder nach der-
ſelben im Gaſt-Hauſe einſtellen, da hoͤ-
ret
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