Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 44. Berlin, 11. April 1737.eretarius bei der Hannöverischen Regierung, Freiherr von Breßlau, den 3. April. Aus Proske ohnweit Rosenberg an der Schlesischen eretarius bei der Hannöverischen Regierung, Freiherr von Breßlau, den 3. April. Aus Proske ohnweit Rosenberg an der Schlesischen <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0007"/> eretarius bei der Hannöverischen Regierung, Freiherr von<lb/> Hattorff, liegen sehr gefährlich krank daß an ihrer Genesung<lb/> gezweifelt wird. Heute ist der Hauptmann Maloy auf Be-<lb/> fehl der Admiralität nach Holland abgeseegelt, den Königl.<lb/> Dänischen Gesandten Herrn Frei=Herrn von Söhlenthal<lb/> abzuholen. Dem Gerüchte nach dürffte die Sache des zu Edin-<lb/> burg ermordeten Hauptm. Porteus das Parlament wohl ei-<lb/> nen Monat aufhalten, weil selbiges den Schluß gefasset hat,<lb/> diese Sache gründl. zu untersuchen, und die den Gerechtsamen<lb/> der Krone angethane Eingriffe und Beschimpffung zu erwei-<lb/> sen. Man will schon so viel erfahren haben, daß der An-<lb/> schlag der Meudmacher auf eine andere Standes=Person ge-<lb/> münzet gewesen, welche man aber nicht gefunden, daher<lb/> der Hauptmann Porteous das Bad über sich hat müssen aus-<lb/> güssen lassen. Wenn die Sache so eifrig fortgetrieben wird,<lb/> als sie angefangen worden, so dürfften viele geheime Anschlä-<lb/> ge entdekket werden, und manche Grosse mit ins Spiel gera-<lb/> ten so solches nicht gedacht hätten. Vor dem Französischen<lb/> Gesandten Grafen von Cambis wird ein Hauß gesuchet,<lb/> und nach dessen Ankunfft der Herr von Bussy wieder zurük ge-<lb/> hen. Die in einer grossen Committee gefasten Schlüsse we-<lb/> gen Hebung der Subsidien sind von dem Parlament vor ge-<lb/> nehm gehalten worden. Jm Unter=Hause ward heute die<lb/> Bittschrifft derer in Engelland sich befindl. Ruß. Kaufleute we-<lb/> gen Aufrichtung einer Gesellschafft verlesen und einer Com-<lb/> mittee übergeben, auch dem General Wade und dem Hn. Lusai<lb/> Erlaubnis gegeben ihre Aussage in der Sache des Haupt-<lb/> manns Porteous vor dem Ober=Hause zu thun. Der zum<lb/> Königl. Residenten bei der Republik Venedig ernennte Herr<lb/> Brüley Spinner, hat seine Unterweisungen erhalten, und<lb/> stehet zu seiner Abreise fertig. Gestern wurden vier See-<lb/> Räuber zu Wapping hingerichtet, und darauf in Ketten zu<lb/> Woolwich fest gehangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Breßlau, den 3. April.</head><lb/> <p>Aus Proske ohnweit Rosenberg an der Schlesischen<lb/> Gränze vernimmt man, daß daselbst eine Weibes=Person<lb/> durch Urtheil und Recht mit dem Schwerdte vom Leben zum<lb/> Tode gebracht worden, welche bei der in unsern Gegenden<lb/> noch immerfort äusserst=drängenden Hungers=Noth, ihr ei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0007]
eretarius bei der Hannöverischen Regierung, Freiherr von
Hattorff, liegen sehr gefährlich krank daß an ihrer Genesung
gezweifelt wird. Heute ist der Hauptmann Maloy auf Be-
fehl der Admiralität nach Holland abgeseegelt, den Königl.
Dänischen Gesandten Herrn Frei=Herrn von Söhlenthal
abzuholen. Dem Gerüchte nach dürffte die Sache des zu Edin-
burg ermordeten Hauptm. Porteus das Parlament wohl ei-
nen Monat aufhalten, weil selbiges den Schluß gefasset hat,
diese Sache gründl. zu untersuchen, und die den Gerechtsamen
der Krone angethane Eingriffe und Beschimpffung zu erwei-
sen. Man will schon so viel erfahren haben, daß der An-
schlag der Meudmacher auf eine andere Standes=Person ge-
münzet gewesen, welche man aber nicht gefunden, daher
der Hauptmann Porteous das Bad über sich hat müssen aus-
güssen lassen. Wenn die Sache so eifrig fortgetrieben wird,
als sie angefangen worden, so dürfften viele geheime Anschlä-
ge entdekket werden, und manche Grosse mit ins Spiel gera-
ten so solches nicht gedacht hätten. Vor dem Französischen
Gesandten Grafen von Cambis wird ein Hauß gesuchet,
und nach dessen Ankunfft der Herr von Bussy wieder zurük ge-
hen. Die in einer grossen Committee gefasten Schlüsse we-
gen Hebung der Subsidien sind von dem Parlament vor ge-
nehm gehalten worden. Jm Unter=Hause ward heute die
Bittschrifft derer in Engelland sich befindl. Ruß. Kaufleute we-
gen Aufrichtung einer Gesellschafft verlesen und einer Com-
mittee übergeben, auch dem General Wade und dem Hn. Lusai
Erlaubnis gegeben ihre Aussage in der Sache des Haupt-
manns Porteous vor dem Ober=Hause zu thun. Der zum
Königl. Residenten bei der Republik Venedig ernennte Herr
Brüley Spinner, hat seine Unterweisungen erhalten, und
stehet zu seiner Abreise fertig. Gestern wurden vier See-
Räuber zu Wapping hingerichtet, und darauf in Ketten zu
Woolwich fest gehangen.
Breßlau, den 3. April.
Aus Proske ohnweit Rosenberg an der Schlesischen
Gränze vernimmt man, daß daselbst eine Weibes=Person
durch Urtheil und Recht mit dem Schwerdte vom Leben zum
Tode gebracht worden, welche bei der in unsern Gegenden
noch immerfort äusserst=drängenden Hungers=Noth, ihr ei-
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Zitationshilfe: | Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 44. Berlin, 11. April 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz44_1737/7>, abgerufen am 16.07.2024. |