Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 44. Berlin, 11. April 1737.sigen Pallaste zu besorgen, allein das öfftere Befragen, wel- Edenburg, den 19. Martii. Man findet zwar in denen Geschichten nicht wenige Bei- Londen, den 26. Martii. An abgewichenen Sonntage speisete die Königl. Herrschafft sigen Pallaste zu besorgen, allein das öfftere Befragen, wel- Edenburg, den 19. Martii. Man findet zwar in denen Geschichten nicht wenige Bei- Londen, den 26. Martii. An abgewichenen Sonntage speisete die Königl. Herrschafft <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006"/> sigen Pallaste zu besorgen, allein das öfftere Befragen, wel-<lb/> ches der Marqvis von Maurepas auf Königl. Befehl an<lb/> ihn thun muß, und die Niederschreibung der Aussagen wider<lb/> diesen Staats=Minister, in einer Expedition des Herrn<lb/> Herauld, wollen ihm in die Ferne eine schlechtere Begegnung<lb/> propheceien; zumal da der Befehlshaber von der Wache zu<lb/> Paris, Duval, ein Kästgen mit kostbaren Juweelen, so<lb/> er ehemals von Versailles mitgenommen und dem König zu-<lb/> gehörig ist, ohnerachtet seines läugnens gefunden und zurük-<lb/> gebracht. Es ist dem Cardinal=Minister von Entwendung<lb/> dieses Kästgens, und dem Orte, wo es verborgen gestan-<lb/> den, mit denen genauesten Umständen in einem ununter-<lb/> schriebenen Briefe Nachricht gegeben worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Edenburg, den 19. Martii.</head><lb/> <p>Man findet zwar in denen Geschichten nicht wenige Bei-<lb/> spiele von unterschiedenen Personen, welche im Grabe wie-<lb/> der aufgelebet, allein selbige sind teils wegen des Alters,<lb/> teils wegen der vielen dabei mit eingemischten Umstände, so<lb/> zweideutig, daß man derselben Wahrheit nicht völlig über-<lb/> zeuget ist: Ob dieses, so am 13. sich bei Eröfnung des Gra-<lb/> bes einer Frauen, worinne man den Tag zuvor ein grosses<lb/> Lermen gehöret, der Wahrheit gemässer sey, davor wollen<lb/> wir eben nicht Bürge werden, weil wir dabei keine augen-<lb/> scheinliche Zeugen abgegeben haben, unterdessen soll die Frau<lb/> noch am Leben, wegen der hefftigen Arbeit aber sich frei zu<lb/> machen, als sie wieder zu sich selbst gekommen, sehr ver-<lb/> wundet gewesen, und einige Stunden darauf in rechten<lb/> Ernste wieder gestorben, und in das vorige Grab geleget<lb/> worden seyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Londen, den 26. Martii.</head><lb/> <p>An abgewichenen Sonntage speisete die Königl. Herrschafft<lb/> nach angehörter Predigt des Doctor Horris, Bischofs von<lb/> Landaf, nach des Königs Wiederherstellung von seiner Un-<lb/> päßligkeit zum erstenmale wieder öffentlich. Den Tag drauf<lb/> bewirtete der Prinz von Wallis verschiedene Standes=Per-<lb/> sonen vom ersten Range mit einer prächtigen Mittags-<lb/> Mahlzeit zu Kew. An dem Schlosse zu Hamtoncourt wird<lb/> eifrig gearbeitet, weil sich das Königl. Hauß ehestens dahin<lb/> erheben will. Der Graf von Leicester und der Staats=Se-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0006]
sigen Pallaste zu besorgen, allein das öfftere Befragen, wel-
ches der Marqvis von Maurepas auf Königl. Befehl an
ihn thun muß, und die Niederschreibung der Aussagen wider
diesen Staats=Minister, in einer Expedition des Herrn
Herauld, wollen ihm in die Ferne eine schlechtere Begegnung
propheceien; zumal da der Befehlshaber von der Wache zu
Paris, Duval, ein Kästgen mit kostbaren Juweelen, so
er ehemals von Versailles mitgenommen und dem König zu-
gehörig ist, ohnerachtet seines läugnens gefunden und zurük-
gebracht. Es ist dem Cardinal=Minister von Entwendung
dieses Kästgens, und dem Orte, wo es verborgen gestan-
den, mit denen genauesten Umständen in einem ununter-
schriebenen Briefe Nachricht gegeben worden.
Edenburg, den 19. Martii.
Man findet zwar in denen Geschichten nicht wenige Bei-
spiele von unterschiedenen Personen, welche im Grabe wie-
der aufgelebet, allein selbige sind teils wegen des Alters,
teils wegen der vielen dabei mit eingemischten Umstände, so
zweideutig, daß man derselben Wahrheit nicht völlig über-
zeuget ist: Ob dieses, so am 13. sich bei Eröfnung des Gra-
bes einer Frauen, worinne man den Tag zuvor ein grosses
Lermen gehöret, der Wahrheit gemässer sey, davor wollen
wir eben nicht Bürge werden, weil wir dabei keine augen-
scheinliche Zeugen abgegeben haben, unterdessen soll die Frau
noch am Leben, wegen der hefftigen Arbeit aber sich frei zu
machen, als sie wieder zu sich selbst gekommen, sehr ver-
wundet gewesen, und einige Stunden darauf in rechten
Ernste wieder gestorben, und in das vorige Grab geleget
worden seyn.
Londen, den 26. Martii.
An abgewichenen Sonntage speisete die Königl. Herrschafft
nach angehörter Predigt des Doctor Horris, Bischofs von
Landaf, nach des Königs Wiederherstellung von seiner Un-
päßligkeit zum erstenmale wieder öffentlich. Den Tag drauf
bewirtete der Prinz von Wallis verschiedene Standes=Per-
sonen vom ersten Range mit einer prächtigen Mittags-
Mahlzeit zu Kew. An dem Schlosse zu Hamtoncourt wird
eifrig gearbeitet, weil sich das Königl. Hauß ehestens dahin
erheben will. Der Graf von Leicester und der Staats=Se-
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Zitationshilfe: | Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 44. Berlin, 11. April 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz44_1737/6>, abgerufen am 18.06.2024. |