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Badener Zeitung. Nr. 14, Baden (Niederösterreich), 16.02.1898.

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Nr. 14. Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898.

[Spaltenumbruch]

gewerblichen Forbildungsschulen analog denen pro
1898 angenommen. Die Genossenschaft der Zimmer-
leute und Maurer spendete für gewerbliche Schul-
zwecke 100 fl., wofür ihr der Dank ausgesprochen
wurde. Aus den Berichten der Schulleiter über den
Zustand der gewerblichen Fortbildungsschulen geht
als erfreuliches Resultat hervor, dass sowohl die
Disciplin als auch der Fortgang und der Schul-
besuch befriedigend seien.

-- Gemeindeausschusssitzung.

Donners-
tag den 17. l. M., um halb fünf Uhr nachmittags,
findet im städtischen Rathssaale eine Gemeindeaus-
schusssitzung mit folgender Tagesordnung statt: 1.
Mittheilungen. 2. Bestätigung der Wahlen von
Functionären der I. und II freiwilligen Feuerwehr
in Baden (Referent Herr GR. Zöllner). 3. Petition
des Vereines der Hausbesitzer in St. Pölten in
Sachen der Auflegung der Landesumlage auf die
Hauszinssteuer (Referent Herr GA. Dr. v. Reinöhl).
4 Ansuchen der Herren Fischer und Gleichweit um
Ermäßigung der Grundentschädigung (Referent Herr
GA. Gregora). 5. Äußerung über das Ansuchen des
Franz Kainz um Verleihung der Gast- und Schank-
gewerbe-Concession (Referent Herr GR. Schwarz).
6. Ansuchen des Herrn Johann Hönig um Bewilligung
zur Herstellung einer Scheuer in Leesdorf unter
erleichterten Baubedingungen (Referent Herr GR.
Schmidt). 7. Ansuchen des Herrn Karl Komarek
wegen Aufbau eines Gebäudes auf den bestehenden
Parterretract des Hauses O.-Nr. 1 Hildegardgasse
und eines Zubaues (Referent Herr GR Schmidt).
8. Ansuchen des Hrn. Dr. Victor Capesius und Consorten
wegen Beitrittes der Stadt Baden zu dem Con-
cessionsgesuche wegen Errichtung einer Wasserleitung
für die zwischen Wien und Wr.-Neustadt gelegenen
Ortschaften. 9. Ansuchen nm Heimats- und Bürger-
rechts-Verleihungen (Referent Herr GR. Zöllner).

-- Lehrerverein Baden.

Morgen
Donnerstag, den 17. l. M, halb 10 Uhr vor-
mittags, findet im Lehrzimmer der V. Classe der
Mädchen-Volksschule (I. Stock) eine Hauptversamm-
lung statt.

-- Ball der freiwilligen Feuerwehr
Baden.

Dieser findet am Samstag, den 19. l. M.,
im Hotel "Stadt Wien" statt. Musik die Capelle
Karl Fuchs.

-- Die Totalisateursteuer

veranlasst
das hiesige christlichsociale Organ zu einem Artikel,
in welchem wieder einmal Wahres mit Unwahrem
in anscheinend geschickter Weise gemischt erscheint.
Man kommt aber sofort darauf, was der Zweck dieses
Artikels ist, wenn man den Passus liest, welcher die
Personen behandelt, die sich um das Zustandekommen
des Gesetzes im Landtage Verdienste erworben haben.
Es sind dies, nach der Ansicht des Blattes, neben
dem Bürgermeister Dr. Hora besonders der
Landtagsabgeordnete Thoma und natürlich der "Reichs-
rathsabgeordnete" Foller. Man muss gestehen, das
Geschick, für sich selbst Reclame zu machen, mangelt
dem Herrn "Reichsrathsabgeordneten" durchaus nicht.
Jedermann weiß, dass bei den Arbeiten um die
Schaffung einer Auflage auf die Staatssteuer von
den Totalisateurgewinnsten zu Gunsten des Landes
und der Gemeinden in allererster Linie die Person
des dermaligen Bürgermeisters Dr. Hora in Be-
tracht kommt, welcher fast allein die entscheidenden
und mühevollen Schritte unternahm, um die maß-
gebenden Factoren in der Regierung und im Landes-
ausschusse für die Frage zu gewinnen. Dass auch
Herr Thoma seine Schuldigkeit that ist, etwas Selbst-
verständliches in seiner Eigenschaft als Vertreter des
Bezirkes; was aber der "Reichsrathsabgeordnete"
Foller in dieser Angelegenheit geleistet hat, das war
bis jetzt Geheimnis und wird auch in dem Artikel
nicht gesagt. Wir würden ja die "besonderen" Ver-
dienste des Herrn "Reichsrathsabgeordneten" gerne
anerkennen, wenn das Gesetz über die Totalisateur-
steuer im -- Cafe Punik berathen und beschlossen
worden wäre. Da wäre dem Herrn vielleicht Gelegen-
heit geboten gewesen, zwischen einem gespritzten
"Dreier" und einem angesagten "Pagat" für das
Wohl seines Bezirkes zu wirken. Aber so! --

-- Helenenthaler-Kränzchen.

Wie
alljährlich, so fand auch heuer dieses beliebte Ball-
fest einen massenhaften Zuspruch, so dass sämmtliche
Localitäten des Hotels "Stadt Wien", wo das
Kränzchen vorigen Samstag stattfand, [v]oll besetzt
waren. Das Comite, an dessen Spitze Herr Karl
Karoly stand, hatte für den Massenbesuch die um-
fassendsten Vorkehrungen getroffen. Hübsche und
originelle Damenspenden, darstellend einen Tannenzapfen
mit einem Rucksack, an welchem auf der einen Seite das
[Spaltenumbruch] Bildnis des Kaisers und auf der anderen Seite die Tanz-
ordnung zu sehen war, ein Erzeugnis der Firma
Grundgeyer, erfreuten die weiblichen Besucher bei
ihrem Eintritte; der Saal war geschmackvoll decoriert
und unter der Leitung des Tanzarrangeurs Herrn
Kropf und bei den herausfordernden Klängen der
Capelle Fuchs entwickelte sich gar bald der Tanz, so
gut es bei der Masse von tanzlustigen Paaren eben
gehen mochte. Als Gäste waren der Centralausschuss
des österreichischen Touristenclubs, die Voisthaler
und Schuhplattler erschienen; letztere führten eine
Reihe origineller Tänze, eine Bauerpolka, den be-
kannten "Schuhplattler", einen Altsteirischen, einen
"Stieglhupfer" (Holzknechttanz) etc. unter dem allge-
meinen Beifalle des Publicums aus. Eine große
Menge von hübschen Trachten, wie Sarnthalerinnen,
Gailthaler, Pusterthaler, Steirer, Meraner etc., ver-
liehen dem Feste eine ungewohnte Farbenpracht.
Selbstverständlich gab es auch ein "Gemüthliches",
in dem die "Badener Schrammeln", Gunsam und
Scheiner, ihre heiteren Weisen spielte, und das besonders
in den Tanzpausen stark belagert war. Unter den
Gästen bemerkten wir den Landtagsabgeordneten
Thoma, die k. k. Statthalterei-Concipisten Baron
Rosenfeld und Baron Berlepsch, Vicebürgermeister
Reich u. a. Wie nicht anders zu erwarten war, währte
des Kränzchen in animiertester Weise bis in die frühen
Morgenstunden.

-- Wiener Specialitäten-Ensemble.

Sonntag, den 20. l. M., wird ein Wiener Speciali-
täten-Ensemble unter der Direction des Opernsängers
Herrn Richard Balduin in Herrn Deisenhofer's Saal-
localitäten im Helenenthale auftreten. Folgende aus-
gezeichnete Kräfte werden bei diesem gemüthlichen
Abende mitwirken: Fräulein Roszika Horwath, deutsch-
ungarische Sängerin, Herr Robert und Herr Gärtner,
Spielduettisten aus Danzer's Orpheum; Fräulein
Bel Mara Chanteuse und Fräulein Mitzi Reimann-
Tyroljeng aus Ronacher's Etablissement; Herr Richard
Balduin, Opern- und Liedersänger, Herr Gustav
Gärtner, Salon-Humorist und Herr Georg Carl,
Capellmeister. Nach Beendigung der Vorträge Beginn
des Hausballes und im Gemüthlichen "D' Badener
Schrammeln". Anfang halb 8 Uhr. Eintritt 50 kr.

-- Geschäfts-Eröffnung.

Frau Johanna
Lehrer eröffnete im Hause Nr. 2 der Annagasse ein
Pfaidlerwarengeschäft. Näheres die Placate.




Faschings-Repertoire.

Samstag, 19. Februar: Ball der I. freiwilligen
Feuerwehr Baden im Hotel "Stadt Wien".

Sonntag, 20. Februar 1898: Großer Costüm-
und Maskenball in Rubel's Jubiläums-Sälen in
Leesdorf.

Sonntag, 20 Februar: Feuerwehrball in G.
Grausam's Saallocalitäten in Teesdorf.

Sonntag, 20. Februar 1898: Feuerwehrkränzchen
der freiwilligen Feuerwehr Wienersdorf im Gemeinde-
gasthause.

Sonntag, 20. Februar 1898: Hausmeisterball
in F. Morwitzer's Gasthof "zum Hirschen" in
Gainfarn.

Sonntag, 20. Februar 1898: Großes Faschings-
Fest mit Ball im Hotel "Jägerhorn", Vöslau.

Sonntag den 20. Februar: Haus-Ball in A.
Deisenhofer's Saallocalitäten in Baden, Helenenthal.

Montag, 21. Februar 1898: Bauernball in
F. Hofer's Gasthaus in Kottingbrunn.

Montag, 21. Februar 1898: Hauer- und Bauern-
ball in Heinrich Grabner's Saallocalitäten "zur
Weintraube" in Gainfarn.

Montag, 21. Februar 1898: Hauer- und Bauern-
ball in F. Morwitzer's Gasthof "zum Hirschen" in
Gainfarn.

Montag, 21. Februar 1898: Junggesellen-
kränzchen in A. Osterer's Gasthaus in Tribuswinkel.

Montag, den 21. Februar 1898: Elite-Monstre-
Maskenball in M. Zwierschütz' Hotel "Jägerhorn"
in Vöslau.

Montag, 21. Februar: Bauern-Ball in G.
Grausam's Gasthaus in Teesdorf.

Montag, 21. Februar: Gesellschafts-Ball in
Kindl's Saallocalitäten in St. Veit a. d. Triesting.

Montag, den 21. Februar 1898: Haus-Ball
in Alb. Willixhofer's Gasthaus, Baden, Walters-
dorferstraße 53.

Dienstag, 22. Februar 1898: Großer Gold-
haubenball in Ed. Bachmann's Saallocalitäten.

Dienstag, den 22. Februar 1898: Höchst ge-
müthlicher Hausmeister-Ball im Hotel "Jägerhorn",
Vöslau.


[Spaltenumbruch]

Dienstag, 22. Februar 1898: Nachbarnball
in Franz Bublik's Restauration in Berndorf.

Samstag, 26. Februar: Bürger-Kränzchen im
Hotel "Stadt Wien" in Baden.

Samstag, 5. März 1898: Familienabend des
österr Eisenbahnbeamten-Vereines (Ortsgruppe Baden)
im Hotel "Stadt Wien" Baden.

Samstag, 5. März 1898: Schülerkränzchen im
k. u. k. Sauerhofe in Baden.

Samstag, 12. März: Gründungsfest des
Musikervereines Baden im Hotel "Stadt Wien."




Correspondenzen.
Mödling. [Eigenbericht der "Badener Zeitung."]
(Personal-Nachrichten.)

Die Gemahlin
des Bezirks-Commissärs, Herrn Dr. Tremel, wurde
in ihrer Eigenschaft als Patronesse des Balles der
Stadt Wien von der Gemahlin des Statthalters,
Frau Gräfin Kielmansegg, am Ballabende dem
Kaiser vorgestellt und befand sich auch unter jenen
Damen, welche den Ball eröffneten. -- Mehrere Tage
später wurde auf dem Industriellen-Balle in Wien
der Ziegelwerksbesitzer Herr Robert Herzfelder vom
Kaiser mit einer Ansprache beehrt.

(Erkrankung.)

Herr Ober-Bezirksarzt Dr.
Wawra, welcher vor etwa zwei Wochen erkrankt war,
befindet sich auf dem Wege der Besserung.

(Das Hoffmann-Theater)

dürfte nur
mehr wenige Wochen in Mödling verbleiben, so dass
die Theaterfreunde jetzt noch recht fleißig ihre Be-
suche machen sollten. Am 17. d M. findet der
Beneficeabend des beliebten Fräuleins Poldi Hoff-
mann statt.

(Costümball der Beamtenschaft.)

Am 12. d. M. fand im "Hotel Stadt Mödling"
der vierte Saison-Abend der Beamtenschaft in
Mödling bei sehr gutem Besuche statt. Diesmal gab
es keinerlei musikalische Genüsse, keine Vorträge
besonderer Art, sondern lediglich eine Schaustellung
von zum größten Theile sehr geschmackvollen Costümen,
die ihren Trägerinnen und Trägern alle Ehre
machten. Geschmack und Originellität wetteiferten
miteinander und wenn wir alle Personen, die
hübsche Trachten zeigten, namentlich anführen wollten,
müßten wir an die Hundert und noch mehr hieher
setzen. Wir sahen gar niedliche Teufelchen (Frls.
Fränkel und Bergler), Mohnblume (Frl. Zajzek),
Spanierin (Olga Zajzek), Japanerin (Arlet), Kamin-
feger (Frl. Watzek), Radlerin (Frl. Schulz), Harlekin
(Frl Lechner), Wetterfahne (Frl. Rodler), Fischerinnen,
Matrosinnen, Briefbotinnen u. s. w. Unter den
Herren verzeichnen wir Zeidler (Bebe von riesigem
Wuchs), Bayer (Bauernbursche), Fleischmann jun.
(Zigeunerbaron), Watzek (Kaiser Josef), Schürff
(Ritter) u. s. w. Alle diese wirbelten und schwätzten
munter durcheinander und jedes fand sich gut in
seine Rolle. Wollten wir aber beispielsweise behaup-
ten, dass das nette Teufelchen (Frl. Fränkel) am
meisten gefiel, so entgegnen sofort andere Leute
wieder, dass dem "Wintermärchen" (Frl. Lechner)
oder der Mohnblume (Frl. Zajzek) ein hervorragender
Preis gebühre. Uns auch recht! Nehmen wir also
diese Damen, dann die originellen Costüme, etliche
Dutzend Herren dazu, dann werden doch unter dieseu
die schönsten gewesen sein. An Gruppen mangelte es
gänzlich. Nur eine einzige, die der sechs Damen und
sechs Herren mit dem Ehepaare Dr. Tremel und den
übrigen Herrschaften von der hiesigen Bezirkshaupt-
mannschaft, erregte durch die geschmackvollen Lawn-
tennis
-Toiletten angenehmes Aufsehen. Ebenso
erwarb sich der die Quadrillen arrangierende Herr
ein Verdienst um die Gesellschaft, die im Schneeball-
werfen, am Schlusse der Quadrille, den Gipfelpunkt
der Fröhlichkeit erreichte. Getanzt wurden sämmtliche
Piecen umso fleißiger, als die Capelle Schweiger
lange Pausen machte. In der Ruhestunde that das
Comite noch ein übriges, indem es die Musik durch
eineinhalb Stunden schweigen ließ. Aber in allem
übrigen gebührt dem Ausschusse, bezw. den Festcomite-
Mitgliedern uneingeschränktes Lob. Man hatte für die
Aufstellung eines Juxbazars mit hübschen Gewinnsten,
ferner für die Etablierung einer Juxpost Sorge ge-
tragen, die Tanzordnungen, sehr geschmackvolle
Büchelchen in Plüsch, mit dem Bildnis des Kaisers
geschmückt, gefielen den Damen sehr, und wer etwas
"Apartes" haben wollte, der konnte sich bei einem
hübschen Stande mit aller Art von Lebkuchen ver-
sorgen. So tanzte und unterhielt sich denn die ganze
Gesellschaft in dem mit Blattpflanzen aus dem
Fleischmann'schen Besitz geschmückten Saale bis zum
Morgen -- und wohl jeder Theilnehmer, zumindest

Nr. 14. Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898.

[Spaltenumbruch]

gewerblichen Forbildungsſchulen analog denen pro
1898 angenommen. Die Genoſſenſchaft der Zimmer-
leute und Maurer ſpendete für gewerbliche Schul-
zwecke 100 fl., wofür ihr der Dank ausgeſprochen
wurde. Aus den Berichten der Schulleiter über den
Zuſtand der gewerblichen Fortbildungsſchulen geht
als erfreuliches Reſultat hervor, daſs ſowohl die
Diſciplin als auch der Fortgang und der Schul-
beſuch befriedigend ſeien.

Gemeindeausſchuſsſitzung.

Donners-
tag den 17. l. M., um halb fünf Uhr nachmittags,
findet im ſtädtiſchen Rathsſaale eine Gemeindeaus-
ſchuſsſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1.
Mittheilungen. 2. Beſtätigung der Wahlen von
Functionären der I. und II freiwilligen Feuerwehr
in Baden (Referent Herr GR. Zöllner). 3. Petition
des Vereines der Hausbeſitzer in St. Pölten in
Sachen der Auflegung der Landesumlage auf die
Hauszinsſteuer (Referent Herr GA. Dr. v. Reinöhl).
4 Anſuchen der Herren Fiſcher und Gleichweit um
Ermäßigung der Grundentſchädigung (Referent Herr
GA. Gregora). 5. Äußerung über das Anſuchen des
Franz Kainz um Verleihung der Gaſt- und Schank-
gewerbe-Conceſſion (Referent Herr GR. Schwarz).
6. Anſuchen des Herrn Johann Hönig um Bewilligung
zur Herſtellung einer Scheuer in Leesdorf unter
erleichterten Baubedingungen (Referent Herr GR.
Schmidt). 7. Anſuchen des Herrn Karl Komarek
wegen Aufbau eines Gebäudes auf den beſtehenden
Parterretract des Hauſes O.-Nr. 1 Hildegardgaſſe
und eines Zubaues (Referent Herr GR Schmidt).
8. Anſuchen des Hrn. Dr. Victor Capeſius und Conſorten
wegen Beitrittes der Stadt Baden zu dem Con-
ceſſionsgeſuche wegen Errichtung einer Waſſerleitung
für die zwiſchen Wien und Wr.-Neuſtadt gelegenen
Ortſchaften. 9. Anſuchen nm Heimats- und Bürger-
rechts-Verleihungen (Referent Herr GR. Zöllner).

Lehrerverein Baden.

Morgen
Donnerstag, den 17. l. M, halb 10 Uhr vor-
mittags, findet im Lehrzimmer der V. Claſſe der
Mädchen-Volksſchule (I. Stock) eine Hauptverſamm-
lung ſtatt.

Ball der freiwilligen Feuerwehr
Baden.

Dieſer findet am Samstag, den 19. l. M.,
im Hotel „Stadt Wien“ ſtatt. Muſik die Capelle
Karl Fuchs.

Die Totaliſateurſteuer

veranlaſst
das hieſige chriſtlichſociale Organ zu einem Artikel,
in welchem wieder einmal Wahres mit Unwahrem
in anſcheinend geſchickter Weiſe gemiſcht erſcheint.
Man kommt aber ſofort darauf, was der Zweck dieſes
Artikels iſt, wenn man den Paſſus liest, welcher die
Perſonen behandelt, die ſich um das Zuſtandekommen
des Geſetzes im Landtage Verdienſte erworben haben.
Es ſind dies, nach der Anſicht des Blattes, neben
dem Bürgermeiſter Dr. Hora beſonders der
Landtagsabgeordnete Thoma und natürlich der „Reichs-
rathsabgeordnete“ Foller. Man muſs geſtehen, das
Geſchick, für ſich ſelbſt Reclame zu machen, mangelt
dem Herrn „Reichsrathsabgeordneten“ durchaus nicht.
Jedermann weiß, daſs bei den Arbeiten um die
Schaffung einer Auflage auf die Staatsſteuer von
den Totaliſateurgewinnſten zu Gunſten des Landes
und der Gemeinden in allererſter Linie die Perſon
des dermaligen Bürgermeiſters Dr. Hora in Be-
tracht kommt, welcher faſt allein die entſcheidenden
und mühevollen Schritte unternahm, um die maß-
gebenden Factoren in der Regierung und im Landes-
ausſchuſſe für die Frage zu gewinnen. Daſs auch
Herr Thoma ſeine Schuldigkeit that iſt, etwas Selbſt-
verſtändliches in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter des
Bezirkes; was aber der „Reichsrathsabgeordnete“
Foller in dieſer Angelegenheit geleiſtet hat, das war
bis jetzt Geheimnis und wird auch in dem Artikel
nicht geſagt. Wir würden ja die „beſonderen“ Ver-
dienſte des Herrn „Reichsrathsabgeordneten“ gerne
anerkennen, wenn das Geſetz über die Totaliſateur-
ſteuer im — Café Punik berathen und beſchloſſen
worden wäre. Da wäre dem Herrn vielleicht Gelegen-
heit geboten geweſen, zwiſchen einem geſpritzten
„Dreier“ und einem angeſagten „Pagat“ für das
Wohl ſeines Bezirkes zu wirken. Aber ſo! —

Helenenthaler-Kränzchen.

Wie
alljährlich, ſo fand auch heuer dieſes beliebte Ball-
feſt einen maſſenhaften Zuſpruch, ſo daſs ſämmtliche
Localitäten des Hotels „Stadt Wien“, wo das
Kränzchen vorigen Samstag ſtattfand, [v]oll beſetzt
waren. Das Comité, an deſſen Spitze Herr Karl
Karoly ſtand, hatte für den Maſſenbeſuch die um-
faſſendſten Vorkehrungen getroffen. Hübſche und
originelle Damenſpenden, darſtellend einen Tannenzapfen
mit einem Ruckſack, an welchem auf der einen Seite das
[Spaltenumbruch] Bildnis des Kaiſers und auf der anderen Seite die Tanz-
ordnung zu ſehen war, ein Erzeugnis der Firma
Grundgeyer, erfreuten die weiblichen Beſucher bei
ihrem Eintritte; der Saal war geſchmackvoll decoriert
und unter der Leitung des Tanzarrangeurs Herrn
Kropf und bei den herausfordernden Klängen der
Capelle Fuchs entwickelte ſich gar bald der Tanz, ſo
gut es bei der Maſſe von tanzluſtigen Paaren eben
gehen mochte. Als Gäſte waren der Centralausſchuſs
des öſterreichiſchen Touriſtenclubs, die Voisthaler
und Schuhplattler erſchienen; letztere führten eine
Reihe origineller Tänze, eine Bauerpolka, den be-
kannten „Schuhplattler“, einen Altſteiriſchen, einen
„Stieglhupfer“ (Holzknechttanz) ꝛc. unter dem allge-
meinen Beifalle des Publicums aus. Eine große
Menge von hübſchen Trachten, wie Sarnthalerinnen,
Gailthaler, Puſterthaler, Steirer, Meraner ꝛc., ver-
liehen dem Feſte eine ungewohnte Farbenpracht.
Selbſtverſtändlich gab es auch ein „Gemüthliches“,
in dem die „Badener Schrammeln“, Gunſam und
Scheiner, ihre heiteren Weiſen ſpielte, und das beſonders
in den Tanzpauſen ſtark belagert war. Unter den
Gäſten bemerkten wir den Landtagsabgeordneten
Thoma, die k. k. Statthalterei-Concipiſten Baron
Roſenfeld und Baron Berlepſch, Vicebürgermeiſter
Reich u. a. Wie nicht anders zu erwarten war, währte
des Kränzchen in animierteſter Weiſe bis in die frühen
Morgenſtunden.

Wiener Specialitäten-Enſemble.

Sonntag, den 20. l. M., wird ein Wiener Speciali-
täten-Enſemble unter der Direction des Opernſängers
Herrn Richard Balduin in Herrn Deiſenhofer’s Saal-
localitäten im Helenenthale auftreten. Folgende aus-
gezeichnete Kräfte werden bei dieſem gemüthlichen
Abende mitwirken: Fräulein Roszika Horwath, deutſch-
ungariſche Sängerin, Herr Robert und Herr Gärtner,
Spielduettiſten aus Danzer’s Orpheum; Fräulein
Bel Mara Chanteuſe und Fräulein Mitzi Reimann-
Tyroljeng aus Ronacher’s Etabliſſement; Herr Richard
Balduin, Opern- und Liederſänger, Herr Guſtav
Gärtner, Salon-Humoriſt und Herr Georg Carl,
Capellmeiſter. Nach Beendigung der Vorträge Beginn
des Hausballes und im Gemüthlichen „D’ Badener
Schrammeln“. Anfang halb 8 Uhr. Eintritt 50 kr.

Geſchäfts-Eröffnung.

Frau Johanna
Lehrer eröffnete im Hauſe Nr. 2 der Annagaſſe ein
Pfaidlerwarengeſchäft. Näheres die Placate.




Faſchings-Repertoire.

Samstag, 19. Februar: Ball der I. freiwilligen
Feuerwehr Baden im Hotel „Stadt Wien“.

Sonntag, 20. Februar 1898: Großer Coſtüm-
und Maskenball in Rubel’s Jubiläums-Sälen in
Leesdorf.

Sonntag, 20 Februar: Feuerwehrball in G.
Grauſam’s Saallocalitäten in Teesdorf.

Sonntag, 20. Februar 1898: Feuerwehrkränzchen
der freiwilligen Feuerwehr Wienersdorf im Gemeinde-
gaſthauſe.

Sonntag, 20. Februar 1898: Hausmeiſterball
in F. Morwitzer’s Gaſthof „zum Hirſchen“ in
Gainfarn.

Sonntag, 20. Februar 1898: Großes Faſchings-
Feſt mit Ball im Hotel „Jägerhorn“, Vöslau.

Sonntag den 20. Februar: Haus-Ball in A.
Deiſenhofer’s Saallocalitäten in Baden, Helenenthal.

Montag, 21. Februar 1898: Bauernball in
F. Hofer’s Gaſthaus in Kottingbrunn.

Montag, 21. Februar 1898: Hauer- und Bauern-
ball in Heinrich Grabner’s Saallocalitäten „zur
Weintraube“ in Gainfarn.

Montag, 21. Februar 1898: Hauer- und Bauern-
ball in F. Morwitzer’s Gaſthof „zum Hirſchen“ in
Gainfarn.

Montag, 21. Februar 1898: Junggeſellen-
kränzchen in A. Oſterer’s Gaſthaus in Tribuswinkel.

Montag, den 21. Februar 1898: Elite-Monſtre-
Maskenball in M. Zwierſchütz’ Hotel „Jägerhorn“
in Vöslau.

Montag, 21. Februar: Bauern-Ball in G.
Grauſam’s Gaſthaus in Teesdorf.

Montag, 21. Februar: Geſellſchafts-Ball in
Kindl’s Saallocalitäten in St. Veit a. d. Trieſting.

Montag, den 21. Februar 1898: Haus-Ball
in Alb. Willixhofer’s Gaſthaus, Baden, Walters-
dorferſtraße 53.

Dienstag, 22. Februar 1898: Großer Gold-
haubenball in Ed. Bachmann’s Saallocalitäten.

Dienstag, den 22. Februar 1898: Höchſt ge-
müthlicher Hausmeiſter-Ball im Hotel „Jägerhorn“,
Vöslau.


[Spaltenumbruch]

Dienstag, 22. Februar 1898: Nachbarnball
in Franz Bublik’s Reſtauration in Berndorf.

Samstag, 26. Februar: Bürger-Kränzchen im
Hotel „Stadt Wien“ in Baden.

Samstag, 5. März 1898: Familienabend des
öſterr Eiſenbahnbeamten-Vereines (Ortsgruppe Baden)
im Hotel „Stadt Wien“ Baden.

Samstag, 5. März 1898: Schülerkränzchen im
k. u. k. Sauerhofe in Baden.

Samstag, 12. März: Gründungsfeſt des
Muſikervereines Baden im Hotel „Stadt Wien.“




Correſpondenzen.
Mödling. [Eigenbericht der „Badener Zeitung.“]
(Perſonal-Nachrichten.)

Die Gemahlin
des Bezirks-Commiſſärs, Herrn Dr. Tremel, wurde
in ihrer Eigenſchaft als Patroneſſe des Balles der
Stadt Wien von der Gemahlin des Statthalters,
Frau Gräfin Kielmansegg, am Ballabende dem
Kaiſer vorgeſtellt und befand ſich auch unter jenen
Damen, welche den Ball eröffneten. — Mehrere Tage
ſpäter wurde auf dem Induſtriellen-Balle in Wien
der Ziegelwerksbeſitzer Herr Robert Herzfelder vom
Kaiſer mit einer Anſprache beehrt.

(Erkrankung.)

Herr Ober-Bezirksarzt Dr.
Wawra, welcher vor etwa zwei Wochen erkrankt war,
befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung.

(Das Hoffmann-Theater)

dürfte nur
mehr wenige Wochen in Mödling verbleiben, ſo daſs
die Theaterfreunde jetzt noch recht fleißig ihre Be-
ſuche machen ſollten. Am 17. d M. findet der
Beneficeabend des beliebten Fräuleins Poldi Hoff-
mann ſtatt.

(Coſtümball der Beamtenſchaft.)

Am 12. d. M. fand im „Hotel Stadt Mödling“
der vierte Saiſon-Abend der Beamtenſchaft in
Mödling bei ſehr gutem Beſuche ſtatt. Diesmal gab
es keinerlei muſikaliſche Genüſſe, keine Vorträge
beſonderer Art, ſondern lediglich eine Schauſtellung
von zum größten Theile ſehr geſchmackvollen Coſtümen,
die ihren Trägerinnen und Trägern alle Ehre
machten. Geſchmack und Originellität wetteiferten
miteinander und wenn wir alle Perſonen, die
hübſche Trachten zeigten, namentlich anführen wollten,
müßten wir an die Hundert und noch mehr hieher
ſetzen. Wir ſahen gar niedliche Teufelchen (Frls.
Fränkel und Bergler), Mohnblume (Frl. Zajzek),
Spanierin (Olga Zajzek), Japanerin (Arlet), Kamin-
feger (Frl. Watzek), Radlerin (Frl. Schulz), Harlekin
(Frl Lechner), Wetterfahne (Frl. Rodler), Fiſcherinnen,
Matroſinnen, Briefbotinnen u. ſ. w. Unter den
Herren verzeichnen wir Zeidler (Bébé von rieſigem
Wuchs), Bayer (Bauernburſche), Fleiſchmann jun.
(Zigeunerbaron), Watzek (Kaiſer Joſef), Schürff
(Ritter) u. ſ. w. Alle dieſe wirbelten und ſchwätzten
munter durcheinander und jedes fand ſich gut in
ſeine Rolle. Wollten wir aber beiſpielsweiſe behaup-
ten, daſs das nette Teufelchen (Frl. Fränkel) am
meiſten gefiel, ſo entgegnen ſofort andere Leute
wieder, daſs dem „Wintermärchen“ (Frl. Lechner)
oder der Mohnblume (Frl. Zajzek) ein hervorragender
Preis gebühre. Uns auch recht! Nehmen wir alſo
dieſe Damen, dann die originellen Coſtüme, etliche
Dutzend Herren dazu, dann werden doch unter dieſeu
die ſchönſten geweſen ſein. An Gruppen mangelte es
gänzlich. Nur eine einzige, die der ſechs Damen und
ſechs Herren mit dem Ehepaare Dr. Tremel und den
übrigen Herrſchaften von der hieſigen Bezirkshaupt-
mannſchaft, erregte durch die geſchmackvollen Lawn-
tennis
-Toiletten angenehmes Aufſehen. Ebenſo
erwarb ſich der die Quadrillen arrangierende Herr
ein Verdienſt um die Geſellſchaft, die im Schneeball-
werfen, am Schluſſe der Quadrille, den Gipfelpunkt
der Fröhlichkeit erreichte. Getanzt wurden ſämmtliche
Piècen umſo fleißiger, als die Capelle Schweiger
lange Pauſen machte. In der Ruheſtunde that das
Comité noch ein übriges, indem es die Muſik durch
eineinhalb Stunden ſchweigen ließ. Aber in allem
übrigen gebührt dem Ausſchuſſe, bezw. den Feſtcomité-
Mitgliedern uneingeſchränktes Lob. Man hatte für die
Aufſtellung eines Juxbazars mit hübſchen Gewinnſten,
ferner für die Etablierung einer Juxpoſt Sorge ge-
tragen, die Tanzordnungen, ſehr geſchmackvolle
Büchelchen in Plüſch, mit dem Bildnis des Kaiſers
geſchmückt, gefielen den Damen ſehr, und wer etwas
„Apartes“ haben wollte, der konnte ſich bei einem
hübſchen Stande mit aller Art von Lebkuchen ver-
ſorgen. So tanzte und unterhielt ſich denn die ganze
Geſellſchaft in dem mit Blattpflanzen aus dem
Fleiſchmann’ſchen Beſitz geſchmückten Saale bis zum
Morgen — und wohl jeder Theilnehmer, zumindeſt

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zwecke 100 fl., wofür ihr der Dank ausge&#x017F;prochen<lb/>
wurde. Aus den Berichten der Schulleiter über den<lb/>
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&#x017F;chu&#x017F;s&#x017F;itzung mit folgender Tagesordnung &#x017F;tatt: 1.<lb/>
Mittheilungen. 2. Be&#x017F;tätigung der Wahlen von<lb/>
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Ermäßigung der Grundent&#x017F;chädigung (Referent Herr<lb/>
GA. Gregora). 5. Äußerung über das An&#x017F;uchen des<lb/>
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Ort&#x017F;chaften. 9. An&#x017F;uchen nm Heimats- und Bürger-<lb/>
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[3/0003] Nr. 14. Mittwoch Badener Zeitung 16. Februar 1898. gewerblichen Forbildungsſchulen analog denen pro 1898 angenommen. Die Genoſſenſchaft der Zimmer- leute und Maurer ſpendete für gewerbliche Schul- zwecke 100 fl., wofür ihr der Dank ausgeſprochen wurde. Aus den Berichten der Schulleiter über den Zuſtand der gewerblichen Fortbildungsſchulen geht als erfreuliches Reſultat hervor, daſs ſowohl die Diſciplin als auch der Fortgang und der Schul- beſuch befriedigend ſeien. — Gemeindeausſchuſsſitzung. Donners- tag den 17. l. M., um halb fünf Uhr nachmittags, findet im ſtädtiſchen Rathsſaale eine Gemeindeaus- ſchuſsſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Mittheilungen. 2. Beſtätigung der Wahlen von Functionären der I. und II freiwilligen Feuerwehr in Baden (Referent Herr GR. Zöllner). 3. Petition des Vereines der Hausbeſitzer in St. Pölten in Sachen der Auflegung der Landesumlage auf die Hauszinsſteuer (Referent Herr GA. Dr. v. Reinöhl). 4 Anſuchen der Herren Fiſcher und Gleichweit um Ermäßigung der Grundentſchädigung (Referent Herr GA. Gregora). 5. Äußerung über das Anſuchen des Franz Kainz um Verleihung der Gaſt- und Schank- gewerbe-Conceſſion (Referent Herr GR. Schwarz). 6. Anſuchen des Herrn Johann Hönig um Bewilligung zur Herſtellung einer Scheuer in Leesdorf unter erleichterten Baubedingungen (Referent Herr GR. Schmidt). 7. Anſuchen des Herrn Karl Komarek wegen Aufbau eines Gebäudes auf den beſtehenden Parterretract des Hauſes O.-Nr. 1 Hildegardgaſſe und eines Zubaues (Referent Herr GR Schmidt). 8. Anſuchen des Hrn. Dr. Victor Capeſius und Conſorten wegen Beitrittes der Stadt Baden zu dem Con- ceſſionsgeſuche wegen Errichtung einer Waſſerleitung für die zwiſchen Wien und Wr.-Neuſtadt gelegenen Ortſchaften. 9. Anſuchen nm Heimats- und Bürger- rechts-Verleihungen (Referent Herr GR. Zöllner). — Lehrerverein Baden. Morgen Donnerstag, den 17. l. M, halb 10 Uhr vor- mittags, findet im Lehrzimmer der V. Claſſe der Mädchen-Volksſchule (I. Stock) eine Hauptverſamm- lung ſtatt. — Ball der freiwilligen Feuerwehr Baden. Dieſer findet am Samstag, den 19. l. M., im Hotel „Stadt Wien“ ſtatt. Muſik die Capelle Karl Fuchs. — Die Totaliſateurſteuer veranlaſst das hieſige chriſtlichſociale Organ zu einem Artikel, in welchem wieder einmal Wahres mit Unwahrem in anſcheinend geſchickter Weiſe gemiſcht erſcheint. Man kommt aber ſofort darauf, was der Zweck dieſes Artikels iſt, wenn man den Paſſus liest, welcher die Perſonen behandelt, die ſich um das Zuſtandekommen des Geſetzes im Landtage Verdienſte erworben haben. Es ſind dies, nach der Anſicht des Blattes, neben dem Bürgermeiſter Dr. Hora beſonders der Landtagsabgeordnete Thoma und natürlich der „Reichs- rathsabgeordnete“ Foller. Man muſs geſtehen, das Geſchick, für ſich ſelbſt Reclame zu machen, mangelt dem Herrn „Reichsrathsabgeordneten“ durchaus nicht. Jedermann weiß, daſs bei den Arbeiten um die Schaffung einer Auflage auf die Staatsſteuer von den Totaliſateurgewinnſten zu Gunſten des Landes und der Gemeinden in allererſter Linie die Perſon des dermaligen Bürgermeiſters Dr. Hora in Be- tracht kommt, welcher faſt allein die entſcheidenden und mühevollen Schritte unternahm, um die maß- gebenden Factoren in der Regierung und im Landes- ausſchuſſe für die Frage zu gewinnen. Daſs auch Herr Thoma ſeine Schuldigkeit that iſt, etwas Selbſt- verſtändliches in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter des Bezirkes; was aber der „Reichsrathsabgeordnete“ Foller in dieſer Angelegenheit geleiſtet hat, das war bis jetzt Geheimnis und wird auch in dem Artikel nicht geſagt. Wir würden ja die „beſonderen“ Ver- dienſte des Herrn „Reichsrathsabgeordneten“ gerne anerkennen, wenn das Geſetz über die Totaliſateur- ſteuer im — Café Punik berathen und beſchloſſen worden wäre. Da wäre dem Herrn vielleicht Gelegen- heit geboten geweſen, zwiſchen einem geſpritzten „Dreier“ und einem angeſagten „Pagat“ für das Wohl ſeines Bezirkes zu wirken. Aber ſo! — — Helenenthaler-Kränzchen. Wie alljährlich, ſo fand auch heuer dieſes beliebte Ball- feſt einen maſſenhaften Zuſpruch, ſo daſs ſämmtliche Localitäten des Hotels „Stadt Wien“, wo das Kränzchen vorigen Samstag ſtattfand, voll beſetzt waren. Das Comité, an deſſen Spitze Herr Karl Karoly ſtand, hatte für den Maſſenbeſuch die um- faſſendſten Vorkehrungen getroffen. Hübſche und originelle Damenſpenden, darſtellend einen Tannenzapfen mit einem Ruckſack, an welchem auf der einen Seite das Bildnis des Kaiſers und auf der anderen Seite die Tanz- ordnung zu ſehen war, ein Erzeugnis der Firma Grundgeyer, erfreuten die weiblichen Beſucher bei ihrem Eintritte; der Saal war geſchmackvoll decoriert und unter der Leitung des Tanzarrangeurs Herrn Kropf und bei den herausfordernden Klängen der Capelle Fuchs entwickelte ſich gar bald der Tanz, ſo gut es bei der Maſſe von tanzluſtigen Paaren eben gehen mochte. Als Gäſte waren der Centralausſchuſs des öſterreichiſchen Touriſtenclubs, die Voisthaler und Schuhplattler erſchienen; letztere führten eine Reihe origineller Tänze, eine Bauerpolka, den be- kannten „Schuhplattler“, einen Altſteiriſchen, einen „Stieglhupfer“ (Holzknechttanz) ꝛc. unter dem allge- meinen Beifalle des Publicums aus. Eine große Menge von hübſchen Trachten, wie Sarnthalerinnen, Gailthaler, Puſterthaler, Steirer, Meraner ꝛc., ver- liehen dem Feſte eine ungewohnte Farbenpracht. Selbſtverſtändlich gab es auch ein „Gemüthliches“, in dem die „Badener Schrammeln“, Gunſam und Scheiner, ihre heiteren Weiſen ſpielte, und das beſonders in den Tanzpauſen ſtark belagert war. Unter den Gäſten bemerkten wir den Landtagsabgeordneten Thoma, die k. k. Statthalterei-Concipiſten Baron Roſenfeld und Baron Berlepſch, Vicebürgermeiſter Reich u. a. Wie nicht anders zu erwarten war, währte des Kränzchen in animierteſter Weiſe bis in die frühen Morgenſtunden. — Wiener Specialitäten-Enſemble. Sonntag, den 20. l. M., wird ein Wiener Speciali- täten-Enſemble unter der Direction des Opernſängers Herrn Richard Balduin in Herrn Deiſenhofer’s Saal- localitäten im Helenenthale auftreten. Folgende aus- gezeichnete Kräfte werden bei dieſem gemüthlichen Abende mitwirken: Fräulein Roszika Horwath, deutſch- ungariſche Sängerin, Herr Robert und Herr Gärtner, Spielduettiſten aus Danzer’s Orpheum; Fräulein Bel Mara Chanteuſe und Fräulein Mitzi Reimann- Tyroljeng aus Ronacher’s Etabliſſement; Herr Richard Balduin, Opern- und Liederſänger, Herr Guſtav Gärtner, Salon-Humoriſt und Herr Georg Carl, Capellmeiſter. Nach Beendigung der Vorträge Beginn des Hausballes und im Gemüthlichen „D’ Badener Schrammeln“. Anfang halb 8 Uhr. Eintritt 50 kr. — Geſchäfts-Eröffnung. Frau Johanna Lehrer eröffnete im Hauſe Nr. 2 der Annagaſſe ein Pfaidlerwarengeſchäft. Näheres die Placate. Faſchings-Repertoire. Samstag, 19. Februar: Ball der I. freiwilligen Feuerwehr Baden im Hotel „Stadt Wien“. Sonntag, 20. Februar 1898: Großer Coſtüm- und Maskenball in Rubel’s Jubiläums-Sälen in Leesdorf. Sonntag, 20 Februar: Feuerwehrball in G. Grauſam’s Saallocalitäten in Teesdorf. Sonntag, 20. Februar 1898: Feuerwehrkränzchen der freiwilligen Feuerwehr Wienersdorf im Gemeinde- gaſthauſe. Sonntag, 20. Februar 1898: Hausmeiſterball in F. Morwitzer’s Gaſthof „zum Hirſchen“ in Gainfarn. Sonntag, 20. Februar 1898: Großes Faſchings- Feſt mit Ball im Hotel „Jägerhorn“, Vöslau. Sonntag den 20. Februar: Haus-Ball in A. Deiſenhofer’s Saallocalitäten in Baden, Helenenthal. Montag, 21. Februar 1898: Bauernball in F. Hofer’s Gaſthaus in Kottingbrunn. Montag, 21. Februar 1898: Hauer- und Bauern- ball in Heinrich Grabner’s Saallocalitäten „zur Weintraube“ in Gainfarn. Montag, 21. Februar 1898: Hauer- und Bauern- ball in F. Morwitzer’s Gaſthof „zum Hirſchen“ in Gainfarn. Montag, 21. Februar 1898: Junggeſellen- kränzchen in A. Oſterer’s Gaſthaus in Tribuswinkel. Montag, den 21. Februar 1898: Elite-Monſtre- Maskenball in M. Zwierſchütz’ Hotel „Jägerhorn“ in Vöslau. Montag, 21. Februar: Bauern-Ball in G. Grauſam’s Gaſthaus in Teesdorf. Montag, 21. Februar: Geſellſchafts-Ball in Kindl’s Saallocalitäten in St. Veit a. d. Trieſting. Montag, den 21. Februar 1898: Haus-Ball in Alb. Willixhofer’s Gaſthaus, Baden, Walters- dorferſtraße 53. Dienstag, 22. Februar 1898: Großer Gold- haubenball in Ed. Bachmann’s Saallocalitäten. Dienstag, den 22. Februar 1898: Höchſt ge- müthlicher Hausmeiſter-Ball im Hotel „Jägerhorn“, Vöslau. Dienstag, 22. Februar 1898: Nachbarnball in Franz Bublik’s Reſtauration in Berndorf. Samstag, 26. Februar: Bürger-Kränzchen im Hotel „Stadt Wien“ in Baden. Samstag, 5. März 1898: Familienabend des öſterr Eiſenbahnbeamten-Vereines (Ortsgruppe Baden) im Hotel „Stadt Wien“ Baden. Samstag, 5. März 1898: Schülerkränzchen im k. u. k. Sauerhofe in Baden. Samstag, 12. März: Gründungsfeſt des Muſikervereines Baden im Hotel „Stadt Wien.“ Correſpondenzen. Mödling. [Eigenbericht der „Badener Zeitung.“] (Perſonal-Nachrichten.) Die Gemahlin des Bezirks-Commiſſärs, Herrn Dr. Tremel, wurde in ihrer Eigenſchaft als Patroneſſe des Balles der Stadt Wien von der Gemahlin des Statthalters, Frau Gräfin Kielmansegg, am Ballabende dem Kaiſer vorgeſtellt und befand ſich auch unter jenen Damen, welche den Ball eröffneten. — Mehrere Tage ſpäter wurde auf dem Induſtriellen-Balle in Wien der Ziegelwerksbeſitzer Herr Robert Herzfelder vom Kaiſer mit einer Anſprache beehrt. (Erkrankung.) Herr Ober-Bezirksarzt Dr. Wawra, welcher vor etwa zwei Wochen erkrankt war, befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. (Das Hoffmann-Theater) dürfte nur mehr wenige Wochen in Mödling verbleiben, ſo daſs die Theaterfreunde jetzt noch recht fleißig ihre Be- ſuche machen ſollten. Am 17. d M. findet der Beneficeabend des beliebten Fräuleins Poldi Hoff- mann ſtatt. (Coſtümball der Beamtenſchaft.) Am 12. d. M. fand im „Hotel Stadt Mödling“ der vierte Saiſon-Abend der Beamtenſchaft in Mödling bei ſehr gutem Beſuche ſtatt. Diesmal gab es keinerlei muſikaliſche Genüſſe, keine Vorträge beſonderer Art, ſondern lediglich eine Schauſtellung von zum größten Theile ſehr geſchmackvollen Coſtümen, die ihren Trägerinnen und Trägern alle Ehre machten. Geſchmack und Originellität wetteiferten miteinander und wenn wir alle Perſonen, die hübſche Trachten zeigten, namentlich anführen wollten, müßten wir an die Hundert und noch mehr hieher ſetzen. Wir ſahen gar niedliche Teufelchen (Frls. Fränkel und Bergler), Mohnblume (Frl. Zajzek), Spanierin (Olga Zajzek), Japanerin (Arlet), Kamin- feger (Frl. Watzek), Radlerin (Frl. Schulz), Harlekin (Frl Lechner), Wetterfahne (Frl. Rodler), Fiſcherinnen, Matroſinnen, Briefbotinnen u. ſ. w. Unter den Herren verzeichnen wir Zeidler (Bébé von rieſigem Wuchs), Bayer (Bauernburſche), Fleiſchmann jun. (Zigeunerbaron), Watzek (Kaiſer Joſef), Schürff (Ritter) u. ſ. w. Alle dieſe wirbelten und ſchwätzten munter durcheinander und jedes fand ſich gut in ſeine Rolle. Wollten wir aber beiſpielsweiſe behaup- ten, daſs das nette Teufelchen (Frl. Fränkel) am meiſten gefiel, ſo entgegnen ſofort andere Leute wieder, daſs dem „Wintermärchen“ (Frl. Lechner) oder der Mohnblume (Frl. Zajzek) ein hervorragender Preis gebühre. Uns auch recht! Nehmen wir alſo dieſe Damen, dann die originellen Coſtüme, etliche Dutzend Herren dazu, dann werden doch unter dieſeu die ſchönſten geweſen ſein. An Gruppen mangelte es gänzlich. Nur eine einzige, die der ſechs Damen und ſechs Herren mit dem Ehepaare Dr. Tremel und den übrigen Herrſchaften von der hieſigen Bezirkshaupt- mannſchaft, erregte durch die geſchmackvollen Lawn- tennis-Toiletten angenehmes Aufſehen. Ebenſo erwarb ſich der die Quadrillen arrangierende Herr ein Verdienſt um die Geſellſchaft, die im Schneeball- werfen, am Schluſſe der Quadrille, den Gipfelpunkt der Fröhlichkeit erreichte. Getanzt wurden ſämmtliche Piècen umſo fleißiger, als die Capelle Schweiger lange Pauſen machte. In der Ruheſtunde that das Comité noch ein übriges, indem es die Muſik durch eineinhalb Stunden ſchweigen ließ. Aber in allem übrigen gebührt dem Ausſchuſſe, bezw. den Feſtcomité- Mitgliedern uneingeſchränktes Lob. Man hatte für die Aufſtellung eines Juxbazars mit hübſchen Gewinnſten, ferner für die Etablierung einer Juxpoſt Sorge ge- tragen, die Tanzordnungen, ſehr geſchmackvolle Büchelchen in Plüſch, mit dem Bildnis des Kaiſers geſchmückt, gefielen den Damen ſehr, und wer etwas „Apartes“ haben wollte, der konnte ſich bei einem hübſchen Stande mit aller Art von Lebkuchen ver- ſorgen. So tanzte und unterhielt ſich denn die ganze Geſellſchaft in dem mit Blattpflanzen aus dem Fleiſchmann’ſchen Beſitz geſchmückten Saale bis zum Morgen — und wohl jeder Theilnehmer, zumindeſt

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 14, Baden (Niederösterreich), 16.02.1898, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener014_1898/3>, abgerufen am 29.03.2024.