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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 32. Bremen, 20. April 1852.

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[Beginn Spaltensatz] des Erdkreises fast die Controlle geben. Wir können in der That sagen,
daß dieser Handel, der zu einer so ungeheuren Ausdehnung bestimmt ist
und in seiner Entwickelung so civilisirend und humanisirend sein wird,
einen wunderbaren Einfluß auf das moralische und politische Geschick der
Bewohner des Ostens sowohl, wie derer, die auf den Jnseln des stillen
Meeres wohnen, ausüben muß.

Die Memorialisten stellen dem Congresse vor, daß es zweckmäßig sei,
alle in seiner Macht liegende Hülfe und Unterstützung dem ausführbarsten
Projekte zur Verbindung der Häfen der Westküste der Vereinigten Staaten
mit den Haupthäfen China's durch Dampf zu geben. Kein Projekt kann
für uns als Volk mehr Jnteresse haben, oder für den Verkehr, die Schiff-
fahrt und den Handel der Vereinigten Staaten von größerer Wichtigkeit sein.

Der Congreß kann die Errichtung einer großen Linie zwischen Cali-
fornien und China vermitteln, ohne für den Bau der Steamers einen
einzigen Dollar vorzuschießen. Die Compagnie, welche sich zu diesem Zwecke
unter der Leitung des Hrn. Moore gebildet hat, verlangt bloß einen Con-
trakt, die Posten unter billigen Bedingungen zu befördern, und Erlaubniß,
in Oregon eine gewisse Quantität Land zum Regierungspreise an sich brin-
gen zu dürfen.

Die Memorialisten heben die Nothwendigkeit des Baues der großen
pacifischen und atlantischen Eisenbahn nachdrücklich hervor. Sie ist selbst
für die Regierung ein dringendes Bedürfniß.



Schnelle Reise von Bremer Schiffen.

Von den an den ersten Tagen des Monats März von der Weser
nach Newyork gesegelten Bremer Schiffen haben bereits einige, nach
sehr schnellen Reisen
ihren Bestimmungsplatz erreicht.

Das amer. Schiff " Minna ", Capt. Denker, welches am 6. März
in See kam, kam an in Newyork am 2. April, also nach einer Reise
von 27 Tagen.

Das Schiff Amaranth, am 7. März in See gekommen, kam schon
am 31. desselben Monats auf dem Revier von Newyork an, machte also
die Reise in der sehr kurzen Zeit von 24 Tagen. Dieses Schiff, welches
am 17. Januar dieses Jahres die Reise von Newyork nach Bremen antrat,
war am 10. Februar auf der Weser angekommen, hat also die Reise von
Newyork nach Bremen und zurück, inclusive 26 Tage Aufenthalt zum
Löschen und Laden auf der Weser, in der fast beispiellos kurzen Zeit
von 74 Tagen abgemacht.

Das Schiff " Elise ", Capt. Gätjen, kam am 9. März in See und
erreichte am 3. April Newyork, beendigte also die Tour ebenfalls in
nur 25 Tagen.

Die im Februar von der Weser nach Newyork gesegelten beiden
Bremer Schiffe " Helene ", Capt. Volkmaun und " Schiller ", Capt.
Bahr, haben gleichfalls nach glücklichen Reisen ihren Bestimmungsplatz
erreicht, ersteres am 28. März, letzteres am 1. April



Bücherschau.

Neuestes über Auswanderung und von Ausgewanderten für das
Jahr 1852, von Aug. Schultze, vollziehendem Direktor des National-
vereins für deutsche Auswanderung in Leipzig. Leipzig, in Commission bei
C. W. B. Naumburg, 1852.

Verschiedene Umstände haben uns bis jetzt verhindert, dieses schätz-
bare Werkchen unsern Lesern zu empfehlen, das als Bruchstück eines im
Jahre 1848 begonnenen Cyclus periodischer Jahresberichte über die Zustände
der deutschen Auswanderer zu betrachten ist. Der Herr Verfasser, als
vollziehender Direktor des Nationalvereins in Leipzig, erfüllt mit Ver-
öffentlichung derselben eine den Statuten gemäß übernommene Pflicht,
und bietet in der vorliegenden Schrift den vierten Beitrag der Art,
der ganz in der Weise der vorhergehenden, eine Rundsicht der hauptsäch-
lichsten Einwanderungsländer für Deutsche, begleitet von Originalbriefen
in den einzelnen Ländern lebender oder dort eingewanderter Deutschen, auf-
stellt. Die Reihe derselben eröffnen, wie billig, die Ver. Staaten von
Nordamerika,
über die in einem zusammengedrängten Raume allgemein
Zutreffendes und Erschöpfendes mitzutheilen eine Unmöglichkeit ist. Daß
wer unbemittelt dorthin kommt, keine Art von Thätigkeit verschmähen
darf, um in ein gewinnbringendes Geleise zu gerathen, daß Erlernung der
Landessprache für Alle erste Bedingung des Weiterkommens ist, daß die
Landpreise auch in den westlicher gelegenen Staaten von Jahr zu Jahr
höher werden, das sind allerdings bekannte, aber nie genug zu wieder-
holende Thatsachen, die indessen nur den allgemeinen Rahmen der im
Einzelnen so unendlich verschiedenen Berichte und Verhaltungsmaßregeln
bilden. Eine doch so sehr wichtige allgemeine Regel vermissen wir in
dem diesjährigen Berichte, es ist die Warnung vor dem Runner= und
Agentenunwesen
in den amerikanischen Seehäfen, die Hinweisung auf
die Unterstützung der dort bestehenden officiellen und philanthropi-
schen
Behörden zum Schutz der Einwanderer. Mag auch der National-
verein in Leipzig seine Schützlinge mit guten Einführungsbriefen und
Empfehlungen versehen, so kommt doch dieser Bericht auch in andere
Hände, denen mit einer kurzen Erwähnung der " deutschen Gesell-
schaften
" und der in Newyork eingesetzten " Commissioners of
Emigration
" gar sehr gedient sein dürfte. Jn dem 1850 gedruckten
[Spaltenumbruch] zweiten Berichte des Hrn. Verfassers finden wir diese Erörterung; die
vielfachen neuesten Anfeindungen aber, denen in der Rudolstädter
Auswandererzeitung
namentlich die deutschen Gesellschaften
ausgesetzt sind, machen eine stete Wiederholung solcher Hinweisungen nicht
bloß räthlich, sondern nothwendig.

Zwei aus dem deutschen Ansiedlerleben im Westen der Ver. Staaten,
in Wisconsin und Michigan, hervorgehobene interessante Fälle bestätigen
auf's Neue die Erfahrung, daß nicht in den östlichen Küstenstaaten,
sondern in den nordwestlichen Binnenstaaten der deutsche Einwan-
derer sein Glück unter Schweiß und Drangsalen finden kann, und daß eine
Familie an rüstigen Söhnen ein größeres Kapital besitzt, als an hunderten
von Thalern. Aus dem Gebiete der Literatur über die Ver. Staaten hebt
der Bericht ein Werk hervor: " Ueber den Mineralreichthum und
die fruchtbare Bodenbeschaffenheit im innern Westen der
nordamerikanischen Union, nebst einem Vorschlage zu einer
mit einem berg= und hüttenmännischen Unternehmen ver-
bundenen gemeinschaftlichen Ansiedelung daselbst
", dessen lei-
tende Jdee, Gründung einer bergmännischen Kolonie im Süden von Wisconsin
auf Aktien, wir als praktisch zu bezweifeln wagen. Jene Gegend, auf
deren Mineralreichthum wir sehr bald zurückkommen wollen, ist bereits so
vielfach das Ziel von Einwanderern, daß, wer dorthin will, nicht nöthig
hat, seine ganze Zukunft von der Leitung der Direktion einer Aktien-
gesellschaft abhängig zu machen, sondern nach unserer Ueberzeugung besser
thut, selbst, entweder allein, oder in Gesellschaft weniger, ihm bekannter
Persönlichkeiten, seinen Aufenthalt auszuwählen, selbst das Land zu kau-
fen, kurz, selbst seines Glückes Schmied zu sein.

Ueber den südlichsten Staat der Union, Texas, dessen Ruf als
geeignetes Einwanderungsland wohl mit Recht in den letzten paar Jahren
wieder bedeutend gestiegen ist, giebt der Hr. Verfasser lebendige Briefauszüge
eines dort angesiedelten Deutschen, und zwar vom Beginn seiner dortigen
Laufbahn an. Das Resultat derselben ist das nämliche, was unsere Leser
aus den mannichfachen von uns mitgetheilten Briefen anderer Deutschen
aus Texas entnehmen konnten, daß unter anfänglicher saurer Arbeit ein
rasch zunehmender Wohlstand den fleißigen Familienvater, der über rüstige
Arbeitskraft disponiren kann, belohnt.

Vor der Auswanderung nach Südaustralien warnt der Bericht,
da den neuern Nachrichten zufolge das Goldfieber in den Nachbarkolonien
auch dort plötzliche sociale Umwälzungen hervorruft, die Ländereien ent-
werthet, den Preis der Lebensmittel aber sehr in die Höhe schraubt. Hin-
sichtlich Südbrasiliens wird besonders die Kolonie Donna Francisca
erwähnt und sodann mit großer Vorsicht, welche die bisherigen Erfolge
zu rechtfertigen scheinen, das Unternehmen des Hrn. Rodulfo von Peru
hervorgehoben. Den Beschluß machen Chili und Californien. Letzteres
wird trotz seiner ungeheuern Bedeutung für den Welthandel, trotz der
zahlreich dort lebenden Deutschen, trotz der blühenden Zukunft, welche nicht
bloß das "fahle Erz", sondern der reiche Boden und die günstige Lage
dem Lande sichern, nur kurz und stiefmütterlich und mit offenbarer Abnei-
gung behandelt. Trotz der Lynchjustiz, trotz zahlreicher Mord= und Raub-
scenen, trotz der wilden Goldabenteurer gestehen wir, diese Abneigung nicht
zu theilen. Dies verzogene jüngste Kind der großen amerikanischen Union
trägt freilich noch viele Zeichen jugendlichen Uebermuthes, jugendlicher
Rohheit und eines unmäßig raschen Wachsthums an sich. Gerade wo aber
in so kurzer Zeit so Ungeheures entstanden ist, wo in einem Haufen kecker
Abenteurer so rasch die Keime staatlicher Dauer, höherer Kultur sich zu
entwickeln begonnen haben, da liegt die Hoffnung nicht fern, daß, sowie
das anfangs regellose Goldsuchen sich bereits einer bestimmten Bahn zuge-
wandt hat, so auch jene Keime, schon halb entwickelt, bald alle Ueberbleibsel
eines rohen, ungeregelten Abenteurerlebens unterdrücken werden. Der
Zuschnitt des californischen Staatslebens ist allerdings durchaus der Yankee-
natur entnommen. Wer hierin ein Bedenken gegen deutsche Einwanderung
findet, der muß mit demselben Rechte auch vor der Einwanderung in die
östlicher gelegenen Staaten der Union abrathen. Wir haben schon früher
einmal unsere Zweifel ausgesprochen, ob irgendwo in der Welt deutsche
Auswanderung und Kolonisation mehr erreichen werden, als das Gedeihen
der Ansiedler selbst, die Verbreitung deutscher Bildung durch sie und die
Eröffnung zahlreicher Handelsverbindungen mit dem Mutterlande, unsere
Zweifel, ob irgendwo das deutsche Element als politisch selbstständiges, als
das im Staate herrschende sich geltend machen wird. So lange wir diese
Zweifel nicht überwinden können, vermag uns jener Umstand kein Beden-
ken gegen die Niederlassung in den Ver. Staaten einzuflößen.

Mit den aufgezählten Ländern ist die Zahl der in dem vor uns lie-
genden Buche genannten erschöpft und, einige interessante Bemerkungen
über die Vorzüge der deutschen Einschiffungsplätze, über die neuesten
Erscheinungen in der Auswanderungsliteratur und über Zahl und Ziel der
im vorigen Jahre Ausgewanderten abgerechnet, zugleich sein Jnhalt, und,
dürfen wir wohl hinzufügen, sein Zweck. Wir leugnen nicht, daß es
uns willkommen gewesen wäre, hätte der Hr. Verfasser denselben auch
darauf ausgedehnt, uns neben dem Programm des "Nationalvereins"
zugleich ein detaillirtes Bild seines vorigjährigen geschäftlichen Wirkens
zu geben, dessen Ziel wir ehren und das um so freudiger überall anerkannt
und gefördert werden wird, je mehr zugleich ein Blick in die zur Errei-
chung desselben dienenden Mittel gestattet ist.



[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] des Erdkreises fast die Controlle geben. Wir können in der That sagen,
daß dieser Handel, der zu einer so ungeheuren Ausdehnung bestimmt ist
und in seiner Entwickelung so civilisirend und humanisirend sein wird,
einen wunderbaren Einfluß auf das moralische und politische Geschick der
Bewohner des Ostens sowohl, wie derer, die auf den Jnseln des stillen
Meeres wohnen, ausüben muß.

Die Memorialisten stellen dem Congresse vor, daß es zweckmäßig sei,
alle in seiner Macht liegende Hülfe und Unterstützung dem ausführbarsten
Projekte zur Verbindung der Häfen der Westküste der Vereinigten Staaten
mit den Haupthäfen China's durch Dampf zu geben. Kein Projekt kann
für uns als Volk mehr Jnteresse haben, oder für den Verkehr, die Schiff-
fahrt und den Handel der Vereinigten Staaten von größerer Wichtigkeit sein.

Der Congreß kann die Errichtung einer großen Linie zwischen Cali-
fornien und China vermitteln, ohne für den Bau der Steamers einen
einzigen Dollar vorzuschießen. Die Compagnie, welche sich zu diesem Zwecke
unter der Leitung des Hrn. Moore gebildet hat, verlangt bloß einen Con-
trakt, die Posten unter billigen Bedingungen zu befördern, und Erlaubniß,
in Oregon eine gewisse Quantität Land zum Regierungspreise an sich brin-
gen zu dürfen.

Die Memorialisten heben die Nothwendigkeit des Baues der großen
pacifischen und atlantischen Eisenbahn nachdrücklich hervor. Sie ist selbst
für die Regierung ein dringendes Bedürfniß.



Schnelle Reise von Bremer Schiffen.

Von den an den ersten Tagen des Monats März von der Weser
nach Newyork gesegelten Bremer Schiffen haben bereits einige, nach
sehr schnellen Reisen
ihren Bestimmungsplatz erreicht.

Das amer. Schiff „ Minna “, Capt. Denker, welches am 6. März
in See kam, kam an in Newyork am 2. April, also nach einer Reise
von 27 Tagen.

Das Schiff Amaranth, am 7. März in See gekommen, kam schon
am 31. desselben Monats auf dem Revier von Newyork an, machte also
die Reise in der sehr kurzen Zeit von 24 Tagen. Dieses Schiff, welches
am 17. Januar dieses Jahres die Reise von Newyork nach Bremen antrat,
war am 10. Februar auf der Weser angekommen, hat also die Reise von
Newyork nach Bremen und zurück, inclusive 26 Tage Aufenthalt zum
Löschen und Laden auf der Weser, in der fast beispiellos kurzen Zeit
von 74 Tagen abgemacht.

Das Schiff „ Elise “, Capt. Gätjen, kam am 9. März in See und
erreichte am 3. April Newyork, beendigte also die Tour ebenfalls in
nur 25 Tagen.

Die im Februar von der Weser nach Newyork gesegelten beiden
Bremer Schiffe „ Helene “, Capt. Volkmaun und „ Schiller “, Capt.
Bahr, haben gleichfalls nach glücklichen Reisen ihren Bestimmungsplatz
erreicht, ersteres am 28. März, letzteres am 1. April



Bücherschau.

Neuestes über Auswanderung und von Ausgewanderten für das
Jahr 1852, von Aug. Schultze, vollziehendem Direktor des National-
vereins für deutsche Auswanderung in Leipzig. Leipzig, in Commission bei
C. W. B. Naumburg, 1852.

Verschiedene Umstände haben uns bis jetzt verhindert, dieses schätz-
bare Werkchen unsern Lesern zu empfehlen, das als Bruchstück eines im
Jahre 1848 begonnenen Cyclus periodischer Jahresberichte über die Zustände
der deutschen Auswanderer zu betrachten ist. Der Herr Verfasser, als
vollziehender Direktor des Nationalvereins in Leipzig, erfüllt mit Ver-
öffentlichung derselben eine den Statuten gemäß übernommene Pflicht,
und bietet in der vorliegenden Schrift den vierten Beitrag der Art,
der ganz in der Weise der vorhergehenden, eine Rundsicht der hauptsäch-
lichsten Einwanderungsländer für Deutsche, begleitet von Originalbriefen
in den einzelnen Ländern lebender oder dort eingewanderter Deutschen, auf-
stellt. Die Reihe derselben eröffnen, wie billig, die Ver. Staaten von
Nordamerika,
über die in einem zusammengedrängten Raume allgemein
Zutreffendes und Erschöpfendes mitzutheilen eine Unmöglichkeit ist. Daß
wer unbemittelt dorthin kommt, keine Art von Thätigkeit verschmähen
darf, um in ein gewinnbringendes Geleise zu gerathen, daß Erlernung der
Landessprache für Alle erste Bedingung des Weiterkommens ist, daß die
Landpreise auch in den westlicher gelegenen Staaten von Jahr zu Jahr
höher werden, das sind allerdings bekannte, aber nie genug zu wieder-
holende Thatsachen, die indessen nur den allgemeinen Rahmen der im
Einzelnen so unendlich verschiedenen Berichte und Verhaltungsmaßregeln
bilden. Eine doch so sehr wichtige allgemeine Regel vermissen wir in
dem diesjährigen Berichte, es ist die Warnung vor dem Runner= und
Agentenunwesen
in den amerikanischen Seehäfen, die Hinweisung auf
die Unterstützung der dort bestehenden officiellen und philanthropi-
schen
Behörden zum Schutz der Einwanderer. Mag auch der National-
verein in Leipzig seine Schützlinge mit guten Einführungsbriefen und
Empfehlungen versehen, so kommt doch dieser Bericht auch in andere
Hände, denen mit einer kurzen Erwähnung der „ deutschen Gesell-
schaften
“ und der in Newyork eingesetzten „ Commissioners of
Emigration
“ gar sehr gedient sein dürfte. Jn dem 1850 gedruckten
[Spaltenumbruch] zweiten Berichte des Hrn. Verfassers finden wir diese Erörterung; die
vielfachen neuesten Anfeindungen aber, denen in der Rudolstädter
Auswandererzeitung
namentlich die deutschen Gesellschaften
ausgesetzt sind, machen eine stete Wiederholung solcher Hinweisungen nicht
bloß räthlich, sondern nothwendig.

Zwei aus dem deutschen Ansiedlerleben im Westen der Ver. Staaten,
in Wisconsin und Michigan, hervorgehobene interessante Fälle bestätigen
auf's Neue die Erfahrung, daß nicht in den östlichen Küstenstaaten,
sondern in den nordwestlichen Binnenstaaten der deutsche Einwan-
derer sein Glück unter Schweiß und Drangsalen finden kann, und daß eine
Familie an rüstigen Söhnen ein größeres Kapital besitzt, als an hunderten
von Thalern. Aus dem Gebiete der Literatur über die Ver. Staaten hebt
der Bericht ein Werk hervor: „ Ueber den Mineralreichthum und
die fruchtbare Bodenbeschaffenheit im innern Westen der
nordamerikanischen Union, nebst einem Vorschlage zu einer
mit einem berg= und hüttenmännischen Unternehmen ver-
bundenen gemeinschaftlichen Ansiedelung daselbst
“, dessen lei-
tende Jdee, Gründung einer bergmännischen Kolonie im Süden von Wisconsin
auf Aktien, wir als praktisch zu bezweifeln wagen. Jene Gegend, auf
deren Mineralreichthum wir sehr bald zurückkommen wollen, ist bereits so
vielfach das Ziel von Einwanderern, daß, wer dorthin will, nicht nöthig
hat, seine ganze Zukunft von der Leitung der Direktion einer Aktien-
gesellschaft abhängig zu machen, sondern nach unserer Ueberzeugung besser
thut, selbst, entweder allein, oder in Gesellschaft weniger, ihm bekannter
Persönlichkeiten, seinen Aufenthalt auszuwählen, selbst das Land zu kau-
fen, kurz, selbst seines Glückes Schmied zu sein.

Ueber den südlichsten Staat der Union, Texas, dessen Ruf als
geeignetes Einwanderungsland wohl mit Recht in den letzten paar Jahren
wieder bedeutend gestiegen ist, giebt der Hr. Verfasser lebendige Briefauszüge
eines dort angesiedelten Deutschen, und zwar vom Beginn seiner dortigen
Laufbahn an. Das Resultat derselben ist das nämliche, was unsere Leser
aus den mannichfachen von uns mitgetheilten Briefen anderer Deutschen
aus Texas entnehmen konnten, daß unter anfänglicher saurer Arbeit ein
rasch zunehmender Wohlstand den fleißigen Familienvater, der über rüstige
Arbeitskraft disponiren kann, belohnt.

Vor der Auswanderung nach Südaustralien warnt der Bericht,
da den neuern Nachrichten zufolge das Goldfieber in den Nachbarkolonien
auch dort plötzliche sociale Umwälzungen hervorruft, die Ländereien ent-
werthet, den Preis der Lebensmittel aber sehr in die Höhe schraubt. Hin-
sichtlich Südbrasiliens wird besonders die Kolonie Donna Francisca
erwähnt und sodann mit großer Vorsicht, welche die bisherigen Erfolge
zu rechtfertigen scheinen, das Unternehmen des Hrn. Rodulfo von Peru
hervorgehoben. Den Beschluß machen Chili und Californien. Letzteres
wird trotz seiner ungeheuern Bedeutung für den Welthandel, trotz der
zahlreich dort lebenden Deutschen, trotz der blühenden Zukunft, welche nicht
bloß das „fahle Erz“, sondern der reiche Boden und die günstige Lage
dem Lande sichern, nur kurz und stiefmütterlich und mit offenbarer Abnei-
gung behandelt. Trotz der Lynchjustiz, trotz zahlreicher Mord= und Raub-
scenen, trotz der wilden Goldabenteurer gestehen wir, diese Abneigung nicht
zu theilen. Dies verzogene jüngste Kind der großen amerikanischen Union
trägt freilich noch viele Zeichen jugendlichen Uebermuthes, jugendlicher
Rohheit und eines unmäßig raschen Wachsthums an sich. Gerade wo aber
in so kurzer Zeit so Ungeheures entstanden ist, wo in einem Haufen kecker
Abenteurer so rasch die Keime staatlicher Dauer, höherer Kultur sich zu
entwickeln begonnen haben, da liegt die Hoffnung nicht fern, daß, sowie
das anfangs regellose Goldsuchen sich bereits einer bestimmten Bahn zuge-
wandt hat, so auch jene Keime, schon halb entwickelt, bald alle Ueberbleibsel
eines rohen, ungeregelten Abenteurerlebens unterdrücken werden. Der
Zuschnitt des californischen Staatslebens ist allerdings durchaus der Yankee-
natur entnommen. Wer hierin ein Bedenken gegen deutsche Einwanderung
findet, der muß mit demselben Rechte auch vor der Einwanderung in die
östlicher gelegenen Staaten der Union abrathen. Wir haben schon früher
einmal unsere Zweifel ausgesprochen, ob irgendwo in der Welt deutsche
Auswanderung und Kolonisation mehr erreichen werden, als das Gedeihen
der Ansiedler selbst, die Verbreitung deutscher Bildung durch sie und die
Eröffnung zahlreicher Handelsverbindungen mit dem Mutterlande, unsere
Zweifel, ob irgendwo das deutsche Element als politisch selbstständiges, als
das im Staate herrschende sich geltend machen wird. So lange wir diese
Zweifel nicht überwinden können, vermag uns jener Umstand kein Beden-
ken gegen die Niederlassung in den Ver. Staaten einzuflößen.

Mit den aufgezählten Ländern ist die Zahl der in dem vor uns lie-
genden Buche genannten erschöpft und, einige interessante Bemerkungen
über die Vorzüge der deutschen Einschiffungsplätze, über die neuesten
Erscheinungen in der Auswanderungsliteratur und über Zahl und Ziel der
im vorigen Jahre Ausgewanderten abgerechnet, zugleich sein Jnhalt, und,
dürfen wir wohl hinzufügen, sein Zweck. Wir leugnen nicht, daß es
uns willkommen gewesen wäre, hätte der Hr. Verfasser denselben auch
darauf ausgedehnt, uns neben dem Programm des „Nationalvereins“
zugleich ein detaillirtes Bild seines vorigjährigen geschäftlichen Wirkens
zu geben, dessen Ziel wir ehren und das um so freudiger überall anerkannt
und gefördert werden wird, je mehr zugleich ein Blick in die zur Errei-
chung desselben dienenden Mittel gestattet ist.



[Ende Spaltensatz]
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[127/0003] 127 des Erdkreises fast die Controlle geben. Wir können in der That sagen, daß dieser Handel, der zu einer so ungeheuren Ausdehnung bestimmt ist und in seiner Entwickelung so civilisirend und humanisirend sein wird, einen wunderbaren Einfluß auf das moralische und politische Geschick der Bewohner des Ostens sowohl, wie derer, die auf den Jnseln des stillen Meeres wohnen, ausüben muß. Die Memorialisten stellen dem Congresse vor, daß es zweckmäßig sei, alle in seiner Macht liegende Hülfe und Unterstützung dem ausführbarsten Projekte zur Verbindung der Häfen der Westküste der Vereinigten Staaten mit den Haupthäfen China's durch Dampf zu geben. Kein Projekt kann für uns als Volk mehr Jnteresse haben, oder für den Verkehr, die Schiff- fahrt und den Handel der Vereinigten Staaten von größerer Wichtigkeit sein. Der Congreß kann die Errichtung einer großen Linie zwischen Cali- fornien und China vermitteln, ohne für den Bau der Steamers einen einzigen Dollar vorzuschießen. Die Compagnie, welche sich zu diesem Zwecke unter der Leitung des Hrn. Moore gebildet hat, verlangt bloß einen Con- trakt, die Posten unter billigen Bedingungen zu befördern, und Erlaubniß, in Oregon eine gewisse Quantität Land zum Regierungspreise an sich brin- gen zu dürfen. Die Memorialisten heben die Nothwendigkeit des Baues der großen pacifischen und atlantischen Eisenbahn nachdrücklich hervor. Sie ist selbst für die Regierung ein dringendes Bedürfniß. Schnelle Reise von Bremer Schiffen. Von den an den ersten Tagen des Monats März von der Weser nach Newyork gesegelten Bremer Schiffen haben bereits einige, nach sehr schnellen Reisen ihren Bestimmungsplatz erreicht. Das amer. Schiff „ Minna “, Capt. Denker, welches am 6. März in See kam, kam an in Newyork am 2. April, also nach einer Reise von 27 Tagen. Das Schiff Amaranth, am 7. März in See gekommen, kam schon am 31. desselben Monats auf dem Revier von Newyork an, machte also die Reise in der sehr kurzen Zeit von 24 Tagen. Dieses Schiff, welches am 17. Januar dieses Jahres die Reise von Newyork nach Bremen antrat, war am 10. Februar auf der Weser angekommen, hat also die Reise von Newyork nach Bremen und zurück, inclusive 26 Tage Aufenthalt zum Löschen und Laden auf der Weser, in der fast beispiellos kurzen Zeit von 74 Tagen abgemacht. Das Schiff „ Elise “, Capt. Gätjen, kam am 9. März in See und erreichte am 3. April Newyork, beendigte also die Tour ebenfalls in nur 25 Tagen. Die im Februar von der Weser nach Newyork gesegelten beiden Bremer Schiffe „ Helene “, Capt. Volkmaun und „ Schiller “, Capt. Bahr, haben gleichfalls nach glücklichen Reisen ihren Bestimmungsplatz erreicht, ersteres am 28. März, letzteres am 1. April Bücherschau. Neuestes über Auswanderung und von Ausgewanderten für das Jahr 1852, von Aug. Schultze, vollziehendem Direktor des National- vereins für deutsche Auswanderung in Leipzig. Leipzig, in Commission bei C. W. B. Naumburg, 1852. Verschiedene Umstände haben uns bis jetzt verhindert, dieses schätz- bare Werkchen unsern Lesern zu empfehlen, das als Bruchstück eines im Jahre 1848 begonnenen Cyclus periodischer Jahresberichte über die Zustände der deutschen Auswanderer zu betrachten ist. Der Herr Verfasser, als vollziehender Direktor des Nationalvereins in Leipzig, erfüllt mit Ver- öffentlichung derselben eine den Statuten gemäß übernommene Pflicht, und bietet in der vorliegenden Schrift den vierten Beitrag der Art, der ganz in der Weise der vorhergehenden, eine Rundsicht der hauptsäch- lichsten Einwanderungsländer für Deutsche, begleitet von Originalbriefen in den einzelnen Ländern lebender oder dort eingewanderter Deutschen, auf- stellt. Die Reihe derselben eröffnen, wie billig, die Ver. Staaten von Nordamerika, über die in einem zusammengedrängten Raume allgemein Zutreffendes und Erschöpfendes mitzutheilen eine Unmöglichkeit ist. Daß wer unbemittelt dorthin kommt, keine Art von Thätigkeit verschmähen darf, um in ein gewinnbringendes Geleise zu gerathen, daß Erlernung der Landessprache für Alle erste Bedingung des Weiterkommens ist, daß die Landpreise auch in den westlicher gelegenen Staaten von Jahr zu Jahr höher werden, das sind allerdings bekannte, aber nie genug zu wieder- holende Thatsachen, die indessen nur den allgemeinen Rahmen der im Einzelnen so unendlich verschiedenen Berichte und Verhaltungsmaßregeln bilden. Eine doch so sehr wichtige allgemeine Regel vermissen wir in dem diesjährigen Berichte, es ist die Warnung vor dem Runner= und Agentenunwesen in den amerikanischen Seehäfen, die Hinweisung auf die Unterstützung der dort bestehenden officiellen und philanthropi- schen Behörden zum Schutz der Einwanderer. Mag auch der National- verein in Leipzig seine Schützlinge mit guten Einführungsbriefen und Empfehlungen versehen, so kommt doch dieser Bericht auch in andere Hände, denen mit einer kurzen Erwähnung der „ deutschen Gesell- schaften “ und der in Newyork eingesetzten „ Commissioners of Emigration “ gar sehr gedient sein dürfte. Jn dem 1850 gedruckten zweiten Berichte des Hrn. Verfassers finden wir diese Erörterung; die vielfachen neuesten Anfeindungen aber, denen in der Rudolstädter Auswandererzeitung namentlich die deutschen Gesellschaften ausgesetzt sind, machen eine stete Wiederholung solcher Hinweisungen nicht bloß räthlich, sondern nothwendig. Zwei aus dem deutschen Ansiedlerleben im Westen der Ver. Staaten, in Wisconsin und Michigan, hervorgehobene interessante Fälle bestätigen auf's Neue die Erfahrung, daß nicht in den östlichen Küstenstaaten, sondern in den nordwestlichen Binnenstaaten der deutsche Einwan- derer sein Glück unter Schweiß und Drangsalen finden kann, und daß eine Familie an rüstigen Söhnen ein größeres Kapital besitzt, als an hunderten von Thalern. Aus dem Gebiete der Literatur über die Ver. Staaten hebt der Bericht ein Werk hervor: „ Ueber den Mineralreichthum und die fruchtbare Bodenbeschaffenheit im innern Westen der nordamerikanischen Union, nebst einem Vorschlage zu einer mit einem berg= und hüttenmännischen Unternehmen ver- bundenen gemeinschaftlichen Ansiedelung daselbst “, dessen lei- tende Jdee, Gründung einer bergmännischen Kolonie im Süden von Wisconsin auf Aktien, wir als praktisch zu bezweifeln wagen. Jene Gegend, auf deren Mineralreichthum wir sehr bald zurückkommen wollen, ist bereits so vielfach das Ziel von Einwanderern, daß, wer dorthin will, nicht nöthig hat, seine ganze Zukunft von der Leitung der Direktion einer Aktien- gesellschaft abhängig zu machen, sondern nach unserer Ueberzeugung besser thut, selbst, entweder allein, oder in Gesellschaft weniger, ihm bekannter Persönlichkeiten, seinen Aufenthalt auszuwählen, selbst das Land zu kau- fen, kurz, selbst seines Glückes Schmied zu sein. Ueber den südlichsten Staat der Union, Texas, dessen Ruf als geeignetes Einwanderungsland wohl mit Recht in den letzten paar Jahren wieder bedeutend gestiegen ist, giebt der Hr. Verfasser lebendige Briefauszüge eines dort angesiedelten Deutschen, und zwar vom Beginn seiner dortigen Laufbahn an. Das Resultat derselben ist das nämliche, was unsere Leser aus den mannichfachen von uns mitgetheilten Briefen anderer Deutschen aus Texas entnehmen konnten, daß unter anfänglicher saurer Arbeit ein rasch zunehmender Wohlstand den fleißigen Familienvater, der über rüstige Arbeitskraft disponiren kann, belohnt. Vor der Auswanderung nach Südaustralien warnt der Bericht, da den neuern Nachrichten zufolge das Goldfieber in den Nachbarkolonien auch dort plötzliche sociale Umwälzungen hervorruft, die Ländereien ent- werthet, den Preis der Lebensmittel aber sehr in die Höhe schraubt. Hin- sichtlich Südbrasiliens wird besonders die Kolonie Donna Francisca erwähnt und sodann mit großer Vorsicht, welche die bisherigen Erfolge zu rechtfertigen scheinen, das Unternehmen des Hrn. Rodulfo von Peru hervorgehoben. Den Beschluß machen Chili und Californien. Letzteres wird trotz seiner ungeheuern Bedeutung für den Welthandel, trotz der zahlreich dort lebenden Deutschen, trotz der blühenden Zukunft, welche nicht bloß das „fahle Erz“, sondern der reiche Boden und die günstige Lage dem Lande sichern, nur kurz und stiefmütterlich und mit offenbarer Abnei- gung behandelt. Trotz der Lynchjustiz, trotz zahlreicher Mord= und Raub- scenen, trotz der wilden Goldabenteurer gestehen wir, diese Abneigung nicht zu theilen. Dies verzogene jüngste Kind der großen amerikanischen Union trägt freilich noch viele Zeichen jugendlichen Uebermuthes, jugendlicher Rohheit und eines unmäßig raschen Wachsthums an sich. Gerade wo aber in so kurzer Zeit so Ungeheures entstanden ist, wo in einem Haufen kecker Abenteurer so rasch die Keime staatlicher Dauer, höherer Kultur sich zu entwickeln begonnen haben, da liegt die Hoffnung nicht fern, daß, sowie das anfangs regellose Goldsuchen sich bereits einer bestimmten Bahn zuge- wandt hat, so auch jene Keime, schon halb entwickelt, bald alle Ueberbleibsel eines rohen, ungeregelten Abenteurerlebens unterdrücken werden. Der Zuschnitt des californischen Staatslebens ist allerdings durchaus der Yankee- natur entnommen. Wer hierin ein Bedenken gegen deutsche Einwanderung findet, der muß mit demselben Rechte auch vor der Einwanderung in die östlicher gelegenen Staaten der Union abrathen. Wir haben schon früher einmal unsere Zweifel ausgesprochen, ob irgendwo in der Welt deutsche Auswanderung und Kolonisation mehr erreichen werden, als das Gedeihen der Ansiedler selbst, die Verbreitung deutscher Bildung durch sie und die Eröffnung zahlreicher Handelsverbindungen mit dem Mutterlande, unsere Zweifel, ob irgendwo das deutsche Element als politisch selbstständiges, als das im Staate herrschende sich geltend machen wird. So lange wir diese Zweifel nicht überwinden können, vermag uns jener Umstand kein Beden- ken gegen die Niederlassung in den Ver. Staaten einzuflößen. Mit den aufgezählten Ländern ist die Zahl der in dem vor uns lie- genden Buche genannten erschöpft und, einige interessante Bemerkungen über die Vorzüge der deutschen Einschiffungsplätze, über die neuesten Erscheinungen in der Auswanderungsliteratur und über Zahl und Ziel der im vorigen Jahre Ausgewanderten abgerechnet, zugleich sein Jnhalt, und, dürfen wir wohl hinzufügen, sein Zweck. Wir leugnen nicht, daß es uns willkommen gewesen wäre, hätte der Hr. Verfasser denselben auch darauf ausgedehnt, uns neben dem Programm des „Nationalvereins“ zugleich ein detaillirtes Bild seines vorigjährigen geschäftlichen Wirkens zu geben, dessen Ziel wir ehren und das um so freudiger überall anerkannt und gefördert werden wird, je mehr zugleich ein Blick in die zur Errei- chung desselben dienenden Mittel gestattet ist.

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Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
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Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 32. Bremen, 20. April 1852, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung032_1852/3>, abgerufen am 04.06.2024.