Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 3. Rudolstadt, 13. Oktober 1846.[Spaltenumbruch]
wunderung, als die deutschen Kolonisten, die Einwohner von S. Mannheim, 3. Oct. Gestern war ich Augenzeuge einer der Posen, 8. Sept. Am 1. d. hat der Centralverein zur Co- Aargau. Als eine Merkwürdigkeit verdient erwähnt zu wer- Aus Gunderhausen meldet man, daß dort am 3. August Brüssel, 4. Okt. Vorgestern Nachmittag fand im Bassin zu Aus Nürnberg wird der "Köln. Ztg." geschrieben: Vor Aachen, 28. Sept. Die Zahl der Auswanderer, welche im Port Natal. Die H.H. Francis Collison & [Spaltenumbruch]
wunderung, als die deutschen Kolonisten, die Einwohner von S. Mannheim, 3. Oct. Gestern war ich Augenzeuge einer der Posen, 8. Sept. Am 1. d. hat der Centralverein zur Co- Aargau. Als eine Merkwürdigkeit verdient erwähnt zu wer- Aus Gunderhausen meldet man, daß dort am 3. August Brüssel, 4. Okt. Vorgestern Nachmittag fand im Bassin zu Aus Nürnberg wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Vor Aachen, 28. Sept. Die Zahl der Auswanderer, welche im Port Natal. Die H.H. Francis Collison & <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0007" n="19"/><cb/> wunderung, als die <hi rendition="#g">deutschen</hi> Kolonisten, die Einwohner von S.<lb/><hi rendition="#g">Leopoldo,</hi> nicht nur um keine Unterstützung baten, sondern sich über-<lb/> haupt im Wohlstande befanden. Bei dieser Gelegenheit müssen wir<lb/> auf die kirchlichen Grundsätze der brasilischen Regierung um so mehr<lb/> aufmerksam machen, als dieselbe in dieser Hinsicht viele Regierungen<lb/> der alten Welt, selbst solche, wo Parität der verschiedenen Confessio-<lb/> nen gesetzlich bestimmt ist, übertrifft. Der Kaiser von Brasilien hat<lb/> nicht nur <hi rendition="#g">den Bau einer größeren evangelischen Kirche</hi><lb/> in S. Leopoldo genehmigt, sondern sogar für seine Person 2000 Pf.<lb/> St. dazu geschenkt, welcher Summe die Kaiserin noch 1000 Pf. St.<lb/> hinzufügte. Ebenso werden die protestantischen Prediger in den ver-<lb/> schiedenen deutschen Kolonieen vom Staate besoldet. Hier kann also<lb/> nicht von bloßer Duldung der Protestanten die Rede sein, sondern<lb/> von einer wirklichen <hi rendition="#g">gleichen Berechtigung</hi> mit der Mehrheit<lb/> der Landeseinwohner, der Katholiken. ( Allg. Z. ) </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Mannheim, 3. Oct. Gestern war ich Augenzeuge einer der<lb/> rührendsten Scenen meines Lebens. Als ich am 2. d. M. von Heil-<lb/> bronn nach Heidelberg die Thalfahrt auf dem Dampfboote mitmachte,<lb/> stiegen ungefähr in der Mitte dieses Weges in dem Dorfe Zw. a. N.<lb/> eine große Anzahl Leute in das Dampfboot, in denen man, da alle<lb/> Altersstufen repräsentirt waren, gleich Auswanderer entdecken mußte.<lb/> Sie nahmen hier von einem älteren Herrn, der mit ihnen noch auf<lb/> das Boot gestiegen war, unter Thränen der Rührung und, wie es<lb/> mir schien, der Dankbarkeit Abschied; auch sein Auge wurde feucht,<lb/> als er Allen der Reihe nach, Männern, Weibern, Mädchen und Kna-<lb/> ben, die Hand reichte. Beim Abschiede brachten sie ein lautes Hoch<lb/> aus, das den Herren Markgrafen von Baden galt, und stimmten<lb/> dann mit sichtbarer Rührung: „Großer Gott, wir loben dich“ an.<lb/> Jch hatte großes Jnteresse, diese Leute zu sehen, und ein junger Mann,<lb/> der mit eingestiegen war, führte mich zu ihnen. Hier erfuhr ich denn<lb/> aus ihrem eigenen Munde, daß sie durch die Güte der Herren Mark-<lb/> grafen Wilhelm und Mar von Baden, in deren Besitzung sie bisher<lb/> eine eigene Gemeinde gebildet hatten, aber theils durch die Armuth,<lb/> theils durch die rauhe Lage der Gegend auf den Hochebenen des Ka-<lb/> tzenbuckels, wo sich in den letzten Jahren die Kartoffelkrankheit in be-<lb/> deutendem Maße zeigte, nicht mehr forteristiren konnten, auf Höchst-<lb/> deren eigene Kosten nach Nordamerika übersiedelt würden, wo ihnen<lb/> dann beim Absteigen an das amerikanische Ufer für jede Familie<lb/> noch 100 fl. ausgezahlt würden. Jhre Güter hätten die Herren Mark-<lb/> grafen vor einigen Jahren käuflich an sich gezogen, aber nach Zah-<lb/> lung ihrer Schulden sey ihnen nichts mehr geblieben. Voll Ehrfurcht<lb/> vor ihren hohen Gönnern und Beschützern entfernte ich mich von ihnen;<lb/> doch traf ich sie heute Mittag wieder in Mannheim, wo sie sich ein-<lb/> schifften. Der junge Mann hatte sie bis dahin begleitet; da ich mit<lb/> ihm gestern bekannt geworden, so ging ich zu ihm und sah dann<lb/> noch ihn von den Auswanderern Abschied nehmen; sie baten ihn noch<lb/> tausendmal, den Herren Markgrafen ihre Dankbarkeit zu versichern,<lb/> sowie dem Rentamtmann ihre große Zufriedenheit über ihre glückliche<lb/> Erpedition abzustatten. Der Dank der braven Leute wird auf dieser<lb/> hohen Familie ruhen und ihr Glück und Segen bringen. ( Corresp. ) </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Posen, 8. Sept. Am 1. d. hat der Centralverein zur <hi rendition="#g">Co-<lb/> lonisation der Juden</hi> im Großherzogthum Posen hier seine Ge-<lb/> neralversammlung, zu der sich etwa 40 Deputirte eingefunden hatten,<lb/> abgehalten. Der Verein hat sich nunmehr wirklich constituirt, einen<lb/> ordentlichen Vorstand gewählt, die Statuten entworfen und angenom-<lb/> men, und die nöthigen Schritte gethan, um Corporationsrechte be-<lb/> hufs des Ländererwerbs zu erlangen. Man erwartet von diesem Jn-<lb/> stitut segensreiche Früchte. ( Augsb. A. Z. ) </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Aargau. Als eine Merkwürdigkeit verdient erwähnt zu wer-<lb/> den, daß bei Hrn. <hi rendition="#g">Ruffli,</hi> der die Beförderung von Schweizern<lb/><cb/> nach Amerika ( bis in die Niederlande ) besorgt, eine 103 Jahre alte<lb/> Frau aus Graubünden sich befindet, und daselbst den Tag zur Ab-<lb/> fahrt und Auswanderung nach Amerika erwartet. Sie soll große<lb/> Hoffnung hegen, daß sie im neuen Welttheile noch 10 -- 20 Jahre<lb/> lebe. ( Jll. Ztg. ) </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Aus <hi rendition="#g">Gunderhausen</hi> meldet man, daß dort am 3. August<lb/> 56 Wagen mit Auswanderern nach Amerika durch den Ort zogen,<lb/> nachdem 8 Tage zuvor ein anderer Zug von 40 Wagen denselben<lb/> Weg passirte. Es sind dieß die 700 Einwohner von Groß=Zim-<lb/> mern, welche ihre Gemeinde um sich ihrer Armen zu entledigen,<lb/> auf Gemeindekosten nach Amerika sendet. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Brüssel, 4. Okt. Vorgestern Nachmittag fand im Bassin zu<lb/> Antwerpen vor dem Schiffe „Espindola,“ welches mit 296 Auswan-<lb/> derern nach Neuholland absegeln wollte, wegen der schlechten Beschaf-<lb/> fenheit der Lebensmittel, welche man an Bord genommen hatte und<lb/> die von der Aufsichtscommission noch nicht untersucht waren, ein Tu-<lb/> mult statt. Der Lieferant mußte die Flucht ergreifen. Die Hafen-<lb/> commission scheint also der wolthätigen Absicht der Regierung nicht<lb/> zu entsprechen und den armen Auswanderern wenig zu nützen. ( Fr. d. J. ) </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Aus Nürnberg wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Vor<lb/> ein paar Tagen trug sich hier ein sehr rührender Act zu, der mit<lb/> seinen Vorgängen allgemein bekannt zu werden verdient. Mehrere<lb/> Commilitonen begleiteten den <hi rendition="#aq">Dr. med</hi>. <hi rendition="#g">Bayer</hi> hierher, welcher in<lb/> Neu = Holland sich eine Eristenz gründen will, da er von der bayeri-<lb/> schen Regierung die Erklärung erhalten hat, daß er im Lande nie-<lb/> mals auf eine Anstellung rechnen dürfe. Der Grund dieser Aus-<lb/> schließung besteht in einer moralischen Festigkeit <hi rendition="#g">Bayer's,</hi> wie man<lb/> sie bei jungen Leuten selten finden dürfte. Es wurde nämlich der Ver-<lb/> dacht gegen ihn rege, daß er einem Studentenduell als Arzt beige-<lb/> wohnt habe, in welchem einer der Duellanten einen Stoß erhalten<lb/> hatte, an dem er wenige Stunden darauf gestorben war. B. leug-<lb/> nete seine ärztliche Hülfe nicht ab, als er aber aufgefordert wurde,<lb/> den Thäter zu nennen, beharrte er standhaft darauf, denselben nicht<lb/> zu kennen, stand ruhig eine Gefängnißstrafe aus, blieb aber, trotz<lb/> aller Drohungen, bei seiner ersten Aussage und bewahrte dergestalt<lb/> den Duellanten, die Secundanten und die Zeugen vor Strafe. Die<lb/> bayerische Regierung beharrte auch ihrerseits auf ihrem Beschlusse, daß<lb/> B. von aller Anstellung ausgeschlossen bleiben solle, worauf der Be-<lb/> troffene sich entschloß, nach Neu = Holland auszuwandern, wozu für<lb/> denselben in seiner Vaterstadt Erlangen, da er ganz mittellos ist,<lb/> bedeutende Geldsummen von seinen Freunden und Verwandten zusam-<lb/> mengeschossen worden sind. 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wunderung, als die deutschen Kolonisten, die Einwohner von S.
Leopoldo, nicht nur um keine Unterstützung baten, sondern sich über-
haupt im Wohlstande befanden. Bei dieser Gelegenheit müssen wir
auf die kirchlichen Grundsätze der brasilischen Regierung um so mehr
aufmerksam machen, als dieselbe in dieser Hinsicht viele Regierungen
der alten Welt, selbst solche, wo Parität der verschiedenen Confessio-
nen gesetzlich bestimmt ist, übertrifft. Der Kaiser von Brasilien hat
nicht nur den Bau einer größeren evangelischen Kirche
in S. Leopoldo genehmigt, sondern sogar für seine Person 2000 Pf.
St. dazu geschenkt, welcher Summe die Kaiserin noch 1000 Pf. St.
hinzufügte. Ebenso werden die protestantischen Prediger in den ver-
schiedenen deutschen Kolonieen vom Staate besoldet. Hier kann also
nicht von bloßer Duldung der Protestanten die Rede sein, sondern
von einer wirklichen gleichen Berechtigung mit der Mehrheit
der Landeseinwohner, der Katholiken. ( Allg. Z. )
Mannheim, 3. Oct. Gestern war ich Augenzeuge einer der
rührendsten Scenen meines Lebens. Als ich am 2. d. M. von Heil-
bronn nach Heidelberg die Thalfahrt auf dem Dampfboote mitmachte,
stiegen ungefähr in der Mitte dieses Weges in dem Dorfe Zw. a. N.
eine große Anzahl Leute in das Dampfboot, in denen man, da alle
Altersstufen repräsentirt waren, gleich Auswanderer entdecken mußte.
Sie nahmen hier von einem älteren Herrn, der mit ihnen noch auf
das Boot gestiegen war, unter Thränen der Rührung und, wie es
mir schien, der Dankbarkeit Abschied; auch sein Auge wurde feucht,
als er Allen der Reihe nach, Männern, Weibern, Mädchen und Kna-
ben, die Hand reichte. Beim Abschiede brachten sie ein lautes Hoch
aus, das den Herren Markgrafen von Baden galt, und stimmten
dann mit sichtbarer Rührung: „Großer Gott, wir loben dich“ an.
Jch hatte großes Jnteresse, diese Leute zu sehen, und ein junger Mann,
der mit eingestiegen war, führte mich zu ihnen. Hier erfuhr ich denn
aus ihrem eigenen Munde, daß sie durch die Güte der Herren Mark-
grafen Wilhelm und Mar von Baden, in deren Besitzung sie bisher
eine eigene Gemeinde gebildet hatten, aber theils durch die Armuth,
theils durch die rauhe Lage der Gegend auf den Hochebenen des Ka-
tzenbuckels, wo sich in den letzten Jahren die Kartoffelkrankheit in be-
deutendem Maße zeigte, nicht mehr forteristiren konnten, auf Höchst-
deren eigene Kosten nach Nordamerika übersiedelt würden, wo ihnen
dann beim Absteigen an das amerikanische Ufer für jede Familie
noch 100 fl. ausgezahlt würden. Jhre Güter hätten die Herren Mark-
grafen vor einigen Jahren käuflich an sich gezogen, aber nach Zah-
lung ihrer Schulden sey ihnen nichts mehr geblieben. Voll Ehrfurcht
vor ihren hohen Gönnern und Beschützern entfernte ich mich von ihnen;
doch traf ich sie heute Mittag wieder in Mannheim, wo sie sich ein-
schifften. Der junge Mann hatte sie bis dahin begleitet; da ich mit
ihm gestern bekannt geworden, so ging ich zu ihm und sah dann
noch ihn von den Auswanderern Abschied nehmen; sie baten ihn noch
tausendmal, den Herren Markgrafen ihre Dankbarkeit zu versichern,
sowie dem Rentamtmann ihre große Zufriedenheit über ihre glückliche
Erpedition abzustatten. Der Dank der braven Leute wird auf dieser
hohen Familie ruhen und ihr Glück und Segen bringen. ( Corresp. )
Posen, 8. Sept. Am 1. d. hat der Centralverein zur Co-
lonisation der Juden im Großherzogthum Posen hier seine Ge-
neralversammlung, zu der sich etwa 40 Deputirte eingefunden hatten,
abgehalten. Der Verein hat sich nunmehr wirklich constituirt, einen
ordentlichen Vorstand gewählt, die Statuten entworfen und angenom-
men, und die nöthigen Schritte gethan, um Corporationsrechte be-
hufs des Ländererwerbs zu erlangen. Man erwartet von diesem Jn-
stitut segensreiche Früchte. ( Augsb. A. Z. )
Aargau. Als eine Merkwürdigkeit verdient erwähnt zu wer-
den, daß bei Hrn. Ruffli, der die Beförderung von Schweizern
nach Amerika ( bis in die Niederlande ) besorgt, eine 103 Jahre alte
Frau aus Graubünden sich befindet, und daselbst den Tag zur Ab-
fahrt und Auswanderung nach Amerika erwartet. Sie soll große
Hoffnung hegen, daß sie im neuen Welttheile noch 10 -- 20 Jahre
lebe. ( Jll. Ztg. )
Aus Gunderhausen meldet man, daß dort am 3. August
56 Wagen mit Auswanderern nach Amerika durch den Ort zogen,
nachdem 8 Tage zuvor ein anderer Zug von 40 Wagen denselben
Weg passirte. Es sind dieß die 700 Einwohner von Groß=Zim-
mern, welche ihre Gemeinde um sich ihrer Armen zu entledigen,
auf Gemeindekosten nach Amerika sendet.
Brüssel, 4. Okt. Vorgestern Nachmittag fand im Bassin zu
Antwerpen vor dem Schiffe „Espindola,“ welches mit 296 Auswan-
derern nach Neuholland absegeln wollte, wegen der schlechten Beschaf-
fenheit der Lebensmittel, welche man an Bord genommen hatte und
die von der Aufsichtscommission noch nicht untersucht waren, ein Tu-
mult statt. Der Lieferant mußte die Flucht ergreifen. Die Hafen-
commission scheint also der wolthätigen Absicht der Regierung nicht
zu entsprechen und den armen Auswanderern wenig zu nützen. ( Fr. d. J. )
Aus Nürnberg wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Vor
ein paar Tagen trug sich hier ein sehr rührender Act zu, der mit
seinen Vorgängen allgemein bekannt zu werden verdient. Mehrere
Commilitonen begleiteten den Dr. med. Bayer hierher, welcher in
Neu = Holland sich eine Eristenz gründen will, da er von der bayeri-
schen Regierung die Erklärung erhalten hat, daß er im Lande nie-
mals auf eine Anstellung rechnen dürfe. Der Grund dieser Aus-
schließung besteht in einer moralischen Festigkeit Bayer's, wie man
sie bei jungen Leuten selten finden dürfte. Es wurde nämlich der Ver-
dacht gegen ihn rege, daß er einem Studentenduell als Arzt beige-
wohnt habe, in welchem einer der Duellanten einen Stoß erhalten
hatte, an dem er wenige Stunden darauf gestorben war. B. leug-
nete seine ärztliche Hülfe nicht ab, als er aber aufgefordert wurde,
den Thäter zu nennen, beharrte er standhaft darauf, denselben nicht
zu kennen, stand ruhig eine Gefängnißstrafe aus, blieb aber, trotz
aller Drohungen, bei seiner ersten Aussage und bewahrte dergestalt
den Duellanten, die Secundanten und die Zeugen vor Strafe. Die
bayerische Regierung beharrte auch ihrerseits auf ihrem Beschlusse, daß
B. von aller Anstellung ausgeschlossen bleiben solle, worauf der Be-
troffene sich entschloß, nach Neu = Holland auszuwandern, wozu für
denselben in seiner Vaterstadt Erlangen, da er ganz mittellos ist,
bedeutende Geldsummen von seinen Freunden und Verwandten zusam-
mengeschossen worden sind. Der Abschied von diesem in Bezug auf
Charakterfestigkeit und Gesinnung, sowie auf praktische Kenntnisse sehr
zu schätzenden jungen Manne war ein höchst rührender. ( W. Z. )
Aachen, 28. Sept. Die Zahl der Auswanderer, welche im
Laufe der vorigen Woche von Dünkirchen und Ostende gänzlich
hülflos zurückgekehrt und einstweilen in die Landarmenanstalt zu Brau-
weiler aufgenommen sind, beträgt 152. Sie schätzten sich glücklich,
ihr Vaterland wieder erreicht zu haben und konnten nicht genug die
Vorspiegelungen beklagen, wodurch sie zur Auswanderung verleitet
waren. Die Stadt Aachen gab jedem zu diesen Auswanderern ge-
hörigen Familienhaupte ein Geldgeschenk, was sehr dankbar aufge-
nommen wurde.
Port Natal. Die H.H. Francis Collison &
Comp., Besitzer eines bedeutenden Landstriches in jener fruchtbaren
Kolonie, bieten deutschen Auswanderern die annehmlichsten Be-
dingungen und stellen die zuverlässigsten Garantieen. Um
nähere Auskunft beliebe man sich in portofreien Briefen zu wenden
an obgenannte Besitzer ( 26. Nicholas Lane, Lombard Street, Loudon ) ,
oder an die Port Natal = Agentur, Nro. 426, Seestraße in Zürich.
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Peter Fankhauser:
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Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.
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