Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 3. Rudolstadt, 13. Oktober 1846.[Spaltenumbruch]
98 Einwanderer am Bord. Handwerker aller Art, die sich sogleich Ueber die Besitznahme Californiens liest man in dem Georg Fein, ein Deutscher Ausgewanderter, gibt in New- London, 18. Sept. Aus Adelaide ist die Botschaft einge- Todesfall. Am 26. starb in Suffolk in dem hohen Alter Mehrere von Liverpool der Great Britain zu Hülfe gesandte Passagepreise der London=Newyorker Postschiffe: Aus einem dem Parlament vorgelegten Bericht gibt die Times Transatlantische Dampfschiffahrt. Auch die französische Von der Subordination im amerikanischen Heere Am Donnerstag, 10. Sept., ereignete sich auf dem Hudson- Leipzig, 1. Oct. Während man über den Zustand der trans- [Spaltenumbruch]
98 Einwanderer am Bord. Handwerker aller Art, die sich sogleich Ueber die Besitznahme Californiens liest man in dem Georg Fein, ein Deutscher Ausgewanderter, gibt in New- London, 18. Sept. Aus Adelaide ist die Botschaft einge- Todesfall. Am 26. starb in Suffolk in dem hohen Alter Mehrere von Liverpool der Great Britain zu Hülfe gesandte Passagepreise der London=Newyorker Postschiffe: Aus einem dem Parlament vorgelegten Bericht gibt die Times Transatlantische Dampfschiffahrt. Auch die französische Von der Subordination im amerikanischen Heere Am Donnerstag, 10. Sept., ereignete sich auf dem Hudson- Leipzig, 1. Oct. Während man über den Zustand der trans- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0006" n="18"/><cb/> 98 Einwanderer am Bord. Handwerker aller Art, die sich sogleich<lb/> weiter nach <hi rendition="#g">Tennessee</hi> begeben wollten. </p><lb/> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Ueber die Besitznahme Californiens liest man in dem<lb/> „Philadelphia Ledger“ folgende nähere Angaben: Commodore <hi rendition="#g">Sloat</hi><lb/> ist in den Hafen von <hi rendition="#g">Monterey</hi> eingelaufen und hat am 6. Juli<lb/> eine vom Bord der Fregatte „Savannah“ datirte <hi rendition="#g">Proclamation</hi><lb/> an die Bewohner Californiens gerichtet. Er fordert sie darin auf,<lb/> sich ruhig zu verhalten und gibt ihnen dabei die Versicherung, er<lb/> komme nicht als Feind, sondern um sie in Kenntniß zu setzen, daß<lb/> sie bestimmt seien, ein Theil der großen Föderalunion von Nord-<lb/> amerika zu werden, auch alle Rechte und Vorzüge der Bürger der<lb/> Vereinigten Staaten zu genießen; sie sollen ihre Magistrate und Civil-<lb/> beamte selbst wählen und als freie Männer ihre Angelegenheiten selbst-<lb/> ständig leiten; die fiscalischen Einrichtungen der Union werden auch<lb/> in Californien zur Anwendung kommen; Lebensmittel und Fabrikate,<lb/> aus den Vereinigten Staaten eingeführt, sind zollfrei, und die Ein-<lb/> gangsrechte auf alle fremden Jmporte um wenigstens 25 Procent nie-<lb/> driger als die, welche bis daher nach merikanischem Gesetz erhoben<lb/> wurden; Californier, die nicht amerikanische Bürger werden wollen,<lb/> können, wenn sie die Waffen niederlegen und sich neutral halten, mit<lb/> ihrem Besitzthum ungehindert auswandern. -- Capitän <hi rendition="#g">Montgomery</hi><lb/> ist mit dem Schiff „Portsmouths“ in den Hafen <hi rendition="#g">Verda Buena</hi><lb/> eingelaufen und hat unterm 9. Juli eine ähnliche Proclamation erlassen. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p><hi rendition="#g">Georg Fein,</hi> ein Deutscher Ausgewanderter, gibt in New-<lb/> york folgende öffentliche Erklärung ab: Nicht ohne Schrecken ersehe<lb/> ich aus Nr. 58 der „deutschen Schnellpost,“ daß nun auch dieses<lb/> ehrenwerthe Blatt mich zum Doctor erhoben hat. Je höher ich den<lb/> Werth und die Vorzüge unserer wirklichen deutschen Doctoren anschlage,<lb/> unter denen sich nicht ein einziger findet, der nicht wenigstens seinen<lb/> tiefgelehrten, völlig fehlerfreien lateinischen Aufsatz zu schreiben ver-<lb/> stände, desto weniger möchte ich im durchbohrenden Gefühle meiner<lb/> lateinischen Unwissenheit mir eine Würde anmaßen, die mir nicht zu-<lb/> kommt. Wenn gleichwol ein mir unerklärliches Mißgeschick mit mei-<lb/> nem schlichten Namen sehr häufig den Doctortitel verbunden hat, so<lb/> liegt die Schuld davon um so weniger an mir selbst, als ich nicht<lb/> bloß privatim, sondern auch in öffentlichen Blättern gegen jede noch<lb/> so gut gemeinte Standeserhöhung jener Art stets entschieden Einspruch<lb/> erhoben habe und auch für die Zukunft hiermit erhebe. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>London, 18. Sept. Aus Adelaide ist die Botschaft einge-<lb/> troffen, welche der Gouverneur <hi rendition="#g">Fr.</hi> R. <hi rendition="#g">Robe</hi> am 18. April an das<lb/> Regierungshaus von <hi rendition="#g">Südaustralien</hi> gerichtet hat. Daraus geht<lb/> hervor, daß die englische Regierung einen Theil der metallischen Aus-<lb/> beute dieser mit den reichsten Minen gesegneten Provinz als Regal<lb/> in Anspruch zu nehmen beschlossen hat. Es soll fortan 1 / 15 aller Aus-<lb/> beute von Metallen der Regierung zufließen und jede Mine 1 / 4 Acre<lb/> Land für Regierungsgebäude hergeben. Pachtungen des unverkauften<lb/> Landes können auf 21 Jahre für Bergbau zu diesen Bedingungen<lb/> übernommen werden. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p><hi rendition="#g">Todesfall.</hi> Am 26. starb in <hi rendition="#g">Suffolk</hi> in dem hohen Alter<lb/> von 87 Jahren der ehrwürdige Clarkson, welcher schon im vori-<lb/> gen Jahrhunderte einer der eifrigsten und wirksamsten Gegner der<lb/> Sclaverei und des Sclavenhandels war. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Mehrere von Liverpool der <hi rendition="#g">Great Britain</hi> zu Hülfe gesandte<lb/> Dampfschiffe haben des heftigen Windes wegen dem schon bedeutend<lb/> lecken Schiffe sich nicht nähern können. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Passagepreise der London=Newyorker Postschiffe:<lb/> 64 fl. für Erwachsene, 45 fl. für Kinder bis 10 Jahre, Säuglinge<lb/> frei. Ob diese Preise sich „ <hi rendition="#g">ab Mainz</hi> “ oder „ <hi rendition="#g">ab London</hi> “,<lb/> ob <hi rendition="#g">mit</hi> oder <hi rendition="#g">ohne Kost</hi> verstehen, ist in den öffentlichen Anzeigen<lb/> zweifelhaft gelassen. </p> </div><lb/> <cb/> <div type="jArticle"> <p>Aus einem dem Parlament vorgelegten Bericht gibt die <hi rendition="#g">Times</hi><lb/> mehrere auf Vandiemensland bezügliche Notizen. Danach belief<lb/> sich die Anzahl der nach jener Kolonie deportirten Verbrecher im Jahr<lb/> 1844 auf 24,824 männliche und 4367 weibliche Personen. Die<lb/> Gesammteinnahme der Kolonie im J. 1844 war 109,452 Pfd. St.,<lb/> die Ausgabe 169,215 Pfd. Die Regierung des Mutterlandes zahlte<lb/> in demselben Jahre zur Unterhaltung der Verbrecher 166,690 Pfd.;<lb/> die Kolonialregierung für Polizei und Gefängnisse 32,954 Pfd. Der<lb/> Werth der Einfuhr belief sich 1844 auf 442,988 Pfd.; der, der<lb/> Ausfuhr auf 408,799 Pfd. Das in den Banken vorhandene baare<lb/> Geld betrug 136,364 Pfd.; ihre Verbindlichkeiten 448,820 Pfd.<lb/> Jm J. 1844 befanden sich 121,938 Acres in Cultur, und sie lie-<lb/> ferten 807,924 Scheffel Weizen, 174,405 Sch. Gerste, 221,105<lb/> Sch. Hafer, 13,349 Tonnen Kartoffeln und 29,880 Tonnen Rüben.<lb/> Der Viehbestand war 15,355 Pferde, 85,302 Stück Hornvieh und<lb/> 1,145,089 Schafe. Jm Laufe des Jahres kamen vor dem obersten<lb/> Gerichtshof und vor den vierteljährlichen Assissen 493 Verurtheilun-<lb/> gen vor; darunter waren 172 Verbrechen gegen Personen, und 321<lb/> gegen das Eigenthum gerichtet. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Transatlantische Dampfschiffahrt. Auch die französische<lb/> Regierung ist entschlossen, ihrem Lande die Vortheile einer <hi rendition="#g">directen<lb/> und regelmäßigen Dampfschifffahrt</hi> mit den Vereinigten<lb/> Staaten von Nordamerika zu verschaffen und will zu diesem Behufe<lb/> zwei dem Staate gehörige Dampfboote, jedes von 450 Pferdekraft,<lb/> den <hi rendition="#g">Ullon</hi> und den <hi rendition="#g">Darien</hi> benutzen, welche regelmäßig den Dienst<lb/> zwischen <hi rendition="#g">Cherboury</hi> und <hi rendition="#g">Newyork</hi> versehen sollen. -- Pariser<lb/> Blättern zufolge, sind drei neugebaute Dampffregatten zur Postbe-<lb/> förderung zwischen <hi rendition="#g">Havre</hi> und <hi rendition="#g">Newyork,</hi> jedoch vorlaufig nur<lb/> „zur Probe für die Schiffe und zur Ermittelung der Kosten eines<lb/> solchen Unternehmens“ bestimmt. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Von der Subordination im amerikanischen Heere<lb/> darf man sich keinen hohen Begriff machen. Reibungen zwischen den<lb/> irischen und amerikanischen Freiwilligen führten am 31. August zu<lb/> einem wilden Handgemenge in der Nähe der kleinen Stadt <hi rendition="#g">Burita,<lb/> Matamoras</hi> gegenüber. Die Jrländer hatten in einem Dampf-<lb/> schiff ihr Quartier und vertheidigten dieses gegen die angreifenden<lb/> Amerikaner mit Kanonen, Säbeln und Bajonetten. Zwei Compag-<lb/> nieen, die zur Herstellung der Ruhe abgeschickt wurden, mußten sich<lb/> mit Verlust an Todten und Verwundeten zurückziehen. Endlich be-<lb/> mächtigte man sich des Schiffes und nahm die Rädelsführer fest, nach-<lb/> dem von den Jrländern 25 Mann gefallen und 8 -- 10 ertrunken<lb/> waren. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Am Donnerstag, 10. Sept., ereignete sich auf dem Hudson-<lb/> flusse <hi rendition="#g">ein großes Unglück.</hi> Das Newyorker Dampfboot „ Er-<lb/> celsior “ fuhr mit fast 100 Passagieren aufwärts, als einer der Kessel<lb/> platzte und den Heizer über Bord schleuderte, zwei Passagiere und<lb/> den Maschinenmeister tödtlich verwundete, viele andere Personen arg<lb/> versengte. Bald darauf fing das Schiff Feuer und brannte bis zum<lb/> Wasserspiegel ab, die Passagiere wurden indeß sämmtlich gerettet. </p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p>Leipzig, 1. <hi rendition="#g">Oct.</hi> Während man über den Zustand der trans-<lb/> atlantischen, von deutschen Kolonisten gegründeten Niederlassungen die<lb/> verschiedensten Nachrichten verbreitet, namentlich von jenen in Bra-<lb/> silien, ist es dem deutschen Herzen wohlthuend, aus letzterem Lande<lb/> von dem Gedeihen der dortigen deutschen Kolonien zu hören. Als<lb/> der Kaiser von Brasilien nebst seiner Gemahlin im Anfange dieses<lb/> Jahres auf einer Rundreise durch die Provinzen auch die von <hi rendition="#g">Rio<lb/> Grande</hi> besuchte, kamen sie auch durch die deutsche Kolonie <hi rendition="#g">St.<lb/> Leopoldo</hi> am <hi rendition="#g">Jacoby</hi>flusse. Diese Provinz hat bekanntlich viel<lb/> durch den Krieg mit <hi rendition="#g">Montevideo,</hi> an welches sie gränzt, gelitten.<lb/> Kaiser und Kaiserin wurden daher überall von den Einwohnern mit<lb/> Bitten um Unterstützungen überhäuft. Groß war demnach ihre Ver-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0006]
98 Einwanderer am Bord. Handwerker aller Art, die sich sogleich
weiter nach Tennessee begeben wollten.
Ueber die Besitznahme Californiens liest man in dem
„Philadelphia Ledger“ folgende nähere Angaben: Commodore Sloat
ist in den Hafen von Monterey eingelaufen und hat am 6. Juli
eine vom Bord der Fregatte „Savannah“ datirte Proclamation
an die Bewohner Californiens gerichtet. Er fordert sie darin auf,
sich ruhig zu verhalten und gibt ihnen dabei die Versicherung, er
komme nicht als Feind, sondern um sie in Kenntniß zu setzen, daß
sie bestimmt seien, ein Theil der großen Föderalunion von Nord-
amerika zu werden, auch alle Rechte und Vorzüge der Bürger der
Vereinigten Staaten zu genießen; sie sollen ihre Magistrate und Civil-
beamte selbst wählen und als freie Männer ihre Angelegenheiten selbst-
ständig leiten; die fiscalischen Einrichtungen der Union werden auch
in Californien zur Anwendung kommen; Lebensmittel und Fabrikate,
aus den Vereinigten Staaten eingeführt, sind zollfrei, und die Ein-
gangsrechte auf alle fremden Jmporte um wenigstens 25 Procent nie-
driger als die, welche bis daher nach merikanischem Gesetz erhoben
wurden; Californier, die nicht amerikanische Bürger werden wollen,
können, wenn sie die Waffen niederlegen und sich neutral halten, mit
ihrem Besitzthum ungehindert auswandern. -- Capitän Montgomery
ist mit dem Schiff „Portsmouths“ in den Hafen Verda Buena
eingelaufen und hat unterm 9. Juli eine ähnliche Proclamation erlassen.
Georg Fein, ein Deutscher Ausgewanderter, gibt in New-
york folgende öffentliche Erklärung ab: Nicht ohne Schrecken ersehe
ich aus Nr. 58 der „deutschen Schnellpost,“ daß nun auch dieses
ehrenwerthe Blatt mich zum Doctor erhoben hat. Je höher ich den
Werth und die Vorzüge unserer wirklichen deutschen Doctoren anschlage,
unter denen sich nicht ein einziger findet, der nicht wenigstens seinen
tiefgelehrten, völlig fehlerfreien lateinischen Aufsatz zu schreiben ver-
stände, desto weniger möchte ich im durchbohrenden Gefühle meiner
lateinischen Unwissenheit mir eine Würde anmaßen, die mir nicht zu-
kommt. Wenn gleichwol ein mir unerklärliches Mißgeschick mit mei-
nem schlichten Namen sehr häufig den Doctortitel verbunden hat, so
liegt die Schuld davon um so weniger an mir selbst, als ich nicht
bloß privatim, sondern auch in öffentlichen Blättern gegen jede noch
so gut gemeinte Standeserhöhung jener Art stets entschieden Einspruch
erhoben habe und auch für die Zukunft hiermit erhebe.
London, 18. Sept. Aus Adelaide ist die Botschaft einge-
troffen, welche der Gouverneur Fr. R. Robe am 18. April an das
Regierungshaus von Südaustralien gerichtet hat. Daraus geht
hervor, daß die englische Regierung einen Theil der metallischen Aus-
beute dieser mit den reichsten Minen gesegneten Provinz als Regal
in Anspruch zu nehmen beschlossen hat. Es soll fortan 1 / 15 aller Aus-
beute von Metallen der Regierung zufließen und jede Mine 1 / 4 Acre
Land für Regierungsgebäude hergeben. Pachtungen des unverkauften
Landes können auf 21 Jahre für Bergbau zu diesen Bedingungen
übernommen werden.
Todesfall. Am 26. starb in Suffolk in dem hohen Alter
von 87 Jahren der ehrwürdige Clarkson, welcher schon im vori-
gen Jahrhunderte einer der eifrigsten und wirksamsten Gegner der
Sclaverei und des Sclavenhandels war.
Mehrere von Liverpool der Great Britain zu Hülfe gesandte
Dampfschiffe haben des heftigen Windes wegen dem schon bedeutend
lecken Schiffe sich nicht nähern können.
Passagepreise der London=Newyorker Postschiffe:
64 fl. für Erwachsene, 45 fl. für Kinder bis 10 Jahre, Säuglinge
frei. Ob diese Preise sich „ ab Mainz “ oder „ ab London “,
ob mit oder ohne Kost verstehen, ist in den öffentlichen Anzeigen
zweifelhaft gelassen.
Aus einem dem Parlament vorgelegten Bericht gibt die Times
mehrere auf Vandiemensland bezügliche Notizen. Danach belief
sich die Anzahl der nach jener Kolonie deportirten Verbrecher im Jahr
1844 auf 24,824 männliche und 4367 weibliche Personen. Die
Gesammteinnahme der Kolonie im J. 1844 war 109,452 Pfd. St.,
die Ausgabe 169,215 Pfd. Die Regierung des Mutterlandes zahlte
in demselben Jahre zur Unterhaltung der Verbrecher 166,690 Pfd.;
die Kolonialregierung für Polizei und Gefängnisse 32,954 Pfd. Der
Werth der Einfuhr belief sich 1844 auf 442,988 Pfd.; der, der
Ausfuhr auf 408,799 Pfd. Das in den Banken vorhandene baare
Geld betrug 136,364 Pfd.; ihre Verbindlichkeiten 448,820 Pfd.
Jm J. 1844 befanden sich 121,938 Acres in Cultur, und sie lie-
ferten 807,924 Scheffel Weizen, 174,405 Sch. Gerste, 221,105
Sch. Hafer, 13,349 Tonnen Kartoffeln und 29,880 Tonnen Rüben.
Der Viehbestand war 15,355 Pferde, 85,302 Stück Hornvieh und
1,145,089 Schafe. Jm Laufe des Jahres kamen vor dem obersten
Gerichtshof und vor den vierteljährlichen Assissen 493 Verurtheilun-
gen vor; darunter waren 172 Verbrechen gegen Personen, und 321
gegen das Eigenthum gerichtet.
Transatlantische Dampfschiffahrt. Auch die französische
Regierung ist entschlossen, ihrem Lande die Vortheile einer directen
und regelmäßigen Dampfschifffahrt mit den Vereinigten
Staaten von Nordamerika zu verschaffen und will zu diesem Behufe
zwei dem Staate gehörige Dampfboote, jedes von 450 Pferdekraft,
den Ullon und den Darien benutzen, welche regelmäßig den Dienst
zwischen Cherboury und Newyork versehen sollen. -- Pariser
Blättern zufolge, sind drei neugebaute Dampffregatten zur Postbe-
förderung zwischen Havre und Newyork, jedoch vorlaufig nur
„zur Probe für die Schiffe und zur Ermittelung der Kosten eines
solchen Unternehmens“ bestimmt.
Von der Subordination im amerikanischen Heere
darf man sich keinen hohen Begriff machen. Reibungen zwischen den
irischen und amerikanischen Freiwilligen führten am 31. August zu
einem wilden Handgemenge in der Nähe der kleinen Stadt Burita,
Matamoras gegenüber. Die Jrländer hatten in einem Dampf-
schiff ihr Quartier und vertheidigten dieses gegen die angreifenden
Amerikaner mit Kanonen, Säbeln und Bajonetten. Zwei Compag-
nieen, die zur Herstellung der Ruhe abgeschickt wurden, mußten sich
mit Verlust an Todten und Verwundeten zurückziehen. Endlich be-
mächtigte man sich des Schiffes und nahm die Rädelsführer fest, nach-
dem von den Jrländern 25 Mann gefallen und 8 -- 10 ertrunken
waren.
Am Donnerstag, 10. Sept., ereignete sich auf dem Hudson-
flusse ein großes Unglück. Das Newyorker Dampfboot „ Er-
celsior “ fuhr mit fast 100 Passagieren aufwärts, als einer der Kessel
platzte und den Heizer über Bord schleuderte, zwei Passagiere und
den Maschinenmeister tödtlich verwundete, viele andere Personen arg
versengte. Bald darauf fing das Schiff Feuer und brannte bis zum
Wasserspiegel ab, die Passagiere wurden indeß sämmtlich gerettet.
Leipzig, 1. Oct. Während man über den Zustand der trans-
atlantischen, von deutschen Kolonisten gegründeten Niederlassungen die
verschiedensten Nachrichten verbreitet, namentlich von jenen in Bra-
silien, ist es dem deutschen Herzen wohlthuend, aus letzterem Lande
von dem Gedeihen der dortigen deutschen Kolonien zu hören. Als
der Kaiser von Brasilien nebst seiner Gemahlin im Anfange dieses
Jahres auf einer Rundreise durch die Provinzen auch die von Rio
Grande besuchte, kamen sie auch durch die deutsche Kolonie St.
Leopoldo am Jacobyflusse. Diese Provinz hat bekanntlich viel
durch den Krieg mit Montevideo, an welches sie gränzt, gelitten.
Kaiser und Kaiserin wurden daher überall von den Einwohnern mit
Bitten um Unterstützungen überhäuft. Groß war demnach ihre Ver-
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Peter Fankhauser:
Transformation von TUSTEP nach TEI P5.
Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.
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