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Der Arbeitgeber. Nr. 676. Frankfurt a. M., 15. April 1870.

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[Spaltenumbruch] und den am meisten erhitzten Theilen des Kessels wird eine ver-
mehrte Dampfentwickelung und somit eine größere Leistungsfähigkeit
des Kessels bewirkt. 3. Durch die beständige Hebung des Wassers
über die Oberkanten der Mulde wird die Gefahr des Verbrennens
der Kesselbleche bei gesunkenem Wasserstand vollständig [unleserliches Material - 9 Zeichen fehlen]beseitigt. 4. Da
die Strömung des Wassers zwischen dem Kessel und [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]der Einlage sehr
mächtig ist, so tritt auf den Bodenplatten des Kessels niemals eine
erhebliche Ablagerung von Schlamm oder abgesprungenem Kesselstein
und auch keine Ansammlung der durch Anwendung chemischer Mittel
[Spaltenumbruch] entstehenden Niederschläge ein und es werden somit die Feuerplatten
von dem so häufig vorkommenden Durchbrennen, womit jederzeit eine
Betriebsstörung und eine bedeutende Auslage verbunden ist, geschützt.
5. Da die Cirkulation beinahe bis zur vollständigen Erkaltung des
Wassers andauert, so ist ein Eintreten des Siedeverzuges nicht mög-
lich und somit dieser Gefahr einer Kesselexplosion vollständig vorge-
beugt. 6. Jn Folge der erwähnten Umstände ist es auch möglich,
die Gangdauer des Kessels ohne Bedenken zu verlängern.

[Beginn Spaltensatz]

[Abbildung]
[Spaltenumbruch]

* Shapingmaschine von A. Nellinger in Pforz-
heim.
Obwohl solche Feil= oder Shapingmaschinen schon
vielseitig mit bestem Erfolge auf verschiedenste Weise be-
nützt werden, hat die nach beigefügter Zeichnung den be-
sonderen Vortheil, daß solche mittelst einer Trittvorrich-
tung durch einen Mann leicht bewegt werden kann,
während dieselben gewöhnlich durch eine Transmission in
Gange gebracht werden. Genannte Maschine besteht aus
dem Fußgestell A, auf welches der Kasten B, mit dem
nach jeder Seite beweglichen Schraubstock befestigt ist. Jn
einem auf dem Kasten B angebrachten Ständer bewegt
sich ein 2 Fuß langes starkes Prisma, mit dem an
einem Ende angeschraubten Stichelhause C, in horizontaler
Richtung, und zwar je nach Nothwendigkeit von 2 /// bis
5 Zoll, während die seitliche Bewegung des zu hobelnden
Gegenstandes 13 Zoll beträgt. Die an dem Fußgestell
befindliche gekröpfte Achse trägt außerhalb demselben ein
Schwungrad und eine aus vier verschiedenen Läufen be-
stehende Riemenwelle, während die oben angebrachte Achse
mit gleicher Riemenwelle versehen ist, wodurch die Ge-
schwindigkeit der Maschine vier mal, je nach Nothwen-
digkeit verändert werden kann. Der große Vortheil, den
eine solche Maschine gewährt, übertrifft alle Erwartung, in-
dem damit schnell eine sehr genaue Arbeit durch einen
Taglöhner erzeugt wird, wozu sonst nur sehr befähigte
Maschinenarbeiter tauglich sind, und werden daher solche
immer mehr in Aufnahme kommen. A. Nellinger liefert
solche Maschinen mit Trittvorrichtung, oder Decken=Vorgelege
a 365 fl. und können dieselben in dessen Werkstätte stets
in Thätigkeit gesehen werden.

[Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz]

* Die Bereitung des flüssigen Leimes beruht bekanntlich auf
der eigenthümlichen Einwirkung der concentrirten Essigsäure und ver-
dünnten Salpetersäure auf die Gelatine, ohne deren Bindekraft aber
zu zerstören. Dumoulin bereitet den gewöhnlichen flüssigen Leim
durch Auflösung von 1 Pfd. gutem Leim in 1 Pint Wasser, welcher
Auflösung er allmälig3 1 / 2 Unzen Salpetersäure von 36° Be. zu-
setzt. v. Fehling hat verschiedene Arten von flüssigem Leim unter-
sucht, von denen die besseren erst bei gelinder Erwärmung vollständig
flüssig wurden, während die geringeren bei gewöhnlicher Temperatur
bereits flüssig waren; so bestand z. B. russischer Leim -- weiß, durch-
sichtig und fest bei gewöhnlicher Temperatur -- aus 35,6 pCt. trocke-
nem Leim, 4,1 pCt. schwefelsaurem Bleioxyd, 1,4 pCt. Salpetersäure
und 58,9 pCt. Wasser. ( Zu seiner Bereitung löst man 100 Ge-
wichtstheile guten Leim in 100 Gwchtsthle. Wasser auf, fügt5 1 / 2 --
6 Gwchtsthle. Salpetersäure und zuletzt 6 Gwchtsthle. Bleisulfat dazu. )
Ferner fand v. Fehling im hellfarbigen Dampfleim 27,0 pCt. trockenen
Leim, 1,9 pCt. Bleisulfat, 2,5 pCt. Salpetersäure und 68,8 pCt.
Wasser und im dunkeln Dampfleim 35,5 pCt. trockenen Leim, 3,5 pCt.
Salpetersäure und 61,0 pCt. Wasser; erstern kann man sich durch
Auflösen von 100 Gwchtsthln. Leim in 200 Gwchtsthln. Wasser
und durch Hinzufügung von 12 Gwchtsthln. Säure und 3 Gwchtsthln.
Bleisulfat, den letztern hingegen durch Auflösung von 100 Gwchtsthln.
Leim in 100 Gwchtsthln. Wasser und durch Hinzugießen von 16 Ge-
wichtsthln. Salpetersäure bereiten.

* Petroleumlampe. Die Explosionen von Petroleumlampen
entstehen bekanntlich dadurch, daß sich in dem Oelbehälter über dem
Oelspiegel ein Gemisch von Petroleumdampf und atmosphärischer Luft
bildet, welches bei Berührung mit einer Flamme explodirt. Um die
[Spaltenumbruch] Bildung eines solchen explodirbaren Gasgemisches unmöglich zu machen,
ist neuerdings in den Vereinigten Staaten eine Lampe konstruirt
worden, deren Prinzip darauf beruht, daß die eigentliche Lampe von
dem Oelbehälter möglichst weit entfernt ist. Es gehen nämlich seit-
lich von dem Oelbehälter und parallel mit demselben zwei Röhren
in die Höhe, die oben mit Brennern versehen sind. Jn diese Röh-
ren tritt das Oel durch je einen seitlichen Ansatz aus dem Oelbe-
hälter. Dieselben sind soweit von dem Oelbehälter entfernt, daß
durch ihre Wärme keine Erhitzung des letzteren stattfinden kann.
Der schädliche Raum über dem Oelspiegel im Behälter kommt hier-
bei in keine Berührung mit der Flamme und die Röhren selbst
werden durch den Docht völlig ausgefüllt, so daß sich in ihnen kein
Gasgemisch ansammeln kann.

* Korkeinsätze gegen das Durchschwitzen der Hüte. Diese
Korkeinsätze bestehen aus 6 Zoll langen, 1 Zoll breiten und eine
Linie dicken Streifen, in welche dicht neben einander Rinnen einge-
schnitten sind. Der Einsatz wird unter das Schweißleder des Hutes
gelegt, mit dem kantigen Theil nach außen gekehrt. Einen solchen
Hut durchschwitzen, ist unmöglich, und auch das fetteste Kopfhaar
wird dem Hute nicht schaden. Die Herren Hof=Hutfabrikanten Skrivan
und Habig in Wien verwenden seit längerer Zeit diese Korkeinsätze.

* Schwammpapier von Gustin u. Com. in Paris. Franzö-
sisches Patent vom 11. August 1869. Um dieses Schwammpapier
zu fabriziren, fügt man zu dem Papierbrei einen Brei aus Schwäm-
men gemacht hinzu. Vermittelst einer Maschine, welche einer Papier-
maschine ähnlich ist, kann man dieses Papier in Cartons von ver-
schiedener Dicke fabriziren. Das Papier hat die Eigenschaft des
Schwamms, alle Feuchtigkeit rasch aufzusaugen, und nur langsam
[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] und den am meisten erhitzten Theilen des Kessels wird eine ver-
mehrte Dampfentwickelung und somit eine größere Leistungsfähigkeit
des Kessels bewirkt. 3. Durch die beständige Hebung des Wassers
über die Oberkanten der Mulde wird die Gefahr des Verbrennens
der Kesselbleche bei gesunkenem Wasserstand vollständig [unleserliches Material – 9 Zeichen fehlen]beseitigt. 4. Da
die Strömung des Wassers zwischen dem Kessel und [unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen]der Einlage sehr
mächtig ist, so tritt auf den Bodenplatten des Kessels niemals eine
erhebliche Ablagerung von Schlamm oder abgesprungenem Kesselstein
und auch keine Ansammlung der durch Anwendung chemischer Mittel
[Spaltenumbruch] entstehenden Niederschläge ein und es werden somit die Feuerplatten
von dem so häufig vorkommenden Durchbrennen, womit jederzeit eine
Betriebsstörung und eine bedeutende Auslage verbunden ist, geschützt.
5. Da die Cirkulation beinahe bis zur vollständigen Erkaltung des
Wassers andauert, so ist ein Eintreten des Siedeverzuges nicht mög-
lich und somit dieser Gefahr einer Kesselexplosion vollständig vorge-
beugt. 6. Jn Folge der erwähnten Umstände ist es auch möglich,
die Gangdauer des Kessels ohne Bedenken zu verlängern.

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[Abbildung]
[Spaltenumbruch]

* Shapingmaschine von A. Nellinger in Pforz-
heim.
Obwohl solche Feil= oder Shapingmaschinen schon
vielseitig mit bestem Erfolge auf verschiedenste Weise be-
nützt werden, hat die nach beigefügter Zeichnung den be-
sonderen Vortheil, daß solche mittelst einer Trittvorrich-
tung durch einen Mann leicht bewegt werden kann,
während dieselben gewöhnlich durch eine Transmission in
Gange gebracht werden. Genannte Maschine besteht aus
dem Fußgestell A, auf welches der Kasten B, mit dem
nach jeder Seite beweglichen Schraubstock befestigt ist. Jn
einem auf dem Kasten B angebrachten Ständer bewegt
sich ein 2 Fuß langes starkes Prisma, mit dem an
einem Ende angeschraubten Stichelhause C, in horizontaler
Richtung, und zwar je nach Nothwendigkeit von 2 /// bis
5 Zoll, während die seitliche Bewegung des zu hobelnden
Gegenstandes 13 Zoll beträgt. Die an dem Fußgestell
befindliche gekröpfte Achse trägt außerhalb demselben ein
Schwungrad und eine aus vier verschiedenen Läufen be-
stehende Riemenwelle, während die oben angebrachte Achse
mit gleicher Riemenwelle versehen ist, wodurch die Ge-
schwindigkeit der Maschine vier mal, je nach Nothwen-
digkeit verändert werden kann. Der große Vortheil, den
eine solche Maschine gewährt, übertrifft alle Erwartung, in-
dem damit schnell eine sehr genaue Arbeit durch einen
Taglöhner erzeugt wird, wozu sonst nur sehr befähigte
Maschinenarbeiter tauglich sind, und werden daher solche
immer mehr in Aufnahme kommen. A. Nellinger liefert
solche Maschinen mit Trittvorrichtung, oder Decken=Vorgelege
à 365 fl. und können dieselben in dessen Werkstätte stets
in Thätigkeit gesehen werden.

[Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz]

* Die Bereitung des flüssigen Leimes beruht bekanntlich auf
der eigenthümlichen Einwirkung der concentrirten Essigsäure und ver-
dünnten Salpetersäure auf die Gelatine, ohne deren Bindekraft aber
zu zerstören. Dumoulin bereitet den gewöhnlichen flüssigen Leim
durch Auflösung von 1 Pfd. gutem Leim in 1 Pint Wasser, welcher
Auflösung er allmälig3 1 / 2 Unzen Salpetersäure von 36° . zu-
setzt. v. Fehling hat verschiedene Arten von flüssigem Leim unter-
sucht, von denen die besseren erst bei gelinder Erwärmung vollständig
flüssig wurden, während die geringeren bei gewöhnlicher Temperatur
bereits flüssig waren; so bestand z. B. russischer Leim -- weiß, durch-
sichtig und fest bei gewöhnlicher Temperatur -- aus 35,6 pCt. trocke-
nem Leim, 4,1 pCt. schwefelsaurem Bleioxyd, 1,4 pCt. Salpetersäure
und 58,9 pCt. Wasser. ( Zu seiner Bereitung löst man 100 Ge-
wichtstheile guten Leim in 100 Gwchtsthle. Wasser auf, fügt5 1 / 2 --
6 Gwchtsthle. Salpetersäure und zuletzt 6 Gwchtsthle. Bleisulfat dazu. )
Ferner fand v. Fehling im hellfarbigen Dampfleim 27,0 pCt. trockenen
Leim, 1,9 pCt. Bleisulfat, 2,5 pCt. Salpetersäure und 68,8 pCt.
Wasser und im dunkeln Dampfleim 35,5 pCt. trockenen Leim, 3,5 pCt.
Salpetersäure und 61,0 pCt. Wasser; erstern kann man sich durch
Auflösen von 100 Gwchtsthln. Leim in 200 Gwchtsthln. Wasser
und durch Hinzufügung von 12 Gwchtsthln. Säure und 3 Gwchtsthln.
Bleisulfat, den letztern hingegen durch Auflösung von 100 Gwchtsthln.
Leim in 100 Gwchtsthln. Wasser und durch Hinzugießen von 16 Ge-
wichtsthln. Salpetersäure bereiten.

* Petroleumlampe. Die Explosionen von Petroleumlampen
entstehen bekanntlich dadurch, daß sich in dem Oelbehälter über dem
Oelspiegel ein Gemisch von Petroleumdampf und atmosphärischer Luft
bildet, welches bei Berührung mit einer Flamme explodirt. Um die
[Spaltenumbruch] Bildung eines solchen explodirbaren Gasgemisches unmöglich zu machen,
ist neuerdings in den Vereinigten Staaten eine Lampe konstruirt
worden, deren Prinzip darauf beruht, daß die eigentliche Lampe von
dem Oelbehälter möglichst weit entfernt ist. Es gehen nämlich seit-
lich von dem Oelbehälter und parallel mit demselben zwei Röhren
in die Höhe, die oben mit Brennern versehen sind. Jn diese Röh-
ren tritt das Oel durch je einen seitlichen Ansatz aus dem Oelbe-
hälter. Dieselben sind soweit von dem Oelbehälter entfernt, daß
durch ihre Wärme keine Erhitzung des letzteren stattfinden kann.
Der schädliche Raum über dem Oelspiegel im Behälter kommt hier-
bei in keine Berührung mit der Flamme und die Röhren selbst
werden durch den Docht völlig ausgefüllt, so daß sich in ihnen kein
Gasgemisch ansammeln kann.

* Korkeinsätze gegen das Durchschwitzen der Hüte. Diese
Korkeinsätze bestehen aus 6 Zoll langen, 1 Zoll breiten und eine
Linie dicken Streifen, in welche dicht neben einander Rinnen einge-
schnitten sind. Der Einsatz wird unter das Schweißleder des Hutes
gelegt, mit dem kantigen Theil nach außen gekehrt. Einen solchen
Hut durchschwitzen, ist unmöglich, und auch das fetteste Kopfhaar
wird dem Hute nicht schaden. Die Herren Hof=Hutfabrikanten Skrivan
und Habig in Wien verwenden seit längerer Zeit diese Korkeinsätze.

* Schwammpapier von Gustin u. Com. in Paris. Franzö-
sisches Patent vom 11. August 1869. Um dieses Schwammpapier
zu fabriziren, fügt man zu dem Papierbrei einen Brei aus Schwäm-
men gemacht hinzu. Vermittelst einer Maschine, welche einer Papier-
maschine ähnlich ist, kann man dieses Papier in Cartons von ver-
schiedener Dicke fabriziren. Das Papier hat die Eigenschaft des
Schwamms, alle Feuchtigkeit rasch aufzusaugen, und nur langsam
[Ende Spaltensatz]

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[0007] und den am meisten erhitzten Theilen des Kessels wird eine ver- mehrte Dampfentwickelung und somit eine größere Leistungsfähigkeit des Kessels bewirkt. 3. Durch die beständige Hebung des Wassers über die Oberkanten der Mulde wird die Gefahr des Verbrennens der Kesselbleche bei gesunkenem Wasserstand vollständig _________beseitigt. 4. Da die Strömung des Wassers zwischen dem Kessel und ___der Einlage sehr mächtig ist, so tritt auf den Bodenplatten des Kessels niemals eine erhebliche Ablagerung von Schlamm oder abgesprungenem Kesselstein und auch keine Ansammlung der durch Anwendung chemischer Mittel entstehenden Niederschläge ein und es werden somit die Feuerplatten von dem so häufig vorkommenden Durchbrennen, womit jederzeit eine Betriebsstörung und eine bedeutende Auslage verbunden ist, geschützt. 5. Da die Cirkulation beinahe bis zur vollständigen Erkaltung des Wassers andauert, so ist ein Eintreten des Siedeverzuges nicht mög- lich und somit dieser Gefahr einer Kesselexplosion vollständig vorge- beugt. 6. Jn Folge der erwähnten Umstände ist es auch möglich, die Gangdauer des Kessels ohne Bedenken zu verlängern. [Abbildung] * Shapingmaschine von A. Nellinger in Pforz- heim. Obwohl solche Feil= oder Shapingmaschinen schon vielseitig mit bestem Erfolge auf verschiedenste Weise be- nützt werden, hat die nach beigefügter Zeichnung den be- sonderen Vortheil, daß solche mittelst einer Trittvorrich- tung durch einen Mann leicht bewegt werden kann, während dieselben gewöhnlich durch eine Transmission in Gange gebracht werden. Genannte Maschine besteht aus dem Fußgestell A, auf welches der Kasten B, mit dem nach jeder Seite beweglichen Schraubstock befestigt ist. Jn einem auf dem Kasten B angebrachten Ständer bewegt sich ein 2 Fuß langes starkes Prisma, mit dem an einem Ende angeschraubten Stichelhause C, in horizontaler Richtung, und zwar je nach Nothwendigkeit von 2 /// bis 5 Zoll, während die seitliche Bewegung des zu hobelnden Gegenstandes 13 Zoll beträgt. Die an dem Fußgestell befindliche gekröpfte Achse trägt außerhalb demselben ein Schwungrad und eine aus vier verschiedenen Läufen be- stehende Riemenwelle, während die oben angebrachte Achse mit gleicher Riemenwelle versehen ist, wodurch die Ge- schwindigkeit der Maschine vier mal, je nach Nothwen- digkeit verändert werden kann. Der große Vortheil, den eine solche Maschine gewährt, übertrifft alle Erwartung, in- dem damit schnell eine sehr genaue Arbeit durch einen Taglöhner erzeugt wird, wozu sonst nur sehr befähigte Maschinenarbeiter tauglich sind, und werden daher solche immer mehr in Aufnahme kommen. A. Nellinger liefert solche Maschinen mit Trittvorrichtung, oder Decken=Vorgelege à 365 fl. und können dieselben in dessen Werkstätte stets in Thätigkeit gesehen werden. * Die Bereitung des flüssigen Leimes beruht bekanntlich auf der eigenthümlichen Einwirkung der concentrirten Essigsäure und ver- dünnten Salpetersäure auf die Gelatine, ohne deren Bindekraft aber zu zerstören. Dumoulin bereitet den gewöhnlichen flüssigen Leim durch Auflösung von 1 Pfd. gutem Leim in 1 Pint Wasser, welcher Auflösung er allmälig3 1 / 2 Unzen Salpetersäure von 36° Bé. zu- setzt. v. Fehling hat verschiedene Arten von flüssigem Leim unter- sucht, von denen die besseren erst bei gelinder Erwärmung vollständig flüssig wurden, während die geringeren bei gewöhnlicher Temperatur bereits flüssig waren; so bestand z. B. russischer Leim -- weiß, durch- sichtig und fest bei gewöhnlicher Temperatur -- aus 35,6 pCt. trocke- nem Leim, 4,1 pCt. schwefelsaurem Bleioxyd, 1,4 pCt. Salpetersäure und 58,9 pCt. Wasser. ( Zu seiner Bereitung löst man 100 Ge- wichtstheile guten Leim in 100 Gwchtsthle. Wasser auf, fügt5 1 / 2 -- 6 Gwchtsthle. Salpetersäure und zuletzt 6 Gwchtsthle. Bleisulfat dazu. ) Ferner fand v. Fehling im hellfarbigen Dampfleim 27,0 pCt. trockenen Leim, 1,9 pCt. Bleisulfat, 2,5 pCt. Salpetersäure und 68,8 pCt. Wasser und im dunkeln Dampfleim 35,5 pCt. trockenen Leim, 3,5 pCt. Salpetersäure und 61,0 pCt. Wasser; erstern kann man sich durch Auflösen von 100 Gwchtsthln. Leim in 200 Gwchtsthln. Wasser und durch Hinzufügung von 12 Gwchtsthln. Säure und 3 Gwchtsthln. Bleisulfat, den letztern hingegen durch Auflösung von 100 Gwchtsthln. Leim in 100 Gwchtsthln. Wasser und durch Hinzugießen von 16 Ge- wichtsthln. Salpetersäure bereiten. * Petroleumlampe. Die Explosionen von Petroleumlampen entstehen bekanntlich dadurch, daß sich in dem Oelbehälter über dem Oelspiegel ein Gemisch von Petroleumdampf und atmosphärischer Luft bildet, welches bei Berührung mit einer Flamme explodirt. Um die Bildung eines solchen explodirbaren Gasgemisches unmöglich zu machen, ist neuerdings in den Vereinigten Staaten eine Lampe konstruirt worden, deren Prinzip darauf beruht, daß die eigentliche Lampe von dem Oelbehälter möglichst weit entfernt ist. Es gehen nämlich seit- lich von dem Oelbehälter und parallel mit demselben zwei Röhren in die Höhe, die oben mit Brennern versehen sind. Jn diese Röh- ren tritt das Oel durch je einen seitlichen Ansatz aus dem Oelbe- hälter. Dieselben sind soweit von dem Oelbehälter entfernt, daß durch ihre Wärme keine Erhitzung des letzteren stattfinden kann. Der schädliche Raum über dem Oelspiegel im Behälter kommt hier- bei in keine Berührung mit der Flamme und die Röhren selbst werden durch den Docht völlig ausgefüllt, so daß sich in ihnen kein Gasgemisch ansammeln kann. * Korkeinsätze gegen das Durchschwitzen der Hüte. Diese Korkeinsätze bestehen aus 6 Zoll langen, 1 Zoll breiten und eine Linie dicken Streifen, in welche dicht neben einander Rinnen einge- schnitten sind. Der Einsatz wird unter das Schweißleder des Hutes gelegt, mit dem kantigen Theil nach außen gekehrt. Einen solchen Hut durchschwitzen, ist unmöglich, und auch das fetteste Kopfhaar wird dem Hute nicht schaden. Die Herren Hof=Hutfabrikanten Skrivan und Habig in Wien verwenden seit längerer Zeit diese Korkeinsätze. * Schwammpapier von Gustin u. Com. in Paris. Franzö- sisches Patent vom 11. August 1869. Um dieses Schwammpapier zu fabriziren, fügt man zu dem Papierbrei einen Brei aus Schwäm- men gemacht hinzu. Vermittelst einer Maschine, welche einer Papier- maschine ähnlich ist, kann man dieses Papier in Cartons von ver- schiedener Dicke fabriziren. Das Papier hat die Eigenschaft des Schwamms, alle Feuchtigkeit rasch aufzusaugen, und nur langsam

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 676. Frankfurt a. M., 15. April 1870, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber0676_1870/7>, abgerufen am 20.04.2024.