[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren. Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menschheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. Ob nun hiemit ein crimen falsi begangen sey / das wolle der Christliche vnpartheyische Leser nach der Richtschnur des Göttlichen Worts zu vrtheilen / nochmals allhie zum aller fleissigsten vnd demütigsten gebeten vnd ermanet sein. Pag. 175. will er / die menschliche Natur Christi prüfe Das Gegentheil macht aus der menschlichen Natur in Chri sto ein hertzkündigerin / wider Gottes Wort.auch die Hertzen vnd Nieren / vnnd zeugt den Spruch an / Matth. 9. Jesus sahe jhre gedancken. Item / Johan. 2. Jesus bedurffte nicht / das jemand zeugnis gebe von einem Menschen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Aber wer ist so alber / der nicht von sich selbst / auch vnerinnert / verstehe / das diese Sprüch von der Person / vnd nicht von der angenommenen Natur reden? Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Mattheus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit / 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten. Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraesentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Iehouah, der HERR mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren. Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menschheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. Ob nun hiemit ein crimen falsi begangen sey / das wolle der Christliche vnpartheyische Leser nach der Richtschnur des Göttlichen Worts zu vrtheilen / nochmals allhie zum aller fleissigsten vnd demütigsten gebeten vnd ermanet sein. Pag. 175. will er / die menschliche Natur Christi prüfe Das Gegentheil macht aus der menschlichen Natur in Chri sto ein hertzkündigerin / wider Gottes Wort.auch die Hertzen vnd Nieren / vnnd zeugt den Spruch an / Matth. 9. Jesus sahe jhre gedancken. Item / Johan. 2. Jesus bedurffte nicht / das jemand zeugnis gebe von einem Menschen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Aber wer ist so alber / der nicht von sich selbst / auch vnerinnert / verstehe / das diese Sprüch von der Person / vnd nicht von der angenommenen Natur reden? Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Matthęus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit / 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten. Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraesentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Iehouah, der HERR <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0048" n="48"/> mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren.</p> <p>Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menschheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. 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Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Matthęus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit / 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten. Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraesentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Iehouah, der HERR </p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0048]
mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren.
Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menschheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. Ob nun hiemit ein crimen falsi begangen sey / das wolle der Christliche vnpartheyische Leser nach der Richtschnur des Göttlichen Worts zu vrtheilen / nochmals allhie zum aller fleissigsten vnd demütigsten gebeten vnd ermanet sein.
Pag. 175. will er / die menschliche Natur Christi prüfe auch die Hertzen vnd Nieren / vnnd zeugt den Spruch an / Matth. 9. Jesus sahe jhre gedancken. Item / Johan. 2. Jesus bedurffte nicht / das jemand zeugnis gebe von einem Menschen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Aber wer ist so alber / der nicht von sich selbst / auch vnerinnert / verstehe / das diese Sprüch von der Person / vnd nicht von der angenommenen Natur reden? Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Matthęus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit / 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten. Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraesentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Iehouah, der HERR
Das Gegentheil macht aus der menschlichen Natur in Chri sto ein hertzkündigerin / wider Gottes Wort.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/48>, abgerufen am 16.07.2024. |