Allgemeine Zeitung, Nr. 19, 8. Mai 1915.Allgemeine Zeitung 8. Mai 1915. [Spaltenumbruch]
bare Kondensationsformen des atmosphärischen Wasserdampfes: Beschlag, 2. Hr. Warburg legte eine Mitteilung vor: Ueber den Energie- Zwischen Drucken von 30 und 400 Atmosphären zeigen sich starke Ad- 3. Hr. Haberlandt legte eine Mitteilung vor, betitelt: "Der Nähr- Es wird darauf hingewiesen, daß in den Speichergeweben des Splint- 11. März. Sitzung der philosophisch-historischen Klasse. Vorsitzender Sekretär: Hr. Roethe. Hr. de Groot bespricht die historischen und geographischen Berichte Die Berichte sind ausschließlich in den Schi-ki oder "Historischen Schrif- 18. März. Gesamtsitzung. Vorsitzender Sekretär: Hr. Roethe. 1. Hr. Beckmann sprach über Bleiweiß und Lithopone. (Erscheint Als weiße Maler- und Anstrichfarben konkurrieren Bleiweiß und 2. Die Akademie genehmigte die Aufnahme einer von Hrn. Wal- Bei einer peinlich genan, mit Hilfe der Doppellupe, durchgeführten 3. Die Akademie genehmigte weiter die Aufnahme einer von Hrn. In 90 Briefen (aus Lachmanns Nachlaß: Stadtbibliothek zu Braun- 4. Das korrespondierende Mitglied der physikalisch-mathematischen Klasse Das korrespondierende Mitglied der physikalisch mathematischen Klasse Die bisherigen korrespondierenden Mitglieder der philosophisch-histori- Handel und Industrie München-Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapier- fabrikation in München. Bei der unter dem Vorsitze des Herrn Kommerzienrat Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M. Der Rechnungsabschluß pro 1914 weist folgende Ergeb- [irrelevantes Material] Allgemeine Zeitung 8. Mai 1915. [Spaltenumbruch]
bare Kondenſationsformen des atmoſphäriſchen Waſſerdampfes: Beſchlag, 2. Hr. Warburg legte eine Mitteilung vor: Ueber den Energie- Zwiſchen Drucken von 30 und 400 Atmoſphären zeigen ſich ſtarke Ad- 3. Hr. Haberlandt legte eine Mitteilung vor, betitelt: „Der Nähr- Es wird darauf hingewieſen, daß in den Speichergeweben des Splint- 11. März. Sitzung der philoſophiſch-hiſtoriſchen Klaſſe. Vorſitzender Sekretär: Hr. Roethe. Hr. de Groot beſpricht die hiſtoriſchen und geographiſchen Berichte Die Berichte ſind ausſchließlich in den Schi-ki oder „Hiſtoriſchen Schrif- 18. März. Geſamtſitzung. Vorſitzender Sekretär: Hr. Roethe. 1. Hr. Beckmann ſprach über Bleiweiß und Lithopone. (Erſcheint Als weiße Maler- und Anſtrichfarben konkurrieren Bleiweiß und 2. Die Akademie genehmigte die Aufnahme einer von Hrn. Wal- Bei einer peinlich genan, mit Hilfe der Doppellupe, durchgeführten 3. Die Akademie genehmigte weiter die Aufnahme einer von Hrn. In 90 Briefen (aus Lachmanns Nachlaß: Stadtbibliothek zu Braun- 4. Das korreſpondierende Mitglied der phyſikaliſch-mathematiſchen Klaſſe Das korreſpondierende Mitglied der phyſikaliſch mathematiſchen Klaſſe Die bisherigen korreſpondierenden Mitglieder der philoſophiſch-hiſtori- Handel und Induſtrie München-Dachauer Aktiengeſellſchaft für Maſchinenpapier- fabrikation in München. Bei der unter dem Vorſitze des Herrn Kommerzienrat Chemiſche Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M. Der Rechnungsabſchluß pro 1914 weiſt folgende Ergeb- [irrelevantes Material] <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0014" n="Seite 288.[288]"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi> 8. Mai 1915.</fw><lb/> <cb/> <div xml:id="a02b" prev="#a02a" type="jArticle" n="3"> <p>bare Kondenſationsformen des atmoſphäriſchen Waſſerdampfes: Beſchlag,<lb/> Froſtbeſchlag; Tau, Reif; Nebeltan, Eisnebel: Nebelreißen, Rauhteif; Nebel-<lb/> traufe, Rauheis; Regen ohne Wolken, Schnee ohne Wolken; als mittelbare<lb/> Kondenſationsformen: Regen, Schnee; Graupeln, Hagel, Eiskörner, Glattels.</p><lb/> <p>2. Hr. <hi rendition="#g">Warburg</hi> legte eine Mitteilung vor: Ueber den Energie-<lb/> umſatz bei photochemiſchen Vorgängen in Gaſen. <hi rendition="#aq">V.</hi> Abſorption ultravioletter<lb/> Strahlung durch Sauerſtoff.</p><lb/> <p>Zwiſchen Drucken von 30 und 400 Atmoſphären zeigen ſich ſtarke Ad-<lb/> weichungen vom Beer’ſchen Geſetz; die molekulare Abſorptionsfähigkeit des<lb/> Sauerſtoffes wächſt nämlich bedeutend mit dem Druck, mehr für die kürzere<lb/> (0,209 m) als für die längere ((0.253 m) der beiden unterſuchten <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>ellen,<lb/> mehr in reinem Sauerſtoff als in Gemiſchen aus Sauerſtoff und Stickſtoff.<lb/> Dieſe Erſcheinungen beruhen nach K. Angſtröm auf den Molekularſtößen<lb/> und werden nach deſſen Anſchauungen durch Formeln dargeſtellt.</p><lb/> <p>3. Hr. <hi rendition="#g">Haberlandt</hi> legte eine Mitteilung vor, betitelt: „Der Nähr-<lb/> wert des Holzes“.</p><lb/> <p>Es wird darauf hingewieſen, daß in den Speichergeweben des Splint-<lb/> holzes und des noch jungen, lebenden Holzes überhaupt, mehr oder minder<lb/> reichlich Reſerveſtoffe, Stärte und ſettes Oel, enthalten ſind, die für die Er-<lb/> nährung des Menſchen, insbeſondere aber für die ſeiner Haustiere, bei ent-<lb/> ſprechender Auſſchließung nutchar gemacht werden könnten. Die Mitteilung<lb/> enthält u. a. nähere Angaben über die Mengen der aufgeſpeicherten Reſerve-<lb/> ſtoffe und über das Verhalten verholzter und unverholzter Zellwände im<lb/> Berdauungskanal des Pferdes und des Rindes. Dieſes Verhalten lehrt, daß<lb/> die Aufſchließung der Reſerveſtoſſe des Holzes nur möglich iſt, wenn die<lb/> Zellwände zerriſſen und zertrümmert werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c">11. März. 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Aus den Verſuchen ergibt ſich, daß die entſtehende dunkle Farbe<lb/> wahrſcheinlich auf der Bildung von Zinkſuboxyd beruht. Das Dunkelwerden<lb/> wird beſchleunigt durch Halogen, wenn es in ſeſter Löſung vorhanden iſt,<lb/> ſowie durch Zinkionen. Bekämpfen läßt ſich die Schwärzung durch Verfahren<lb/> und Zuſätze, welche der Jonenbildung entgegenwirken, ſicher ſind dieſe Mit-<lb/> tel aber nicht. Es iſt jedoch relativ leicht, reine Ausgangsutaterialien zu<lb/> verwenden und dadurch zu lichtechten Präparaten zu gelangen.</p><lb/> <p>2. Die Akademie genehmigte die Aufnahme einer von Hrn. <hi rendition="#g">Wal-<lb/> deyer</hi> in der Sitzung der phyſikaliſch-mathematiſchen Klaſſe vom 25. Febr.<lb/> vorgelegten Abhandlung des Hrn. Geh. Medizinalrates Prof. Dr. Hans<lb/><hi rendition="#g">Virchow</hi> in Berlin: Geſichtsmuskeln des Schimpanſe in dem Jahrgang<lb/> 1915 der Abhandlungen.</p><lb/> <p>Bei einer peinlich genan, mit Hilfe der Doppellupe, durchgeführten<lb/> Präparation der Geſichtsmuskeln eines weiblichen Schimpanſekindes von<lb/> 55 Zmtr. Scheitel-Steiß-Länge zeigte ſich, daß neben einer Anzahl beſonderer<lb/> Verhältniſſe, welche von denen des Menſchen abweichen, auf der anderen<lb/> Seite in vielen ſelbſt ganz feinen Zügen Uebereinſtimmung mit den letzteren<lb/> beſteht. Alles in allem weicht die Geſichtsmuskulatur weit weniger von der<lb/> des Menſchen ab als die Knochengeſtalt. In der Höhe der Differenzierung<lb/> ſieht der Schimpanſe nicht hinter dem Menſchen zurück; es hat ſich ſogar durch<lb/> dieſe genaue Unterſuchung in der Mundmuskulatur ein Grad von Komplika-<lb/> tion gezeigt, welcher den bisher vom Menſchen beſchriebenen überſteigt.</p><lb/> <p>3. Die Akademie genehmigte weiter die Aufnahme einer von Hrn.<lb/><hi rendition="#g">Burdach</hi> in der Sitzung der philoſophiſch-hiſtoriſchen Klaſſe vom 11. März<lb/> vorgelegten, von Hrn. Prof. Dr. Albert <hi rendition="#g">Leitzmann</hi> in Jena beſorgten<lb/> Ausgabe von Briefen an Karl Lachmann aus den Jahren 1814—1850 in<lb/> den Jahrgang 1915 der Abhandlungen.</p><lb/> <p>In 90 Briefen (aus Lachmanns Nachlaß: Stadtbibliothek zu Braun-<lb/> ſchweig) kommen zu Worte Jugendfreunde wie Lücke, Bunſen, Klenze, ſeine<lb/> alademiſchen Lehrer Gottfried Hermann (mit wertvollen Briefen), Heeren,<lb/> Benecke (mit Briefen zur Erklärung Wolframs), Diſſen, Führer der natio-<lb/> nalen und gelehrten Lebens wie Schleiermacher, Ernſt Mor. Arndt, Savigny,<lb/> Böckh, Genoſſen und Schüler aus dem Bereich deutſcher und klaſſiſcher Philo-<lb/> logie wie Zeune, von der Hagen, Docen, Uhland, Maßmann, Hoffmann<lb/> von Fallerskeben, Simrock mit zwei köſtlichen Briefen), Friedrich Jacob<lb/> (Lachmanns Amtsnachfolger in Königsberg), Schneidewin. Lachmanns<lb/> Studien- und Kriegszeit, ſeine Königsberger Anfänge (Brieftoechſel mit<lb/> dem kontrollierenden Schulrat Dinter), ſeine reichen berzlichen Beziehungen,<lb/> ſeine wiſſenſchaftliche Autorität und ſein Charakter, die Entwicklung der<lb/> Philologie treten in helles, auch neues Licht.</p><lb/> <p>4. Das korreſpondierende Mitglied der phyſikaliſch-mathematiſchen Klaſſe<lb/> Hermann Graf <hi rendition="#g">zu Solms-Laubach</hi> in Straßburg hat am 16. März<lb/><cb/> das fünfzigjährige Doktorjubiläum gefeiert: aus dieſem Anlaſſe hat ihm<lb/> die Akademte eine Adreſſe gewidmet.</p><lb/> <p>Das korreſpondierende Mitglied der phyſikaliſch mathematiſchen Klaſſe<lb/> Johannes <hi rendition="#g">Strüver</hi> in Rom iſt am 21. Februar geſtorben.</p><lb/> <p>Die bisherigen korreſpondierenden Mitglieder der philoſophiſch-hiſtori-<lb/> ſchen Klaſſe HH. Edmond <hi rendition="#g">Pottier</hi> und Emile <hi rendition="#g">Senart</hi> in Paris ſind<lb/> auf ihren Wunſch aus der Liſte der Mitglieder geſtrichen worden.</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Handel und Induſtrie</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">München-Dachauer Aktiengeſellſchaft für Maſchinenpapier-<lb/> fabrikation in München.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Bei der unter dem Vorſitze des Herrn Kommerzienrat<lb/> Max <hi rendition="#g">Bullinger</hi> ſtattgehabten ordentlichen Generalver-<lb/> ſammlung wurden ſämtliche vom Auffichtsrat geſtellten An-<lb/> träge einſtimmig genehmigt, und dem Vorſtande und Auf-<lb/> ſichtsrat die Entlaſtung erteilt. Aus dem Gewinn, welcher<lb/> abzüglich bereits erfolgter Buchung der vertragsmäßigen Be-<lb/> züge des Vorſtandes und der Beamten, der Gratifikationen<lb/> an Beamte und Arbeiter, ſowie der ſtatutariſchen Bezüge<lb/> des Aufſichtsrates, ferner nach erfolgter Abſchreibung von<lb/> 78,081 (78,139) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> einſchließlich des 56,281 (56,608) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> be-<lb/> ziffernden Gewinnvortrages 443,598 (425,622) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> beträgt,<lb/> wurden zuſammen 15 Prozent <hi rendition="#g">Dividende</hi> (i. V. 15 Pro-<lb/> zent) ausgeſchüttet, und gelangt die Geſamtdividende von<lb/> 150 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> per Aktie gegen Kupon Nr. 94 und 95 ſofort zur<lb/> Auszahlung. Zur weiteren Abſchreibung wurden 109,084<lb/> (107,559) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> für Tantiemen nach § 38 der Statuten 13,200<lb/> 13,200) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> verwendet, 3000 (8000) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> dem Erneuerungsfonds-<lb/> konto (Aufforſtung), 20,000 (20,000) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> dem Spezialreſerve-<lb/> konto, 41,693 (30,581) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> den Wohlfahrtseinrichtungen,<lb/> 20,000 (10,000) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> dem Delkrederekonto zugeführt und die<lb/> reſtlichen 56,620 (56,281) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> auf neue Rechnung vorgetragen.<lb/> Der nach dem Turnus aus dem Aufſichtsrate ausgeſchiedene<lb/> Herr Juſtizrat <hi rendition="#g">Adlerſtein</hi> wurde wieder gewählt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Chemiſche Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. 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J. einberufenen Generalverſammlung wie folgt<lb/> in Vorſchlag gebracht: 14 Prozent <hi rendition="#g">Dividende</hi> auf das<lb/> Aktienkapital von 16,000,000 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> 2,240,000 (i. 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Allgemeine Zeitung 8. Mai 1915.
bare Kondenſationsformen des atmoſphäriſchen Waſſerdampfes: Beſchlag,
Froſtbeſchlag; Tau, Reif; Nebeltan, Eisnebel: Nebelreißen, Rauhteif; Nebel-
traufe, Rauheis; Regen ohne Wolken, Schnee ohne Wolken; als mittelbare
Kondenſationsformen: Regen, Schnee; Graupeln, Hagel, Eiskörner, Glattels.
2. Hr. Warburg legte eine Mitteilung vor: Ueber den Energie-
umſatz bei photochemiſchen Vorgängen in Gaſen. V. Abſorption ultravioletter
Strahlung durch Sauerſtoff.
Zwiſchen Drucken von 30 und 400 Atmoſphären zeigen ſich ſtarke Ad-
weichungen vom Beer’ſchen Geſetz; die molekulare Abſorptionsfähigkeit des
Sauerſtoffes wächſt nämlich bedeutend mit dem Druck, mehr für die kürzere
(0,209 m) als für die längere ((0.253 m) der beiden unterſuchten _ellen,
mehr in reinem Sauerſtoff als in Gemiſchen aus Sauerſtoff und Stickſtoff.
Dieſe Erſcheinungen beruhen nach K. Angſtröm auf den Molekularſtößen
und werden nach deſſen Anſchauungen durch Formeln dargeſtellt.
3. Hr. Haberlandt legte eine Mitteilung vor, betitelt: „Der Nähr-
wert des Holzes“.
Es wird darauf hingewieſen, daß in den Speichergeweben des Splint-
holzes und des noch jungen, lebenden Holzes überhaupt, mehr oder minder
reichlich Reſerveſtoffe, Stärte und ſettes Oel, enthalten ſind, die für die Er-
nährung des Menſchen, insbeſondere aber für die ſeiner Haustiere, bei ent-
ſprechender Auſſchließung nutchar gemacht werden könnten. Die Mitteilung
enthält u. a. nähere Angaben über die Mengen der aufgeſpeicherten Reſerve-
ſtoffe und über das Verhalten verholzter und unverholzter Zellwände im
Berdauungskanal des Pferdes und des Rindes. Dieſes Verhalten lehrt, daß
die Aufſchließung der Reſerveſtoſſe des Holzes nur möglich iſt, wenn die
Zellwände zerriſſen und zertrümmert werden.
11. März. Sitzung der philoſophiſch-hiſtoriſchen Klaſſe.
Vorſitzender Sekretär: Hr. Roethe.
Hr. de Groot beſpricht die hiſtoriſchen und geographiſchen Berichte
der Chineſen über Turkeſtan und die weſt- und ſüdweſtlich davon liegenden
Länder in der vorchriſtlichen Zeit.
Die Berichte ſind ausſchließlich in den Schi-ki oder „Hiſtoriſchen Schrif-
ten“ von Ss‘-ma Tan und Ss‘-ma Ts‘iën und in den Ts‘iën Han-Schu oder
„Geſchichtsbüchern der erſten Han-Dynaſtie“ enthalten, und zwar großenteils
in Biographien bedeutender Staatsmänner und Beamten. Teilweiſe ſind
dieſe Berichte überſetzt, aber in unbefriedigender Weiſe. Eine neue Ueber-
ſetzung aller zugänglichen Dokumente mit methodiſcher Bearbeitung iſt dringend
erwünſcht und wird vorbereitet.
18. März. Geſamtſitzung.
Vorſitzender Sekretär: Hr. Roethe.
1. Hr. Beckmann ſprach über Bleiweiß und Lithopone. (Erſcheint
ſpäter.)
Als weiße Maler- und Anſtrichfarben konkurrieren Bleiweiß und
Lithopone, von denen das erſte widerſtandsfähiger gegen Atmoſphärilien,
letzteres aber beſtändig gegen Schwefelwaſſerſtoff iſt. Lithopone kann durch
Licht verändert werden. Zuſammen mit Dr. Wuorinen hat der Vortragende
Verſuche über dieſe Lichtempfindlichkeit angeſtellt. Sie tritt nur raſch ein
bei direlter Belichtung und Gegenwart von Luft von beſtimmter relativer
Fenchtigkeit. Aus den Verſuchen ergibt ſich, daß die entſtehende dunkle Farbe
wahrſcheinlich auf der Bildung von Zinkſuboxyd beruht. Das Dunkelwerden
wird beſchleunigt durch Halogen, wenn es in ſeſter Löſung vorhanden iſt,
ſowie durch Zinkionen. Bekämpfen läßt ſich die Schwärzung durch Verfahren
und Zuſätze, welche der Jonenbildung entgegenwirken, ſicher ſind dieſe Mit-
tel aber nicht. Es iſt jedoch relativ leicht, reine Ausgangsutaterialien zu
verwenden und dadurch zu lichtechten Präparaten zu gelangen.
2. Die Akademie genehmigte die Aufnahme einer von Hrn. Wal-
deyer in der Sitzung der phyſikaliſch-mathematiſchen Klaſſe vom 25. Febr.
vorgelegten Abhandlung des Hrn. Geh. Medizinalrates Prof. Dr. Hans
Virchow in Berlin: Geſichtsmuskeln des Schimpanſe in dem Jahrgang
1915 der Abhandlungen.
Bei einer peinlich genan, mit Hilfe der Doppellupe, durchgeführten
Präparation der Geſichtsmuskeln eines weiblichen Schimpanſekindes von
55 Zmtr. Scheitel-Steiß-Länge zeigte ſich, daß neben einer Anzahl beſonderer
Verhältniſſe, welche von denen des Menſchen abweichen, auf der anderen
Seite in vielen ſelbſt ganz feinen Zügen Uebereinſtimmung mit den letzteren
beſteht. Alles in allem weicht die Geſichtsmuskulatur weit weniger von der
des Menſchen ab als die Knochengeſtalt. In der Höhe der Differenzierung
ſieht der Schimpanſe nicht hinter dem Menſchen zurück; es hat ſich ſogar durch
dieſe genaue Unterſuchung in der Mundmuskulatur ein Grad von Komplika-
tion gezeigt, welcher den bisher vom Menſchen beſchriebenen überſteigt.
3. Die Akademie genehmigte weiter die Aufnahme einer von Hrn.
Burdach in der Sitzung der philoſophiſch-hiſtoriſchen Klaſſe vom 11. März
vorgelegten, von Hrn. Prof. Dr. Albert Leitzmann in Jena beſorgten
Ausgabe von Briefen an Karl Lachmann aus den Jahren 1814—1850 in
den Jahrgang 1915 der Abhandlungen.
In 90 Briefen (aus Lachmanns Nachlaß: Stadtbibliothek zu Braun-
ſchweig) kommen zu Worte Jugendfreunde wie Lücke, Bunſen, Klenze, ſeine
alademiſchen Lehrer Gottfried Hermann (mit wertvollen Briefen), Heeren,
Benecke (mit Briefen zur Erklärung Wolframs), Diſſen, Führer der natio-
nalen und gelehrten Lebens wie Schleiermacher, Ernſt Mor. Arndt, Savigny,
Böckh, Genoſſen und Schüler aus dem Bereich deutſcher und klaſſiſcher Philo-
logie wie Zeune, von der Hagen, Docen, Uhland, Maßmann, Hoffmann
von Fallerskeben, Simrock mit zwei köſtlichen Briefen), Friedrich Jacob
(Lachmanns Amtsnachfolger in Königsberg), Schneidewin. Lachmanns
Studien- und Kriegszeit, ſeine Königsberger Anfänge (Brieftoechſel mit
dem kontrollierenden Schulrat Dinter), ſeine reichen berzlichen Beziehungen,
ſeine wiſſenſchaftliche Autorität und ſein Charakter, die Entwicklung der
Philologie treten in helles, auch neues Licht.
4. Das korreſpondierende Mitglied der phyſikaliſch-mathematiſchen Klaſſe
Hermann Graf zu Solms-Laubach in Straßburg hat am 16. März
das fünfzigjährige Doktorjubiläum gefeiert: aus dieſem Anlaſſe hat ihm
die Akademte eine Adreſſe gewidmet.
Das korreſpondierende Mitglied der phyſikaliſch mathematiſchen Klaſſe
Johannes Strüver in Rom iſt am 21. Februar geſtorben.
Die bisherigen korreſpondierenden Mitglieder der philoſophiſch-hiſtori-
ſchen Klaſſe HH. Edmond Pottier und Emile Senart in Paris ſind
auf ihren Wunſch aus der Liſte der Mitglieder geſtrichen worden.
Handel und Induſtrie
München-Dachauer Aktiengeſellſchaft für Maſchinenpapier-
fabrikation in München.
Bei der unter dem Vorſitze des Herrn Kommerzienrat
Max Bullinger ſtattgehabten ordentlichen Generalver-
ſammlung wurden ſämtliche vom Auffichtsrat geſtellten An-
träge einſtimmig genehmigt, und dem Vorſtande und Auf-
ſichtsrat die Entlaſtung erteilt. Aus dem Gewinn, welcher
abzüglich bereits erfolgter Buchung der vertragsmäßigen Be-
züge des Vorſtandes und der Beamten, der Gratifikationen
an Beamte und Arbeiter, ſowie der ſtatutariſchen Bezüge
des Aufſichtsrates, ferner nach erfolgter Abſchreibung von
78,081 (78,139) M einſchließlich des 56,281 (56,608) M be-
ziffernden Gewinnvortrages 443,598 (425,622) M beträgt,
wurden zuſammen 15 Prozent Dividende (i. V. 15 Pro-
zent) ausgeſchüttet, und gelangt die Geſamtdividende von
150 M per Aktie gegen Kupon Nr. 94 und 95 ſofort zur
Auszahlung. Zur weiteren Abſchreibung wurden 109,084
(107,559) M für Tantiemen nach § 38 der Statuten 13,200
13,200) M verwendet, 3000 (8000) M dem Erneuerungsfonds-
konto (Aufforſtung), 20,000 (20,000) M dem Spezialreſerve-
konto, 41,693 (30,581) M den Wohlfahrtseinrichtungen,
20,000 (10,000) M dem Delkrederekonto zugeführt und die
reſtlichen 56,620 (56,281) M auf neue Rechnung vorgetragen.
Der nach dem Turnus aus dem Aufſichtsrate ausgeſchiedene
Herr Juſtizrat Adlerſtein wurde wieder gewählt.
Chemiſche Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.
Der Rechnungsabſchluß pro 1914 weiſt folgende Ergeb-
niſſe auf: Der Geſamtbruttogewinn beträgt 8,385,554 (i. V.
8,372,017) M, wovon für Generalunkoſten, Zinſen, Verſiche-
rungen, Steuern 2,098,261 (2,191,480) M und für Amortiſa-
tionen 2,769,208 (2,765,855) M abgehen, ſo daß ein Rein-
gewinn von 3,518,084 (3,414,681) M verbleibt, hierzu
tritt der Geſamtvortrag aus dem Vorjahre mit 970,852
(930,060) M, ſo daß im ganzen 4,488,937 (4,344,741) M zur
Verfügung ſtehen. Die Verwendung wird der auf dem
20. Mai d. J. einberufenen Generalverſammlung wie folgt
in Vorſchlag gebracht: 14 Prozent Dividende auf das
Aktienkapital von 16,000,000 M 2,240,000 (i. V. 2,240,000)
Mark, Tantiemen und Gratifikationen 549,855 (560,914) M,
für Penſions- und Unterſtützungsfonds 190,168 (175,474) M,
Zuweiſung an Reſerven — (200,000) M, Rückſtellung für
Wehrſteuer — (180,000) M, Rückſtellung für Talonſteuer
20,500 (17,500) M, Rückſtellung für Delkredere 500,000
(—) M und Vortrag auf neue Rechnung 988,412 (970,852) M.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-04-24T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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