Allgemeine Zeitung, Nr. 19, 8. Mai 1915.8. Mai 1915. Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch]
Los von England. Unter dieser jetzt so beliebten Parole hat Redaktions-Schluß 7. Mai. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Mensi, für den Inseratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der "Allgemeinen Zeitung", G. m. b. H., München. Druck: Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, G. m. b. H., München. Nachdruck unserer Artikel, deren gesamtes Verlagsrecht wir von den Ver- fassern erwerben, ist nur auszugsweise und nur bei genauer Quellenangabe Wochenschrift "Allgemeine Zeitung" (München) gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bücher wird keine Gewähr geleistet. Vermischtes. Schauspielhaus. In der Erstaufführung von "Berg Gärtnertheater. Am Sonntag Nachmittag wird Frl. C. Kriegskarten-Atlas. Die Ereignisse auf den verschiedenen [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Aus Bädern und Kurorten. Beginn der offiziellen Saison in Franzensbad. Aus Franzensbad wird uns geschrieben: Mit 1. Mai wurde [Tabelle]
8. Mai 1915. Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch]
Los von England. Unter dieſer jetzt ſo beliebten Parole hat Redaktions-Schluß 7. Mai. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſi, für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München. Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München. Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver- faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe Wochenſchrift „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet. Vermiſchtes. Schauſpielhaus. In der Erſtaufführung von „Berg Gärtnertheater. Am Sonntag Nachmittag wird Frl. C. Kriegskarten-Atlas. Die Ereigniſſe auf den verſchiedenen [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Aus Bädern und Kurorten. Beginn der offiziellen Saiſon in Franzensbad. Aus Franzensbad wird uns geſchrieben: Mit 1. Mai wurde [Tabelle]
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Militärbehörde und nach dem Grundſatze<lb/> einer beſonders ſorgfältigen Auswahl der für die kurörtliche Spezial-<lb/> behandlung (Moor- und Kohlenſäuretherapie) indizierten Fälle, In-<lb/> fektionskranke jeder Art ſind von einem Kurgebrauch in Franzens-<lb/> bad ausgeſchloſſen. Für die Bäderbehandlung der kurbedürftigen<lb/> Mannſchaften iſt ein eigenes Militärbadehaus in Betrieb. Für die<lb/> Approviſionierung der Stadt ſind alle erforderlichen Maßnahmen<lb/> getroffen. Die Nahrungsmittel ſind hier im allgemeinen billiger<lb/> als in den großen Städten, daher auch keine nennenswerte Ver-<lb/> teuerung der bisherigen Lebensbedingungen. Die Ausgabe von<lb/> Brotkarten für Franzensbad iſt nicht in Ausſicht genommen. Die<lb/> Erzeugung und der Verkauf von Weißgebäck ſowie von diätetiſchem<lb/> Gebäck an Kurgäſte iſt ſichergeſtellt. Die Eiſenbahnverbindungen<lb/> nach und von Franzensbad ſind gleich vorzügliche geblieben. Für<lb/> den Reiſeverkehr aus Deutſchland ſind vidierte Päſſe erforderlich.<lb/> Geſellſchaftliche, dem Ernſt der Zeit angepaßte Vergnügungen und<lb/> Zerſtreuungen wie in Friedenszeiten (täglich Konzerte der Fran-<lb/> zensbader Kurkapelle, Theater, Künſtler-Konzerte, Leſeſäle, Sport<lb/> uſw.). Feldzugsteilnehmer des öſterreichiſch-ungariſchen, deutſchen<lb/> und türkiſchen Heeres erhalten, ſofern dieſelben zur Zeit des hieſigen<lb/> Kuraufenthaltes aus dem Heeresverbande noch nicht entlaſſen ſind,<lb/> die ärztlich verordneten Bäder und Kurmittel unentgeltlich an-<lb/> gewieſen und ſind von der Entrichtung der Kur- und Muſiktaxen<lb/> befreit. Dieſelben genießen außerdem freie Fahrt auf den Linien<lb/> der a. priv. Buſchtiehrader und Auſſig-Teplitzer Eiſenbahn-Geſell-<lb/> ſchaften, ſowie Fahrpreisermäßigung auf ſämtlichen Linien der k. k.<lb/> öſterr. 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8. Mai 1915. Allgemeine Zeitung
Los von England.Unter dieſer jetzt ſo beliebten Parole hat
ein Konſortium deutſcher Finanzinſtitute unter Führung der Deut-
ſchen Bank die Mehrheit der Aktien und G. m. b. H.-Anteile des
Jasmatzi-Truſtkonzerns erworben, die bislang bekanntlich der
engliſchen Tabaktruſtgeſellſchaft in London gehörte. So an-
erkennenswert das auch iſt, ſo bedeutet es ſelbſtverſtändlich noch
nicht, daß nunmehr auch ſchon alle Bedenken beſeitigt ſind, die
bisher dem Jasmatzi-Truſtkonzern entgegengebracht wurden und
aus denen heraus ſchon ſeit Jahren der Abwehrkampf des deutſchen
Tabakgewerbes gegen ihn geführt worden iſt. Gewiß iſt jetzt die
Möglichkeit geſchaffen, zu erträglicheren Verhältniſſen im Zigaretten-
handel zu kommen, beſonders da die bisherigen Leiter des Truſt-
konzerns — die Herren Gütſchow & Dietz — aus ihren Aemtern
ausſcheiden. Aber es wird doch noch ein erhebliches Stück Arbeit
koſten, die üblen Truſtpraktiken durch eine Geſchäftspolitik zu er-
ſetzen, die deutſchen Handelsgewohnheiten entſpricht. So muß
vor allem das aus Amerika importierte Kupon- und Gutſchein-
Syſtem beſeitigt und die offene, wie heimliche Förderung der Preis-
ſchleuderei durch enorme Bar- und Warenrabatte, Extra-Prämien,
Wertgeſchenke und beſondere Umſatzvergütungen eingeſtellt werden.
Dann erſt wird es möglich ſein, die Ehrlichkeit der Abſichten des
neuen Konſortiums zu prüfen und zu erwägen, ob ihre inneren
Verhältniſſe die Zulaſſung der Truſtfirmen zur Unterzeichnung des
Truſtabwehrſchutzvertrages geſtatten. Solange, bis dieſe Dinge
nicht ordnungsgemäß geregelt ſind, ändert ſich natürlich an der
Haltung des Tabakgewerbes gegenüber dem Truſt auch nichts, es
bleibt vielmehr abzuwarten, was die neuen Herren im Jasmatzi-
Konzern tun werden, und ob ſie überhaupt andere Bahnen ein-
zuſchlagen gedenken.
Redaktions-Schluß 7. Mai.
Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſi,
für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München.
Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München.
Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München.
Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver-
faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe
Wochenſchrift „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt
eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet.
Vermiſchtes.
Schauſpielhaus.In der Erſtaufführung von „Berg
Eyvind und ſein Weib“ von Joh. Siguryanſſon, am
Samstag, den 8. Mai, ſind außer H. Friedrich Kayßler und Helene
Fehdmer noch die Damen Dielmann, Leonardi, Ruf, Waldheim
und die Herren Bauer, Eßlair, Grell, Krampert, Hans Raabe und
Weydner beſchäftigt. Spielleiter iſt Dr. B. Diebold. „Berg
Eyvind und ſein Weib“ wird am Sonntag, den 9. Mai abends,
wiederholt.
Gärtnertheater.Am Sonntag Nachmittag wird Frl. C.
Villion nochmals als Eurydice in „Orpheus in der
Unterwelt“ gaſtieren. Als nächſte Neuheit iſt „Die ſchöne
Schwedin“, Operette von J. Brammer und A. Grünwald, Muſik
von Robert Winterberg in Vorbereitung.
Kriegskarten-Atlas.Die Ereigniſſe auf den verſchiedenen
Kampfplätzen, ſeien ſie im Oſten oder Weſten Deutſchlands, an der
Küſte Englands, an den Dardanellen oder in Kaukaſien, nötigen
den aufmerkſamen Zeitungsleſer tagtäglich ein umfangreiches, meiſt
zerſplittertes Kartenmaterial aufzuſchlagen. Die einzelnen Karten
ſind unpraktiſch und in vielen Fällen nicht gleich zur Hand, deshalb
wird der ſoeben erſchienene „Kriegskarten-Atlas“ begrüßt werden.
Derſelbe bringt in 13 Karten ſämtliche Kriegsſchauplätze in über-
ſichtlich großen Maßſtäben, eine reiche Beſchriftung und eine
dezente Farbengebung zeichnen die Karten aus. Dem geſchmackvoll
und handlich gebundenen Atlas iſt bei dem billigen Preiſe von
1.50 M eine weite Verbreitung zu wünſchen. Wir verweiſen auf
die in unſerer heutigen Nummer enthaltene diesbezügliche Anzeige.
Der Atlas iſt durch unſere Expedition, München, Müllerſtr. 27, zu
beziehen.
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Aus Bädern und Kurorten.
Beginn der offiziellen Saiſon in Franzensbad.
Aus Franzensbad wird uns geſchrieben: Mit 1. Mai wurde
der Kurbetrieb in vollem Umfange aufgenommmen und ſtehen dem
Kurpublikum ſämtliche bewährten Franzensbader Kurmittel und
ſonſtigen Heilbehelfe, genau wie in Friedenszeiten, zur Verfügung.
Durch Lage, klimatiſche Verhältniſſe, vorbildliche ſanitäre und
hygieniſche Einrichtungen (Hochquellenwaſſerleitung, modernſte
Schwemmkanaliſation uſw.) gleich ausgezeichnet, bietet Franzens-
bad einen ſicheren, angenehmen und ruhigen Kuraufenthalt. Die
Kriegsverwundeten-Fürſorge erſtreckt ſich ausſchließlich auf die Nach-
behandlung kriegsverwundeter und kurbedürftiger Offiziere und
Mannſchaftsperſonen. Die Zuweiſung des für die Franzensbader
Reſerveſpitäler beſtimmten Verwundeten-Kontingents erfolgt einzig
und allein im Wege der Spitäler des Hinterlandes und über Auf-
trag der hohen k. u. k. Militärbehörde und nach dem Grundſatze
einer beſonders ſorgfältigen Auswahl der für die kurörtliche Spezial-
behandlung (Moor- und Kohlenſäuretherapie) indizierten Fälle, In-
fektionskranke jeder Art ſind von einem Kurgebrauch in Franzens-
bad ausgeſchloſſen. Für die Bäderbehandlung der kurbedürftigen
Mannſchaften iſt ein eigenes Militärbadehaus in Betrieb. Für die
Approviſionierung der Stadt ſind alle erforderlichen Maßnahmen
getroffen. Die Nahrungsmittel ſind hier im allgemeinen billiger
als in den großen Städten, daher auch keine nennenswerte Ver-
teuerung der bisherigen Lebensbedingungen. Die Ausgabe von
Brotkarten für Franzensbad iſt nicht in Ausſicht genommen. Die
Erzeugung und der Verkauf von Weißgebäck ſowie von diätetiſchem
Gebäck an Kurgäſte iſt ſichergeſtellt. Die Eiſenbahnverbindungen
nach und von Franzensbad ſind gleich vorzügliche geblieben. Für
den Reiſeverkehr aus Deutſchland ſind vidierte Päſſe erforderlich.
Geſellſchaftliche, dem Ernſt der Zeit angepaßte Vergnügungen und
Zerſtreuungen wie in Friedenszeiten (täglich Konzerte der Fran-
zensbader Kurkapelle, Theater, Künſtler-Konzerte, Leſeſäle, Sport
uſw.). Feldzugsteilnehmer des öſterreichiſch-ungariſchen, deutſchen
und türkiſchen Heeres erhalten, ſofern dieſelben zur Zeit des hieſigen
Kuraufenthaltes aus dem Heeresverbande noch nicht entlaſſen ſind,
die ärztlich verordneten Bäder und Kurmittel unentgeltlich an-
gewieſen und ſind von der Entrichtung der Kur- und Muſiktaxen
befreit. Dieſelben genießen außerdem freie Fahrt auf den Linien
der a. priv. Buſchtiehrader und Auſſig-Teplitzer Eiſenbahn-Geſell-
ſchaften, ſowie Fahrpreisermäßigung auf ſämtlichen Linien der k. k.
öſterr. Staatsbahnen und übrigen Privatbahnen.
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(2023-04-24T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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