Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 12. Januar 1929.Samstag. den 12., Sonntag, den 13. Januar "AZ am Abend" Nr. 10 [Spaltenumbruch]
Plaketten-Zielfahrt nach Murnau [Spaltenumbruch]
und Eisrennen auf dem Staffelsee Beranstaltet vom Motor-Club "Rot-Weiß" am 19. und 20. Januar Am 19. und 20. Januar 1929 veranstaltet der Die Veranstaltung ist reserviert und von der Sie zerfällt in zwei Teile: 1. In die Zielfahrt: Teilnehmer der Zielfahrt kann jeder Automobil- Die Teilnehmer müssen sich am 19. Januar Das Nenngeld bzw. die Einschreibegebühr für die Jeder eingetragene Teilnehmer, der sein Nenn- Für die drei Teilnehmer, deren Wohnsitz am Für diejenigen Clubs, welche sich mit den Am 19. Januar, abends 8 Uhr, findet im Hotel 2. Eisrennen auf der Eisfläche des Staffelsees Die Veranstaltung wird nach den nationalen Einkeilung der Rennen: Kategorie 6 A, nicht über 250 Kubikzentimeter, Kategorie 6 C, nicht über 500 Kubikzentimeter, Kategorie 6 D, mit Beiwagen, nicht über 600 Kategorie 6 E, mit Beiwagen, über 600 Kubik- Den Konkurrenten steht es frei, in einer höhe- Die Strecke ist eine 500-Meter-Rundstrecke Die Wertung Es werden bei genügender Meldung beson- Jeder Nennende muß Inhaber eines Ausweises 1. Nennungsschluß: Mittwoch den 16. Januar 2. Nennungsschluß: Freitag. den 18. Januar Das Nenngeld beträgt 5.-- Mark und wird am Nachnennungen 10.-- Mark. Nennungen sind zu richten an die Geschäftsstelle Heunes neues Verkaufslokal Ernst J. Henne, der junge, tüchtige Autofach- Alle Renfahrer sind ein bißchen abergläubisch. Der Dieselmotor im Lastkraftwagen Eine Frage der Rentabilität * Seine Aussichten Während beim Personenkraftwagen die Es kann daher durchaus der Fall ein- Die Einführung des Brennstoffes in die Neben der größeren Billigkeit im Be- Die meisten der heute vorhandenen Last- Die Südd.-Fial hat, wie wir ergänzend fest- [irrelevantes Material]
Samstag. den 12., Sonntag, den 13. Januar „AZ am Abend“ Nr. 10 [Spaltenumbruch]
Plaketten-Zielfahrt nach Murnau [Spaltenumbruch]
und Eisrennen auf dem Staffelſee Beranſtaltet vom Motor-Club „Rot-Weiß“ am 19. und 20. Januar Am 19. und 20. Januar 1929 veranſtaltet der Die Veranſtaltung iſt reſerviert und von der Sie zerfällt in zwei Teile: 1. In die Zielfahrt: Teilnehmer der Zielfahrt kann jeder Automobil- Die Teilnehmer müſſen ſich am 19. Januar Das Nenngeld bzw. die Einſchreibegebühr für die Jeder eingetragene Teilnehmer, der ſein Nenn- Für die drei Teilnehmer, deren Wohnſitz am Für diejenigen Clubs, welche ſich mit den Am 19. Januar, abends 8 Uhr, findet im Hotel 2. Eisrennen auf der Eisfläche des Staffelſees Die Veranſtaltung wird nach den nationalen Einkeilung der Rennen: Kategorie 6 A, nicht über 250 Kubikzentimeter, Kategorie 6 C, nicht über 500 Kubikzentimeter, Kategorie 6 D, mit Beiwagen, nicht über 600 Kategorie 6 E, mit Beiwagen, über 600 Kubik- Den Konkurrenten ſteht es frei, in einer höhe- Die Strecke iſt eine 500-Meter-Rundſtrecke Die Wertung Es werden bei genügender Meldung beſon- Jeder Nennende muß Inhaber eines Ausweiſes 1. Nennungsſchluß: Mittwoch den 16. Januar 2. Nennungsſchluß: Freitag. den 18. Januar Das Nenngeld beträgt 5.— Mark und wird am Nachnennungen 10.— Mark. Nennungen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle Heunes neues Verkaufslokal Ernſt J. Henne, der junge, tüchtige Autofach- Alle Renfahrer ſind ein bißchen abergläubiſch. Der Dieſelmotor im Laſtkraftwagen Eine Frage der Rentabilität * Seine Ausſichten Während beim Perſonenkraftwagen die Es kann daher durchaus der Fall ein- Die Einführung des Brennſtoffes in die Neben der größeren Billigkeit im Be- Die meiſten der heute vorhandenen Laſt- Die Südd.-Fial hat, wie wir ergänzend feſt- [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0011" n="Seite 11[11]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Samstag. den 12., Sonntag, den 13. Januar „AZ am Abend“ Nr. 10</hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Plaketten-Zielfahrt nach Murnau<lb/> und Eisrennen auf dem Staffelſee<lb/> Beranſtaltet vom Motor-Club „Rot-Weiß“ am 19. und 20. Januar</hi> </hi> </head><lb/> <cb/> <p>Am 19. und 20. Januar 1929 veranſtaltet der<lb/> Motor-Club „Rot-Weiß“ eine Zielfahrt nach<lb/> Murnau, am 20. Januar, nachmittags 13 Uhr,<lb/> auf der Eisfläche des Staffelſees Eisrennen.</p><lb/> <p>Die Veranſtaltung iſt reſerviert und von der<lb/> O.M.B. genehmigt.</p><lb/> <p>Sie zerfällt in zwei Teile:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">1. In die Zielfahrt:</hi> </hi> </p><lb/> <p>Teilnehmer der Zielfahrt kann jeder Automobil-<lb/> und Motorſporttreibende ſein.</p><lb/> <p>Die Teilnehmer müſſen ſich am 19. Januar<lb/> in der Zeit von 12 Uhr bis 20 Uhr und am<lb/> 20. Januar von 9—11 Uhr im Hotel <hi rendition="#g">Poſt</hi> in<lb/> Murnau in die Teilnehmerliſte eintragen, dort<lb/> wird gleichzeitig die Fahrzeugkontrolle vorge-<lb/> nommen.</p><lb/> <p>Das Nenngeld bzw. die Einſchreibegebühr für die<lb/> Anfahrt beträgt 5.— Mark. Dieſer Betrag iſt bei<lb/> der Einſchreibung, die gleichzeitig als Anmeldung<lb/> gilt, zu entrichten.</p><lb/> <p>Jeder eingetragene Teilnehmer, der ſein Nenn-<lb/> geld bezahlt hat, erhält eine künſtleriſche, von der<lb/> Firma Klotz & Kienaſt in München, entworfene<lb/> Anfahrtsplakette.</p><lb/> <p>Für die drei Teilnehmer, deren Wohnſitz am<lb/> entfernteſten von Murnau weg liegt und die mit<lb/> dem Fahrzeug zum Ziele der Anfahrt die größte<lb/> Kilometerzahl (nach der Luftlinie gemeſſen) zu-<lb/> rücklegten, erhalten in entiprechender Abſtufung je<lb/> einen Chrenpreis, bei Gleichheit entſcheidet das<lb/> Los.</p><lb/> <p>Für diejenigen Clubs, welche ſich mit den<lb/> meiſten Fahrzeugen an der Zielfahrt beteiligen,<lb/> werden drei Ehrenpreiſe bereitgeſtellt.</p><lb/> <p>Am 19. Januar, abends 8 Uhr, findet im Hotel<lb/> „Seeroſe“ in Seehauſen ein Maskenball ſtatt mit<lb/> dem Motto: „Eine Nacht im Hafen-Caf<hi rendition="#aq">é</hi> von<lb/> Madagaskar“. Prämiierung der originellſten<lb/> Masken.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">2. Eisrennen auf der Eisfläche des Staffelſees</hi> </hi> </p><lb/> <p>Die Veranſtaltung wird nach den nationalen<lb/> Sportgeſetzen der O.M B. ſowie nach den beſon-<lb/> deren Bedingungen der Ausſchreibung durch-<lb/> geführt.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Einkeilung der Rennen:</hi> </hi> </p><lb/> <p>Kategorie 6 <hi rendition="#aq">A</hi>, nicht über 250 Kubikzentimeter,<lb/> 10 Runden.</p><lb/> <p>Kategorie 6 <hi rendition="#aq">C</hi>, nicht über 500 Kubikzentimeter,<lb/> 15 Runden.</p><lb/> <p>Kategorie 6 <hi rendition="#aq">D</hi>, mit Beiwagen, nicht über 600<lb/> Kubikzentimeter, 10 Runden.</p><lb/> <p>Kategorie 6 <hi rendition="#aq">E</hi>, mit Beiwagen, über 600 Kubik-<lb/> zentimeter, 12 Runden.</p><lb/> <p>Den Konkurrenten ſteht es frei, in einer höhe-<lb/> ren Kategorie zu ſtarten.</p><lb/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Die Strecke iſt eine 500-Meter-Rundſtrecke</hi></hi><lb/> und wird entgegengeſetzt dem Uhrzeiger gefahren.<lb/> Es wird links gefahren und rechts überholt.</p><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Die Wertung</hi></hi><lb/> erfolgt nach der gefahrenen Zeit getrennt für jede<lb/> Kategorie. Ebenſo werden die Rennen für Aus-<lb/> weis- und Lizenzfahrer getrennt gefahren und ge-<lb/> wertet. Dem Veranſtalter ſteht es frei, bei unge-<lb/> nügender Beteiligung, mindeſtens aber 3 Starter,<lb/> das Rennen in dieſer Kategorie ausfallen zu<lb/> laſſen.</p><lb/> <p>Es werden bei genügender Meldung <hi rendition="#g">beſon-<lb/> dere Rennen für Ausweis- und Li-<lb/> zenzfahrer</hi> gefahren und gewertet. Den Teil-<lb/> nehmern beider Klaſſen winken neben Ehren-<lb/> preiſen noch beſonders hohe Bargeldpreiſe.</p><lb/> <p>Jeder Nennende muß Inhaber eines Ausweiſes<lb/> oder einer Lizenz für 1929 ſein.</p><lb/> <p>1. Nennungsſchluß: Mittwoch den 16. Januar<lb/> 1929, 18.00 Uhr.</p><lb/> <p>2. Nennungsſchluß: Freitag. den 18. Januar<lb/> 1929.</p><lb/> <p>Das Nenngeld beträgt 5.— Mark und wird am<lb/> Start zurückvergütet. Nenngeld iſt Reugeld.</p><lb/> <p>Nachnennungen 10.— Mark.</p><lb/> <p>Nennungen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle<lb/> des Motor-Clubs „Rot-Weiß“: München, Herzog-<lb/> ſpitalſtraße 14/2, bei Rechtsanwalt Horſt <hi rendition="#g">Kohl.</hi></p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Heunes neues Verkaufslokal</hi> </hi> </head><lb/> <p>Ernſt J. <hi rendition="#g">Henne,</hi> der junge, tüchtige Autofach-<lb/> mann und zugleich erfolgreiche Rennfahrer hat zu<lb/> ſeiner Reparaturweriſtätte in der Khidlerſtraße<lb/> nun auch in der <hi rendition="#g">Plinganſerſtraße 38,</hi> im<lb/> Neubau des „Löwenhofes“, ein <hi rendition="#g">Verkaufs-<lb/> lokal</hi> eröffnet. Schon der Beſuch, der ſich zu die-<lb/> ſer Eröffnung einfand, um dem tatkräftigen, tüch-<lb/> tigen und liebenswürdigen Rennfahrer Glück zum<lb/> Unternehmen zu wünſchen, zeigte, welcher Wert-<lb/> ſchätzung und Beliebtheit ſich der junge Sports-<lb/> mann erfreut: Vertreter des Deutſchen Auto-<lb/> mobilklubs, des Bayeriſchen Automobilklubs, des<lb/> Münchner Automobilklubs und der Bayeriſchen<lb/> Motorenwerke waren als Gratulanten und Gäſte<lb/> erſchienen.</p><lb/> <p>Alle Renfahrer ſind ein bißchen abergläubiſch.<lb/> Und ſo hat auch Henne genau an dem gleichen<lb/> Tag und genau zu der gleichen Stunde, an der<lb/> er vor zwei Jahren ſeine Reparaturwerkſtätte er-<lb/> öffnete, jetzt ſein Verkaufslokal aufgemacht, nach-<lb/> dem die erfreuliche Entwicklung des Geſchäftes<lb/> eine Erweiterung nötig machte. Henne hat in<lb/> erſter Linie die Vertretung für B. M. W., die<lb/> Generalvertretung der Mabeco-Motorräder, der<lb/> Studebacker-, Dixi-Autos und Triumph-Motor-<lb/> räder. Eine Beſichtigung des neuen, ſchänen Ver-<lb/> kaufsraumes und der nahegelegenen Reparatur-<lb/> werkſtätte mit Tankſtelle und Garagen zeigte einen<lb/> kleinen Muſterbetrieb.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Der Dieſelmotor im Laſtkraftwagen</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Eine Frage der Rentabilität * Seine Ausſichten</hi> </hi> </p> </argument><lb/> <cb/> <p>Während beim Perſonenkraftwagen die<lb/> Brennſtoff-Frage nicht die entſcheidende Rolle<lb/> ſpielt, weil ſie im Unterhaltungseiat nicht ſo<lb/> erheblich ins Gewicht fällt, iſt die Frage des<lb/> Brennſtoffverbrauchs und des Brennſtoff-<lb/> preiſes bei Laſtkraftwagen von größter Be-<lb/> deutung, da von dieſen Faktoren mitunter<lb/> geradezu die Wirtſchaftlichkeit des Laſt-<lb/> kraftwagenbetriebes abhängt. Beim Laſt-<lb/> kraftwagen hängt ſeine Verwendungsmög-<lb/> lichkeit in den meiſten Fällen von der Ren-<lb/> tabilitätsfrage ab, die wiederum von der<lb/> Art der zu befördernden Güter bedingt iſt.</p><lb/> <p>Es kann daher durchaus der Fall ein-<lb/> treten, daß der Laſtkraftwagenbetrieb<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">für beſtimmte Gütergruppen unrentabel<lb/> iſt, weil die Unkoſten des Brennſtoff-<lb/> verbrauchs mehr verſchlingen,</hi></hi><lb/> als die Beförderung der Ware oder gar<lb/> dieſe ſelbſt einbringt. Die Motorenkonſtruk-<lb/> teure bemühten ſich daher ſchon ſeit langer<lb/> Zeit, den Dieſelmotor dem Automobilbau<lb/> und beſonders dem Laſtkraftwagen dienſt-<lb/> bar zu machen, da der Dieſelmotor gegen-<lb/> über einem Vergaſermotor bei etwa gleicher<lb/> Leiſtung<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">nur ein Fünftel bis ein Viertel<lb/> an Brennſtoffkoſten</hi></hi><lb/> verurſacht. Lange Jahre ſcheiterten die<lb/> Bemühungen daran, daß es nicht gelang,<lb/> den Dieſelmotor über eine beſtimmte Tou-<lb/> renzahl (etwa 200) zu bringen. Heute kann<lb/> dieſes Problem als gelöſt gelten, denn es<lb/> werden bereits Dieſelmotoren für Laſtkraft-<lb/> wagen mit 1200 bis 1500 Touren gebaut.<lb/> Dieſe Entwicklung der Tourenzahl ſetzte<lb/> erſt ein, als es gelungen war, den Brenn-<lb/> ſtoff ohne Kompreſſor, alſo ohne Druckluft<lb/> in den Verbrennungsraum zu ſpritzen. Es<lb/> entſtand<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">der kompreſſorloſe Dieſelmotor</hi></hi><lb/> und mit dieſem war der Weg zur Verwen-<lb/> dung des Dieſelmotors im Kraftfahrzeug<lb/> frei.</p><lb/> <p>Die Einführung des Brennſtoffes in die<lb/> Zylinder erfolgt durch Düſen, die in den<lb/> Verbrennungsraum ragen und das Brenn-<lb/> öl, das durch eine Oelpumpe unter ſtarken<lb/> Druck geſetzt wird. in feinſtem Strahl in<lb/><cb/> den Zylinder ſpritzen. Bei manchen Dieſel-<lb/> motoren ſind für jeden Zylinder zwei Düſen<lb/> vorgeſehen. Als Brennöl kommt in den<lb/> meiſten Fällen <hi rendition="#g">Gasöl</hi> zur Verwendung.</p><lb/> <p>Neben der größeren Billigkeit im Be-<lb/> triebe hat aber der Dieſelmotor noch andere<lb/> Eigenſchaften, die ihn für das Kraftfahrzeug<lb/> geeignet erſcheinen laſſen. Der Dieſelmotor<lb/> — von Natur aus ein Langſamläufer —<lb/> büßt auch bei der nunmehr erheblich geſtei-<lb/> gerten Tourenzahl ſeine gegenüber dem<lb/> Vergaſermotor<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">höhere Elaftizität</hi></hi><lb/> nicht ein; er kann raſch auf etwa ein Viertel<lb/> ſeiner Höchſttourenzahl abgedroſſelt und<lb/> ebenſo ſchnell wieder auf Touren gebracht<lb/> werden. Dabei iſt bemerkenswert, daß<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">das Drehmoment des Dieſelmotors<lb/> auch bei niedriger Tourenzahl außer-<lb/> ordentlich günſtig</hi></hi><lb/> iſt, ſo daß der Dieſelmotor noch im direkten<lb/> Gang gefahren werden kann, wo der Ver-<lb/> gaſermotor längſt hätte umgeſchaltet wer-<lb/> den müſſen. Die früheren Bedenken gegen<lb/> das größere Gewicht des Dieſelmotors ſind<lb/> durch die Verwendung des Leichtmetalls im<lb/> Motorenbau hinfällig geworden.</p><lb/> <p>Die meiſten der heute vorhandenen Laſt-<lb/> kraftwagen-Dieſelmotoren, die als Zwei-<lb/> Vier- und Sechszylinder-Motoren gebaut<lb/> werden, arbeiten nach dem Viertakt-Syſtem.<lb/> Abweichende Wege geht nur Junkers, der<lb/> ſeine Dieſelmotoren nach dem Zweitakt-<lb/> Syſtem als Gegenkolben-Motoren baut.<lb/> Rein äußerlich unterſcheiden ſich die Dieſel-<lb/> motoren für Laſtkraftwagen nur in weni-<lb/> gen Einzelheiten vom Vergaſermotor und<lb/> ſind auch nicht ſchwerer als dieſe zu bedie-<lb/> nen. Im Augenblick liegen ſie im Preiſe<lb/> allerdings noch höher als die Vergaſer-<lb/> motoren, doch dürften ſich die Herſtellungs-<lb/> koſten noch verbilligen laſſen, wenn die<lb/> Laſtkraftwagen-Dieſelmotoren erſt in großen<lb/> Serien hergeſtellt werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p><hi rendition="#b">Die Südd.-Fial</hi> hat, wie wir ergänzend feſt-<lb/> ſtellen, im letzten Jahr allein <hi rendition="#g">mehr als 4000<lb/> Fiat-Wagen</hi> in Deutſchland abgeſetzt.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [Seite 11[11]/0011]
Samstag. den 12., Sonntag, den 13. Januar „AZ am Abend“ Nr. 10
Plaketten-Zielfahrt nach Murnau
und Eisrennen auf dem Staffelſee
Beranſtaltet vom Motor-Club „Rot-Weiß“ am 19. und 20. Januar
Am 19. und 20. Januar 1929 veranſtaltet der
Motor-Club „Rot-Weiß“ eine Zielfahrt nach
Murnau, am 20. Januar, nachmittags 13 Uhr,
auf der Eisfläche des Staffelſees Eisrennen.
Die Veranſtaltung iſt reſerviert und von der
O.M.B. genehmigt.
Sie zerfällt in zwei Teile:
1. In die Zielfahrt:
Teilnehmer der Zielfahrt kann jeder Automobil-
und Motorſporttreibende ſein.
Die Teilnehmer müſſen ſich am 19. Januar
in der Zeit von 12 Uhr bis 20 Uhr und am
20. Januar von 9—11 Uhr im Hotel Poſt in
Murnau in die Teilnehmerliſte eintragen, dort
wird gleichzeitig die Fahrzeugkontrolle vorge-
nommen.
Das Nenngeld bzw. die Einſchreibegebühr für die
Anfahrt beträgt 5.— Mark. Dieſer Betrag iſt bei
der Einſchreibung, die gleichzeitig als Anmeldung
gilt, zu entrichten.
Jeder eingetragene Teilnehmer, der ſein Nenn-
geld bezahlt hat, erhält eine künſtleriſche, von der
Firma Klotz & Kienaſt in München, entworfene
Anfahrtsplakette.
Für die drei Teilnehmer, deren Wohnſitz am
entfernteſten von Murnau weg liegt und die mit
dem Fahrzeug zum Ziele der Anfahrt die größte
Kilometerzahl (nach der Luftlinie gemeſſen) zu-
rücklegten, erhalten in entiprechender Abſtufung je
einen Chrenpreis, bei Gleichheit entſcheidet das
Los.
Für diejenigen Clubs, welche ſich mit den
meiſten Fahrzeugen an der Zielfahrt beteiligen,
werden drei Ehrenpreiſe bereitgeſtellt.
Am 19. Januar, abends 8 Uhr, findet im Hotel
„Seeroſe“ in Seehauſen ein Maskenball ſtatt mit
dem Motto: „Eine Nacht im Hafen-Café von
Madagaskar“. Prämiierung der originellſten
Masken.
2. Eisrennen auf der Eisfläche des Staffelſees
Die Veranſtaltung wird nach den nationalen
Sportgeſetzen der O.M B. ſowie nach den beſon-
deren Bedingungen der Ausſchreibung durch-
geführt.
Einkeilung der Rennen:
Kategorie 6 A, nicht über 250 Kubikzentimeter,
10 Runden.
Kategorie 6 C, nicht über 500 Kubikzentimeter,
15 Runden.
Kategorie 6 D, mit Beiwagen, nicht über 600
Kubikzentimeter, 10 Runden.
Kategorie 6 E, mit Beiwagen, über 600 Kubik-
zentimeter, 12 Runden.
Den Konkurrenten ſteht es frei, in einer höhe-
ren Kategorie zu ſtarten.
Die Strecke iſt eine 500-Meter-Rundſtrecke
und wird entgegengeſetzt dem Uhrzeiger gefahren.
Es wird links gefahren und rechts überholt.
Die Wertung
erfolgt nach der gefahrenen Zeit getrennt für jede
Kategorie. Ebenſo werden die Rennen für Aus-
weis- und Lizenzfahrer getrennt gefahren und ge-
wertet. Dem Veranſtalter ſteht es frei, bei unge-
nügender Beteiligung, mindeſtens aber 3 Starter,
das Rennen in dieſer Kategorie ausfallen zu
laſſen.
Es werden bei genügender Meldung beſon-
dere Rennen für Ausweis- und Li-
zenzfahrer gefahren und gewertet. Den Teil-
nehmern beider Klaſſen winken neben Ehren-
preiſen noch beſonders hohe Bargeldpreiſe.
Jeder Nennende muß Inhaber eines Ausweiſes
oder einer Lizenz für 1929 ſein.
1. Nennungsſchluß: Mittwoch den 16. Januar
1929, 18.00 Uhr.
2. Nennungsſchluß: Freitag. den 18. Januar
1929.
Das Nenngeld beträgt 5.— Mark und wird am
Start zurückvergütet. Nenngeld iſt Reugeld.
Nachnennungen 10.— Mark.
Nennungen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle
des Motor-Clubs „Rot-Weiß“: München, Herzog-
ſpitalſtraße 14/2, bei Rechtsanwalt Horſt Kohl.
Heunes neues Verkaufslokal
Ernſt J. Henne, der junge, tüchtige Autofach-
mann und zugleich erfolgreiche Rennfahrer hat zu
ſeiner Reparaturweriſtätte in der Khidlerſtraße
nun auch in der Plinganſerſtraße 38, im
Neubau des „Löwenhofes“, ein Verkaufs-
lokal eröffnet. Schon der Beſuch, der ſich zu die-
ſer Eröffnung einfand, um dem tatkräftigen, tüch-
tigen und liebenswürdigen Rennfahrer Glück zum
Unternehmen zu wünſchen, zeigte, welcher Wert-
ſchätzung und Beliebtheit ſich der junge Sports-
mann erfreut: Vertreter des Deutſchen Auto-
mobilklubs, des Bayeriſchen Automobilklubs, des
Münchner Automobilklubs und der Bayeriſchen
Motorenwerke waren als Gratulanten und Gäſte
erſchienen.
Alle Renfahrer ſind ein bißchen abergläubiſch.
Und ſo hat auch Henne genau an dem gleichen
Tag und genau zu der gleichen Stunde, an der
er vor zwei Jahren ſeine Reparaturwerkſtätte er-
öffnete, jetzt ſein Verkaufslokal aufgemacht, nach-
dem die erfreuliche Entwicklung des Geſchäftes
eine Erweiterung nötig machte. Henne hat in
erſter Linie die Vertretung für B. M. W., die
Generalvertretung der Mabeco-Motorräder, der
Studebacker-, Dixi-Autos und Triumph-Motor-
räder. Eine Beſichtigung des neuen, ſchänen Ver-
kaufsraumes und der nahegelegenen Reparatur-
werkſtätte mit Tankſtelle und Garagen zeigte einen
kleinen Muſterbetrieb.
Der Dieſelmotor im Laſtkraftwagen
Eine Frage der Rentabilität * Seine Ausſichten
Während beim Perſonenkraftwagen die
Brennſtoff-Frage nicht die entſcheidende Rolle
ſpielt, weil ſie im Unterhaltungseiat nicht ſo
erheblich ins Gewicht fällt, iſt die Frage des
Brennſtoffverbrauchs und des Brennſtoff-
preiſes bei Laſtkraftwagen von größter Be-
deutung, da von dieſen Faktoren mitunter
geradezu die Wirtſchaftlichkeit des Laſt-
kraftwagenbetriebes abhängt. Beim Laſt-
kraftwagen hängt ſeine Verwendungsmög-
lichkeit in den meiſten Fällen von der Ren-
tabilitätsfrage ab, die wiederum von der
Art der zu befördernden Güter bedingt iſt.
Es kann daher durchaus der Fall ein-
treten, daß der Laſtkraftwagenbetrieb
für beſtimmte Gütergruppen unrentabel
iſt, weil die Unkoſten des Brennſtoff-
verbrauchs mehr verſchlingen,
als die Beförderung der Ware oder gar
dieſe ſelbſt einbringt. Die Motorenkonſtruk-
teure bemühten ſich daher ſchon ſeit langer
Zeit, den Dieſelmotor dem Automobilbau
und beſonders dem Laſtkraftwagen dienſt-
bar zu machen, da der Dieſelmotor gegen-
über einem Vergaſermotor bei etwa gleicher
Leiſtung
nur ein Fünftel bis ein Viertel
an Brennſtoffkoſten
verurſacht. Lange Jahre ſcheiterten die
Bemühungen daran, daß es nicht gelang,
den Dieſelmotor über eine beſtimmte Tou-
renzahl (etwa 200) zu bringen. Heute kann
dieſes Problem als gelöſt gelten, denn es
werden bereits Dieſelmotoren für Laſtkraft-
wagen mit 1200 bis 1500 Touren gebaut.
Dieſe Entwicklung der Tourenzahl ſetzte
erſt ein, als es gelungen war, den Brenn-
ſtoff ohne Kompreſſor, alſo ohne Druckluft
in den Verbrennungsraum zu ſpritzen. Es
entſtand
der kompreſſorloſe Dieſelmotor
und mit dieſem war der Weg zur Verwen-
dung des Dieſelmotors im Kraftfahrzeug
frei.
Die Einführung des Brennſtoffes in die
Zylinder erfolgt durch Düſen, die in den
Verbrennungsraum ragen und das Brenn-
öl, das durch eine Oelpumpe unter ſtarken
Druck geſetzt wird. in feinſtem Strahl in
den Zylinder ſpritzen. Bei manchen Dieſel-
motoren ſind für jeden Zylinder zwei Düſen
vorgeſehen. Als Brennöl kommt in den
meiſten Fällen Gasöl zur Verwendung.
Neben der größeren Billigkeit im Be-
triebe hat aber der Dieſelmotor noch andere
Eigenſchaften, die ihn für das Kraftfahrzeug
geeignet erſcheinen laſſen. Der Dieſelmotor
— von Natur aus ein Langſamläufer —
büßt auch bei der nunmehr erheblich geſtei-
gerten Tourenzahl ſeine gegenüber dem
Vergaſermotor
höhere Elaftizität
nicht ein; er kann raſch auf etwa ein Viertel
ſeiner Höchſttourenzahl abgedroſſelt und
ebenſo ſchnell wieder auf Touren gebracht
werden. Dabei iſt bemerkenswert, daß
das Drehmoment des Dieſelmotors
auch bei niedriger Tourenzahl außer-
ordentlich günſtig
iſt, ſo daß der Dieſelmotor noch im direkten
Gang gefahren werden kann, wo der Ver-
gaſermotor längſt hätte umgeſchaltet wer-
den müſſen. Die früheren Bedenken gegen
das größere Gewicht des Dieſelmotors ſind
durch die Verwendung des Leichtmetalls im
Motorenbau hinfällig geworden.
Die meiſten der heute vorhandenen Laſt-
kraftwagen-Dieſelmotoren, die als Zwei-
Vier- und Sechszylinder-Motoren gebaut
werden, arbeiten nach dem Viertakt-Syſtem.
Abweichende Wege geht nur Junkers, der
ſeine Dieſelmotoren nach dem Zweitakt-
Syſtem als Gegenkolben-Motoren baut.
Rein äußerlich unterſcheiden ſich die Dieſel-
motoren für Laſtkraftwagen nur in weni-
gen Einzelheiten vom Vergaſermotor und
ſind auch nicht ſchwerer als dieſe zu bedie-
nen. Im Augenblick liegen ſie im Preiſe
allerdings noch höher als die Vergaſer-
motoren, doch dürften ſich die Herſtellungs-
koſten noch verbilligen laſſen, wenn die
Laſtkraftwagen-Dieſelmotoren erſt in großen
Serien hergeſtellt werden.
Die Südd.-Fial hat, wie wir ergänzend feſt-
ſtellen, im letzten Jahr allein mehr als 4000
Fiat-Wagen in Deutſchland abgeſetzt.
_
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-01-02T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |