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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
len die Mahometaner in Außlegung ihres
Alcorans gantz streitig: dan Homaerin und
Hali, so von ihnen vor die vornehmste Doll-
metscher ihres Alcorans gehalten und ge-
priesen werden/ seynd dermassen uneinig/
daß/ was einer bejahe/ der ander verneine/
was einer bawe/ der ander übereinhauffen
werffe; Den Homaerin folgen die Türcken/
den Hali aber die Persier; Ja so gar zer-
theilen sich die Türcken in vier Secten/ deren
eine in Africa/ Arabia und Damasco; die
andere in Armenia; die dritte in Alexandria
und Syria; die vierte in klein Asien und
Griechenland; wie dieses bezeugen Belle-
fort. Tract. 2. lib. 6. c.
12. und Septemcastr.
c.
20. Unter den Türcken/ spricht er/ ist sol-
che Uneinigkeit der Meynungen/ sol-
che Zertheilung der Gemühter/ solche
Verkehrung der Willen/ daß keiner
daran zweiffelen darff/ daß diese Ke-
tzerey nit von Gott/ sonderen vom
Teuffel ihren Anfang genohmen.
Und
bald darauff: von deroselben Gesätz/
vom Alcoran und Mahomet/ ist sol-
che Mißhellig- oder Streitigkeit un-
ter ihnen
(den Türcken) daß/ wan hun-
dert auß denselben hierüber solten ge-

fragt
D 4

Guͤldenes Schwerd.
len die Mahometaner in Außlegung ihres
Alcorans gantz ſtreitig: dan Homærin und
Hali, ſo von ihnen vor die vornehmſte Doll-
metſcher ihres Alcorans gehalten und ge-
prieſen werden/ ſeynd dermaſſen uneinig/
daß/ was einer bejahe/ der ander verneine/
was einer bawe/ der ander uͤbereinhauffen
werffe; Den Homærin folgen die Tuͤrcken/
den Hali aber die Perſier; Ja ſo gar zer-
theilen ſich die Tuͤrcken in vier Secten/ deren
eine in Africa/ Arabia und Damaſco; die
andere in Armenia; die dritte in Alexandria
und Syria; die vierte in klein Aſien und
Griechenland; wie dieſes bezeugen Belle-
fort. Tract. 2. lib. 6. c.
12. und Septemcaſtr.
c.
20. Unter den Tuͤrcken/ ſpricht er/ iſt ſol-
che Uneinigkeit der Meynungen/ ſol-
che Zertheilung der Gemuͤhter/ ſolche
Verkehrung der Willen/ daß keiner
daran zweiffelen darff/ daß dieſe Ke-
tzerey nit von Gott/ ſonderen vom
Teuffel ihren Anfang genohmen.
Und
bald darauff: von deroſelben Geſaͤtz/
vom Alcoran und Mahomet/ iſt ſol-
che Mißhellig- oder Streitigkeit un-
ter ihnen
(den Tuͤrcken) daß/ wan hun-
dert auß denſelben hieruͤber ſolten ge-

fragt
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[79/0091] Guͤldenes Schwerd. len die Mahometaner in Außlegung ihres Alcorans gantz ſtreitig: dan Homærin und Hali, ſo von ihnen vor die vornehmſte Doll- metſcher ihres Alcorans gehalten und ge- prieſen werden/ ſeynd dermaſſen uneinig/ daß/ was einer bejahe/ der ander verneine/ was einer bawe/ der ander uͤbereinhauffen werffe; Den Homærin folgen die Tuͤrcken/ den Hali aber die Perſier; Ja ſo gar zer- theilen ſich die Tuͤrcken in vier Secten/ deren eine in Africa/ Arabia und Damaſco; die andere in Armenia; die dritte in Alexandria und Syria; die vierte in klein Aſien und Griechenland; wie dieſes bezeugen Belle- fort. Tract. 2. lib. 6. c. 12. und Septemcaſtr. c. 20. Unter den Tuͤrcken/ ſpricht er/ iſt ſol- che Uneinigkeit der Meynungen/ ſol- che Zertheilung der Gemuͤhter/ ſolche Verkehrung der Willen/ daß keiner daran zweiffelen darff/ daß dieſe Ke- tzerey nit von Gott/ ſonderen vom Teuffel ihren Anfang genohmen. Und bald darauff: von deroſelben Geſaͤtz/ vom Alcoran und Mahomet/ iſt ſol- che Mißhellig- oder Streitigkeit un- ter ihnen (den Tuͤrcken) daß/ wan hun- dert auß denſelben hieruͤber ſolten ge- fragt D 4

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/91>, abgerufen am 03.05.2024.